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Autor Thema: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)  (Gelesen 56264 mal)

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Wormys_Queue

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #270 am: 22. März 2009, 20:38:42 »
wo für Dich Gewaltverherrlichung beginnt. 

Für mich beginnt Gewaltverherrlichung ganz konkret dort, wo der Einsatz von Gewalt ein quasi unbedenkliches Problemlösungsmittel darstellt, teilweise sogar als Grundrecht begriffen wird. Und das schließt tatsächlich eine ganze Menge Dinge ein, die gesellschaftlich vollkommen anerkannt sind, und für die mir die meisten einen Vogel zeigen würden, wenn ich sie erwähne.

Jetzt ist mir natürlich klar, dass diese Art der Definition kaum geeignet scheint, um darauf aufbauend gesetzliche Regulierungen zu treffen. Und meine mit Regulierungen auch nicht Verbote im Sinne von Zensur. Ich halte es lediglich für irreführend, so zu tun, als seien die Rambofilme keine Gewaltverherrlichung, nur, weil sie nicht verboten sind. Oder Paintball. Oder Counterstrike.  Ganz im Sinne von Bundespräsident Köhler sozusagen.

Aber tatsächlich interessiert mich in diesem Zusammenhang vor allem der Jugendschutz. Was Erwachsene in ihrer Freizeit anstellen, sollte nicht reguliert werden, solange daraus keine unmittelbare Bedrohung für die Gemeinschaft erwächst. Was hier kaum gegeben scheint. Und dass ich mich in solchen Diskussionen so oft scheinbar auf der Seite der Verbotsbefürworter widerfinde, liegt vor allem daran, dass ich die von dir angesprochene Doppelmoral auf beiden Seiten sehe.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Scurlock

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #271 am: 22. März 2009, 20:42:35 »
Die Spielweise unterscheidet sich doch komplett. Du willst doch nicht allen ernste behaupten, dass das Kinderspiel mit Pistolen in irgendeiner weise vergleichbar mit einem  Ego-Shooter ist. Mal davon abgesehen, dass es völlig unterschiedlich ist wie gespielt wird, ist die Darstellung durch das Medium komplett anders. Bei einem Ego-Shooter erlebt man eine gewisse "Immersion", die bei einem Kinderspiel mit Erbsenpistoln nicht besteht. Die Darstellung des Töten beim Ego-Shooter ist völlig anders als im Kinderspiel, wo jeder selber entscheiden kann, ob er Tot ist oder nicht und sofort aufstehen kann und das Spiel beenden kann. Es gibt keine Belohnung/Bestrafung beim Erbsenballern und das Erleben ist doch komplett anders.
Auch ist die Zielgruppe komplett anders, Ego-Shooter werden von Jugendlichen und Erwachsenen gespielt, mit Erbsenpistolen spielen Kinder und das aus gutem Grund.
Wie gesagt bin ich ganz deiner Meinung, dass man "Killerspiele" nicht verbieten sollte. Aber "Räuber und Gendarm" mit einem heutigen Ego-Shooter zu vergleichen ist ungefähr so, wie Eis am Stiel mit einem Hardcore Porno.
Gruß Zechi
 
Schön, dass Du mir hinsichtlich der moralischen, ethischen Sichtweise ausweichst. Denn mir ist durchaus klar, dass die Spiele allein technisch bedingt unterschiedlich gespielt werden (müssen). Darüberhinaus sehe ich aber grundsätzlich die Unterschiede nicht, die Du wahrzunehmen scheinst. Bei "Räuber&Gendarm" oder besser noch Spiel mit Erbsenpistolen hat man sein gegenüber (imaginär) niedergeschossen und der blieb dann entsprechend der Regeln liegen. Und wie sieht es beispielsweise bei "Counterstrike" aus? Man schiesst auf andere Spieler, die nach fest gelegten Regeln liegen bleiben und bei der nächsten Runde wieder dabei sind. Hinsichtlich der "Immersion" kann man dann auch noch streiten. Denn ich bin mir nicht sicher, ob "Egoshooter" die Realität besser abbilden als die "Kinderspiele" von damals. Denn bei erstgenannten schiesse ich mit Pixelwaffen auf Pixelmännchen, die dann mit etwas Pixelblut garniert umfallen, letzterem schiesse ich mit Erbsenpistolen auf reale Personen, die nach Ansage umfallen. Gemeinsam ist beiden Spielen, dass am Ende die Leute wieder aufstehen.
Die Gemeinsamkeiten, gerade hinsichtlich des allgemeinen Spielablaufs, sind also annähernd gleich. Ja, mehr noch, das jahrhundertealte Spielprinzip wurde mit den "Egoshootern" nur einfach in ein anderes, ein neues und vor allem für viele Politiker, Eltern und Moralisten unverständliches,  Medium gehoben. Und das ist wahrscheinlich der einzige wirklich nennenswerte und für die Diskussion relevante Unterschied.    
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Zechi

