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Autor Thema: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin  (Gelesen 45458 mal)

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Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #165 am: 23. Januar 2009, 12:09:22 »
Gratulation, Du hast den Lückentext brav ausgefüllt und sogar meine Tippfehler kopiert.  :thumbup:
Intelligenz schreibt man übrigens mit zwei "l" in der Mitte. Wer sich nicht sicher ist, kann es aber bestimmt mit INT abkürzen, das versteht hier jeder.  :D

Ich verabschiede ich dann mal aus der "Debatte", was vermutlich nach meinem ersten Ausstieg auf Seite 4 rückblickend besser gewesen wäre. Jedenfalls weiß ich jetzt, warum ich solche Diskussionen im echten Leben immer prophylaktisch abwürge.

Weißte, erst die leeren Phrasen dreschen, dann sich über leere Phasendrescher aufregen, dann  :cheesy: "er hat 'nen Tippfehler in Intelligenz"* und beleidigt abdampfen, wenn man ihn freundschaftlich drauf hinweißt. Way to go!  :thumbup:

Und dabei fand ich den ersten Teil deines Beitrags gar nicht sooo schlecht, nur den völlig überflüssigen Disclaimer.  :evil:

*(Shit! :oops:)
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Tahlam

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #166 am: 23. Januar 2009, 12:10:21 »

Zitat von: Tahlam
Fabius Maximus hat noch eine Beleidigung einfließen lassen aber eure Argumente unterscheiden sich nur marginal.
Standpunkt von Fabius Maximus: Religion gehört abgeschafft. Sie passt nicht in unsere (natur)wissenschaftlich geprägte Welt.
Weder habe ich jemanden beleidigt, noch habe ich gesagt, dass Religion nicht in unsere Welt passt. Get your quotes straight.

Bzgl. Religion in unserer Welt, stimmt, da habe ich mich vertan. Im Grunde wollte ich die beiden Standpunkte im Thread auf einen Nenner bringen. Im Grunde hätte da "Standpunkt von den meisten Atheisten in diesem Thread" stehen sollen, wäre aber auch zu ungenau gewesen. Deshalb: tut mir Leid, dass ich die falsch zitiert habe.
Übrigens: Weißt du eigentlich wie albern englische Sätze in so einem Beitrag wirken?

Zu deinem anderen Punkt:
1. Religion = psychische Störung; also Menschen die religiös sind haben eine psychische Störung.
2. Unter psychische Störungen fallen u.a. Pädophilie, Sadismus, geistige Behinderungen, Autismus, Schizophrenie[...] und viele weitere üble Krankheiten.
3. In unserer Gesellschaft ist klar wer eine psychische Störung hat: die in der Psychatrie (oder in der geschlossenen Anstalt).
4. Durch diesen Vergleich setzt du religiöse Menschen mit Menschen mit abnormalen Sexualstörungen, geistigen Defiziten[...] gleich - die von uns eingesperrt werden, weil sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.
5. Das ist eine Beleidigung. Man kann dir höchstens noch zu Gute halten, dass du nicht weißt wovon du redest.
A day may come when the courage of Men fails, when we forsake our friends and break all bonds of fellowship, but it is not this day.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #167 am: 23. Januar 2009, 12:20:22 »
Das interessante an Religionsdiskussionen ist, dass man dabei sehr gut erkennen kann, wem bei dem Thema sofort (in welche Richtung auch immer) die Sicherungen durchbrennen.

In diesem Sinne herzlichen Dank an Curundil, Eleonoora und Talwyn, aber auch an Berandor und TheRaven für das Bewahren klarer (wenn auch beim Raben gewohnt provokativer) Köpfe.

Kurzbio:
aufgewachsen in christlichem Elternhaus (die wollten ursprünglich mal Missionare in Südamerika werden, ich bin gar nicht sicher, ob ich mich freuen oder es bedauern soll, dass nichts draus wurde) in einer der erzkatholischsten Gegenden Deutschlands (Bistum Trier), Kinderstunde, KiGo, das ganze Pipapo. Getauft mit 13 (jawohl ich durfte mich frei entscheiden). Religionslehrer waren alles Pfarrer, liebe Menschen, die weniger daran interessiert waren, uns das Christentum mit dem Holzhammer einzuimpfen, als daran, uns mit den grundsätzlichen Inhalten und Aussagen dieser Religion vertraut zu machen. Natürlich haben sie ihre Religion nicht künstlich schlecht geredet, aber das taten sie mit den anderen Religionen auch nicht. Stattdessen haben sie versucht, uns auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den großen Weltreligionen hinzuweisen.

