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Autor Thema: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)  (Gelesen 56268 mal)

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Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #405 am: 30. März 2009, 01:06:45 »
Besser? Also Drazon, Matrix und masse: get a life, oder ihr werdet so komisch, wie wir!

Zu spät  :P

  • für weltweites Alkoholverbot
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

  • Gast
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #406 am: 30. März 2009, 01:11:03 »
Zitat
für weltweites Alkoholverbot

dito!

und mehr Sport fernab des Rechners :D

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #407 am: 30. März 2009, 07:20:45 »
Einige Leute scheinen allerdings echt nicht zu verstehen was das Problem ist, Kinder und Jugendliche im alter von 10-18 Jahren sind geistig nicht unbedingt in der Lage zwischen Gewalt im Spiel/Fernsehen und realer Gewalt zu unterscheiden. Es gibt vllt. welche die geistig weiter sind, aber das sind nicht viele.
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Ich (und ich denke die meisten) konnten mit sieben Jahren durchaus erfolgreich unterscheiden. Wenn man draußen mit den "Nachbarsjungs" ein wenig C&I gespielt hat, dann hatte ich kein Problem damit das als Spiel zu begreifen, wenn ich oder andere "Peng du bist tot" riefen. Und manchmal hatte ich auch kein Problem danach um zu fallen (naja ungern, man muss ja seinen Charakter aufgeben). Ich hatte aber sehrwohl mit sieben Jahren ein Problem damit meinem Klassenkammeraden eins auf die Visage zu prügeln oder geprügelt zu bekommen.
Ich habe diese Beispiele auch gewählt, weil das eine mit Schusswaffen ist und das andere nicht.
Und wenn wir mit ein paar Stöckern Schwertkampf oder eben Stockkampf (so asiatisch) gespielt haben und jemand wurde versehentlich verletzt, dann hat man sich entschuldigt und man war einander nicht bös' auch nicht während des Spiels. "Man" konnte also durchaus zwischen dem Spiel und der realen Agression unterscheiden.
Und um jetzt noch den Bogen zu Computerspielen zu ziehen: Wir/ich habe(n) mit 11-12 Jahren durchaus StreetFighter2 (und andere Beat'em'Ups) bis zum Abwinken gezockt und wir haben es zum Teil auch nachgespielt. Aber in der Regel wurde niemand verletzt, es blieb ein Spiel...zuweilen gar mit Regie-Anweisung "Du, ich hau dir jetzt eins auf die Backe (Wange) und dann fällst du um und ziehst mit die Beine weg" - "okay".
So und mit etwa 16 habe ich persönlich angefangen CounterStrike zu spielen und ich habe eine ungemeine Antipathie zu Waffen und insbesondere modernen Waffen (ich weiß auch nicht warum das Schwert an der Wand unbedingt scharf sein muss). Und trotzdem machte mir dieser Wettkampf Spaß... und dabei war oder bin ich nichtmal besonders gut in dem Spiel.

Ich will keinesfalls behaupten dass das keinen oder keinen negativen Einfluss hat, aber die Behauptung, dass "10-18 jährige" nicht zwischen Fiktion/Spiel und Realität unterscheiden könnten halte ich für ein Gerücht. Und ich halte mich mal nicht für "meinem Alter voraus".
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
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Zechi

  • Globaler Moderator
Geeignetheit
« Antwort #408 am: 30. März 2009, 07:32:10 »
Die Frage ist ja nur: Wie genau trennt man da zwischen Cowboy & Indianer und Paintball, oder zwischen Wasserpistolenschiessen und Paintball?

Siehe oben, anhand der "Geeignetheit":

Zitat von: Begründung
Das Tatbestandsmerkmal der Geeignetheit, die Menschenwürde zu verletzen, stellt auch im Übrigen sicher, dass nicht sanktionswürdige Verhaltensweisen wie die herkömmlichen „Cowboy- und Indianerspiele“ unter Kindern und Jugendlichen vom Anwendungsbereich des Ordnungswidrigkeitentatbestandes ausgenommen bleiben.

Was Paintball und Laserdrome Spiele menschenverachtend macht steht auch oben:
Zitat
Demnach ist ein gewerbliches Unterhaltungsspiel, das auf die Identifikation der Spielteilnehmer mit der Gewaltausübung gegen Menschen angelegt ist und ihnen die lustvolle Teilnahme an derartigen - wenn auch nur fiktiven - Handlungen ermöglichen soll, wegen der ihm innewohnenden Tendenz zur Bejahung oder zumindest Bagatellisierung der Gewalt und wegen der möglichen Auswirkungen einer solchen Tendenz auf die allgemeinen Wertvorstellungen und das Verhalten in der Gesellschaft mit der verfassungsrechtlichen Menschenwürdegarantie unvereinbar (vgl. BVerfGE a. a. O. S. 228 ff.).

