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Autor Thema: Welche Edition lohnender?  (Gelesen 9730 mal)

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Lich

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #60 am: 23. März 2009, 10:48:37 »
. Und ich persönlich finde das Magiesystem so auch besser...das alte fand ich nie wirklich geil...so absurd und nervig...der Zauberer der in der nacht nichts vorbereitet hat wird von nem kleinen calimshitischen Jungen mit Holzklappmesser überfallen und muss ihm all sein Gold geben. Voll lächerlich.
....

Und ich will mich auch nicht bei jedem Levelaufstieg für ne neue Klasse entscheiden können. War eh nie sso extrem der Multiclassing Fan.
Das bestätigt die Aussage in meiner Signatur: -4E is D&D for people who don't like D&D.
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

Windjammer

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #61 am: 23. März 2009, 10:51:54 »
Ne Kilamar, dieser Thread ist ganz anders. Ich zum Beispiel wusste nicht, dass kleine Jungs aus Calimshan genau wissen, wann ein Zauberer gerade memoriert weil er 0 Spells hat. Siehst Du? Man lernt nie aus. Werde mich in Zukunft vor den Kinderghettos von Calimshan hüten. Holzmesser? Brrrrrr...
Edit. Holzklappmesser! Ist das exotic oder martial? Oder hatte der Junge eine PrC?
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Windjammer

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #62 am: 23. März 2009, 10:56:55 »
Insgesamt halte ich die 4E Multiclassing Regeln des Core Regelwerks für etwas besser als die des 3.5er Regelwerks.
Zum einem mag ich es auch lieber wenn man nicht wirklich etliche Klassen nimmt
Naja. Ich fand es nur cool, dass das 3E Multiclassing erlaubte, gewisse Charakterentwicklungen spielmechanisch abzubilden. Pipsi der Orkbarbar verlor gegen Rogar den Goblinhäuptling seinen SchwertAxt-Arm. Daraufhin widmete sich Pipsi dem Studium der arkanen Künste. Heute leitet Pipsi das Resort "verheerende Experimente" an der arkanen Akademie zu Luskan. Tja, und dann kam die Spellplague - aber das ist eine andere Geschichte.
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Arldwulf

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #63 am: 23. März 2009, 11:09:25 »
Ja, das ist sicher ein wichtiges Thema, wobei auch dies abbildbar ist. In manchen Details besser, in anderen schlechter.

Pipsi beginnt als Barbar, und macht gern fiese Draufhau Manöver.

Dann verliert er seinen Schwertarm, und kann zwar immer noch ab und an kämpfen, aber keine Zweihandaxt mehr halten. Sein bestes Manöver geht gar nicht mehr, aber dafür hat er sich in der Magie weitergebildet und immer mehr ersetzt er Sachen die er früher gemacht hätte mit Magie.

Bis er schliesslich umsattelt und aus dem Barbar (Multiclass Magier) ein Magier (Multiclass Barbar) wird.

Im Detail lässt sich natürlich genau dies: "Ich kann nicht mehr machen was ich früher gemacht habe" mit dem 4E Ansatz besser abbilden. Beim 3.5er Ansatz kann er ja immer noch alles - nur das er durch den Magier besser darin wird. (Langsam aber stetig) Aber ohne das komplette Umsatteln der Hauptklasse wird aus dem Char nie einer der mehr Magier als Barbar ist und das meintest du wohl.
1st Edition Nekromantentöter
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Wormys_Queue

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #64 am: 23. März 2009, 11:39:12 »
Aber sie sind auch keine Helden des Auenlandes, zumindest nicht zu Beginn. Effektiv trifft das genau auf die Definition von Stufe 1 Chars in allen D&D Editionen zu.

