Da ist man mal 5 Stunden weg und schon pinseln die Leuts hier vier Seiten voll (und keiner geht auf meinen Beitrag ein, aber egal).
Das einfachste wäre in der Tat gewesen, Neuerungen die arg am Alten herumschustern neue Namen zu geben. Ob das für Zauber, Klassen, Prestigeklassen oder Monster gilt ist dabei völlig nebensächlich.
Was das vielzitierte Argument der übermächtigen "reinen Caster" angeht, gibt es arge Differenzen in der Auffassung, sei es hier oder auf den WizBoards. Gerade die martialen Klassen werden am Ende als stets hinter den z.B. Magiern hinterherlaufend betrachted, weil die letzteren ja z.B. ab Stufe 10+ alles reißen und alles können. Was natürlich sehr einseitig ist. Denn D&D ist ein Gruppenspiel und sooft wie der Magier auf allen Stufen zuvor vom Kämpfer den Allerwertesten gerettet bekam (und dies auch würdigen sollte), so oft wird der Magier dies später u.U. mit dem Kämpfer tun. Weil Magie eben was besonderes ist und der Magier für seine Macht zu bluten hat. Gleiches gilt für den Hexenmeister, weniger für den "noch übleren" Kleriker. Gerade der als übermächtig angesehene Magier kann sehr von der Leitung des SL abhängen, denn der gibt ihm letztendlich seine Zauber. Heute ist das eher egal, da verwurstet man des Magiers Macht nur zu einer anderen Umschreibung dessen, was der Kämpfer mit dem Schwert erledigt, i.e. "Schadensoutput etwas anders" und hier und da ein wenig Fluff, das ein Kämpfer mit einem coolen Talent (etc.) auch hinbekommen könnte. Wenn nicht jetzt, dann in dem Moment, wenn's einem 4E - Kämpferjünger mal nicht gut genug ist, was er da so in den Rachen geworfen bekommt.
Ich für meinen Teil denke, daß 4E einen gewissen Teil des Flairs von D&D verloren hat, die Gruppenzusammengehö- ... nein Abhängigkeit vom ersten Tag an. Jeder darf von Beginn an Held sein und bekommt Zucker in den Allerwertesten geblasen. Und um dem dann noch den Hut aufzusetzen, verwehren von Systemseite den Gegner pauschal mal gleich einiges von diesem Heldenkram. Brauchen NSC ja auch nicht, sollen ja bloß XP spenden.
In der 3E halte ich Kämpfer, Magier, Kleriker, Sorcerer und Paladin für Anfangsklassen in Sachen D&D, etwas, womit man Neulinge einführt. Druiden, Waldläufer, Schurken und Mönche schon etwas für erfahrenere Spieler. Für letztere sind dann auch Prestigeklassen gedacht, also etwas, was man benutzt wenn man weiß wie alles funktioniert. Dem beigeordnet sind auch die neueren Haupklassen wie Hexblade, Duskblade, Scout oder Beguiler etwas, was man benutzt wenn man weiß wie das Spiel läuft. Wenn einem die Grundzüge von D&D bekannt sind und man eben keinen 08/15 Charakter mehr spielen will. Sie sind optimierter, aber im Regelfall nicht überzogen. Muß man nun Extraücher kaufen, um später an D&D noch Spaß zu haben? Kommt drauf an. Zum Beispiel, was man unter Spaß versteht. Ich denke die Regelfuchser werden auch alsbald in 4E genügend Exploits herausfinden, um Masterblaster und Schwertschwingmonster zu erschaffen. Und sie werden wie in 3E nicht bis Klasse 15+ beim weltbeherrschenden Magier warten müssen (Huzzah!). Gerade die vielzitierten Magier können sehr wohl vom SL gelenkt werden, ebenso wie die Kämpfer. Was mich bei vielen dieser Argumnetationen über die ach so schwachen martialen Klassen aber noch am ehesten stört ist die Trotzigkeit, die an den Tag gelegt wird. Denn vielen Kämpferspielern ist es ja bewußt, daß irgendwann später der Magier eben Feuerbälle um sich werfen kann, oder mal eben 300 Meilen weit teleportiert. Aber sie nehmen dann nicht etwa eine passende PrC oder so, nein, sie "heulen" erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, daß ihre Großaxt keine 10d6 Schaden macht. Das dieselbe Großaxt aber zigmal zuvor Dutzende Goblins, Oger und fiese Blackguards umgehauen hat, wenn dem Magier et al seine 6 Zauber am Tag ausgegangen waren, ist dann schnell vergessen. Das sie schon bei der Charaktererstellung wußten was auf sie zukommt. Da habe ich dann nur ein Schulterzucken für übrig. Das ist so, als ob ich mich bei der Charakterwahl zwischen Sturmtruppe und Jediritter entscheiden darf, den Sturmtruppler nehme und vom ersten Tag an mit coolen Waffen um mich ballere, den Jediritter mit seinem Leuchtstengel belächel. Nur um dann später festzustellen, daß mein Sturmtruppler trotz Blaster und Panzerfahrerausbildung einem mit "Der Macht" ausgestattetetem Jedi nicht das Wasser reichen kann. Tja, und dann anzukommen und "Die Macht" für alle zu fordern ist dann doch eher etwas für ... aber lassen wir das. Zum Glück gab es diese Pseudodemokratie in allem vor 4E nicht und das ist IMHO gut so.