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Autor Thema: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin  (Gelesen 45478 mal)

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masse

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Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #105 am: 22. Januar 2009, 20:02:18 »
Naja egal, hab mich vertan:
Zitat
Mose2-20-3: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Also das erste, welches Gott diktierte, aber wie gesagt, er diktierte es einem Juden.
Kann man das Christentum nicht als Nachfolger des Judentums sehen? Immerhin ist es doch(größtenteils) aus diesem entstanden.

Übrigens, sehr interessantes Thema. Hab aber Seite 2-4 nicht gelesen.
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #106 am: 22. Januar 2009, 20:03:28 »
Übrigens gibt es keine Dogmen im Atheismus, ebensowenig wie es eine atheistische Religion gibt. Atheismus heißt einfach davon überzeugt sein da es keinen Gott oder was ähnliches gibt. Punkt. Mehr nicht.
Solche Leute wie führen immer wieder dazu, dass man sich über Atheisten lustig macht. Diese Aussage von dir ist komplett falsch. Atheisten unterteilen sich in mehrere Lager, wobei nur zwei von primärem Interesse sind. Schwache und starke Atheisten. Manchmal auch positiver und negativer Atheismus gemeint. Einfach mal danach suchen, findest du auf jeder Seite die sich auch nur dilettantisch damit auseinandersetzt, da dies eigentlich unter Allgemeinwissen fällt.
Ich bin selber Atheist, Religion ist das noch lange nicht, und irgendein Lager mit anderen Atheisten lasse ich mich schon gar nicht stecken, weil es nicht irgendeine Eigenschaft ist, die mich besonders prägt (Öh, denke ich). Und diese Aussage ist komplett richtig: Atheismus heißt davon überzeugt sein, das es keinen Gott oder etwas ähnliches gibt. Nicht mehr, nicht weniger. 8)
Wenn du andere Gründe hast, dich mit anderen Atheisten zusammenzufinden, so kannst du dich Antitheistin oder meinetwegen Starke Atheistin nennen, wenn du vollkommen total WEISST das es keinen Gott gibt. Dann mach ich mich aber vielleicht über dich lustig...   :P :D
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Darigaaz

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #107 am: 22. Januar 2009, 20:06:09 »
anscheinend haben Leute, die die Religion ablehnen keine Ahnung
So ist es ganz offenbar.

Zitat
Besonders Lichs Aussagen kann ich wunderbar umdrehen, ohne sie erklären zu müssen.
Schiess los, ich bin gespannt. Sehr mutig, Dich einfach gegen die Fakten aufzulehnen.
Paß auf, du sagst:

Zitat
Ein für alle mal. Christentum und Wissenschaft schließt sich nicht aus. Wer etwas anderes behauptet hat weder von Wissenschaft noch von Religion Ahnung.

Und danach sagst du noch, daß manche nicht mehr erklären müssten, daß sie Recht haben, denn das haben sie in ihrer Erkenntnis nicht mehr nötig.

Ohne irgendwelche plausiblen, sinnvollen und erläuternden Untermauerungen dieser Behauptungen bist du nicht besser als jeder andere. Du bist in der Bringschuld.

Zitat
Die Leute die Religion ablehnen fragen aber auch nicht mit wohlmeinendem Interesse nach, sondern hoffen nur auf eine weitere Gelegenheit den vermeintlich Unterlegenen der Lächerlichkeit preisgeben zu können. Stattdessen kritisieren Sie den Gläubigen für seinen Glauben, und das teilweise auf verletzende und rücksichtslose Art und Weise. Derjenige, der sich mit Religion beschäftigt hat, ist übrigens auch keineswegs "erleuchtet", wie du hier leicht abschätzig unterstellst. Er hat sich einfach Wissen zu einem Thema angeeignet, das dir fehlt. Wenn du ihn ergebnisoffen fragst, wie denn die Sache mit dem armen Hiob tatsächlich zu verstehen ist, dann wirst du auch eine ordentliche Antwort bekommen.
Genau Talwyn, so wie Lich postuliert, ist das wunderbar ergebnisoffen. Das kann jeder.

