Autor Thema: Die Saga der Mondsänger - a.k.a Silas 4E Story Hour  (Gelesen 1731 mal)

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Silas

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Die Saga der Mondsänger - a.k.a Silas 4E Story Hour
« am: 08. April 2009, 19:00:20 »
Hallo Gate, nach beinahe einem Jahr des Spiel leidens leitens, komme ich nun endlich in den Genuss die 4E auch einmal von der anderen Seite des Meisterschirms erleben zu können. Bisher haben wir erst einen Abend gespielt, und es ist noch nicht wirklich viel passiert. Ich werde natürlich versuchen die Story Hour so gut es geht aktuell zu halten.
Viel Spaß beim Lesen, Silas



Die Saga der Mondsänger

Hallo, einsamer Wanderer. Setz dich doch zu mir ans Feuer und wärm deine kalten Glieder. Ja, so ist es recht. Komm noch ein wenig näher - meine alten Augen sehen nicht mehr so gut - und reich mir meinen Lederbeutel dort drüben.

Der alte Kauz kramt eine Pfeife und eine handvoll schwarzen Tobak hervor. Dann beginnt er genüsslich zu schmauchen und redet mit heißerer Stimme weiter.

Kennst du eine gute Geschichte, Freund? In so einer bitterkalten Nacht wie dieser, werden wir wohl keinen Schlaf finden können, und da ist ein wenig Zeitvertreib das beste Mittel um nicht zu erfrieren. Nein? Dann las mich mal überlegen...


Es war zu einer Zeit wie dieser - die Kälte des Winterwinds hatte alle Wolken vom Himmel vertrieben und eine sternenklare Vollmond Nacht geschaffen - als der Mondsänger Klan zwei außergewöhnliche Zwillingsbrüder hervorbrachte, welche die Welt für immer verändern sollten. Viele Jahre verbrachten die beiden in den eisigen Höhen der Ari Hochebenen und wuchsen dort unter Ihresgleichen auf.

Bald stellte sich heraus dass Khan Mondsänger, der ältere von beiden, die Stärke des Eisbären und die Ausdauer eines Winterwolfs in sich trug. Unter allen Welpen des Rudels gab es keinen der ihn niederringen oder im Wettlauf besiegen konnte. Er war hoch gewachsen und überragte alle in seinem Alter um fast zwei Köpfe. Trotz seines gewaltigen Körperbaus, hatte er verhältnismäßig wenig Körperbehaarung und glich auf den ersten Blick eher einem Halbelfen, als einem typischen Wandler. Sein langes hellbraunes Haar trug er stets offen, was ihn aber nicht davon abhielt den massiven Langspeer aus Mammut Knochen auf seinem Rücken fest zu machen.

Sein Bruder Fenell Mondsänger hingegen, war so schlau wie der Firnfuchs, so weise wie eine Blauschnabeleule und hatte die Eleganz eines Schneeleoparden im Blut. In einem Alter von nur wenigen Wintern vermochte er bereits so gut Spuren zu lesen wie die besten Jäger des Rudels und kannte die geheimen Pfade durch den Nebel der heißen Quellen, zu denen normalerweiße nur die ältesten Schamanen fanden. Sein Fell war so dunkel und dicht gewachsen, dass man ihn von weitem für einen Schwarzwolf halten konnte. Er hatte so viel Wandler im Blut, dass es für einen zweiten gereicht hätte. Das war auch der Grund dafür, warum er nie eine Waffe mit sich führte, denn er hatte die Fähigkeit sich in eine wilde Bestie zu verwandeln wenn es zum Kampf kommen sollte.

So zogen also die Jahre ins Land, und die beiden ungleichen Brüder wuchsen zu vollwertigen Jägern des Rudels heran. Als eines Herbstes jedoch die Mammutherden nicht mehr ins Hochland kamen, sollte ihr bis dahin einfaches Leben ein jähes Ende finden...


