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Autor Thema: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin  (Gelesen 44557 mal)

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Voras

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #45 am: 22. Januar 2009, 14:16:25 »
Guten Tag, werte Forennutzer!

Ich bin erhlich gesagt etwas amüsiert, wie schnell im Internet verhärtete Fronten auftreten. Wenn man mal aufmerksam verfolgt, was die einzelnen Leute hier schreiben, fehlt einfach mal der gemeinsame Diskussions-Nenner.

Die einen verteufeln dogmatisierten Religionsunterricht in absoluter monotheistischer Manier und fordern aufklärenden Unterricht über alle Religionen, ohne jedoch zu definieren, um was es eigentlich bei ProReli und Ethik-Unterricht im grunde geht.
Die anderen lassen sich hier gerade zu einer Grundsatzdiskussion um Sinn und Unsinn von Religion und Wissenschaft hinreißen.

Mit dem eigentlichen Thema hat das ganze hier schon seit dem Eröffnungs-Beitrag (inklusive selbigen) nichts mehr zu tun. ;)

So far...
- Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Die Bevölkerung wächst. -

Lich

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #46 am: 22. Januar 2009, 14:19:23 »
Tahlam, ach komm schon. Mehr fällt Dir nicht ein?  ::)
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #47 am: 22. Januar 2009, 14:20:03 »
Selbstverständlich. Nur ist Religion halt weder neu noch wissenschaftlich.
Deine Meinung ist nicht nur sehr extrem, sondern auch falsch. Religion kann sehr wohl wissenschaftlich betrieben werden.

Nein, Religion kann wissenschaftlich erforscht, aber nie wissenschaftlich betrieben werden, weil sie von dogmatischen Annahmen ausgeht und nicht auf wissenschaftlichen Theorien basiert.

Und Mathematik beruht nicht auf Dogmen? Religion kann sehr wohl wissenschaftlich betrieben werden. (Denn das ist nun auch keine große Kunst  :P )
Nein, Mathematik beruht auf beweisbaren Annahmen. BEWEISBAR ist hier das Schlüsselwort. Nicht "Am Anfang war...".
Guten Tag, werte Forennutzer!

Mit dem eigentlichen Thema hat das ganze hier schon seit dem Eröffnungs-Beitrag (inklusive selbigen) nichts mehr zu tun. ;)

So far...
Willkommen im Zwischennetz.  :D
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 14:24:40 von Fischkopp »
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Selvan

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #48 am: 22. Januar 2009, 14:21:19 »
Zitat
Weil niemand religiös zur Welt gekommen ist sondern mit einem diesbezüglich unbeschriebenen Gehirn und Sinnesorganen, die allen Menschen gemein sind. Wenn jemand also zu Erkenntnis XY gelangt ist, sollte er mir den Weg dorthin zumindest beschreiben können.

Es ist auch niemand laufend, sprechend, singend oder rechnend zur Welt gekommen. Und erzähl' mir doch mal, wie Du zur Sprache gekommen bist?
Alle gesunden Menschen verfügen über ein Sprachzentrum im Gehirn, welches durch jahrelanges Üben Stück für Stück aktiviert werden kann.
Worauf willst du hinaus? Manche glauben, wir hätten eine Art Gottzentrum im Gehirn. Scheint bei mir noch inaktiv oder nicht angelegt zu sein.
Und selbst wenn: Was sagt das über den Wahrheitsgehalt einer Religion? Gar nix!

Curundil

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #49 am: 22. Januar 2009, 14:22:53 »
Der Vergleich von Religion mit einem Virus ist tatsächlich nicht passend. Eher würde der Vergleich mit einer psychischen Störung zutreffen. Aber das führt am Thema vorbei.

Das war jetzt so platt, daß ich mich davon ulkigerweise nicht angegriffen fühle.  :lol:

Abgesehen davon ist es falsch. Wenn "Störung" eine Abweichung von evolvierter Norm bezeichnet, ist anthropologisch und psychologisch betrachtet wohl eher die grundlegende Absenz des Bedürfnisses nach Religion die Störung, nicht anders herum.