Zitat
Er hat sich einfach Wissen zu einem Thema angeeignet, das dir fehlt.
Was da wäre? Ich habe mich ebenfalls mit Religion beschäftigt, deshalb postuliere ich aber nicht, daß alle anderen keine Ahnung haben, die Art stört mich hier ungemein.

Zitat
Ich bin selber Atheist,
Ich auch, ich mag keinen Tee... :oops: okay, der war schlecht
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 20:19:01 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Eleonora

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    • Aas und andere Leckerein
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #108 am: 22. Januar 2009, 20:21:27 »
Merkst du eigentlich, was du da gegenüberstellst? Mäzenatentum (Meistens ist übrigens nicht die Kirche als Mäzen aufgetreten das geht schon Begrifflich nicht...) einerseits und so banale Geschichten wie Hexenjagd und Judenprogrome. Stell das noch mal nebeneinander und dann sage mir warum ich "geschönt" geschrieben habe...  :X
Zum Thema Hexenjagd schreibe ich nichts, ich habe ohnehin Fieber und was ich Dir da auflisten würde wäre wohl ein Scheiterhaufen, groß genug um alle 'Atheisten' des Gates darauf zu verbrennen.

Zum Thema Judenpogrome: erstens ist es etwas unglücklich, das als 'banale' Geschichte zu bezeichnen, auch wenn es (hoffentlich) im Sinne der Ironie und nicht aus Unwissenheit passierte. Zum anderen solltest Du Dich mit dem Judentum detailliert auseinandersetzen und dann gucken, welche anderen Religionen, Kulturen, Völker,... welche Einstellung warum den Juden gegenüber haben.

Zitat
Da stimme ich dir sogar zu, nur wirst du das nicht im Religionsunterricht finden, höchstens äußerst einseitig. Ich lass mir ja auch nicht auschließlich von einem Serben erzählen wie das mit dem Bürgerkrieg war und behaupte dann alles über den Kossovokonflikt zu wissen... das forderst du nämlich wenn du Christlichen Religionsunterricht haben möchtest
Wir kriegen auch die Demokratie als Schmackerl von verpflichteten Demokraten vorgesetzt.
Eine Demokratie übrigens, die fordert (in ihrem Grundgesetz!):

Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Artikel 7
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.

Und schon deshalb hat die Pro-ReliFraktion recht, egal ob sie sich aus Moslems, Juden oder Radfahrern zusammensetzt.

Zitat
Ich habe aber nicht geschrieben das das Dogma des Atheismus ist: "Es gibt keinen Gott!". Ich zitiere mich selbst:
Zitat von: Fischkopp
Atheismus heißt einfach davon überzeugt sein da es keinen Gott oder was ähnliches gibt.
Erkennst du den Unterschied? Kein absoluter Anspruch. Wie auch, wenn es darum geht, das es etwas nicht gibt, mMn? Einen negativen Beweiß kann ja niemand führen. Und natürlich gibt es atheistische Missionierer, die versuchen auf nervige Weise und mit Feuereifer das als Heilsbotschaft zu verkünden. Arschlöcher gibts überall... Rate mal wer da an Nervigkeit noch mindestens 2000 Jahre Vorsprung hat.  :D wink Ich finde übrigens an der Aussage "Es gibt keinen Gott." nichts schlimmes. Jedenfalls nicht so schlimm wie die gegenteilige Behauptung, weil die fast immer kommt mit "Und ich weiß auch wie der tickt!".  ::)
Doch natürlich ist das ein absoluter Anspruch. Es sei denn Du willst es auf die Solipsismus-Ich-bin-was-ich-wahrnehme-Schiene runterbrechen. Wenn Du sagst: "Es gibt keinen Gott!", dann bestreitest Du damit die Existenz eines Gottes, gleich welcher Art, denn Gott ist keine religionsgebundene Bezeichnung, allerdings tust Du das auf der Basis der Religion. Oder Du sagst eben "Für mich gibt es keinen Gott." dann denke ich mir aber: "Schön, und in meiner Welt gibt es manchmal rosa Elefanten." Deine persönliche Weltwahrnehmung ist wissenschaftlich irrelevant.

