Äh, und das macht das wie besser? "Der da ist aber noch viel gemeiner zu den Juden gewesen!" ist ein Strohmann. Oder willst du behaupten das die Judenprogrome nicht zumindest von der überwältigenden Mehrheit des Klerus geduldet waren? Das beleg dann mal bitte...
Erst informieren, dann diskutieren wir weiter. Das führt dann auch sehr weit über diesen Thread hinaus.
Das mag ja sogar faktisch und juristisch richtig sein (bis auf die Radfahrer ), ist mir aber schnurzpiepegal. Ich bin trotzdem gegen Religionsunterricht, gegen Gleichbewerteten sowieso. Weil dort Inhalte verbreitet werden, die ich ablehne. Oder brauche ich noch einen anderen Grund?
Wenn Du Deinen Mund weit aufmachen willst, um anderen zu sagen, dass Du gegen ihr Recht auf Religionsfreiheit bist: ja.
Ähm, deine Auch. Es gibt ja auch keinen wissenschaftlichen Beweis der Nichtexistenz eines Gottes osä. Es ist Unmöglich die Nichtexistenz von irgendetwas zu beweisen. Ich zitiere jetzte das WASich gesagt habe, wie ich meinen Atheismus definiere noch einmal:
Deine Definition von Atheismus geht mir am Allerwertesten vorbei. Ich sage nicht, dass meine Meinung wissenschaftlich relevant ist, sondern ich sage, dass ich mir auf der Grundlage meines Wissens und mit all meiner Vernunft ein Urteil über Religionen gebildet habe. Fragtest Du mich nach meiner privaten Meinung, erzählte ich Dir vielleicht an einigen Punkten etwas anderes.
Lediglich etwas weiter unten führe ich aus, das ich an dem Satz "Es gibt keinen Gott." nichts auszusetzen habe, weil es meiner Meinung nach ja stimmt. Aber ich kann mich ja irren, weil man die Nichtexistenz von etwas ja nicht wissenschaftlich beweisen kann. Geht nicht. Deswegen gibt es immer einen letzten Zweifel, den wegzuwischen einfach unwissenschaftlich wäre.
Oh Du hast das verstanden, was ich weiter oben schrieb. Ja, Wissenschaftlichkeit heißt auch: Falsifizierbarkeit.
Bin ich nicht. Ich behaupte ja nicht, das es etwas gibt, für dessen Existenz es keinerlei Hinweise gibt. Und Nichtexistenz... na?... kann man nicht beweisen. Und ja wenn ich unkommentiert sagen würde oder gesagt hätte "Es gibt keinen Gott." dann würde ich/hätte ich gesagt das ich es weiß. Das ist aber in Alltagsgesprächen üblich.
So wie ich manchmal sage, "Ich mag keinen Zimt", aber manchmal so ein büschen Zimt auf Apfelkuchen mir schon ganz gut schmeckt.
Dir ist schon klar, dass es da einen Unterschied zwischen "mögen" und "sein" gibt? "Ich mag diese Hose nicht." ist nicht gleichzusetzen mit "Es gibt diese Hose nicht."
Nope, hat sie nicht. Es steht im GG, dass der Religionsunterricht ein ordentliches Schulfach sein muss, aber es steht nicht drin, dass man die Wahl haben muss zwischen Religionsunterricht und Ethik (was Pro - Reli ja fordert). Religionsunterricht und Ethik als getrennte Fächer, von denen man aber beide belegen muss, würde das GG auch zulassen. Und den meisten, die sich hier gegen die Forderung von Pro - Reli stellen, dürfte diese Lösung auch wesentlich eher recht sein.
Und wer soll das finanzieren? Wer soll das organisieren? Der gesunde Berliner Haushalt? Und mit was sollen die Kinder eigentlich noch zugedröhnt werden?
Na, komm, das was ihr passt kopiert sie aus dem Grundgesetz raus, ich bin kein Jurist, was soll ich mich da an einer Deutung versuchen? Außerdem den Hinweis auf die Demokraten will ich gar nicht verstehen...
Das Grundgesetz ist verlinkt, bei meinem Zitat, ich bin mir sicher auch Du darfst es lesen. Der Hinweis auf Demokraten? Ich fand' es einfach immer fragwürdig, dass eine Staatsform, in der Meinungsfreiheit etc. herrschen soll, es nachdrücklich verbieten muss, dass etwas gegen die Staatsform gesagt werden soll.