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #272 am: 22. März 2009, 20:59:56 »
Schön, dass Du mir hinsichtlich der moralischen, ethischen Sichtweise ausweichst.

Ich teile deine Auffassung zu der moralisch ethischen Sichtweise,  darauf abzustellen ist scheinheilig, 100 % Zustimmung!

Ich weise nur darauf hin, dass das Medium Computerspiel möglicherweise ganz andere eigene Probleme (teilweise noch unerforschte) aufweist als traditionelle Kinderspiele die es seit quasi immer gibt. Zu behaupten Ego-Shooter und die von dir genannten Kinderspiele seien vergleichbar und würden identisch auf Kinder und Erwachsene wirken ist blauäugig und widerspricht dem bisherigen Forschungsstand von Medienauswirkungen (siehe auch obigen Link). Das ist ein Vergleich wie mit Äpfeln und Birnen.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

TheRaven

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #273 am: 22. März 2009, 22:25:58 »
Sogar bei manchen Strategiespielen ist das der Fall, in manchen Rollenspielen und so fort. Ich glaube dir nicht, dass du nur fünf Spiele kennst, in denen es darum geht möglichst viele Menschen zu töten, dazu kennst du dich doch zu gut aus in der Materie (meiner Mama würde ich das sofort glauben).
Ich glaube ich kenne praktisch jedes Computerspiel ab 486er Zeitrechnung, das nichts mit Sport oder Fahrzeugen zu tun hat (ja, ich bin mir der Grösse der Aussage bewusst). Scheinbar verstehen wir das Zitat aber unterschiedlich:

"Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. Spiele, ob über Internet oder auf dem PC, die zum Ziel haben, möglichst viele Menschen umzubringen, gehören verboten."

Möglichst viele Menschen bzw. menschlich aussehende 3D Modelle umzubringen wird hier klar als Ziel definiert. Im Single-Player trifft das mal grundsätzlich für praktisch kein Spiel zu, denn da geht es darum zu überleben bzw. die Levels zu beenden. Oftmals wird zwar die Anzahl der überwundenen Gegner belohnt aber das grosse Ziel ist das fast nie. Multiplayer hingegen ist in der Tat ein Wettbewerb, allerdings frage ich mich inwiefern man hier das Wort "umbringen" nutzen kann. Müsste man das dann nicht auch für Völkerball verwenden, denn das Motivationsprinzip ist dasselbe. Gewinnen und besser sein als die anderen, indem man die Gegner aus dem Spiel wirft oder sie öfters trifft als sie einem.

Die handvoll Spiele, die ich meine, sind solche, wo die Hauptmotivation die Anzahl an Tötungen umfasst und das der einzige Weg ist das Spiel zu gewinnen. Postal, das Original, ist hier ein gutes Beispiel. Manhunt auch. Soldier of Fortune und Kingpin sind Grenzfälle, weil diese zwar eine "Story" haben und es darum geht die Levels zu bestehen aber das Töten und die Gewalt ist ganz klar zum Selbstzweck inszeniert. Alle diese Spiele sind in Deutschland verboten. Alle brutalen FPS die Gewalt zum Ziel oder zum Selbstzweck erklären sind in Deutschland sowieso alle beschlagnahmt. Und das sind auch Spiele, wo ich den Begriff "Killerspiele" akzeptieren kann, obwohl es trotzdem bescheuert bleibt und Vorurteile schürt.