Zitat
Wenn du andere Gründe hast, dich mit anderen Atheisten zusammenzufinden, so kannst du dich Antitheistin oder meinetwegen Starke Atheistin nennen, wenn du vollkommen total WEISST das es keinen Gott gibt. Dann mach ich mich aber vielleicht über dich lustig...   

Wenn Du sagst, "Es gibt keinen Gott", sagst Du, dass Du es weißt. Wenn Du nicht weißt, ob es einen Gott gibt oder nicht, bist Du ein Agnostiker. Wenn Du es für sehr wahrscheinlich oder sicher hältst, dass es Gott nicht gibt, bist Du Atheist - und im Gegensatz zum Agnostiker in der Beweispflicht, wie es auch Gottgläubige sind.

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Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #109 am: 22. Januar 2009, 20:28:35 »
Kann man das Christentum nicht als Nachfolger des Judentums sehen?
Jain,
es kann doch eigentlich nur Nachpvolger von etwas geben, was nicht mehr ist oder? Die BRD ist der Rechtsnachfolger der DDR. Ludwig Erhart ist der Nachfolger von Adenauer (der "ist" zwar noch, aber er ist nicht mehr B-Kanzler). Außerdem bin ich unsicher ob es mehrere parallele Nachfolger (alle abrahamischen Religionen) eines einzigen Vorgängers geben kann.

Ich würde hier den Begriff "Fork" wählen, dass Christentum erwuchs aus dem Judentum und ist ggf. ein Zweig dessen (genauer eben ein Zweig der abrahamschen Religionen).

Ist für meine Argumentation aber wenig wichtig. Der Punkt ist doch dass da ein Typ (aka "Gott") war und der hat erzählt dass man keine anderen Götter neben ihm haben solle (was "Götter haben" bedeutet ist mir nicht 100%ig klar aber egal... don't own the gods). So und dieser Gott hat es wie gesagt einem Juden erzählt. Warum zum Henker sollte nicht der selbe Gott ein paar Jahrtausende später seine Meinung geändert haben? Andere Leute ändern ihre Meinung schneller (Frauen z.B.  wink ). Ist aber auch egal, wichtig ist: Zu dem Zeitpunkt der Aussage kann kein christlicher Gott gemeint gewesen sein, weil es noch keinen christlichen Gott gab. Es gab (in der Annahme, das Christentum läge richtig) einen Gott, der später christlich wurde, aber er war es nicht, folglich kann seine Aussage nicht bedeuten dass "man keine Götter außer dem christlichen Anbeten darf/soll" (Zitat aus dem Kopf, ggf. nicht wortgetreu). Geht einfach nicht, es schlösse ihn ja sogar selbst aus... was dann in ein Paradoxum führt und... ach egal, geht halt nicht, er kann nicht den christlichen Gott gemeint haben!
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 20:38:02 von Deus Figendi »
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AnOceanSoul

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #110 am: 22. Januar 2009, 20:43:58 »
@ Eleonora: Du hast mich falsch verstanden - oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Natürlich ist es ok, etwas über Religionen zu lehren. Aber warum sollte man sie den Schülern als WAHR verkaufen? So wie ich unsere Glaubensvertreter einschätze, ist das doch wohl der Zweck des angepeilten Religionsunterrichts. Oder wird da nicht gebetet?
Allein dieser Abschnitt zeigt, dass Du von dem Thema keine Ahnung hast, selbst im erzkatholischen Sauerland wurde im Religionsunterricht nicht gebetet (weder im evangelischen noch im katholischen), ...

^^ ich wollte mich ja eigentlich raushalten, weil lesen viel lustiger ist....