Atheismus hat mit Glauben nix zun tun, deswegen keine Religionsbezug, keine dogmatischen Aussagen, keine Definition des Atheismus, die nicht klarmacht, das es den, von dir Argumentativ selbst benutzten, Beweis einer Nichtexistenz nicht geben kann. Atheismus ist eine Überzeugung, kein Glauben und erst recht kein Wissen. Wovon ist man überzeugt? Das es keinen Gott osä gibt. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist die allgemein anerkannte Definition von Atheismus als Überbegriff.
Es gibt Leute, die müssen dann noch irgendwie ganz klar machen, wie sie an irgendwas nicht glauben, aber ich gehöre nicht dazu. Ich bin Atheist.
Du bist Dir klar, dass im Wort "Atheismus" Gott mit drin steckt? Ansonsten: was TheRaven sagte.
Und ich bin wahrscheinlich weder ein halbwegs Informierter Mensch, das wäre nämlich ziemlich schwierig, im Angesicht der globalen Informationsflut, die uns das Internet so eröffnet, noch ein einzigartiges Geistwesen, das unbedingt ANDERS sein muß, ich brauche kein stark oder positiv oder negativ oder tüdellüt vor meinem Atheismus, der eine ganz einfache Sache ist... [...]
Wenn Du so schön empfiehlst, empfehle ich Dir zum Thema 'informierter Mensch' Frankfurts 'Bullshit'. Gibt's in jeder größeren Buchhandlung.
"So finster die Nacht" läuft natürlich nicht mehr. Also bin ich wieder zu Hause, habe Zeit und bin ein weing stinkig. Ich werde also die Wahrheit über ProReli ein wenig ausführen.
Woher nimmst Du die Wahrheit?
2. Es geht nicht um Wahlfreiheit – zumindest nicht im positiven Sinn. Denn es besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum Ethikunterricht einen Bekenntnisunterricht zu besuchen. Die Wahlfreiheit ist also nur in negativer, also beschränkender Hinsicht zu verstehen – die Kinder sollen nicht den Ethikunterricht besuchen, sondern stattdessen eben Religionsunterricht.
Meine Geschwister sind 12 und 13 Jahre alt. Sie haben 16 unterschiedliche Schulfächer, der Tag beginnt um 6.00 Uhr, da müssen sie aufstehen um zur Schule zu kommen die um 7.50 Uhr beginnt. In der Regel endet sie zwischen 14.30 Uhr und 15.25 Uhr. Sie haben am Tag 7-8 Schulstunden und müssen für fast jede Hausaufgaben erledigen, die in der Regel 1-2h täglich in Anspruch nehmen. Meine Schwester spielt darüber hinaus drei Instrumente, ist damit im Orcherster und im Chor (was 1/2 Üben pro Instrument und 1h Unterricht pro Instrument bedeutet). Sie hat in der Weihnachts- und Wettbewerbszeiten jedes Wochenende, sonst etwa alle drei Wochenenden einen Auftritt, nebenbei möchte sie auch noch gerne ihren sonstigen Hobbys nachgehen. Mein Bruder spielt zwar nur zwei Instrumente, kümmert sich aber dafür noch um einen Hund auch er hat Freunde und Hobbys. (Fast) Jeder Erwachsene würde sich von diesem Druck gestresst fühlen. Und meine Geschwister sollen einfach so noch ein Schulfach, das heißt noch mal 90-135min + 1-2h Hausaufgaben die Woche bekommen? Nur weil irgendjemand ihnen das Recht auf Religionsunterricht nicht zugestehen will?
Überraschung: Genau das haben sie schon, denn genau wie ich irgendwann, gehen sie in Brandenburg zur Schule. Und das heißt: LER statt Religion, das heißt: froh sein, wenn die anderen aus der Klasse nicht mitkriegen, dass Du statt zur Jugendweihe zur Firmung, Kommunion oder Bar/Bat Mitzwa gehst, das heißt: Dich vor Deinen Lehrern rechtfertigen zu müssen, weshalb Du an Gott glaubst.
Und deshalb sollten Eltern die Wahl haben: Religion oder Ethik. Wo Dein Kind lernt, dass es sein Gegenüber nicht erschießen sollte ist im Grunde genommen egal. Aber einigen bedeutet es etwas, dass das Kind zumindest die Möglichkeit hat, statt "weil das Gesetz ist" zu lernen: "weil es Gebot Gottes ist."