Drehen wir den Spiess doch mal um, damit wir von demselben sprechen, nenn mir mal ein Beispiel eines Spieles, das in Deutschland freigegeben ist aber deiner Meinung nach beschlagnahmt werden sollte. Ich kenne da so einige aber das bringt nichts, wenn du sie nicht kennst also nenne du mir eine Referenz.
« Letzte Änderung: 22. März 2009, 22:31:48 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

DU#1229

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #274 am: 23. März 2009, 00:21:31 »
Ich finds spannend, dass hier scheinbar Kriegsspielbefürworter wissen, wie sich die entsprechenden Spiele auf die Psyche eines labilen oder kranken Menschen auswirken können  :thumbup:

Was die Scheinheiligkeit von einigen (ausdrücklich nicht allen!) Politikern angeht, da weiß doch jeder, dass es um Macht, Einfluss und Stimmen geht. Der Rest ist egal. War schon immer so und bleibt so. Diesen Lobbyismus kann man eigentlich nur mit einem Schulterzucken abtun. After Business schreibt da schon ein wahres Wort.

Und auf die Frage von TheRaven kann ich gern eine Liste von Kriegsspielen benennen, die dem geforderten Hauptkriterium entsprechen. Oder ist das Töten von Soldaten etwa nur... äh... Kollateralschaden?
(Call of Duty, Hidden and Dangerous, ...)

Scurlock

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #275 am: 23. März 2009, 00:41:24 »
Ich finds spannend, dass hier scheinbar Kriegsspielbefürworter wissen, wie sich die entsprechenden Spiele auf die Psyche eines labilen oder kranken Menschen auswirken können  :thumbup:
Aha? Zitat?
Weiterhin finde ich es äusserst amüsant, dass Begriffe wie "Killerspiele", "Egoshooter" und jetzt "Kriegsspiele" munter durcheinander geworfen werden.
Zitat von:  Wormys Queue
Für mich beginnt Gewaltverherrlichung ganz konkret dort, wo der Einsatz von Gewalt ein quasi unbedenkliches Problemlösungsmittel darstellt, teilweise sogar als Grundrecht begriffen wird. Und das schließt tatsächlich eine ganze Menge Dinge ein, die gesellschaftlich vollkommen anerkannt sind, und für die mir die meisten einen Vogel zeigen würden, wenn ich sie erwähne.

Jetzt ist mir natürlich klar, dass diese Art der Definition kaum geeignet scheint, um darauf aufbauend gesetzliche Regulierungen zu treffen. Und meine mit Regulierungen auch nicht Verbote im Sinne von Zensur. Ich halte es lediglich für irreführend, so zu tun, als seien die Rambofilme keine Gewaltverherrlichung, nur, weil sie nicht verboten sind. Oder Paintball. Oder Counterstrike.  Ganz im Sinne von Bundespräsident Köhler sozusagen.
Sicher sind Rambofilme, Counterstrike oder Paintball im engeren oder weiteren Sinne gewaltverherrlichend. Da gibt es keinen Widerspruch. Nur ist diese ganze Diskussion eben verlogen. Denn wie gesagt würde ich eben mit diesen, Deinen Maßstäben auch Kinderspiele wie "Räuber&Gendarm" oder Serien wie "Tom&Jerry", ja sogar unser Hobby, das Rollenspiel als gewaltverherrlichend bezeichnen.
Das Problem ist nur, dass Du die Problematik in dieser Kategorisierung erkennst, viele Politiker, Moralapostel und Gutmenschen dies aber nicht erkennen wollen oder können. Da ist das Egoshooterbashing natürlich die einfachste und bequemste Lösung.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 01:12:51 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #276 am: 23. März 2009, 01:03:19 »
Call of Duty, Hidden and Dangerous
Gerade mit Call of Duty wirst du nicht weit kommen in deiner Argumentation. CoD4 wurde nicht nur von Kritikern gefeiert, sondern auch von Soldaten, Veteranen, Pädagogen und Kriegsgegnern, weil es den Krieg schockierend echt dargestellt hat und einige nutzten sogar den Begriff Antikriegsspiel. Es sei ein Spiel, dass seiner Verantwortung gerecht werde und erwachsene Unterhaltung biete und obwohl es am Ende immer noch Unterhaltungssoftware ist, so bleibe doch ein gedrücktes Gefühl den Krieg betreffend zurück. Such dir doch einfach mal die Reviews dazu raus, denn die klingen Unisono etwa gleich. Freigegeben ab 18 in Deutschland und trotzdem geschnitten. Im Ausland ab 16 ungeschnitten erhältlich.