Da muss ich dir wiedersprechen... also nicht, dass IHR das nicht gemacht habt... aber in Bayern (... *duck*) ist es 1. normal, dass man entweder katholischen oder evangelischen Religionsunterricht besucht... (Ethik gibts da sogar oft nicht... k.a. obs inzwischen anders ist)... und es ist auch vollkommen normal um Morgens vor dem Unterricht zu beten.. als ich mich bei einer Schule geweigert hatte, musste ich bei einigen Lehrern (Mittelstufe) das Klassenzimmer verlassen und mich vor die Tür stellen. Hat sich übrigens von der Grundschule bis zur 10. durchgezogen, dass gebetet wurde.
Und wegen Bekehrung: Es kommt immer stark auf die Lehrer drauf an... gerade bei katholischen Lehrern habe ich festgestellt, dass sie wirklich sehr extrem sein können (unangenehm extrem...) evangelische sind mir hingegen positiver und weitaus aufgeschlossener vorgekommen... aber sogar wenn sie sich zurückhalten schwingt immer mit, dass sie von der Religion überzeugt sind und einem auch überzeugen möchten... Die Religionen im Ethikunterricht durchzunehmen war da weitaus angenehmer ^^
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Nathan Grey

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #111 am: 22. Januar 2009, 20:46:31 »
Naja, aus Bayern kommt ja auch der Papst, ausserdem reden wir von Deutschland.

AnOceanSoul

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #112 am: 22. Januar 2009, 20:47:42 »
Naja, aus Bayern kommt ja auch der Papst, ausserdem reden wir von Deutschland.

Freistaat... und stolz drauf....  :P
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Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #113 am: 22. Januar 2009, 20:54:20 »
Merkst du eigentlich, was du da gegenüberstellst? Mäzenatentum (Meistens ist übrigens nicht die Kirche als Mäzen aufgetreten das geht schon Begrifflich nicht...) einerseits und so banale Geschichten wie Hexenjagd und Judenprogrome. Stell das noch mal nebeneinander und dann sage mir warum ich "geschönt" geschrieben habe...  :X
Zum Thema Hexenjagd schreibe ich nichts, ich habe ohnehin Fieber und was ich Dir da auflisten würde wäre wohl ein Scheiterhaufen, groß genug um alle 'Atheisten' des Gates darauf zu verbrennen.

Zum Thema Judenpogrome: erstens ist es etwas unglücklich, das als 'banale' Geschichte zu bezeichnen, auch wenn es (hoffentlich) im Sinne der Ironie und nicht aus Unwissenheit passierte. Zum anderen solltest Du Dich mit dem Judentum detailliert auseinandersetzen und dann gucken, welche anderen Religionen, Kulturen, Völker,... welche Einstellung warum den Juden gegenüber haben.
Äh, und das macht das wie besser? "Der da ist aber noch viel gemeiner zu den Juden gewesen!" ist ein Strohmann. Oder willst du behaupten das die Judenprogrome nicht zumindest von der überwältigenden Mehrheit des Klerus geduldet waren? Das beleg dann mal bitte...
Zitat
Zitat
Da stimme ich dir sogar zu, nur wirst du das nicht im Religionsunterricht finden, höchstens äußerst einseitig. Ich lass mir ja auch nicht auschließlich von einem Serben erzählen wie das mit dem Bürgerkrieg war und behaupte dann alles über den Kossovokonflikt zu wissen... das forderst du nämlich wenn du Christlichen Religionsunterricht haben möchtest
Wir kriegen auch die Demokratie als Schmackerl von verpflichteten Demokraten vorgesetzt.
Eine Demokratie übrigens, die fordert (in ihrem Grundgesetz!):

Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Artikel 7
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.