3. Der Religionsunterricht muss also in besonderer Weise geeignet sein, die Kinder vorzubereiten. Hier wird dann gerne (auch schon in diesem Thread) die Toleranz hochgehalten und ein Religionsunterricht geschildert, der nicht nur die eigene Religion behandelt, sondern auch andere und womöglich sogar naturalistische Philosophie. Das ist sicher i.d.R. der Fall. Aber völlig unerheblich, es sei denn, Ethikunterricht tue das nicht. Tut er aber. Und wer ist besser geeignet, über Religionen zu informieren, ein Unterricht, der von einem bestimmten Bekenntnis als Wahrheit ausgeht, oder ein freier Unterricht ohne diese Last? Allenfalls ist Religionsunterricht hier gleichwertig zu sehen.
Und genau das ist eben nicht der Fall. Ethikunterricht (zumindest der, den ich aus Erfahrung und Schilderung kenne) leistet nicht, was Religionsunterricht leistet. Und zwar konfessioneller, aber weltoffener RU. Um's kurz zu sagen (auch wenn das wohl mehr Probleme macht als beseitigt): Religion ist erfahrbar, bzw. es gibt religiöse Erfahrungen. Es gibt aber keine ethischen Erfahrungen.
4. Die Toleranzfrage im Speziellen angeht, habe ich nur eine Frage. Was ist toleranter: (a) Kinder an einem Ethikunterricht teilnehmen zu lassen und ihnen zusätzlich die Möglichkeit zu einem Unterricht einzuräumen, der ihrer eigenen Bekenntnis entspricht, oder (b) Kindern die Teilnahme an einem bekenntnisfreien Ethikunterricht zu untersagen und sie nur zum Bekenntnisunterricht zu schicken?
Ich empfinde (und das ist jetzt meine private Meinung) es als wenig tolerant Kinder nicht in der Tradition, der Kultur, der Religion und dem Bewusstsein zu erziehen, das familiär weitergegeben wurde Kultur und Religion prägen die Familie, prägen oft auch die Gründe, weshalb die Familie in Deutschland lebt.
Außerdem ist Deine Fragestellung schon sehr positionsbeziehend, was doch eher unschön ist. 'Kinder teilnehmen lassen' ist euphemistisch und 'Kindern [...] zu untersagen' pejorisierend.
Nein, bei der Initiative geht es darum, dass das Schreckgespenst einer atheistischen Moral vertrieben wird – und das, obwohl Ethikunterricht eben KEIN "atheistischer Religionsunterricht" ist, sondern eine Einführung in philosphische Morallehre. Eigentlich schätze ich sogar Archoangel so ein, dass er seine täglichen Entscheidungen nicht nur nach der Bibel richtet, warum das also schlecht sein soll, ist mir grundsätzlich ein Rätsel...
Schön wäre es, wenn dem so wäre. Und es geht nicht darum, ob es schlecht ist oder gut tägliche Entscheidungen nur an der Bibel festzumachen. Es geht um die Frage: "Soll ein Erziehungsberechtigter die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden, ob sein Kind konfessionellen Religions- oder konfessionslosen Ethikunterricht besuchen soll?"
...na ja, nicht so ganz. Denn Kinder werden nun mal von klein auf in ihre Religion erzogen. Das gibt Nachwuchs. Ethikunterricht, der nun nicht an eine Konfession gebunden ist, könnte einen freien Blick auf Alternativen ermöglichen, sodass man vielleicht die Religion wechselt, sie ganz ablegt oder sogar den Glauben aus dem Glauben heraus kritisiert. Das ist m.E. keine wahrscheinliche Folge des Ethikunterrichts, anders kann ich mir den Kampf gegen dieses Fach aber nicht erklären – außer natürlich mit wenig durchdachten Positionen, wie sie wahrscheinlicher sind. Aber wenn ich unterstelle, dass die Leute wissen, was sie tun*, dann fiele das ja raus.
*schon klar: Sie glauben, was sie tun.
Kann sein, dass einige diese Angst haben, ja. Kann aber auch einfach sein, dass es wohl so ist, dass für Kinder nicht Möglichkeiten wichtig sind, sondern ein halbwegs stabiler Nährboden und Grenzen.
Noch mal zusammenfassend: Pro Reli als Inititiative ist eine intolerante Erscheinung gegen Wahlfreiheit, die sich als das genaue Gegenteil verkauft.
Nochmal kurz: Berandor hat Unrecht.
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