CoD:World at War gilt als nicht ganz so gut aber geht mit dem Pazifikkrieg eine ähnliche Richtung und geizt nicht damit die Gegner als eigenständige Individuen zu zeigen und hervorzuheben, dass jeder Tote im Krieg auch ein Mensch ist, auch wenn die Japaner und die Deutschen etwas verzerrt dargestellt werden. Ach ja und dann gibt es den Zombimodus in diesem Spiel, wo es darum geht Nazi-Zombies niederzuschiessen und möglichst lange zu überleben, indem man sie zerfetzt. Dieser Modus ist in der deutschen Version rausgeschnitten obwohl es ebenfalls ab 18 freigegeben ist.

Meine Frage, wieso sollte CoD als gewaltverherrlichend gelten und Saving Private Ryan, The Thin Red Line, Platoon usw. nicht? Oder sollten sie das? Gut, das sind ernste Filme und vielleicht nicht das beste Beispiel aber nehmen wir halt "Die Wildgänse kommen", wo praktisch ohne Eigenverluste gut gelaunte Amerikaner Horden von Feinden niederschiessen. Und selbst das ist noch ein gut gemeintes Beispiel, bei dem Schrott, welchen man auf dem deutschen Filmmarkt findet und ich für viel bedenklicher halte.

Hidden and Dangerous ist als realistischer Taktik-Shooter ebenfalls ein fragwürdiges Beispiel.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 01:15:26 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #277 am: 23. März 2009, 01:14:32 »
Gut, das sind ernste Filme und vielleicht nicht das beste Beispiel aber nehmen wir halt "Die Wildgänse kommen", wo praktisch ohne Eigenverluste gut gelaunte Amerikaner Horden von Feinden niederschiessen.
Engländer wink. Und dieser Film gilt tatsächlich als extrem gewaltverherrlichend, ist aber in Deutschland nicht indiziert.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 01:16:29 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #278 am: 23. März 2009, 01:16:38 »
Also gut, "... gut gelaunte Amerikaner Horden von Engländern niederschiessen."  wink
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- Friedrich

Illil

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #279 am: 23. März 2009, 01:38:46 »
So, nun muss ich aber auch mal meinen Senf dazu geben  wink

Also jede Form von Gewalt ist ganz, ganz böse und verdirbt einen.