Ob man diese Auffassung teilt ist eine andere Frage.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #409 am: 30. März 2009, 11:16:05 »
Hehe...das habe ich als Schlagwort schon verstanden. Nur was genau macht Paintball "geeignet" die Menschenwürde herabzusetzen? Nehme ich deine Definition, dann fallen dort noch sehr viele andere Sachen wesentlich stärker darunter.

Das Zitat vom BVerfG jedenfalls könnte man warscheinlich sehr viel eher auf Larp Veranstaltungen anwenden, wo ich mich ja tatsächlich damit identifizieren kann ein blutrünstiger Menschenschlächter zu sein.
Gewerblich ist es auch, ein Spiel ist es auch. Lustvoll? Aber sicher doch. Menschenverachtend? Nie und nimmer. Kann ich diese Identifikation beim Paintball überhaupt herstellen? Aus meiner Sicht nicht, da ich dort eben weder fiktiv noch real Gewalt gegen Menschen ausübe. Um das mal darzustellen: Wenn ich mich beim Paintball an jemanden herangeschlichen habe und nah neben ihm stehe schiesse ich nicht auf ihn, sondern sage nur "getroffen". Ich stelle mir weder vor das ihm gerade der Kopf weggeflogen wäre, noch simulieren wir das, und darum ist es auch nicht zur Identifikation mit solchen Taten geeignet. Wenn ich im Dauerfeuer lustvoll auf einen getroffenen weiterschiesse fliege ich raus.

Niemand fällt um. Niemand simuliert das ihm Gewalt angetan worden wäre. Es ist einfach nur eine Farbkugel. Zum Vergleich simuliere ich beim LARP durchaus getroffen worden zu sein, oder das mir jemand Gewalt angetan hat. Auch mit Schusswaffen.

Aber auf die Hauptfrage bist du ja nicht eingegangen. Gerade der unter "Begründung" dargelegte Text lässt eines ja offen: Was passiert wenn eben nicht Kinder oder Jugendliche Cowboy & Indianer spielen, sondern Erwachsene? Möglichst mit Spritzpistolen und Farbe drin? Oder mit kleinen Plastikkügelchen die man mit einer Spannvorrichtung oder sonstwie abschiesst? Ich habe auch solche kleinen Kinderpistolen, ab und an spiel ich mit meinem Sohn auch damit und er schiesst grüne Kügelchen auf mich. Da simuliere ich sogar wirklich. Ist das bei ihm dann ein Kinderspiel, und bei mir nicht? Und wie wärs wenn ich stattdessen auf ein paar Freunde schiesse?

Solche Fragen nur mit "das hängt mit der Geeignetheit zusammen" zu beantworten weicht ihnen aus.
« Letzte Änderung: 30. März 2009, 11:18:46 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

TheRaven

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #410 am: 30. März 2009, 12:04:00 »
Gut, gehen wir auf die Basis, da wir uns im Kreis drehen:
Es handelt sich hier ja um die klassische "weakest link" Diskussion. Soll heissen, die Gesetze und Regeln sollen so definiert werden, dass sie möglichst für die Schwächsten gelten bzw. diese schützen. Vor Anderen und vor sich selbst. Dafür beschneidet man die Rechte von Allen oder Anderen. Das Prinzip selbst ist meiner Meinung nach schon fragwürdig aber es ist in unserer Gesellschaft tief verankert und diese Grundlagendiskussion ist es nicht wert geführt zu werden.