EDIT: Wobei ich Religion in diesem Zusammenhang auch um ".../Philosophie" ergänzen könnte.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 14:26:14 von Curundil »
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Topas

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #50 am: 22. Januar 2009, 14:27:32 »

Nein, Mathematik beruht auf beweißbaren Annahmen. BEWEISSBAR ist hier das Schlüsselwort. Nicht "Am Anfang war...".
Nein, denn einige Grundlagen der Mathematik, die Axiome sind nicht bewiesen.
Im Gegensatz zum Glauben gilt aber hier, das sie schon in formaler Hinsicht sich den Forderungen nach Widerspruchsfreiheit, Unabhängigkeit und Vollständigkeit eines axiomatischen Systems unterordnen müssen.
Mehr unter Axiom bei Wikipedia nachsehen.
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Aqualung

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #51 am: 22. Januar 2009, 14:28:20 »
Nein, Mathematik beruht auf beweisbaren Annahmen. BEWEISBAR ist hier das Schlüsselwort. Nicht "Am Anfang war...".

Nach einigen wenigen Mathematikvorlesungen kommt man da kann schnell an die Grenzen. Aber näher darauf einzugehen, sprengt wohl den Rahmen und gehört auch nicht zum Thema.

Zu "Pro Reli" (was für ein PR-Name...): eigentlich wollen die ja nur erreichen, dass Religion ein anerkanntes Schulfach ist und gewerter wird wie ein solches.

Darigaaz

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #52 am: 22. Januar 2009, 14:30:36 »
Ein für alle mal: Christentum und Naturwissenschaft schliessen sich nicht aus !

Wer gegenteiliges behauptet, hat weder Ahnung von Religion noch von Naturwissenschaft.
Genesis und Naturwissenschaft aber schon. Wer etwas anderes behauptet hat weder Ahnung von Religion noch von Naturwissenschaft.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Fabius Maximus

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #53 am: 22. Januar 2009, 14:30:45 »
@Curundil:

OT (Anzeigen)
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

Aqualung

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #54 am: 22. Januar 2009, 14:32:39 »
@Curundil:

OT (Anzeigen)

Rollenspiel auch  :P

Eleonora

  • Mitglied
    • Aas und andere Leckerein
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #55 am: 22. Januar 2009, 14:33:49 »
Erneut frage ich mich, wieviele Passagen der Bibel man ignorieren oder als "bildhaft" abtun darf um sich trotzdem noch als Christ zu bezeichnen - und nicht einfach als Theist.

US-Christen hin oder her, sei doch so gut und befasse Dich einmal mit der Religion, die Du hier kritisierst. Kann sein, dass Du Religionsunterricht hattest, entweder er war scheiße oder Du warst kein guter Schüler.  Ja, der moderne, vernünftige Mensch ist es gewohnt, dass er auf dem Buchrücken oder spätestens im Vorwort darauf hingewiesen wird, ob er ein Sachbuch, ein allegorisches Sachbuch oder einen SF-Roman in den Händen hält, dann muss er selbst auch nicht mehr kritisch denken.

Kennst Du die Lehre von dreifachen Schriftsinn, einer Methode zur Textauslegung? Weißt Du, seit wann sie geläufig ist, und für was sie größtenteils gebraucht wurde?

Zitat
Alle gesunden Menschen verfügen über ein Sprachzentrum im Gehirn, welches durch jahrelanges Üben Stück für Stück aktiviert werden kann. Worauf willst du hinaus? Manche glauben, wir hätten eine Art Gottzentrum im Gehirn. Scheint bei mir noch inaktiv oder nicht angelegt zu sein. Und selbst wenn: Was sagt das über den Wahrheitsgehalt einer Religion? Gar nix!

Ja und? Seit wann ist denn der Mensch ein binäres System? Religion an aus, Sprache an aus? Wissenschaftlichkeit an aus? Das ist doch Blödsinn. Und woher weißt Du, dass Du dieses Sprachzentrum hast? Hast Du es gesehen? Hast Du es angefasst, berührt, hast Du es bewiesen? Oder hast Du den Beweis eines anderen angenommen, um nicht zu sagen: glaubst Du dem Beweis eines anderen?

Ist Mitleid wahr? Hass? Interesse? Liebe?
Es gibt einfach Dinge die nicht mit wahr/falsch notiert werden können.
Feed me!

Selvan

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #56 am: 22. Januar 2009, 14:34:27 »
Was soll eigentlich das Mathematik-Spinoff? Mathematik ist keine Naturwissenschaft.