Ich würd auch nicht behaupten, dass man einen der Hobbits (vielleicht mit Ausnahme von Merry) in D&D 3.5 durch eine SC-KLasse darstellen könnte. Allerdings sind die Stufe 1-Charaktere früherer editionen noch etwas näher am Normalo dran als die der 4E (die sich ja bewusst von diesem Prinzip abwendet). man ist also schon zu beginn ein gutes Stück heldenhafter als in früheren Editionen.


kein Charakter ist bei Tolkien ein sammelsurium aus Klassen, sie sind alle recht klare Archetypen.
Öh, ja und? Und um das nachzustellen brauchst Du die 4E, weil das in früheren Editionen nicht ging? Aber das war nicht mein Punkt. Mein Punkt war: die 4E interessiert sich nicht mehr für die Hobbits, sondern nur noch für die Gandalfs, Aragorns und Co.- In früheren Editionen wurde man zum Held, in der 4e beginnt man als einer. Außerdem wärs mal interessant, welcher von den Hobbits (außer Frodo mit Ringverstärkung) irgendwas besonderes ist. Sie können nicht mehr als andere Hobbits, sie sind eigentlich nur ein kleines bissl mutiger als die anderen. Der rest wird unterwegs erlernt, aber bis zum Ende ist das außergewöhnliche an ALLEN hobbitcharakteren, dass sie Dinge tun, vor denen sie furchtbare Angst haben, weil sie es für das richtige halten. Und nicht, weil sie über die dazu notwendigen Fähigkeiten verfügen.

Zitat
Außerdem interessiert sich niemand für Realismus in Fantasy,
Du interessierst dich nicht dafür, das mag sein. Ich bin nicht mal sicher, ob alle 4E-Spieler das so unterschreiben würden, obwohl es ganz offensichtlich ist, dass niemand die 4E wegen des hohen Realismusgrades spielt. Auch da unterscheiden sich die Editionen prinzipiell gar nichts
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Wormy's Worlds

Curundil

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #65 am: 23. März 2009, 11:46:14 »
@ Sub-Thema Multiclassing pro/con 3.X/4E:

Hm, weiß nicht.
Zumal das "Umsatteln" auch sonst in der 4E irgendwie eine ökonomischere Krafterhaltung mit sich bringt.

In unserer aktuellen 3.5er-Runde fehlt im Stufenbereich um 5 plötzlich nach einigen Spielerwechseln der Vollcaster. Gruppe: Knight (PHB II), Schurke, Kundschafter (CAdv), Adventuring Trader (hier im Gate)/Cleric Mehrklassencharakter.
Obwohl der Händlercharakter einen Stufenvorsprung vor den anderen besitzt und mittlerweile von ihrer Rolle her und ihren Investitionen in Skills, Feats etc. völlig auf Kleriker umstellt, recht die bisher erworbene erste Klerikerstufe bereits in diesem Stufenbereich nicht aus, um auch nur ansatzweise zu leisten, was ein (Voll-) Barde oder Kleriker ansonsten auf dieser Stufe an Magiesupport liefert. Und selbst mit Talenten wie Practised Spellcaster wird so ein Mehrklassencharakter den Rückstand erst im Stufenbereich jenseits der 10 wieder ansatzweise aufholen. Fazit: Umsatteln macht nicht zum Multitalent, das "umsteigt" oder "mehrere Eisen im Feuer hat", sondern wirft in mehreren Aktionsfeldern zurück, da man quasi von vorne anfängt. Und das spürt auch die Gruppe, die dann halt z.B. auf Stufe 6 (und damit im CR6/EL6-Bereich) keinen Wizard 6 mit sich herumschleppt, sondern effektiv zwei unterdurchschnittliche Drittstufencharaktere, die sich einen Körper teilen. Wirklich akzeptabel wird dieser Rückstand nur, wenn jemand lediglich eine Stufe "dippt", aber das bezeichne ich dann nicht als Mehrklassencharakter, sondern als Cherrypicking.

In der 4E büßt ein Charakter durch Multiclassing keine stufenäquivalente Schlagkraft ein. Der Stufe 6 Krieger/Magier schlägt immer noch genauso saftig zu wie ein Stufe 6 Krieger oder Magier (je nach Schwerpunkt), tauscht aber einige Optionen gegen immer noch adäquate Kräfte der anderen Klasse. Er ist also in einem Feld "up to date" und leistungsstark, im anderen Feld in den Dingen, die er abgreift, völlig "up to date", aber halt nicht optimiert (wegen Streuung). Das freut den Charakter, und die Gruppe auch.