Wo es aber gilt eine offene und konstruktive Diskussion zu führen ist wie stark die Rechte beschnitten werden dürfen bzw. wo ist der "break even". Macht es Sinn, zwecks 5% Reduktion der Chance eines solchen Amoklaufes, der alle fünf Jahre statt findet und lediglich 10 Leute zu Tode bringt, die Rechte aller 60 Mio Erwachsenen zu beschneiden? Gäbe es vielleicht Massnahmen, die sinnvoller sind oder weniger Leute betreffen, vielleicht sogar beides? Inwiefern macht es Sinn den "weakest link" auf der Ebene von psychisch Kranken zu definieren?
« Letzte Änderung: 30. März 2009, 12:06:29 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #411 am: 31. März 2009, 05:55:28 »
@Waffengetz, Verwahrung & Verschärfung
Soo ich habe jetzt am Sonntag so einen Sportschützen und Waffensammler kennen gelernt. Und auch wenn er hier und da recht seltsame Ansichten hat muss ich sagen ist das alles in Allem eigentlich ganz passabel geregelt und kontrolliert.
Dass man seine Waffen sicher verwahren muss etc. wissen wir ja, dieser Mann erzählte mir außerdem, dass die Polizei in zwei Jahren drei Mal bei ihm war um genau das zu prüfen. Das ist keine Hausdurchsuchung o.ä. sondern nach seinem Bericht lief es wohl stehts so ab, dass man sich den Waffenschrank (einen Tresor in diesem Fall) zeigen lies und eben auch wie dieser verschlossen ist. Außerdem wurde seine Frau befragt (insbesondere ob sie einen Schlüssel hat). Rechtlich schon grenzwertig baten die Beamten wohl noch "einen Blick ins Schlafzimmer" werfen zu dürfen. Nicht weil es perverse Schlafzimmer-Fetischisten sind, sondern einfach um "mal zu gucken" ob da 'ne Flinte neben dem Bett oder hinterm Schrank ist.
Außerdem berichtete er, dass er mehrere (fünf glaube ich) Jahre benötigt hat um genehmigt zu bekommen, dass er seine Waffen zuhause haben darf, dass eine polizeilich bekannte Schlägerei von vor dreißig Jahren ihm dabei richtig Probleme bereitet hat und dass auch jetzt bei mittleren Vergehen (er sprach gar von Geschwingigkeitsüberschreitung, aber das halte ich mal für eine Übertreibung) dieses Recht entzogen bekäme, weil er als Person einfach nicht mehr ausreichend vertrauenswürdig wäre.

Wie geschrieben finde ich: Viel mehr können Behörden da auch nicht leisten. So wie ich das verstanden habe ist das Genehmigungsverfahren absichtlich so lang gestreckt, damit man eben nicht "mal eben" sich die Waffen legal ins Haus holen kann. Der Schütze möge sich anstrengen dafür. Ich weiß natürlich nicht wie das in anderen Bundesländern ist (vielleicht unterscheidet sich das auch von Kreis zu Kreis von Fall zu Fall oder sonst was, keine Ahnung), denn gefühlt ist zumindest die Kontrolle Ländersache (gefühlt heißt: Ich habe keine Ahnung würde es aber annehmen). Ich (und er) wohne(n) in NRW. Aber das finde ich eigentlich ausreichend, nur bei einer solchen Kontrolldichte (2x in 3 Jahren) wäre es eigentlich ein recht unglücklicher Zufall, dass bei Kontrollen immer alles sauber verschlossen ist, aber wenn Sohnemann bock hat mal 'n paar Ex-Mitschülerinnen zu erschießen ausgerechnet nicht.... wie gesagt kann es aber sein, dass in Baden-Württemberg die Kontrollen anders laufen.
Schärfere Waffengesetze werden sicherlich kommen, vielleicht nicht gleich, aber ich denke das ist einfach der Trend. Nur bin ich nach diesen Berichten nicht mehr sicher, ob das wirklich nötig ist (dagegen habe ich aber auch nichts  :D ).

Ich kann aber auch von einem Gegenbeispiel berichten, der oben genannte Mann ist Sportschütze und ballert mit Schrot auf Tontauben (er hatte aber nicht nur Schrotflinten, sonder u.a. auch Revolver, aber wie gesagt ist er auch Sammler, will sagen die benutzt er nicht). Ich hab' aber auch 'nen Kumpel der ist Berufssoldat und von ihm weiß ich, dass er eine Faustfeuerwaffe einfach so unverschlossen im Schrank liegen hat(te, inzwischen hat er 'n Kind, kann sein dass sich das daher geändert hat). Und ich weiß auch, dass er sie ab und an heraus holt(e) um damit in der Luft herum zu schießen. Ich habe ihn nie angezeigt (ist halt 'n Kumpel) aber stehts kritisiert dafür. Angesichts dieser neuen Erkenntnisse, die ich oben schilderte wundert es mich ein wenig, dass das "im Schrank herumliegen" überhaupt möglich war. Hier müssen die Behörden ganz offensichtlich doch etwas tun. Keine Ahnung ob Soldaten als besonders vertrauenswürdig gelten oder ob das einfach ein nicht-verwahrungs-pflichtiges Kleinkaliber war oder sonst was (hat mich halt auch nie näher interessiert), aber zumindest war es ja tatsächlich irgendwie möglich diese Waffe zugänglich zu verwahren.
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Meldoran

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #412 am: 31. März 2009, 12:04:02 »
.
Einige Leute scheinen allerdings echt nicht zu verstehen was das Problem ist, Kinder und Jugendliche im alter von 10-18 Jahren sind geistig nicht unbedingt in der Lage zwischen Gewalt im Spiel/Fernsehen und realer Gewalt zu unterscheiden. Es gibt vllt. welche die geistig weiter sind, aber das sind nicht viele.

