Merkst du eigentlich, was du da gegenüberstellst? Mäzenatentum (Meistens ist übrigens nicht die Kirche als Mäzen aufgetreten das geht schon Begrifflich nicht...) einerseits und so banale Geschichten wie Hexenjagd und Judenprogrome. Stell das noch mal nebeneinander und dann sage mir warum ich "geschönt" geschrieben habe...
Zum Thema Hexenjagd schreibe ich nichts, ich habe ohnehin Fieber und was ich Dir da auflisten würde wäre wohl ein Scheiterhaufen, groß genug um alle 'Atheisten' des Gates darauf zu verbrennen.
Zum Thema Judenpogrome: erstens ist es etwas unglücklich, das als 'banale' Geschichte zu bezeichnen, auch wenn es (hoffentlich) im Sinne der Ironie und nicht aus Unwissenheit passierte. Zum anderen solltest Du Dich mit dem Judentum detailliert auseinandersetzen und dann gucken, welche anderen Religionen, Kulturen, Völker,... welche Einstellung warum den Juden gegenüber haben.
Da stimme ich dir sogar zu, nur wirst du das nicht im Religionsunterricht finden, höchstens äußerst einseitig. Ich lass mir ja auch nicht auschließlich von einem Serben erzählen wie das mit dem Bürgerkrieg war und behaupte dann alles über den Kossovokonflikt zu wissen... das forderst du nämlich wenn du Christlichen Religionsunterricht haben möchtest
Wir kriegen auch die Demokratie als Schmackerl von verpflichteten Demokraten vorgesetzt.
Eine Demokratie übrigens, die fordert (in ihrem Grundgesetz!):
Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Artikel 7
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.
Und schon deshalb hat die Pro-ReliFraktion recht, egal ob sie sich aus Moslems, Juden oder Radfahrern zusammensetzt.
Ich habe aber nicht geschrieben das das Dogma des Atheismus ist: "Es gibt keinen Gott!". Ich zitiere mich selbst:
Atheismus heißt einfach davon überzeugt sein da es keinen Gott oder was ähnliches gibt.
Erkennst du den Unterschied? Kein absoluter Anspruch. Wie auch, wenn es darum geht, das es etwas nicht gibt, mMn? Einen negativen Beweiß kann ja niemand führen. Und natürlich gibt es atheistische Missionierer, die versuchen auf nervige Weise und mit Feuereifer das als Heilsbotschaft zu verkünden. Arschlöcher gibts überall... Rate mal wer da an Nervigkeit noch mindestens 2000 Jahre Vorsprung hat. wink Ich finde übrigens an der Aussage "Es gibt keinen Gott." nichts schlimmes. Jedenfalls nicht so schlimm wie die gegenteilige Behauptung, weil die fast immer kommt mit "Und ich weiß auch wie der tickt!".
Doch natürlich ist das ein absoluter Anspruch. Es sei denn Du willst es auf die Solipsismus-Ich-bin-was-ich-wahrnehme-Schiene runterbrechen. Wenn Du sagst: "Es gibt keinen Gott!", dann bestreitest Du damit die Existenz eines Gottes, gleich welcher Art, denn Gott ist keine religionsgebundene Bezeichnung, allerdings tust Du das auf der Basis der Religion. Oder Du sagst eben "Für mich gibt es keinen Gott." dann denke ich mir aber: "Schön, und in meiner Welt gibt es manchmal rosa Elefanten." Deine persönliche Weltwahrnehmung ist wissenschaftlich irrelevant.
Wenn du andere Gründe hast, dich mit anderen Atheisten zusammenzufinden, so kannst du dich Antitheistin oder meinetwegen Starke Atheistin nennen, wenn du vollkommen total WEISST das es keinen Gott gibt. Dann mach ich mich aber vielleicht über dich lustig...
Wenn Du sagst, "Es gibt keinen Gott", sagst Du, dass Du es weißt. Wenn Du nicht weißt, ob es einen Gott gibt oder nicht, bist Du ein Agnostiker. Wenn Du es für sehr wahrscheinlich oder sicher hältst, dass es Gott nicht gibt, bist Du Atheist - und im Gegensatz zum Agnostiker in der Beweispflicht, wie es auch Gottgläubige sind.