Daß eine der beiden Editionen "heldenhafter" ist als die andere, halte ich für Krampf. Beides ist D&D, in beiden Fällen spielt man vornehmlich Helden, die sich vom relativ zerbrechlichen Nachwuchs-Goblinkiller nach und nach zum Halbgott hochschnetzeln. Das ist halt D&D.
Was mir in der 4E massiv sauer aufstößt ist die fehlende Möglichkeit, Ottonormalos durch das Regelgerüst zu erstellen. Quasi ein Regelgerüst, das Handwerker etc. in Feldern unterstützt, die nicht jeder Drachenkiller genauso erledigen kann, wie es in der 3.x über das breit gefächerte Skillspektrum und die NSC-Klassen möglich war. Das fehlt in 4E. Aber man kann nicht alles haben, und für das, was ich hier vermisse, ist Warhammer Fantasy Roleplay ohnehin das bessere System als irgendein D&D (weil man bei WFR ja buchstäblich als Bäcker oder Stallknecht anfangen und zum berühmten Zuckerbäcker oder verwegenen Postkutscher aufsteigen kann, und das System dieses Konzept auch noch adäquat unterstützt...).
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Ariadne

  • Globaler Moderator
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #66 am: 23. März 2009, 12:34:54 »
Ariadne, Du solltest versuchen zu verstehen das 4E versucht Helden-Archetypen vorzugeben nicht Allrounder, dies kann einem gefallen oder nicht, aber es macht das Spiel nicht schlechter (meine Wenigkeit hofft das sie das System wie es jetzt ist nicht wieder aufbrechen werden). Genau deshalb kommt in 4E schneller das gefähl von echter Fantasy (oder Sagen oder Mantel&Degen), weil halt vieles einfach Archepytscher angelegt ist, man spielt halt Helden und keine Normalos die so irgendwie durch Leben gondeln.
Ich habe nie behauptet, dass das System an sich schlecht sei. Ich habe sogar gesagt, dass es sicher genügend Spieler gibt, die die 4E in ihrer Eingeschränktheit toll finden (du offenbar z.B.). Mir hingegen sagt es überhaupt nicht zu so wie es ist...
Epische Herausforderung 2005: Mittendrin statt nur dabei!

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Arldwulf

  • Mitglied
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #67 am: 23. März 2009, 12:37:48 »
Aber sie sind auch keine Helden des Auenlandes, zumindest nicht zu Beginn. Effektiv trifft das genau auf die Definition von Stufe 1 Chars in allen D&D Editionen zu.

Ich würd auch nicht behaupten, dass man einen der Hobbits (vielleicht mit Ausnahme von Merry) in D&D 3.5 durch eine SC-KLasse darstellen könnte. Allerdings sind die Stufe 1-Charaktere früherer editionen noch etwas näher am Normalo dran als die der 4E (die sich ja bewusst von diesem Prinzip abwendet). man ist also schon zu beginn ein gutes Stück heldenhafter als in früheren Editionen.

Es ist halt immer die Frage was man unter "Heldenhaft" versteht. Betrachte ich mir so die Beispiele für einen Menschlichen Räuber (mehrere Spezialattacken und eine Klassenfähigkeit wie sie der Dieb hat, 37 HP als Stufe 2 Gegner) oder die menschliche Wache (47 HP, AC 18, Spezialattacke welche zu Boden wirft, 1w10+7 Schaden bei +10 Angriff) dann bin ich mir nicht sicher ob sich jeder Stufe 1 Char "heldenhaft" fühlen muss. Oder auch nur stärker als in vorherigen Editionen.

Wir hatten ja auch schon das Beispiel mit den Goblins in z.B. Pathfinder, D&D 3.5 und der 4E - und auch hier kann man die Frage stellen ob denn die 4E Chars sich in irgendeiner Form als Helden fühlen sollten während sie einer Bedrohung gegenüber stehen. In erster Linie ist es halt die Einstellung der Edition, die Texte in welchem dem Spielleiter dargelegt wird seine Spieler zu cineastischem Spielerlebnis zu führen die dies begründen. Weniger dass sich die Charaktere tatsächlich stark von den Gestalten in ihrer Umwelt unterscheiden würden.