Und schon deshalb hat die Pro-ReliFraktion recht, egal ob sie sich aus Moslems, Juden oder Radfahrern zusammensetzt.
Das mag ja sogar faktisch und juristisch richtig sein (bis auf die Radfahrer :blink:), ist mir aber schnurzpiepegal.  :cheesy: Ich bin trotzdem gegen Religionsunterricht, gegen Gleichbewerteten sowieso. Weil dort Inhalte verbreitet werden, die ich ablehne. Oder brauche ich noch einen anderen Grund?
Zitat
Zitat
Ich habe aber nicht geschrieben das das Dogma des Atheismus ist: "Es gibt keinen Gott!". Ich zitiere mich selbst:
Zitat von: Fischkopp
Atheismus heißt einfach davon überzeugt sein da es keinen Gott oder was ähnliches gibt.
Erkennst du den Unterschied? Kein absoluter Anspruch. Wie auch, wenn es darum geht, das es etwas nicht gibt, mMn? Einen negativen Beweiß kann ja niemand führen. Und natürlich gibt es atheistische Missionierer, die versuchen auf nervige Weise und mit Feuereifer das als Heilsbotschaft zu verkünden. Arschlöcher gibts überall... Rate mal wer da an Nervigkeit noch mindestens 2000 Jahre Vorsprung hat.  :D wink Ich finde übrigens an der Aussage "Es gibt keinen Gott." nichts schlimmes. Jedenfalls nicht so schlimm wie die gegenteilige Behauptung, weil die fast immer kommt mit "Und ich weiß auch wie der tickt!".  ::)
Doch natürlich ist das ein absoluter Anspruch. Es sei denn Du willst es auf die Solipsismus-Ich-bin-was-ich-wahrnehme-Schiene runterbrechen. Wenn Du sagst: "Es gibt keinen Gott!", dann bestreitest Du damit die Existenz eines Gottes, gleich welcher Art, denn Gott ist keine religionsgebundene Bezeichnung, allerdings tust Du das auf der Basis der Religion. Oder Du sagst eben "Für mich gibt es keinen Gott." dann denke ich mir aber: "Schön, und in meiner Welt gibt es manchmal rosa Elefanten." Deine persönliche Weltwahrnehmung ist wissenschaftlich irrelevant.
Ähm, deine Auch. Es gibt ja auch keinen wissenschaftlichen Beweis der Nichtexistenz eines Gottes osä. Es ist Unmöglich die Nichtexistenz von irgendetwas zu beweisen. Ich zitiere jetzte das WASich gesagt habe, wie ich meinen Atheismus definiere noch einmal:
Zitat von: Fischkopp
Atheismus heißt einfach davon überzeugt sein da es keinen Gott oder was ähnliches gibt.
Lediglich etwas weiter unten führe ich aus, das ich an dem Satz "Es gibt keinen Gott." nichts auszusetzen habe, weil es meiner Meinung nach ja stimmt. Aber ich kann mich ja irren, weil man die Nichtexistenz von etwas ja nicht wissenschaftlich beweisen kann. Geht nicht. Deswegen gibt es immer einen letzten Zweifel, den wegzuwischen einfach unwissenschaftlich wäre.
Zitat
Zitat
Wenn du andere Gründe hast, dich mit anderen Atheisten zusammenzufinden, so kannst du dich Antitheistin oder meinetwegen Starke Atheistin nennen, wenn du vollkommen total WEISST das es keinen Gott gibt. Dann mach ich mich aber vielleicht über dich lustig...   

Wenn Du sagst, "Es gibt keinen Gott", sagst Du, dass Du es weißt. Wenn Du nicht weißt, ob es einen Gott gibt oder nicht, bist Du ein Agnostiker. Wenn Du es für sehr wahrscheinlich oder sicher hältst, dass es Gott nicht gibt, bist Du Atheist - und im Gegensatz zum Agnostiker in der Beweispflicht, wie es auch Gottgläubige sind.
Bin ich nicht. Ich behaupte ja nicht, das es etwas gibt, für dessen Existenz es keinerlei Hinweise gibt. Und Nichtexistenz... na?... kann man nicht beweisen. Und ja wenn ich unkommentiert sagen würde oder gesagt hätte  "Es gibt keinen Gott." dann würde ich/hätte ich gesagt das ich es weiß. Das ist aber in Alltagsgesprächen üblich.  ::)
So wie ich manchmal sage, "Ich mag keinen Zimt", aber manchmal so ein büschen Zimt auf Apfelkuchen mir schon ganz gut schmeckt.  :D
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Archoangel