Also bin ich absolut dafür:
1) Gewalt aus allen Spielen von CS bis zu Mensch ärgere dich nicht zu verbieten (werdet ihr da nicht auch immer so wütend wenn man kurz vorm Ziel rausgeschmissen wird?)
2) Gewalt aus allen Medien entfernen, also aus den superblutrünstigen Action Filmen, aber dann auch gleich aus den Nachrichten (jetzt aber ohne Scherz, irgendein Gehirnakrobat hat das in einer minderbemittelten Zeitung (die Krone (Österreich)) gefordert)
3) Alles was zu Gewalt frühen kann verbieten, also, von Alkohol und anderen Drogen bis hin zu Regenschirmen (die haben da so ein brutales, spitzes Ende)
4) Tja, nun was Waffen betrifft... müssen ALLE weg (ja, auch die bösen Massenvernichtungswaffen im Irak, und Insektensprays -> könnte ja ins Auge gehen)
5) Da es auch immer mal Erwachsene gibt, denen die Hand bei der Erziehung ausrutscht, sollte man auch gleich einen Kinderhort einführen, Erziehung sollte man nicht so unqualifizierten Personen, wie zB Eltern, überlassen.
6) alle die Gewalt (welche Form auch immer, vom Morden bis hin zur Beleidigung) sollen gewaltlos "verschwinden / getilgt (schönes Wort, nicht wahr? : )" werden.
7) Ach so, dann hätt ich ja noch was Wichtiges vergessen, Krankenhäuser, weg damit... da werden Menschen aufgeschnitten! LEUTE: MENSCHEN werden da zerlegt!
8 ) habe ich irgendeinen Mist vergessen?, ja man könnte bitte auch gleich alles zum Thema Geschichte verbrennen. NUR Gewalt da drin, das kann doch so nicht weitergehen
9) alle Menschen die nicht meiner Meinung sind sollten dann aber bitte auch gewaltlos "verschwinden", unterschiedliche Meinungen führen nur zu Aggression, und die führt ja auf die dunkle Seite...
10) Muss ich Religionen noch erwähnen, ach schaden kann’s nicht, weg damit, auch Wissenschaft (fällt unter Punkt 7)
11) Ach ja, und die Wurstsemmel ist dann auch gestrichen, ich hoffe das ist klar! (Die Armen Tiere!, und wie sollte man die dann auch gewaltlos ermorden? totstreicheln?)
12) Auch Autos, wobei nein, ALLES was sich eignet jemanden "fahrlässig" umzubringen muss auch weg! (ja, auch Schi)
13) Keine öffentlichen Versammlungen bzw jeglicher Meinungsaustausch (zB Foren)
14) regelmäßige Kontrollen von staatlich geprüften Vertrauenspersonen die im Vorhinein einschätzen wie "gefährlich" ein Mensch einmal sein könnte, und diesen dann zu entfernen... (man könnte ja auch gewalttätige Gedanken haben)
14.1) dafür stelle ich mir zB lustige Tests vor, wie zB: „ein Auto kommt, ein Kind rennt auf die Straße, vor das Auto, was machst du?“
a) Ich versuche das Kind noch rechtzeitig wegzustoßen, auch wenn es dabei mich erwischt
b) Ich rufe eine bevollmächtige Person die das tote Subjekt von der Straße kratz, den Autofahrer (ja, Autos sind ja verboten) wegschafft und auch mich, da ich eine gewalttätige Szene miterleben musste „entfernt“.
c) nichts davon, ich laufe schreiend weg weil ich Gewalt nicht ertrage!
15) Werbung jeglicher Art muss auch weg, das führt nur zu "haben wollen" und das zu Neid und dann auch noch die Personen die ausgebeutet werden müssen um die Waren möglichst kosteneffizient zu vertreiben.

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Schnitt hier!

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Wir werden andauernd Gewalt ausgesetzt, man kann nur vorbeugen um solche schlimmen Ereignisse zu reduzieren, aber es wird uns tagtäglich, nicht nur von anderen Menschen gezeigt, dass Gewalt vorhanden und notwendig ist. Wer das nicht einsieht, dem bitte ich meine oben genannten Punkte sich gut einzuprägen, und sich dann vorzustellen wie so eine Welt wohl aussehen würde. Nicht vergessen, es wird immer Personen geben die über mehr wissen verfügen als andere... und es gibt Personen die ihr eigenes wohlergehen über das eines X-beliebigen anderen stellen (auch so eine seltsame Eigenschaft).

Also bitte, wer wirksame Prävention will, dann aber gleich auf ganzer Linie! Und nicht fadenscheinig irgendwas aus dem Zauberhut ziehen.


pS: ich selber Spiele nicht CS, hat mich nie gereizt, ich spiele zur Zeit "The Witcher", toll, aber da sind die Menschen auch nicht wirklich die Guten. Ich bin ein fan von Nachrichten und nicht die 5min variante für die, die gerne mehr Sport sehen möchten. (Ach ja... das nehmen wir auch noch gleich in die Liste oben auf: 16) kein Sport, kein konkurenzdenken, keine herausforderg und keine messung der Leistung) Ich spiele und leite seit gut zehn Jahren die unterschiedlichsten RPG Systeme, und gewalt gehört dazu wie Atmen. Das letze Buch was ich verschlungen habe war Darth Bane, die Regel der Zwei (hui, richtig schön Böse). Aber ob ich gewaltverherlichend bin? Das Urteil überlasse ich Euch. Ich habe zwar 6 Punkte mehr gebraucht als Moses, oder war es Gott, ihr wisst schon, dass mit den Steintafeln, daführ ist meines aktueller und nicht so schwammig. Ich fürchte nur, es lässt sich aber nicht gut eignen um die große Masse zwei oder drei tausend Jahre daran zu binden.