Auch diese haben gute Angriffe, Verteidigungen und viele Trefferpunkte, Spezialmanöver und besetzen sogar vergleichbare Rollen wie diese. Selbst wenn man halt nur die ganz normalen Standardgegner nimmt. Das sich die 4E "heldenhafter" spielen soll liegt stark an dem Spielstil den man nahelegt - aber dann muss man auch fragen ob nicht der SL schon in 3.5 genauso spielen konnte wenn er wollte.

Oder umgedreht ein 4E Spielleiter der dies nicht will denn abseits des nahegelegtem Spielstils noch etwas anderes ändern müsste.

Klar ist dass es unter den Gegnern gleicher Stufe stärkere gibt, welche es mit der ganzen Gruppe aufnehmen können. Die Spieler selbst sind halt nicht "elite" aber dafür halt auch selten solo  :cheesy:.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 12:48:48 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #68 am: 23. März 2009, 13:12:06 »
Es ist halt immer die Frage was man unter "Heldenhaft" versteht. Betrachte ich mir so die Beispiele für einen Menschlichen Räuber (mehrere Spezialattacken und eine Klassenfähigkeit wie sie der Dieb hat, 37 HP als Stufe 2 Gegner) oder die menschliche Wache (47 HP, AC 18, Spezialattacke welche zu Boden wirft, 1w10+7 Schaden bei +10 Angriff) dann bin ich mir nicht sicher ob sich jeder Stufe 1 Char "heldenhaft" fühlen muss. Oder auch nur stärker als in vorherigen Editionen.

Weiß ja nicht genau, wie sich das in 4E verhält, aber ein solcher menschlicher Räuber würde in 3.5 mit jedem Stufe 1-Charakter den Boden aufwischen.

Dass die Gegner entsprechend aufgemotzt wurden, ist Teil des Problems nicht der Lösung. Plötzlich musst Du jeden armseligen Milizsoldaten (in der Realität nicht mal ein Krieger), wenn er ein Problem für die Helden darstellen soll, selbst zum Helden machen. Wie Drudenfusz so schön sagte: "In der 4E spielt man Helden, keine Normalos." Und während sich das vom Grundsatz hier in den früheren Editionen nicht anders verhält, unterscheiden sich die Helden noch lange nicht so sehr von den Normalos, wie das in der 4E der Fall ist .
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Wormy's Worlds

Curundil

  • Mitglied
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #69 am: 23. März 2009, 13:28:38 »
Nicht unbedingt. Ich mußte mich bei 4E erst mal daran gewöhnen, daß die Relationen des kompletten Stufenspektrums sich einfach verschoben hatten. Stufen und Monsterstufen (also quasi CRs) sind überhaupt nicht mehr direkt vergleichbar mit dem, was sie in 3.X darstellten.

In 3.X bestand der Großteil der Welt aus Bewohnern der Stufe 1. Manche Völker mit LA hatten zwar Erststüfler mit höherem Äquivalent zu bieten, aber der normale Berufssoldat fast aller Armeen, der typische Handwerksgeselle oder Ladenbesitzer, der Bauer vom Feld und der Goblin in Reihe zwei, sie alle waren "Erststüfler". Wer mehrere Stufen in einer SC-Klasse besaß, war etwas Besonderes. Soweit zum Grundgedanken, den die Core-Bücher vermitteln. Mit Stufe zehn bist Du ein echt harter Knochen, mit Stufe zwanzig ein für normale Bewohner der Welt fast unangreifbares Ungeheuer mit legendärer Macht.

