Konservativ ist selbstverständlich nicht fortschrittlich, dann ist es nämlich progressiv. Du verwechselt da womöglich was. Auch kann man sich streiten, ob beispielsweise Bayern wirklich gute Schulen hat oder nur effektiv selektiert und damit zwar Gewinner, aber auch viele Bildungsverlierer produziert.
Antiautoritäre Erziehung ist Erziehung gegen Autorität. Das ist nicht dasselbe wie der permissive Erziehungsstil, der Kinder alles machen lässt. Ich teile auch Ravens Ansicht nicht, dass dieser Erziehungsstil nur als universale Wahl funktioniert – zum Glück, denn sonst könnte man das ja auch als Elternteil vergessen.
Transsexualität ist weiterhin kein Beweis für oder gegen Geschlechtsunterschiede, wenn es um Erziehung geht. Sonst kann ich als Gegenbeweis Butch-Lesben oder Fairy-Queen-Schwule nennen.
Vielmehr gibt es diesbezüglich leider wenig mit endgültiger Aussagekraft, einfach weil wir über die Hirnstruktur und Gene immer noch nicht genug wissen, um den Einfluss letzterer definitiv benennen zu können. Gleichzeitig können wir nicht einfach aus Studienzwecken 200 Babys in speziell kontratypischen Geschlechtsmustern erziehen.
Da Wormy nicht drüber nachdenken wollte oder konnte, hier also die Auflösung:
Es ist unstrittig, dass unser Schulsystem nicht auf anthropologische Anforderungen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist, und das halte ich sogar für schwerwiegender als den (dann kleinen) Geschlechterunterschied.
Das bedeutet, dass die Problematik des Geschlechterunterschied – egal, wie groß der letztendlich ist – m.E. nicht so groß ist wie die Problematik der grundsätzlich nicht auf menschliche Notwendigkeiten abgestellten Schule (und Arbeitsstruktur). Und dass sowohl Mädchen als auch Jungen Menschen sind, sollte zunächst einmal unstrittig sein, und ich gehe noch weiter und sage, dass ihre Gemeinsamkeiten die Unterschiede überwiegen.
Bueb mag außerdem eine Streitschrift publiziert haben, er redet trotzdem Müll. Eine freiheitliche, antiautoritäre und partizipatorische Erziehung schneidet in allen Punkten besser ab als autoritäre Disziplin. Die harte Hand klingt nur gut, sie wirkt aber nur begrenzt und vor allem nicht als Methode, um Mündigkeit und Selbständigkeit zu erreichen.
Beispielhafte Links:
Zu Jungen und Schule:
http://maedchenmannschaft.net/jungen-und-schule/Kritik am Schulsystem:
http://docartemis.com/brainsciencepodcast/2008/05/16/37-medina/