Und die Essenz:
Seit lieb zueinander und versucht euch an Kants kategorischen Imperativ zu halten.

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #280 am: 23. März 2009, 06:06:41 »
Drehen wir den Spiess doch mal um, damit wir von demselben sprechen, nenn mir mal ein Beispiel eines Spieles, das in Deutschland freigegeben ist aber deiner Meinung nach beschlagnahmt werden sollte. Ich kenne da so einige aber das bringt nichts, wenn du sie nicht kennst also nenne du mir eine Referenz.
Brauch ich nicht, denn in dem von dir zitierten Beitrag stimme ich ja mit den Verbotsgegnern überein.
Du hast durchaus Recht, in fast jedem Spiel geht es um etwas anderes als "möglichst viele Menschen umzubringen", daher ja auch meine Aufzählung an Spielmodi. Ich erwehre mich schlicht gegen die Aussage dass es nur "in einer Handvoll Spielen" darum geht, ich denke es ist durchaus mehr. Aber hier kann man auch wieder andere Betrachtungen wählen. Wie gesagt glaube ich dass es bei HalfLife-DeathMatch (oder auch Classic-DM) genau darum geht möglicht viele Menschen zu töten. Aber in HalfLife an sich natürlich nicht. Hier und da muss man sich also schon die Frage stellen, ob ein optionaler Modus (hier eine Modifikation des Herstellers) ein Spiel in die Kategorie mit-dem-Ziel-möglichst-viele-Menschen-zu-töten bringt.
Spoiler (Anzeigen)
Mir ist schon klar, dass "viele Menschen umbringen" in vielen Spielen einen Vorteil bringt, aber in den wenigsten das Spielziel ist. Aber nochmal erwähnt beim ClassicDeathMatch geht es genau darum. Wer erschossen wird steht wieder auf (respawn) und sieht zu, dass er möglichst viele andere umbringt, denn das gibt Punkte (Frags) und wer die meisten Punkte hat gewinnt. Du hast aber vollkommen Recht im Singleplayer-Spiel wäre das schlicht und einfach öde. Das wäre kein Vollpreisspiel, sondern eher ein Flash-Game... siehe vielleicht MarioBros3, da gibt es einen Modus wo man den Gegenspieler "umbringen" (oder von der Map kicken) muss und das möglichst oft (BattleGame heißt der Modus glaube ich). Das hätte als eigenes Spiel niemand gekauft (und ob das SinglePlayer-fähig ist weiß ich jetzt nichtmal).
Von den dir genannten beschlagnamten Spielen habe ich genau eines (auf Empfehlung) ausprobiert: Manhunt.
Und was soll ich sagen? Das Spiel ist scheiße! Und ich nehme den Begriff nicht oft in den Mund. In diesem beschlagnahmten Spiel geht es darum Personen im Auftrag einer TV-Produktionsfirma möglichst brutal, hinterhältig, leise, whatever zu töten (Tötungen mit dem Gewehr geben die wenigsten und solche mit einer Plastiktüte die meisten Punkte). Äh ja und das war's auch schon. Ich finde es aber eigentlich nicht gut sowas zu verbieten, aber es macht mich überhaupt nicht an. Das Spiel ist sowas von öde, dass ich es in der dritten Szene deinstalliert habe (ja Szene, Schauplatz, nicht Kapitel, so weit bin ich nicht gekommen). Aber andere sollen das Spielprinzip doch mögen, ist mir doch egal, find ich für Erwachsene völlig okay, auch wenn ich sie ggf. schief ansehen würde ;-) Und natürlich ist die Moralvorstellung von diesen Spielern fraglich, aber eben nur fraglich, für manche ist das sicher auch nur eine Punktejagt.
Postal habe ich nie gespielt, nur den zweiten Teil (und den hast du ja explizit nicht erwähnt). Das Spiel fand ich okay, vermutlich weil es eine (wenngleich absurde) Story gab. Keine Ahnung, aber das habe ich länger als drei Szenen gespielt (etwa zwei bis drei ingame-Tage). Wikipedia erwähnt zu diesem Spiel vor allem eine satirische Komponente und das lässt sich durchaus bestätigen, alle möglichen Schilder, Beschriftungen, Sprüche (nicht nur vom Dude) etc. entlocken einem schnell ein Schmunzeln.