Und so kam es, dass ich meine erste negative Erfahrung im Umfeld des Religionsunterrichtes in der zehnten Klasse machte, als wir einen neuen Lehrer bekamen, einen vollkommen rational denkenden, völlig intoleranten Idioten, dessen einziges Ziel es zu sein schien, das positive Bild von Religion in den Köpfen der Schüler auszulöschen. Nicht dass er versucht hätte, das ganze mit anderen, aus seiner Sicht positiveren Inhalten zu füllen. Falls es so was wie fanatische Nihilisten gibt, war er wohl einer. Ach ja, der Idiot gab nebenher auch noch Ethikunterricht und dort verhielt er sich nicht viel besser.

Ich bin ganz sicher, dass andere genau die umgekehrte Erfahrung gemacht haben. Das Problem ist also nicht das Etikett, dass auf dem Unterrichtsfach klebt, sondern der Lehrer, der es mit Inhalten ausfüllen muss. Persönlich , und das geb ich offen zu, traue ich Lehrern, die im Fach Theologie studiert haben, mehr Kompetenz zu, sachlich über das Thema Religion zu reden, als jedem anderen sonst. Ähnlich wie Talwyn halte ich unsere Kultur für zu verankert in der christlichen Kultur, als dass man das Thema ausklammern dürfte. Und für viel zu wichtig, als dass man die Vermittelung einem Atheisten überlassen dürfte, der theistischer Religion schon von vorneherein feindlich gesinnt ist und sie mit Krankheiten, psychischen Störungen und ähnlichem gleichsetzt.

Talwyn hat bereits darauf hingewiesen. Rationalismus als einziges Lebensprinzip ist deswegen zum Scheitern verurteilt, weil es
a) genügend Bereiche gibt, in denen man mit rationalen Erklärungsversuchen nicht weit kommt
und
b) weil der Mensch kein rationales Lebewesen ist (die moderne Hirnforschung legt nahe, dass vieles von dem, was Menschen allgemeinhin als das Ergebnis rationaler Entscheidungsprozesse ansehen, in Wirklichkeit sehr stark von unterbewusst ablaufenden Gedankenprozessen beeinflusst wird).

Und ums ganz praktisch zu sagen: Mir ist es lieber, wenn die Schüler einen ordentlichen Religionsunterricht an Schulen haben, bei dem der Staat seine Überwachungsfunktion wahrnehmen kann, als wenn sie (wie im Islam üblich, aber z.B in den USA durchaus auch in christlichen Konfessionen erkennbar) an privaten Bibel-/Koran- oder was auch immer für Schulen ohne diese Kontrolle irgendwelchen fundamentalistisch-fanatischen Einsichten ausgesetzt wird. Und ich empfinde es als persönlich höchst unfair, wenn der Religionsunterricht in Deutschland mit U.S.-amerikanischen Vehältnissen gleichgesetzt wird.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Selvan

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #168 am: 23. Januar 2009, 12:22:13 »
@ Curundil: Da ich den Eindruck habe, dass dein Sperrfeuer auch ein bisschen in meine Richtung zielte, möchte ich nur kurz klarstellen, dass ich kein Kirchenhasser bin. Ich kritisiere normalerweise auch keine Menschen oder Institutionen aber jederzeit deren Ideen, wenn ich sie für nicht gerechtfertigt halte.

@ Tahlam: Es gibt auch harmlose psychische Störungen also bitte nicht übertreiben. Raubkopieren ist auch ein Verbrechen. Genau wie Völkermord.
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 12:25:07 von Selvan »

hewimeddel

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Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #169 am: 23. Januar 2009, 12:49:22 »
Ich bin definitiv gegen diese Ansatz von "Pro-Reli" ganz einfach aus dem Grund, dass ich Ethik als ein wichtiges Fach ansehe und ich die derzeitige Berliner Lösung als sehr gut ansehe.
Am besten fände ich, wenn es (nach der Grundschule) zusätzlich zu Ethik einen vorurteilsfreien, konfessionsunabhängigen Religionsunterricht als Wahlfach gäbe. Da kann sich dann jeder informieren, der ein Interesse an Religion oder Anti-Religion hat, aus welchen Gründen auch immer.