Ach du meine Güte. Ich hoffe bei sowas immer den Sarkasmus überlesen zu haben, werde aber leider immer wieder enttäuscht.
Zuerst ist diese Aussage, so pauschal wie sie da steht solcher Schwachsinn das mir fast die Worte fehlen, und zweitens ist es
äußerst unverschämt und vollkommen unnachvollziehbar die Messlatte zwischen 10 und 18 zu ziehen, und dort anscheinend keine
Unterscheidung zu treffen
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #413 am: 31. März 2009, 13:05:07 »
Stimmt. Als würde mit 18 der IQ eines Kindes plötzlich einen Satz machen oder sich gar der Zustand des "Erwachsensein" wie durch Zauberhand einstellen.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

TheRaven

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #414 am: 31. März 2009, 13:08:42 »
Stimmt. Als würde mit 18 der IQ eines Kindes plötzlich einen Satz machen oder sich gar der Zustand des "Erwachsensein" wie durch Zauberhand einstellen.
Mit dem Ende der Pupertät, wenn sich der Hormonspiegel einpendelt kann es sich in der Tat so auswirken, dass sich ein junger Mensch von der einen Woche auf die Andere im Verhalten bemerkbar verändert, um nicht zu sagen beruhigt. Umgangssprachlich kann man also durchaus zu der Meinung gelangen, dass man vom einen Moment auf den Anderen "intelligenter" wird auch wenn diese Formulierung vom Gegenteil zeugen mag.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Meldoran

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #415 am: 31. März 2009, 13:21:05 »
@Wormy: Ich weiß grade nicht worauf du hinaus willst, du weißt sicherlich was ich meine, allerdings hat deine Aussage wenig bezug zu meiner.
Es sei denn du willst Chiroks Aussage verteidigen, wobei ich dir viel Spass wünschen würde.  :cheesy:
Vieleicht willst du aber auch grade nur etwas provozieren.  wink
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Wormys_Queue

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Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #416 am: 31. März 2009, 13:44:10 »
Vieleicht willst du aber auch grade nur etwas provozieren.  wink

Das. Denn tatsächlich sind willkürliche Altersgrenzen eben genau das: Willkürlich. Und genausowenig wie jemand mit 17 noch unbedingt ein infantiles Kind ist, ist er mit 18 plötzlich ein vollausgereifter Erwachsener. Der Rabe weist nicht zu unrecht darauf hin, dass da psychisch-physische Veränderungen eine Rolle spielen, die allerdings mit den gesetzgeberischen Altersgrenzen nur sehr grob zusammenpassen.

Du hast also vollkommen recht, Chiroks Aussage als pauschalisierend zu bezeichnen. Allerdings entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, das zum Anlass zu nehmen, seine Aussage komplett als pauschalisierend und als "Schwachsinn" abzustempeln, ohne auf die eigentlich interessante Frage einzugehen, nämlich ob es denn "gesund für Körper und Seele" (Chirok) ist, sich mehrer Stunden täglich gewaltverherrlichendem Material auszusetzen. Ich tendiere dazu, ihm in dieser Hinsicht zuzustimmen, gehe tatsächlich sogar noch weiter und glaube, dass das völlig unabhängig vom Alter und "Reifegrad" des jeweiligen Betrachters eher "ungesund" ist. Wobei dass dann schon wieder fast unabhängig von der Gewalthaltigkeit des angebotenen Materials ist. Fünf Stunden "Teletubbies" sind sicherlich auch nicht förderlich.
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Wormy's Worlds

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #417 am: 31. März 2009, 13:52:41 »
Vieleicht willst du aber auch grade nur etwas provozieren.  wink

Das. Denn tatsächlich sind willkürliche Altersgrenzen eben genau das: Willkürlich. Und genausowenig wie jemand mit 17 noch unbedingt ein infantiles Kind ist, ist er mit 18 plötzlich ein vollausgereifter Erwachsener. Der Rabe weist nicht zu unrecht darauf hin, dass da psychisch-physische Veränderungen eine Rolle spielen, die allerdings mit den gesetzgeberischen Altersgrenzen nur sehr grob zusammenpassen.