Jetzt, in der 4E, stellt man plötzlich fest, daß die typischen Vertreter jedes Volkes sich über ein breites Spektrum strecken, ohne gleich "außergewöhnlich" zu sein. Der Berufssoldat ist eben jetzt ein z.B. Gegner mit Lvl. 3, der eben mehr kann als einen Standardangriff mit +4 (schnarch!) und 5 Lebenspunkten, denn inzwischen ist er halt ein Profikämpfer. Wenn auch nicht unbedingt so flexibel und eingespielt wie typische Abenteurer, aber in seinem Bereich kann er sich prima wehren. Der Bandit oder Dieb, der den Charakteren begegnet, hat eben ein paar raffinierte Tricks auf Lager, die er mitbringt, einfach weil er ein Ganove ist - ohne daß man ihm gleich Klassenstufen verpassen muß, die ihn ansonsten unverhältnismäßig aufwerten würden. Ein furznormaler Ork ist inzwischen etwas, wovon ein Erststüfler vielleicht erst mal die Finger läßt, denn das Vieh ist bullenstark und eben ein Lvl.-4-Gegner.

Über den Spielleiter-Werkzeugkasten hat man zwar immer noch die Möglichkeit, aus der Stadtwache eine faule, schlecht ausgebildete Wache zu basteln (ein, zwei Level runter) oder sie zu einem abgebrühten Veteranen (paar Level drauf) aufzubrezeln, ohne daß sich die prinzipiellen Erscheinungsmerkmale drastisch ändern, aber die "typische" oder "normale" Wache ist eben nicht mehr das, was unter "5 HP auf Beinen" lief.

Sprich: Das Spektrum von "normal" ist anders gespannt, und alle Monster und Helden und Dorfbewohner bringen individuelle Fertigkeiten mit, die sie interessant und spürbar einzigartig machen, quer durch die Stufenbereiche.

Das ist jetzt nicht besser oder schlechter als in 3.5, der Ansatz ist einfach ein anderer. "Normal" ist eben nicht primär ECL 1, sondern individuell unterschiedlich, weil auch die Zuordnung von Gegnern zu bestimmten Stufenbereichen völlig anders abläuft als in der Vorgängeredition.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 13:32:23 von Curundil »
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Arldwulf

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #70 am: 23. März 2009, 13:33:54 »
@Wormy: Ich denke du missverstehst da eventuell nur einfach etwas. Drudenfusz hat recht damit das in der 4E die Spieler heldenhaft behandelt werden - aber dies schlägt sich nicht darin nieder dass die Charaktere überdurchschnittlich starke/gute/was auch immer Exemplare für ihre Stufe oder das was sie erlebt haben wären.

Tatsächlich gibt es einige ihrer Gegner die mit ihnen wie du so schön sagst "den Boden aufwischen" würden. Die genannten hier würde ich noch nicht dazu nennen, denn das sind halt nur "Normalos", und echte Elitegegner sind wesentlich stärker und gefährlicher. (Von Solos, also so etwas wie Endgegnern, mal ganz zu schweigen)

Das ist zum Teil ja das interessante an dem Konzept. Du bist nicht stärker als in 3.5, nichtmal wirklich auf niedrigen Stufen (nur das Zufallselement fällt stärker weg)

Was das "heldenhafte" in der 4E ausmacht sind eigentlich andere Sachen und zu allererst wäre da zu nennen dass dem SL die Einstellung empfohlen wird das seine Spieler Helden sind. Am Kronleuchter zu schwingen ist z.B. evtl. weniger effektiv als einfach zuzuhauen - aber Heldenhafter. Das ist ein gutes Beispiel finde ich und gilt für viele Sachen.

Es ist also nicht unbedingt eine gestiegene Stärke der Spielerchars welche dies ausmacht. Wenn man sich Filme anschaut, also typische Actionstreifen: Tatsächlich ist dies ja auch ein interessantes Merkmal dort. Der Held ist nicht immer der stärkste und beste. Nur seine Aktionen reissen es heraus, und das gilt letztlich auch für die 4E. Bedeutet aber auch: Solange du nix gemacht hast bist du auch noch kein Held - es sei denn jede Wache und jeder Räuber wär einer.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 13:57:20 von Arldwulf »
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Curundil

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #71 am: 23. März 2009, 13:39:14 »
Irgendwie empfinde ich diesen Thread tatsächlich als viel angenehmer und gemütlicher als die Bisherigen. Beide Editionen werden hier nach ihren Stärken beleuchtet, und es wird abgewogen, was wohl für wen interessant sein könnte, ohne daß man sich gleich wieder verbal an die Gurgel geht.
Für den bisherigen Verlauf ein dickes  :thumbup:  an alle Diskussionspartner, einfach nur, weil's mir gerade zwischen zwei Tassen Kaffee so aufgefallen ist. *schlürf*