Kurzum: Ich wollte nie sagen, dass es unverbotene Spiele gibt, die verboten gehören, ich wollte nur sagen, dass es mehr als fünf Spiele gibt, in denen es primär darum geht möglichst viele Menschen zu töten. Ich finde das in der Erwachsenenunterhaltung auch völlig okay, wenn das das Spielziel ist.

Weitere Gedanken: Mir kam gerade so der Gedanke, ob das Problem "der Politiker" vielleicht das selbe ist, welches wir bei Comics und Animationsfilmen haben? "Spiele sind was für Kinder". Möglicherweise gehen diese Personen einfach davon aus, dass etwas was gespielt wird in erster Linie für Kinder ist und dann vielleicht auch für Eltern, die mit ihren Kindern spielen. "Spielen" scheint mir in dieser Gesellschaft kaum eine Freizeitbeschäftigung zu sein, die man Erwachsenen zuschreibt, wenngleich es fast alle Erwachsenen irgendwie tun. Wenngleich es fast alle Erwachsenen tun wissen sie es nicht bzw. weiß "man" nicht wie viele Menschen spielen.
Ich werde schon ganz schön komisch angesehen wenn, ich auf die Frage was ich am Wochenende mache antworte "Ich geh' zu Freunden, wir spielen Gesellschaftsspiele" (und das meine ich dann ernst, das ist keine Umschreibung für Rollenspiele).
Mir scheint's einfach so zu sein, dass in dieser Gesellschaft und folglich auch in den Köpfen diverser Repräsentanten und Populisten "Spiel" einfach eine Kinder-Sache ist, folglich werden auch "Killerspiele" vor allem von Kindern (und ein paar Junggebliebenen) gespielt... ist ja logisch. Das gleiche Problem haben wir wie gesagt bei Animationsfilmen und Comics und - das sei auch noch erwähnt - offenbar in der Musik. Nur im Filmgeschäft und im geschriebenen Wort scheint es etabliert, dass es explizite Erwachsenenunterhaltung gibt... Ist vielleicht gar "Unterhaltung" an sich Kindersache?
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 06:17:35 von Deus Figendi »
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Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #281 am: 23. März 2009, 08:05:09 »
Denn wie gesagt würde ich eben mit diesen, Deinen Maßstäben auch Kinderspiele wie "Räuber&Gendarm" oder Serien wie "Tom&Jerry", ja sogar unser Hobby, das Rollenspiel als gewaltverherrlichend bezeichnen.

Dem stimme ich übrigens durchaus zu und habe ja weiter oben beschrieben, wie ich Rollenspiel auf ein für mich erträgliches Maß umzubiegen versuche. Auch hat der Rabe natürlich durchaus recht, wenn er darauf hinweist, dass Gewalt in Film und Spiel nicht mit Gewaltverherrlichung gleichzusetzen sei. Auch halte ich es für zum Scheitern verurteilt, wenn man seine Kinder komplett vom Thema Gewalt abzuschotten versucht.

Mich stört im Bereich der Medien vor allem, wie viele Jugendliche unkontrolliert solchen Einflüssen ausgesetzt werden. Und ehrlich gesagt wärs mir recht, wenn die Diskussion bzgl. des Verbots dieser Dinge von einer Diskussion über die Verantwortung der Erwachsenen abgelöst würde. Speziell die der Eltern. Da dürfte man auch ruhig mit Sanktionen arbeiten, wenn Eltern offensichtlich ignorieren, dass ihre Kinder mit nicht altersgerechten Medieninhalten hantieren. Und spätestens ab meiner Generation haben die Eltern diesbezüglich keine Ausreden mehr, weil sie selbst(im Gegensatz zu ihren Eltern) mit diesen Medien aufgewachsen sind.
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Wormy's Worlds