Bemerkung:
Es verwundert mich übrigens nicht, dass in einer Klosterschule der Religionsunterricht doch etwas strenger gehandhabt wird als in staatlichen Schulen. Wer auf eine Klosterschule geht, muss sich da doch nicht wundern und sollte sich mit verallgemeinerungen zurückhalten.
Diesen von AOS und anderen wohl erfahrenen Religionsunterricht würde ich auf keinen Fall als "Standardunterricht" unterstützen, ich kenne das nur aus Erzählungen meiner (sich im Rentenalter befindlichen) Eltern - allerdings war das wohl damals nicht nur im Religionsunterricht so.
Der katholische Religionsunterricht, den ich (in Bayern) genossen habe,  war sehr viel aufgeschlossener als die Indoktrinierung, die hier ständig als Gegenargument angeführt wird.  

Ich werde hier nicht auf das Off-Topic eingehen, denn die eigene Religion, ob man sie als Religion bezeichnen will oder nicht, ist meiner Meinung nach Privatsache und sollte es auch bleiben.

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Tahlam

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #170 am: 23. Januar 2009, 12:56:01 »
@ Tahlam: Es gibt auch harmlose psychische Störungen also bitte nicht übertreiben. Raubkopieren ist auch ein Verbrechen. Genau wie Völkermord.

Aha, und was soll mir das sagen?
A day may come when the courage of Men fails, when we forsake our friends and break all bonds of fellowship, but it is not this day.

Berandor

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  • Verrückter Narr
    • http://www.p-pricken.de
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #171 am: 23. Januar 2009, 12:56:52 »
Ich bin definitiv gegen diese Ansatz von "Pro-Reli" ganz einfach aus dem Grund, dass ich Ethik als ein wichtiges Fach ansehe und ich die derzeitige Berliner Lösung als sehr gut ansehe.
Am besten fände ich, wenn es (nach der Grundschule) zusätzlich zu Ethik einen vorurteilsfreien, konfessionsunabhängigen Religionsunterricht als Wahlfach gäbe. Da kann sich dann jeder informieren, der ein Interesse an Religion oder Anti-Religion hat, aus welchen Gründen auch immer.


Gut gesagt.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Selvan

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #172 am: 23. Januar 2009, 13:28:35 »
@ Tahlam: Es gibt auch harmlose psychische Störungen also bitte nicht übertreiben. Raubkopieren ist auch ein Verbrechen. Genau wie Völkermord.

Aha, und was soll mir das sagen?
Das soll dir sagen, dass man Menschen, die an übernatürliche Dinge glauben, nicht auf eine Stufe mit schwer psychisch gestörten stellt, wenn man ihren Glauben mit den Syptomen einer psychischen Störung vergleicht, denn viele psychische Störungen sind verglichen mit so mancher Glaubensdoktrin außerordentlich harmlos (Waschzwang vs. Glauben an die Erbsünde).

Klarstellung: Ich tue dies nicht auch wenn ich die Analogie bzgl. des irrationalen Denkens teilweise nachvollziehen kann.

AnOceanSoul

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #173 am: 23. Januar 2009, 13:31:50 »
Es verwundert mich übrigens nicht, dass in einer Klosterschule der Religionsunterricht doch etwas strenger gehandhabt wird als in staatlichen Schulen. Wer auf eine Klosterschule geht, muss sich da doch nicht wundern und sollte sich mit verallgemeinerungen zurückhalten.
Diesen von AOS und anderen ...

Dir ist aber schon klar, dass gerade die besonders negativen Erfahrung vor der Realschule waren, und das war eine ganz normale, staatliche Schule. Weiter ist es natürlich ne Ansichtssache ob man an _dieser_ Klosterschule es wirklich strenger handhaben dürfte, denn wenn es die einzige Realschule im Umkreis ist, dann sollte Rücksicht darauf genommen werden, dass man die Schule nicht freiwillig gewählt hat ^^
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls

Drudenfusz

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Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #174 am: 23. Januar 2009, 13:52:38 »
Halte Menschen die an Gott glauben nicht für gestört, den die entscheidung ein Rationaler Mensch zu sein ist auch eine irrationale Entscheidung. Kann ansonsten aber mit Glauben mehr anfangen als mit Religion (ja, sehe da ein Unterschied). Und als guter Preuße ist meine Person sowieso der Meinung das jeder nach seiner Façon glücklich werden soll, deshalb soll es meinetwegen einen Religionsunterricht in Berlin geben der gleichberechtigt zum Ethikunterricht ist.