Das Ari Hochland - Erster Spielabend

Wir müssen weiter ins Tal hinab, das Hochland verlassen. Hier gibt es nur noch Kälte und den Tod. sagte Fenell. Es war sehr mutig von ihm das Wort gegen Grog, den Rudelsführer, zu erheben.
Niemals! gab der muskulöse Grog zurück. Hier wurden wir geboren, und hier werden wir auch bleiben!
Aber wenn wir hierbleiben wird das Rudel verhungern. Wir haben zu viele junge Welpen bei uns, als dass wir einen Winter ohne genügend Fleisch auskommen könnten, versuchte Fenell ihn noch einmal zu überzeugen.
Wer den Frost nicht übersteht, ist nicht würdig mit mir zu ziehen! Nur Schwächlinge verlassen die Ebene. Sie ist, was uns stark gemacht hat! brüllte Grog zurück. Um seinen Standpunkt zu unterstreichen fletschte er die Zähne und ließ ein unmissverständliches Knurren ertönen.
Du bist ein schlechter Leitjäger, Grog! Jeder Welpe könnte den Stamm besser führen! antwortete Fenell aufgebracht.
Für einen Herzschlag lang war kein einziges Geräusch zu hören. Eine so offene Herausforderung, und dann noch von so einem jungen Wandler, hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Gespannt beobachtete das restliche Rudel die Szene und wartete ab, was als nächstes geschehen würde.
Mit zusammengekniffenen Augen bewegten sich die beiden Kontrahenten aufeinander zu. Ein unbeteiligter Beobachter hätte mit Gewissheit ein Vermögen verdient, wenn er auf den breitschultrigen Grog gesetzt hätte. Keiner der Anwesenden zweifelte am Sieg des Leitjägers. Jeder dachte, es würde ein sehr kurzer Kampf werden.
Doch bevor der riesige Grog die Möglichkeit hatte den schmächtigen Fenell zu zerfetzen, trat Khan mit einer beschwichtigenden Geste zwischen die beiden Kämpfer und meinte mit lauter Stimme Mein Bruder und ich werden das Rudel verlassen. Ein Kampf ist nicht nötig.

Und so kam es, dass die beiden Brüder nach Westen zogen, um einen Weg aus dem eisigen Hochland zu finden.
Du kannst froh sein, dass er dich hat ziehen lassen! Was hast du dir dabei gedacht? schalt Khan seinen jüngeren Bruder. Und jetzt müssen wir ohne den Schutz des Rudels leben. Wie stellst du dir das vor? setzte er seine Moralpredigt fort.
Dort vorne zieht ein Sturm auf. sagte Fenell, und setzte mit ruhigen Schritten seinen Weg fort.
Hörst du mir überhaupt zu? meinte Khan empört, als er neben ihm durch den Schnee stapfte. Na schön, wenn du nicht darüber reden willst, will ich auch nicht mit dir ziehen. Ich gehe zurück zum Rudel! setzte er beleidigt hinterher.
Fenell blieb stehen und sah seinem Bruder tief in die geschlitzten Pupillen der wolfsartigen Augen.
Ich meine es ernst, ich kann den Eissturm bereits wittern. Wir sollten keine Zeit verschwenden, und schnellst möglich nach einem Unterschlupf suchen. Zum reden ist später noch Zeit!

Also bahnten sie sich ihren Weg durch den immer tiefer werdenden Neuschnee. Das monotone Knirschen der Eiskristalle unter ihren Füßen wurde schon bald von dem klagenden Heulen des Sturms übertönt. Kurz darauf konnten sie nur noch ein paar wenige Schritte weit sehen, und die Chance eine gute Unterkunft zu finden schmolzen mit jedem Atemzug dahin. Völlig darauf konzentriert nach einem geeigneten Unterschlupf ausschau zu halten, bemerkten sie die Veränderungen im Eis zu spät.
Mit einem ohrenbetäubendem Krachen tat sich plötzlich eine klaffende Gletscherspalte unter ihnen auf und drohte, sie zu verschlingen. Mit einem Aufschrei machten beide einen Satz zurück, und entkamen der heimtückischen Falle die Mutter Natur ihnen gestellt hatte gerade noch so.
Puh! Das war verdammt knapp! meinte Khan erleichtert. Beiß mich ein Rentier, was machen wir jetzt? setzte er hinzu und deutete dabei mit ausgestrecktem Zeigefinger den langen Spalt entlang. Wenn wir da außenherum gehen, sind wir völlig eingeschneit bevor wir eine Höhle gefunden haben.
Dann müssen wir eben springen. Da vorne, wo das Eis die Farbe eines Blauschnabel Adlers hat, ist glaube ich eine gute Stelle. Der Spalt ist dort höchstens drei Schritt breit, das schaffen wir mit links. antwortete sein jüngerer Bruder, und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Gletscherspalte.
Mit abschätzenden blicken gingen die beiden Wandler auf die Stelle zu. Als sie näher heran gekommen waren, meinte Khan
Das sieht wirklich gut aus, Bruder. Lass mich nur noch schnell mit meinem Speer überprüfen, ob uns das Eis auf der anderen Seite auch trägt.
Mit diesen Worten packte er die lange Waffe so weit hinten am Schaft wie er nur konnte, und begann im Eis auf der anderen Seite herum zu stochern.
Nicht so stark, du wirst noch... war alles, was Fenell noch herausbrachte, bevor der Spalt mit schrecklichem Knirschen weiter aufbrach, und die beiden Brüder mit sich in die Tiefe riß!