TheRaven

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #282 am: 23. März 2009, 09:45:57 »
Mir scheint's einfach so zu sein, dass in dieser Gesellschaft und folglich auch in den Köpfen diverser Repräsentanten und Populisten "Spiel" einfach eine Kinder-Sache ist, folglich werden auch "Killerspiele" vor allem von Kindern (und ein paar Junggebliebenen) gespielt... ist ja logisch. Das gleiche Problem haben wir wie gesagt bei Animationsfilmen und Comics und - das sei auch noch erwähnt - offenbar in der Musik. Nur im Filmgeschäft und im geschriebenen Wort scheint es etabliert, dass es explizite Erwachsenenunterhaltung gibt... Ist vielleicht gar "Unterhaltung" an sich Kindersache?
Also das ist eh klar und darüber muss man nicht diskutieren. Das gilt ja auch für Rollenspiele und Brettspiele. Das ist alles Kinderkram bei den ach so gebildeten Politikern. Das Traurige ist ja, dass einem Spielen, so ganz generell gesprochen, zu einem besseren Menschen macht aber das von der breiten Masse nicht erkannt wird.

Wenn die Politiker und Eltern, die sich so vehement gegen Videospiele aussprechen selber keine Erfahrung damit haben, woher beziehen sie denn ihre Informationen dazu? Ganz einfach, aus den klassischen Medien wie Fernsehen und Zeitungen. Und was schreiben die so? Richtig, Blut und Morde. Was schlicht daran liegt, dass die Videospiele mittlerweile die grösste Konkurrenz zum Fernsehen geworden ist. Meine Güte, die Spielindustrie macht mehr Umsatz als Hollywood. Also kaum verwunderlich, dass sich die klassischen Medien gerne über diese junge Unterhaltungsform auslassen, die sich zudem nicht verteidigen kann, da es bisher keine starke Lobby gibt und die Firmen klein und verstreut sind und nicht mächtige Medienkonzerne. Ich hoffe, dass EA und andere Grossfirmen dieses Mediums bald einmal verstehen, dass sie sich verteidigen müssen, da dies niemand anderes für sie tun wird.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 09:52:27 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

DU#1229

  • Gast
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #283 am: 23. März 2009, 12:55:44 »
Was mich interessiert ist, welcher Quelle man entnehmen kann, dass ich nicht auch die gleichen Bedenken gegenüber Kriegsfilmen habe?
Scurlock und Du Raven seid recht gut darin einem Dinge zu unterstellen, die man nicht gesagt hat.
Ansonsten kann ich Wormy nur zustimmen:
Zitat von: Wormy
Mich stört im Bereich der Medien vor allem, wie viele Jugendliche unkontrolliert solchen Einflüssen ausgesetzt werden. Und ehrlich gesagt wärs mir recht, wenn die Diskussion bzgl. des Verbots dieser Dinge von einer Diskussion über die Verantwortung der Erwachsenen abgelöst würde. Speziell die der Eltern. Da dürfte man auch ruhig mit Sanktionen arbeiten, wenn Eltern offensichtlich ignorieren, dass ihre Kinder mit nicht altersgerechten Medieninhalten hantieren. Und spätestens ab meiner Generation haben die Eltern diesbezüglich keine Ausreden mehr, weil sie selbst(im Gegensatz zu ihren Eltern) mit diesen Medien aufgewachsen sind.
Mir geht es darum, dass wir in diesem Fall nciht über einen gesunden Menschen reden und viele andere (wenn nicht alle) Amokläufer ähnlich schwere psychische Beschwerdebilder aufwiesen. Dass diese nicht mit einem gefestigten Jugendlichen verglichen werden sollten, sollte klar sein. Und wen von euch störte es eigentlich wenn eine FKS/USK/XYZK 18 eingeführt würde?

Und meine Meinung zu "Anti"-Kriegsspielen ist gar nicht so abwertend. Für Menschen ab eines gewissen Alters halt.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #284 am: 23. März 2009, 13:11:51 »
Ich frage mich gerade in was für eine Kategorie The Ship fällt. Kinderspiel oder Killerspiel ...?

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