@Ardwulf & Wormy
Hä? Mit welcher Begründung will man denn Computerspiele verbieten?
Weder Ardwulf noch ich wollen Computerspiele verbieten. Allerdings hast Du die Behauptung aufgestellt, dass , wenn man Computerspiele verbieten will, man dann Alkohol und Zigaretten verbieten muss. Und wir beide sehen den Zusammenhang dazwischen nicht.
Im übrigen sind Amokläufe mein kleinstes Problem. Beziehungsweise gar keines, weil ich keinen Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amokläufen sehe.
Allerdings sehe ich einen Zusammenhang zwischen der immer stärkeren Gewalthaltigkeit moderner Medien (von denen Computerspiele einen Teil darstellen) und der gleichzeitig beobachtbaren zunehmenden Abstumpfung und Verrohung der Gesellschaft. Auch hier kann man trefflich darauf hinweisen, dass jegliche Einschränkung der Medien nur die Behandlung der Symptome bedeute, nicht der Ursachen. Allerdings halte ich den daraus gezogenen Umkehrschluss für falsch, dass man die Symptome gar nicht behandeln dürfe. Und auch hier spreche ich nicht von prinzipiellen Verboten. Eine restriktivere Anwendung der Alterskennzeichnung würde ich aber durchaus gerne sehen. Wenn Spiele, wie vom Raben behauptet, meistenteils an Erwachsene gerichtet sind, wieso sind denn dann die Hersteller so erpicht darauf, Alterskennzeichnungen unter "ab 18" zu erhalten? Counterstrike ab 18, wäre das wirklich ein Problem (wie von Deus Figendi darauf hingewiesen wurde, haben Eltern eh die Möglichkeit, die Altersfreigabe zu "überstimmen", aber das sollte Meinung nach eben auch in ihre Verantwortung gelegt werden, nicht in die der sechzehnjährigen)? Müssen Actionfilme eines bestimmten Gewaltgrads fürs die Prime Time zurechtgeschnitten werden, nur, damit auch die jüngeren sie sehen können, für die sie gar nicht gedacht sind?
An dieser Stelle findet in den Medien einiges statt, was der Behauptung "ist ja an Erwachsene gerichtet" vollkommen zuwiederläuft. Und da sehe ich es durchaus als die Aufgabe des Staates an, regulierend einzugreifen.
Das gleichzeitig an vielen anderen Schrauben gedreht werden MUSS, um auch die Hauptverantwortlichen (nämlich die Eltern) wieder in die Lage zu versetzen, ihrer Verantwortung auch nachzukommen, streite ich gar nicht ab, halte es sogar für höchst notwendig. Allerdings möchte ich, dass an allen Schrauben gedreht wird, nicht nur an denen, die immer nur die anderen betreffen. Und da vermisse ich bisher bei den Computerspielern (wie bei den meisten anderen auch, aber um die gehts ja hier nicht) ganz allgemein die Einsicht, dass das auch bedeutet, sich selbst mal kritisch zu hinterfragen, statt direkt und reflexartig in Abwehrposition zu gehen.
@Wormy:
Das Problem an solch überspitzen Formulierungen wie "Doch das ist es. Und zwar vollkommen. Und das Fundament unseres Staates ist nicht: maximale Freiheit für egoistische Arschlöcher." ist das man so oft Standpunkte vermittelt die man eigentlich nicht hat.
Für mich hat es dieser Post in dem Moment so gewirkt das du der Meinung bist, dass Gegner des Killerspiels-Verbots bzw. Kritiker dieser ganzen Killerspiel-Diskussion "egoistische Arschlöcher" sind.
Wie gesagt, die Reaktion war völlig überzogen, tut mir leid. Problem war, dass ich deinen vorangehenden Post auf mich bezogen habe, und da ich gar kein Verbotsbefürworter bin, hab ich ihn auch nicht als gegen grundsätzliche Verbote gerichtet empfunden, sondern als gegen jede Form der Einschränkung, die mehr als nur ein Feigenblatt darstellt, gerichtet. Und ich hab zugegebenermaßen ein echtes Problem mit der Haltung vieler Bürger, die Vorteile eines geordneten Rechtsstaates in Anspruch nehmen zu wollen, aber bei jeder kleinen Kröte, die im Sinne des Allgemeinwohls zu schlucken wäre, direkt Zeter und Mordio zu schreien. Ist keine Entschuldigung, erklärt aber vielleicht meine Reaktion.