Zauberbuch? Items? Rituale?
Items kauf ich, auch wenn das auch kein Bonus zur 3E ist, dort war das genauso möglich (Wands, Staffs oder Runestaffs z.B.), Zauberbücher geben mehr Powers, die aber dummerweise nicht gleichzeitig anwendbar sind. Aber immerhin, der Wizard hat dadurch zumindest etwas mehr Auswahl, stimmt (Expanded Spellbook kauft vermutlich eh jeder Wizard), kommt aber immernoch bei weitem nicht an die 3E Auswahl eines Wizards ran (mal ganz von den vielen Zusatzbüchern abgesehen). Immerhin haben sie aber das Dilemma eines 3E Wizards behalten: Ohne Buch ist er noch weniger zu gebrauchen. Rituale sind keine Powers. Sie kopieren zwar Spells, aber nur mitnichten sinnvoll (mein Lieblings-Beispiel ist immernoch die 4E Version von Clairvoyance "Wizards Sight"). Ich bestreite aber nicht, dass die Idee der Rituale eine Gute war (z.B. Raise Dead oder Control Weather sind echt super), leider war die Umsetzung teilweise etwas mau (z.B. True Portal und Observe Creature, oder eben "Wizards Sight", au weia). Theoretisch kann ein Caster also zwar jedes Ritual so oft casten, wie er will, solange der Caster es kennt, leider hapert das aber üblicherweise an Zeit und noch häufiger am Geld. Natürlich gab es auch in der 3E genügend "teure" Zauber, aber die waren ihren Preis üblicherweise auch wert (Raise Dead, Wish, Stone Skin). BTW fehlt mir immernoch Wish als Ritual. Das DARF dann auch teuer und Stufe 29 sein...
Edit: Klassenfähigkeiten (inklusive PP und ED) darf man eigentlich nur mitnichten zählen, ebenso Rassenfähigkeiten, die was anderes, als "eine zusätzliche at-will power", wie beim Menschen, gewährt, die müsste man in der 3E sonst auch in die Waag-Schale werfen. Ich meine eigentlich wirklich schon reine Powers...
Aber ich will die 4E ja gar nicht madig machen, ich zeige nur auf, was ich an ihr einschränkend finde und weshalb sie nie mein System werden wird. Ich bin immernoch ein großer Fan der 3.5E, meiner Meinung nach das beste D&D aller Zeiten. Natürlich hat auch dieses System seine Macken. Pathfinder hat dieses geniale Gerüst genommen, seine Problem erkannt und angegangen. Sicher nicht alle Sachen wurden bisher perfekt gelöst (wahrscheinlich gibt es das gar nicht), aber sie arbeiten dran. Also, @Threadsteller, wenn du D&D 3.5 magst, aber Angst hast, dass diese Edition tot ist, versuchs doch mal mit Pathfinder. Das ist sicher keine Nische, sondern eine echte Alternative...
Wenn du ernsthaft die Systeme vergleichst, dann wirst du feststellen, dass die von dir geäußerte Kritik eigentlich nur auf den Cleric zutrifft. Der wurde was seine Auswahlmöglichkeiten angeht extrem beschnitten, da er eine gewaltige Zauberauswahl in der 3E hatte und zwar ohne dafür in Spielressourcen wirklich was zahlen zu müssen. Alle anderen Klassen die man im 4E PHB und 3E PHB findet hatten entweder überhaupt nichts vergleichbares wie Powers oder beim Magier sind die Unterschiede nicht so krass, wie du dir das scheinbar vorstellst.
Vergleich nur mal die Rohzahlen. Ein 30. Stufe 4E Magier soll ja einem 20. Stufe 3E Magier entsprechen.
Über was verfügt ein 30. Stufe 4E Magier:
4 Cantrips at will, 2 normale At Will Powers, 4 Encounter Powers, 8 Daily Powers, 14 Utility Powers und 13 Rituale
plus die Möglichkeit quasi unendlich viele Rituale zu lernen.
Ein 3E Wizard hat by default Alle Cantrips, 3+ Int Mod an Zaubern auf Stufe 1 + 2 Zauber pro Stufe = 38 Zauber bis Stufe 20
plus die Möglichkeit quasi unendliche viele Zauber zu lernen.
Wenn wir jetzt mal zahlen "crunchen" wollen, dann kommt man bei einem 3E Int 16 Magier auf Stufe 1 auf 44 Zauber + Cantrips.
Der 4E Magier kommt agegen auf 40 Powers und Rituale + Cantrips. Berücksichtigst du nun noch, dass der 4E Magier mit großer Wahrscheinlichkeit Expanded Spellbook hat, dann hat er sogar mehr Powers und Rituale als ein 20. Stufe 3E Wizard (cantrips nicht berücksichtigt).
Der tatsächliche Unterschied vom 3E Magier zum 4E Magier liegt ganz sicher nicht in der Anzahl der tatsächlich verfügbaren gesicherten "Zauber" die man sicher kriegt, sondern dass sie in der 4E viel reglementierter verteilt werden. Zauber die man im Kampf einsetzen kann sind streng geregelt (Powers) und limitiert, während Nichtkampfzauber (Rituale) weiterhin die je nach Ressourcenlage ergänzt werden können.
In der 3E hat man als Wizard dagegen größere Freiheiten wie man seine Zauberauswahl gestaltet. Insofern ist es meiner Meinung nach richtig, dass man bei der Auswahl in der 3E mehr Freiheiten hatte.
Jetzt könnte man natürlich die Anzahl der Zauber die ein 3E Magier ggü. einem 4E Magier wirken kann. Hier scheitert aber ein wirklicher Vergleich, da zum einen die "Zauber" des 4E Magiers sich in Powers und Rituale unterteilen, zum anderen da einige Powers At Will bzw. per Encounter sind und somit mehrfach pro Tag eingesetzt werden können.
Die Spell Slots des 3E Magiers sind dagegen alle per Day. Ein Vergleich fällt daher schwer. Man müsste vermutlich eine Encounter = 4 Spell Slots umrechnen oder so, da dies vermutlich bei jedem Kampf eingesetzt werden.
Ist aber auch egal. Fakt ist, dass nicht alle Klassen über 2/4/4/7 Powers verfügen, sondern ja nach Class Features es durchaus mehr sein können und wenn man Powers direkt mit Zaubern vergleicht, dann gehören Rituale ebenso in diesen Vergleich, denn was in der 3E Zauber waren, dass verteilt sich jetzt auf Powers und Rituale.
Gruß Zechi