Du hast also vollkommen recht, Chiroks Aussage als pauschalisierend zu bezeichnen. Allerdings entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, das zum Anlass zu nehmen, seine Aussage komplett als pauschalisierend und als "Schwachsinn" abzustempeln, ohne auf die eigentlich interessante Frage einzugehen, nämlich ob es denn "gesund für Körper und Seele" (Chirok) ist, sich mehrer Stunden täglich gewaltverherrlichendem Material auszusetzen. Ich tendiere dazu, ihm in dieser Hinsicht zuzustimmen, gehe tatsächlich sogar noch weiter und glaube, dass das völlig unabhängig vom Alter und "Reifegrad" des jeweiligen Betrachters eher "ungesund" ist. Wobei dass dann schon wieder fast unabhängig von der Gewalthaltigkeit des angebotenen Materials ist. Fünf Stunden "Teletubbies" sind sicherlich auch nicht förderlich.

Willkürlich sind die Altergrenzen nicht, sondern wurden ja schon anhand gewisse Erfahrungswerte und Moralvorstellungen geprägt, da es natürlich nicht möglich ist, für jeden einzelnen Menschen eine individuelle "Reifeprüfung" durchführen zu lassen.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Meldoran

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #418 am: 31. März 2009, 13:56:51 »
Das eigentliche Problem, die eigentlich Frage ist nichtmal die. Die Schlagworte heißen "Freiheit" und "Selbstbestimmung", oder auch Individualität. Mir rollen sich immer die Zehennägel hoch wenn jemand Sätze wie "Wenn auch nur EIN Mensch durch ein Verbot gerettet werden kann, ist dieses gerechtfertigt!" schreibt, kam hier im Thread auch schonmal. Ich kann dazu nur sagen: "Verdammt nochmal, NEIN! NEIN! NEIN!"
Die Frage ob das exzessive Konsumieren von (beliebige legale, nicht-direkt gefährliche/nachteilige Tätigkeit einfügen) "gesund für Leib und Seele" ist, ist vollkommen egal. Wir reden hier nicht von Jugendschutz, das der, in einem gewissen Grad, Sinn und Zweck hat ist klar und verständlich. Wir reden hier von der Schaffung eines neuen Tabus, einer dämonisierung. Wir reden hier von Freiheitsentzug, wir reden hier von einem Angriff auf verschiedenen Grundrechte und Fundamente unseres Staates, und das ist nicht übertrieben formuliert!
Ein normaler, erwachsener Bürger der in einem aufgeklärten, demokratischen Staat lebt, kann und muss sogar erwarten können als verantwortungsvoll, gebildet und reif genug eingestuft zu werden das er seine Freizeit nach belieben mit den verschiedensten legalen Tätigkeiten verbringen darf. Ohne Beschränkung, ohne Aufsicht, ohne Zwang, ohne verurteilt zu werden oder selbst zu verurteilen.
Wer 5 Stunden am Tag wandern will, bitte. Wer 5 Stunden am Tag boxen will (und kann), bitte. Wer 5 Stunden am Tag Counterstrike spielen will, BITTE!
Ich fühle mich als mündiger und erwachsener Bürger schlicht beleidigt und direkt angegriffen von solch einer Diskussion um den Verbot von "Killerspielen", ob ich "KIllerspiele" nun zu meinem Hobby zähle oder nicht spielt hier erstmal keine Rolle. Es geht ums Prinzip, es geht um Grundrechte eines Erwachsenen.
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Ungold

  • Mitglied
Re: Sollten Killerspiele verboten werden? (Split von WOW Zensur in China)
« Antwort #419 am: 31. März 2009, 14:02:29 »
Ich denke das Argument ist eher, dass nicht nur im Alter 10-18 Unterschiede bestehen, sondern auch über 18 hinaus. Dieses magische Alter 18 wird vermutlich nicht nur von der Pupertät getrieben, sondern auch vom Gedanken, dass man mit 18 seine Ausbildung beendet haben sollte und voll Erwerbsfähig wird und daher die entsprechenden Rechte und Pflichten zugestanden bekommen sollte. Die Frage, die übrigbleibt ist immer noch, ob man in diesem Alter 'Erwachsen' genug ist, um die volle Verantwortung die das mit sich bringt zu tragen. In Anbetracht einer tendenziell verlängerten Jugend, die man in verschiedenen Regelungen bis 25 (oder 21 oder 27) zieht, kann man sich überlegen ob man vielleicht eine weitere Alterseinstufung z.B. ab 25 einbezieht oder härtere Regelungen für alle über 18 trifft, da auch nicht alle Menschen über 18 geistig in der Lage sind zwischen Gewalt im Spiel und in der Realität hinreichend zu unterscheiden.

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