Ich denke du missverstehst da eventuell nur einfach etwas.
Wer, Wormy oder ich? Naja, eigentlich wurscht, bin ja eh in vielem seiner Ansicht.  :D
Die von Dir genannte Sichtweise zum Heldentum finde ich jedenfalls interessant. Drückt sich auch in der "Sag Ja!"-Regel aus, die diese Sicht unterstützt. Was zugegebenermaßen auch keine 4E-Erfindung ist, wie so vieles andere auch, aber es ist irgendwie angenehm, daß manche alten Schuhe, die bisher leider unbeachtet in anderen Regalen standen, in den 4E-Grundbüchern etwas neue Politur erhalten und stärker in den Mittelpunkt rücken.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 13:44:35 von Curundil »
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Arldwulf

  • Mitglied
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #72 am: 23. März 2009, 13:54:01 »
Wormy meint ich, aber das was du sagst ist letztlich was ich sagen wollte.  :cheesy:

Wer es wollte der konnte auch in 3.5 schon immer die Spielweise betreiben die in der 4E propagiert wird - und umgedreht lässt sich auch recht schnell aus heldenhaften 4E Spielern eine Gruppe Normalos basteln welche nur um das nackte Überleben kämpfen und sich über den Kronleuchter keine Gedanken machen.

Das hängt schlicht stärker vom Spielleiter und der Runde ab als vom System. Blos: Letztlich will ich ja auch solche Aktionen, ich will ja kreatives Spiel fördern und dass die Spieler das Gefühl bekommen sie sind es welche das Geschehen beeinflussen und entscheiden welche Konsequenzen alles hat.

Insofern bin ich zumindest dankbar für jedes Wort im SLHB das den Spielleiter ermutigt seinen Spielern ein solches Abenteuer vorzusetzen, aber die tatsächlichen Regelunterschiede bezüglich "heldenhaftem" Spiel halte ich für gering.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 13:56:22 von Arldwulf »
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Sol

  • Globaler Moderator
Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #73 am: 23. März 2009, 14:07:10 »
@ Ardwulf

Was mich aber an der 4th Edition interessieren würde:

Würde denn eine Runde unterstützt werden, bei der man mal wirklich so etwas wie einen einfach Stufe 1 Aristokraten oder einen Stufe 1 "Experten" (dieser würde sich IG natürlich nicht "Experte" nennen, ich habe einfach mal den allgemeinen Klassennamen verwendet) spielen kann, den es in eine raue Umgebung verschlagen hat?

Das halte ich ja durchaus auch mal für etwas interessantes, was ich mir auch mal vorstellen könnte zu leiten, es aber bisher noch nie gemacht habe bzw. praktisch umgesetzt habe.

Ich habe das DMG der 4th Edition nicht und vermutlich würde ich solch einen Versuch mit der 4th Edition nicht starten, u.a. weil mir dafür die Erfahrung mit der 4th Edition fehlen würde, aber interessieren würde es mich schon, ob so etwas tatsächlich von der 4th Edition unterstützt werden würde.

Klar, kann man aus jedem System etwas Beliebiges machen, wenn man selbst etwas daran herumbastelt, aber mir geht es eher darum, ob schon im DMG der 4th Edition zumindest ein gewisses "Gerüst" für solch eine Unternehmung vorhanden sein könnte. Und sei es meinetwegen bloß der dazugehörige Crunch in diese Richtung.