Talwyn

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #175 am: 23. Januar 2009, 14:28:24 »
Eine Gleichsetzung von Religiosität und (psychischen) Krankheiten ist nicht nur beleidigend gegenüber allen religiösen Menschen, das ist Hassrhetorik der schlimmsten Sorte. Psychisch kranke Menschen leiden unter ihrer Krankheit und ziehen oft auch ihr Umfeld in Mitleidenschaft. Ein Mensch, der in normalem und gesundem Umfang seine Religion praktiziert tut dies aber in der Regel mit Gewinn für das persönliche Befinden, fügt anderen keinen Schaden zu, und vor allem tut er aus einer freien Willensentscheidung heraus, die zwar vielleicht nicht rational aber deswegen noch lange nicht weniger frei ist und ganz bestimmt nicht Resultat irgendeiner Störung ist. Wenn man aber natürlich einen Horizont hat, der an der Innenseite des eigenen Schädelknochens aufhört, wundert mich nicht, wenn man sich zu solchen Aussagen hinreißen lässt. Dieser Vergleich ist ein ganz heißer Kandidat für "das dümmste was in diesem Forum je geschrieben wurde".

So, und das war jetzt so milde formuliert wie nur möglich.
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 14:31:28 von Talwyn »

TheRaven

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #176 am: 23. Januar 2009, 14:46:22 »
Ein Mensch, der in normalem und gesundem Umfang seine Religion praktiziert tut dies aber in der Regel mit Gewinn für das persönliche Befinden, fügt anderen keinen Schaden zu, und vor allem tut er aus einer freien Willensentscheidung heraus, die zwar vielleicht nicht rational aber deswegen noch lange nicht weniger frei ist
Und wer entscheidet, was normal und gesund ist? Und für was alles gilt das dann? Gelten dieselben Regeln und Grundsätze sowohl für den Islam wie auch die Scientology? Für alle Länder und Kontinente? Also im Regenwald ebenso wie in Nordeutschland? Interessanterweise sind wir hiermit schon direkt in der Ethik und nicht mehr in der Religion und erst recht nicht in einem Konfessionsunterricht.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Rogan

  • Contest 2010
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #177 am: 23. Januar 2009, 14:54:06 »
Religion ist Privatsache und gehört nicht in die Schule. Ethik und Religionskunde als gesellschaftlich relevante Themen aber gehören in die Schule. Will dieser Verein das Fach "Religion" oder "Religionskunde" einführen? Hm, ich fürchte, er will weltanschaulich nicht neutral und mit Bezug zur Transzendenz Antworten auf existenzielle Fragen finden:

Zitat
Ethik versucht aus weltanschaulich möglichst neutraler Sicht Antworten auf diese Fragen zu finden - etwa im Rückgriff auf die Menschenrechte und das Grundgesetz. Bezugspunkt ist allein der Mensch im Hier und Jetzt. Der Religionsunterricht baut dagegen auf dem Fundament des Glaubens auf und sucht aus dem Bezug zur Transzendenz Antworten auf diese Grundfragen der Menschheit zu finden.
http://www.pro-reli.de/volksbegehren/?page_id=50

Dieser Ansatz gehört für mich in die Hände von Priestern (z.B. im Firmungs- oder Konfirmationsunterricht) und nicht in die Hände von Lehrern.
Neustart!

Berandor

  • Mitglied
  • Verrückter Narr
    • http://www.p-pricken.de
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #178 am: 23. Januar 2009, 14:59:28 »
..
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 15:01:12 von Berandor »
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Talwyn

  • Mitglied
Re: Pro Reli - Ethik und Religionsunterricht in Berlin
« Antwort #179 am: 23. Januar 2009, 15:10:10 »
@TheRaven: Die persönliche Freiheit endet genau dort, wo die von anderen Menschen beginnt. Demnach ist es normal und gesund, jeden Abend zu beten, unnormal wäre es, jemanden gegen seinen Willen dazu zu zwingen. Gesund ist es auch, sich im täglichen Leben an Verhaltensanweisungen aus der eigenen Religion zu halten, ungesund wird es erst, wenn dadurch andere einen Schaden haben. Da gelten für die Religion die gleichen Maßstäbe wie für alle anderen Bereiche des Lebens - und ich behaupte einfach mal, dass die überwältigende Mehrheit der religiösen Menschen auf der Erde ihre Religion auf diese Art und Weise praktizieren.

Was Scientology angeht, habe ich doch ernste Zweifel daran, dass dort nicht in die Freiheit der Mitglieder eingegriffen wird.
Der Islam ist ein schwieriges Thema, wobei auch hier die überwiegende Mehrheit der Gläubigen die Religion friedlich praktiziert. Wo das nicht der Fall ist, muss der Staat aktiv werden. Religionsfreiheit steht nicht über der Menschenwürde und darf auch nicht als Rechtfertigung für Verbrechen egal welcher Art missbraucht werden. Davon abgesehen hat aber niemand das Recht, die religiösen Überzeugungen eines anderen als Krankheit oder Virus zu bezeichnen.

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