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #114 am: 22. Januar 2009, 20:58:05 »
Ich wollte ja eigentlich nicht mehr ... aber dir ist schon klar, dass du dich gerade gegen das Grundgesetz stellst? Sagt dir das Stichwort "Verfassungstreue" was? Sind dir die Menschenrechte auch schnurzpiepegal? Meinungsfreiheit?
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #115 am: 22. Januar 2009, 21:03:57 »
Ich wollte ja eigentlich nicht mehr ... aber dir ist schon klar, dass du dich gerade gegen das Grundgesetz stellst? Sagt dir das Stichwort "Verfassungstreue" was? Sind dir die Menschenrechte auch schnurzpiepegal? Meinungsfreiheit?
Verfassungstreue klingt für mich wie Nibelungentreue, und wenn es blinder Gehorsam ohne eigene Gedanken sein soll, dann  ist das Grundgesetz nicht das Papier wert auf dem es steht. Denk mal drüber nach. Über den Rest brauchen wir gar nicht zu sprechen. Übrigens steht auch im selben Grundgesetz das niemand zu konfessionellem Unterricht gezwungen werden darf.
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Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #116 am: 22. Januar 2009, 21:04:50 »
Zitat
Eine Demokratie übrigens, die fordert (in ihrem Grundgesetz!):

Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

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(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.

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Nope, hat sie nicht. Es steht im GG, dass der Religionsunterricht ein ordentliches Schulfach sein muss, aber es steht nicht drin, dass man die Wahl haben muss zwischen Religionsunterricht und Ethik (was Pro - Reli ja fordert). Religionsunterricht und Ethik als getrennte Fächer, von denen man aber beide belegen muss, würde das GG auch zulassen. Und den meisten, die sich hier gegen die Forderung von Pro - Reli stellen, dürfte diese Lösung auch wesentlich eher recht sein.

Zitat
Das mag ja sogar faktisch und juristisch richtig sein (bis auf die Radfahrer :blink:), ist mir aber schnurzpiepegal.  :cheesy: Ich bin trotzdem gegen Religionsunterricht, gegen Gleichbewerteten sowieso. Weil dort Inhalte verbreitet werden, die ich ablehne. Oder brauche ich noch einen anderen Grund?

Also, das ist ja nun auch keine Art (von einem Diskussionstil ganz zu schweigen).  wink

Anti - Psionik - Liga

Coldwyn

  • Mitglied
    • http://www.dnd-gate.de
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #117 am: 22. Januar 2009, 21:06:37 »
Ich komme, wie AnOceanSoul auch, aus dem schönen Freistaat und hatte die ganze Palette ebenfalls: Nur die Wahl zwischen den Konfessionen, Kreuz im Klassenzimmer, etc. Erschwerend kommen noch 2 Jahre Klosterschule hinzu ;)
Gebracht hat´s nun nichts, denn es hat weder mein Weltbild noch meiner Ethisch-Moralischen Entwicklung auch nur ein Stück gebracht.
Aber ich kann als Atheist, vielmehr Nihilist, auch nicht viel zu dem Thema beitragen, außer vielleicht einen Streit vom Zaun brechen.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

AnOceanSoul

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #118 am: 22. Januar 2009, 21:11:07 »
Erschwerend kommen noch 2 Jahre Klosterschule hinzu ;)

5 ^^

Zitat
Gebracht hat´s nun nichts, denn es hat weder mein Weltbild noch meiner Ethisch-Moralischen Entwicklung auch nur ein Stück gebracht.

Ebenso... Ich war ehrlich gesagt in der Grundschule davon schockiert wie der Religionslehrer (Pfarrer) die Schüler behandelt hat... dass er sie nicht verprügelt hat, hat grad noch gereicht...
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Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #119 am: 22. Januar 2009, 21:14:28 »

Also, das ist ja nun auch keine Art (von einem Diskussionstil ganz zu schweigen).  wink



Na, komm, das was ihr passt kopiert sie aus dem Grundgesetz raus, ich bin kein Jurist, was soll ich mich da an einer Deutung versuchen?  :P Außerdem den Hinweis auf die Demokraten will ich gar nicht verstehen...  :suspious:
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