Edit: Man merkt, dass ich gerade nur mal *kurz* auswärts etwas posten kann. Curundil hatte weiter oben gesagt, dass das nicht ginge. Mir geht es ja weniger um die Klassen als solches, sondern eher um die Elemente, die solch einen Hintergrund eines solchen Charakters verdeutlichen könnten. Und die auch verdeutlichen könnte, dass es sich nicht um einen Superhelden handelt. Einen Minion (oder wie sich das in der 4th Edition nennt...) zu spielen, wäre natürlich für einen Spieler etwas unbefriedigend, das wäre auch nicht das, was mir da so vorschwebte. Natürlich könnte man eine Klasse aus dem PHB I nehmen und daraus einfach vom Hintergrund her einen Adeligen mit erstaunlicher Fechtkunst machen, aber das war es auch nicht, was ich umsetzen wollen würde und darauf kam es mir nicht wirklich an.

Mir kommt es halt dabei eher auf den Mittelweg an. Könnte mir knapper Not und etwas Glück schon noch irgendeinen Kampf schaffen, aber das ganze sollte in der Regel nicht die "Standard-Lösung" gegen ein bedrohliches Gegenüber sein.
« Letzte Änderung: 23. März 2009, 14:23:20 von Sol »
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Arldwulf

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Re: Welche Edition lohnender?
« Antwort #74 am: 23. März 2009, 14:36:12 »
Ich denke das kommt stark darauf an was du darunter verstehst.

Was nicht "geht" ist normale Handwerker oder ähnliches zu spielen die beim erstem Schlag des Orks halt Tod am Boden liegen. Es gibt kein equivalent bezüglich Talenten die sagen: "hey, ich bin ein Handwerker", und auch wenig Möglichkeiten dich von einem gleichstufigem Krieger zu unterscheiden.

Es ist also nicht möglich (oder zumindest nicht unterstützt) jemanden zu basteln der im Kampf gar nix taugt, wobei gar nix natürlich relativ ist.

Das an sich ist allerdings ja auch nicht zwingend das Ziel, oder? Was durchaus möglich ist ist Marek den Schmied zu spielen, einen grossen kräftigen Kerl mit einem Hammer und einer Schmiedeschürze der auszieht die entführte Tochter des Dorfältesten wiederzuholen. Das wird auch durchaus etwas gefördert, indem vor allem die Waffenwahl mehr Optionen bereithält (Mareks Hammer kann durchaus eine interessante Waffe sein, mit Fähigkeiten die der Schwertkämpfer nebenan so nicht hat und die zu dem Schmied passen), und es für Marek genauso wichtig sein kann intelligent oder charismatisch oder stur zu sein anstatt blos stark.

Darüber hinaus ist es möglich (und sogar sehr sinnvoll) Chars zu basteln die sich auf hohe Fertigkeitswerte konzentrieren. Dazu gibt es hier im Forum auch so ein nettes klassisches McGyver Build - halt einen der dir in jeder Skillchallenge sichere Erfolge bringt, aber letztlich im Kampf eher zweite Wahl ist.

Ein Aristokrat wäre wohl jemand mit ähnlich viel Bildung und Fähigkeiten, aber durchaus Kampferfahren. Das ist in der 4E problemlos möglich - wie gesagt mit der Einschränkung dass du nicht unterstützt wirst Prinzessin Sophie zu spielen die in Ohnmacht fällt wenn sie Blut sieht. Einen gebildeten, eleganten Schwertkämpfer mit viel Charme und Witz lässt sich aber problemlos machen.

Ich weiss nicht ob ich insgesamt bei solchen Spielgruppen die 3.5 oder die 4E empfehlen würde. Natürlich bietet die 3.5 dort auf den ersten Blick mehr, ich habe eigene Klassen für NSCs, und auch Fertigkeiten die normale Berufe abbilden. Anders herum finde ich es schade dass solche Spielkonzepte so ausgelegt sind dass sie nicht mithalten oder schwächer sind, vor allem weil dies ja auch bei Waffenwahl und Co. weitergeht.

Die 4E bietet weniger Optionen - aber zum Teil bieten diese dann auch mehr. Ein Pikenkämpfer kann plötzlich halt wieder etwas anderes als ein Schwertkämpfer, und ist nicht nur jemand der aus Fluffgründen eine schwächer Waffe nimmt.

Ob das ausreicht ist eine andere Frage, der Simulationsaspekt der 4E ist praktisch nicht vorhanden. Und damit simuliert sie auch "normale" Leute nur noch bis zu einem bestimmtem Grad.
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