... Fortsetzung folgt.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 13:38:17 von Silas »
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Silas

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Re: Die Saga der Mondsänger - a.k.a Silas 4E Storry Hour
« Antwort #1 am: 09. April 2009, 13:34:36 »
Und weiter gehts...

Du stehst auf meinem Fuß! grummelte Khan seinem Zwillingsbruder ins Gesicht.
Und du auf meinem! Warum wusste ich nur wie das endet? Nächstes mal springen wir einfach! gab Fenell zurück.
Die beiden ungleichen Brüder waren in die Gletscherspalte gefallen. Zu ihrem Glück wurde der Fall bereits nach einigen Schritt von einem Vorsprung beendet, was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass sie nun hier fest saßen.
Zumindest sind wir hier vor dem Schneesturm sicher sagte Khan.
Fenells Antwort bestand aus einem Blick, der Bände sprach. Kopfschüttelnd wandte er sich der Eiswand zu, um nach einer sicheren Route für den Aufstieg zu suchen.
Klettern können wir vergessen. Die Wand ist so Glatt wie polierter Mamutknochen schätzte er die Situation dann ein.
Daran bist nur du Schuld sagte Khan im Nörgelton. Hättest du dich nicht mit Grog angelegt, würden wir jetzt gemütlich an einem Feuer sitzen und ein saftiges Rentiersteak in den Pranken halten.
Du hättest ja nicht mit gehen müssen! gab Fenell beleidigt zurück.
Als ob ich eine Wahl hatte! Blut ist dicker als Wasser, das weißt du antwortete Khan.
Dann mach dich wenigstens nützlich, wenn du mir schon hinterherläufst wie ein zahmes Kätzchen. Schaff uns hier raus, du hast uns diese Suppe schließlich auch eingebrockt meinte Fenell.
Hättest du besser auf den Weg ...

Ihr Streit hätte wohl noch die ganze Nacht gedauert, doch das Schicksal meinte es gut mit den Beiden. Denn zufälligerweise kam ein Wanderer der sich auf dem Weg zu den Heißen Quellen befand des Weges. Der Schneesturm war inzwischen abgeflaut und so konnte man schon von weitem hören, wie die Zwillinge sich stritten...

Hallo? Alles klar dort unten? hörten sie plötzlich eine fremde Stimme über ihnen.
Als sie nach oben blickten, um zu sehen wer da zu ihrer Rettung gekommen war, fiel ihnen schon das eine Ende eines Hanfseils entgegen.

Nach kurzer Kletterpartie kamen sie oben an, und konnten sich bei dem Fremden von Angesicht zu Angesicht bedanken. Es handelte sich um einen Diener aus den Hallen des Wissens, einem alten Kloster etwa zwei Tagesreisen Richtung Westen. Ein sehr einsamer und ruhiger Ort, denn man befolgte dort sehr streng die Doktrien des Ordens, nämlich das Wissen der großen Bibliothek zu bewahren und den Göttern zu huldigen.
Geführt wurde das Anwesen von einer kleinen Gruppe Deva, die sogenannten Wiedergeborenen. Diese Zwölf hatten es sich zur Aufgabe gemacht sämtliches Wissen der Welt in ihren Hallen zu sammeln, selbst wenn es mehrere Leben lang dauern sollte. Auf den ersten Blick mag ein solches Unterfangen Sinnlos erscheinen, da man wohl niemals fertig werden würde, selbst dann nicht, wenn man alle Zeit der Welt hätte. Auf der anderen Seite war Zeit etwas, von dem die Deva mehr als genügend hatten, denn sie wurden nach ihrem Tod immer wieder in einem neuen Körper wiedergeboren. Und zwar so lange, bis sie die von den Götter gestellte Aufgabe vollbracht hatten.