Im Übrigen finde ich es amüsant, dass sich ausgerechnet die Leute, die die gesamte Bibel offenbar als eine riesige Metapher betrachten, von meiner Virus-Metapher auf den Schlips getreten fühlen. :-D

Fabius Maximus

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #57 am: 22. Januar 2009, 14:34:40 »
Rollenspiel auch  :P
Nur, wenn Du wirklich glaubst, dass es die entsprechenden Welten wirklich gibt.
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #58 am: 22. Januar 2009, 14:35:01 »
Der Vergleich von Religion mit einem Virus ist tatsächlich nicht passend. Eher würde der Vergleich mit einer psychischen Störung zutreffen. Aber das führt am Thema vorbei.

Das war jetzt so platt, daß ich mich davon ulkigerweise nicht angegriffen fühle.  :lol:

Abgesehen davon ist es falsch. Wenn "Störung" eine Abweichung von evolvierter Norm bezeichnet, ist anthropologisch und psychologisch betrachtet wohl eher die grundlegende Absenz des Bedürfnisses nach Religion die Störung, nicht anders herum.
Nur wenn du Kirchenzugehörig gleichsetzt mit Gottesglaube... Es gibt Hinweise darauf, das die tatsächlichen Zahlen mehr Richtung 50/50 gehen... 8) Und wenn man die tatsächliche Prägung durch Umfeld/Elternhaus/Kirche/Schule (leider immer noch) rausrechnet... also...  wink


Nein, Mathematik beruht auf beweißbaren Annahmen. BEWEISSBAR ist hier das Schlüsselwort. Nicht "Am Anfang war...".
Nein, denn einige Grundlagen der Mathematik, die Axiome sind nicht bewiesen.
Im Gegensatz zum Glauben gilt aber hier, das sie schon in formaler Hinsicht sich den Forderungen nach Widerspruchsfreiheit, Unabhängigkeit und Vollständigkeit eines axiomatischen Systems unterordnen müssen.
Mehr unter Axiom bei Wikipedia nachsehen.

Na gut, Axiome müssen dann eben nicht widerlegbar sein.  ::)
Nein, Mathematik beruht auf beweisbaren Annahmen. BEWEISBAR ist hier das Schlüsselwort. Nicht "Am Anfang war...".

Nach einigen wenigen Mathematikvorlesungen kommt man da kann schnell an die Grenzen. Aber näher darauf einzugehen, sprengt wohl den Rahmen und gehört auch nicht zum Thema.

Zu "Pro Reli" (was für ein PR-Name...): eigentlich wollen die ja nur erreichen, dass Religion ein anerkanntes Schulfach ist und gewerter wird wie ein solches.
Ja aber warum sollte es wie ein normales Schulfach gewertet werden?  :blink:
Es IST ja kein normales Schulfach, sonst hätten wir diese Diskussion nicht, sondern in keinster Weise objektiv und rein subjektiv. Wie immer man dazu stehen kann, es ist NICHT allgemeingültig. Punkt.
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Curundil

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #59 am: 22. Januar 2009, 14:37:54 »
Komisch eigentlich, wie sich das geändert zu haben scheint. Als ich Mitte der 80'er in Berlin an der Grundschule war (wir haben da mal vier Jahre lang gewohnt), hatte ich Reli. Ethik war eine gleichberechtigte Alternative, die man wählen konnte, und da gingen aus unserer ganzen Jahrgangsstufe... *überleg* ... drei oder vier Kinder hin. Hat keinem geschadet. Inhalt war fast derselbe. Von Konditionierung oder Werbung keine Spur. Wir hatten im katholischen Unterricht sogar vier Muslime sitzen, und die Lehrerin ist besonders auch immer auf deren Religion eingegangen und die verschiedenen Sichtweisen auf behandelte religionsbezogene Themen. War damals recht anspruchsvoll für das Alter, aber hat geklappt. Gebetet wurde, zumindest später am Gymnasium in Bayern, auch nicht unbedingt. Unser Relilehrer (ein Pfarrer) hat das angeboten, und wer wollte, konnte mitbeten (in der Grundschule bin ich mir nicht mehr sicher, ist mir nicht in Erinnerung geblieben). Er hat aber immer betont, daß er hier Religion unterrichtet, nicht Mission.

Wußte gar nicht, daß Reli in Berlin inzwischen zum Wahlfach á la Schulchor verwahrlost ist.

[EDIT: Argh! SIEBEN Beiträge diesmal. Ich muß schneller tippen, oder ich brauche eine implantierte Datenbuchse...  :D]
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Für mehr Handlung in Rollenspielen!

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