Das entscheidende bei Killerspielen ist imho nicht der Tatbestand des virtuellen Tötungsdeliktes. Hier geht es vielmehr um die den Wettbewerb an sich und dass vergessen die meisten.
Der Mensch ist ein Wesen, was sich ständig mit anderen über Wettbewerbe beweisen muss/will um seine Position in seiner persönlichen Welt zu bestimmen.
Dies folgt dem darwinistischem Prinzip, "survival of the fittest" und der Wettbewerb dient dazu dieses Prinzip zu bestätigen (ich will der beste sein oder wenigstens einer der besten).
Wie sich dieses Prinzip äußert ist jedoch individuell abhängig. Kleine Mädchen wetteifern darum, wer dass schönste Prinzessinnen Kleid an Fasching hat, Manager der gleichen Firma, wer den höchsten Umsatz macht und Rollenspieler wer die besten Regelkenntisse besitzt.
In diesem Falle (und im Falle von vielen anderen geht) ist einer dieser Wettbewerbe eben das Killerspiel, für viele genauso unverständlich wie sich mit Rollenspielregeln auseinander zu setzten und diese dann über das Internet zu diskutieren.
Entscheidend ist hierbei, dass den Killerspiel Gegnern klar wird, dass nicht das Spiel, sondern der Wettbewerb im Vordergrund steht. Hierbei bringt es dann auch nichts Killerspiele zu verbieten. Denn mit der gleichen Argumentation könnten auch andere Wettbewerbsfähige Aktivitäten verboten bzw. in ihrem Sinn des Seins hinterfragt werden (warum braucht ein Manager bei BMW eigentlich einen 5er BMW wenn ein B-Corsa auch reichen würde?).
Viel wichtiger ist es präventiv zu schauen wo und wann sich bei einem jugendlichen Entwicklungsstörungen befinden/auftreten und diese Konkret zu behandeln.
Dies ist aber leider nicht immer leicht, da Jugendliche in der Pubertät nunmal zu Übertreibungen neigen (Übertreibungen aus der sicht der erwachsenen Welt) und viele Fälle von mobbing (zurecht) von den Eltern nicht ernst genommen werden, da sich die meisten innerhalb weniger Jahre quasi von selbst lösen (Erwachsenwerden und Identitätsbildungsprozess bei Jugendlichen).
Um zum Thema Killerspiele zurück zu kommen: Das häufige Ausspielen bzw. zeigen desensibilisiert sicherlich den Zuschauer vor so Bildern (Gedärme, Leichen, Folter, etc.) aber es desensibilisiert sicherlich nicht vom töten, da es gar keine Tötungshandlung darstellt (Fiktiv: Ich klicke meine Maus an und Bewege sie auf ein Ziel, Reel: Ich lade Magazin und Waffe, setzte auf das Ziel an und bedenke dabei Rückstoß, Windrichtung bzw. besondere Umstände, zusätzlich verarbeite ich vor dem Schuss noch die Informationen im Bezug auf die Konsequenten meines Handels, erst dann drücke ich ab).
Umstände, welche dennoch zur Ausführung von so einer Tat liegen sind eher die von mir angesprochenen Konsequenten. Hier sieht man, dass sich die Täter den Konsequenten entweder a.) nicht bewusst oder b.) bewusst aber im klaren sind.
Im Falle von b.) hilft niemanden mehr eine Prävention, da die Entscheidung gefallen ist. Verbote in irgendeiner Art führen nicht zur gewünschten Problemlösung. Verbietet man z.B. Schusswaffen nimmt sich der Täter ein Küchenmesser o.ä. .
Zu a.) sein angemerkt, dass hier Aufklärung und Dialog die Richtige Entscheidung ist.
Soviel von meiner Seite