Nachdem der Mönch sich als BLABLA (name des Characters vergessen) vorgestellt hatte, berichtete er dass er auf der Suche nach einem heiligen Ort namens Nebelquell war, welcher sich auf der Ari Hochebene befinden sollte. Schnell stellte sich heraus dass Fenell den Weg dorthin kannte, denn auch das Volk der Wandler hatte eine tiefe spirituelle Verbindung zu diesen heißen Quellen. Als Dank für ihre Rettung boten die Zwillinge dem Wiedergeborenen an ihm auf seinem Weg zu begleiten.
Mit den Worten Aber wir sollten vorsichtig sein und unsere Augen offen halten, sobald wir in die Nähe des großen Sees kommen. Um diese Zeit des Jahres treiben sich dort manchmal Eisbasilisken herum, und mit denen ist nicht gut Mamut essen! ging Fenell schließlich voran.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 13:39:39 von Silas »
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DU#1229

  • Gast
Re: Die Saga der Mondsänger - a.k.a Silas 4E Story Hour
« Antwort #2 am: 09. April 2009, 19:54:03 »
Gerne weiterschreiben, ich lasse mich ja immer gern von anderen Abenteuern inspirieren.

Kleine Kritikpunkte:

Rechtschreibung vielleicht etwas ordentlicher korrigieren ;)
und einige Sätze anders formulieren. So wirken sie teils statisch und "runtergeschrieben".
Beispiel:
Zitat
Nach kurzer Kletterpartie kamen sie oben an, und konnten sich bei dem Fremden von Angesicht zu Angesicht bedanken. Es handelte sich um einen Diener aus den Hallen des Wissens, einem alten Kloster etwa zwei Tagesreisen Richtung Westen.

würde ich so formulieren (also mehr adjektive, um blumig zu beschreiben)

Zitat
Nach einer kurzen, dennoch anstrengenden Kletterpartie kamen die Brüder am Grat an und sahen den Fremden das erste Mal von Angesicht zu Angesicht. Artig bedankten sie sich überschwenglich für die unverhoffte Rettung. Der Fremde war ein Diener aus den Hallen des Wissens, jenem berühmten Kloster zwei Tagesreisen westlich von hier.
noch blumiger:
Zitat
Nach einer anstrengenden Kletterpartie, kamen die Brüder mit zerschundenen Händen vom Schiefergestein dieser Gegend am Grat an. Noch bevor sie den Fremden richtig betrachten konnten, hievten sie sich über die Kante und mussten sich kurz ausruhen. Dieser Aufstieg hätte sie fast die letzte Kraft gekostet, auch wenn er doch recht kurz war. Der Fremde trat in ihr Sichtfeld und die ungleichen Brüder erkannten diesen als einen Diener der Hallen des Wissens. Auch er musste einen langen und aufopferungsvollen Weg hinter sich haben. Seine Heimstatt, eben jenes berühmte und geheimnisumwitterte Kloster, lag schliesslich viele Tagesreisen westlich von hier.

Ich hoffe es ist ansatzweise eindeutig gewesen, was ich meinte. Kritik konstruktiv zu formulieren ist ja bekanntlich nicht sonderlich leicht.

Vielleicht beschreibst Du die Charaktere zusätzlich immer mal wieder ein Wenig.
Khan ist vielleicht sehr ungestüm, also auch so beschreiben. Charakterzüge und Eigenarten kann man hervorragend in Sätze mit einfliessen lassen.
Fenell denkt zum Beispiel:
"Khans ungezügelte Leidenschaft wird ihn eines Tages noch den Kopf kosten."

Bin gespannt, wie's weitergeht.
Grüße,
Nadir

Silas

  • Mitglied
Re: Die Saga der Mondsänger - a.k.a Silas 4E Story Hour
« Antwort #3 am: 11. April 2009, 17:28:22 »
Danke für die Kritik. Sie kam auf jeden Fall an, und zwar positiv.  :)
Was die Rechtschreibung angeht kämpfe ich gerade mit meinem Open Office und dessen Rechtschreibkorrektur. Computer sind böse Menschen.  :evil:

Edit: Da wir am Donnerstag noch ne Session hatten und ich am Sonntag genug Zeit zum schreiben habe, gibts dann morgen mehr zu lesen.
« Letzte Änderung: 11. April 2009, 17:32:29 von Silas »
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