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Autor Thema: Realms in der dritten und vierten Edition  (Gelesen 17974 mal)

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Arldwulf

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Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #15 am: 09. April 2009, 14:07:09 »
Ich sehe das ähnlich wie Wormys_Queue und Sword of Cyric, die beiden haben schon sehr gute Argumente vorgebracht, aber ich glaube wir drei gehören zu einer Minderheit. Minderheit deswegen, weil wir die Reiche bereits kennen und uns mit ihnen verbunden fühlen.

^^ daran wirds liegen.  :cheesy:

Ne, Spass beiseite ich habe eigentlich fast 90% meiner Rollenspielzeit in den Reichen verbracht, und sie über eigentlich alle Settingeditionen die seither rauskamen begleitet. An Verbundenheit mangelt es da zu allerletzt.

Verstehen kann ich dich eigentlich schon - in den Reichen hat sich viel geändert. Und es geht nicht darum das es jedem gefallen müsste. Ist vollkommen ok wenn es dir nicht gefällt, höchstens schade. Was mich eher stört ist das man diese Aussage nicht einfach auch mal stehen lassen kann, sondern immer irgendwelche Sprüche ala "Ed Greenwood dreht sich im Grab um", "Vergewaltigung der Reiche" bringen muss.

Gerade das man irgendwas wegwerfen müsste kann ich bisher noch nicht wirklich nachvollziehen - vielleicht brauch ich da erstmal ein Beispiel. Wenn ich mir die Abenteuer die ich in den Realms geleitet und gespielt habe ansehe dann fällt mir dabei schlicht nichts ein was in ähnlicher Form nicht genauso machbar wäre, und das obwohl ich eigentlich paradoxer Weise genau die Gegenden gern bespielt habe die sich jetzt am meisten verändert haben.

Aber das Spielgefühl ist für mich immer noch "Faerun"
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 14:10:45 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Ferrus Animus

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #16 am: 09. April 2009, 14:18:02 »
1. Es bricht mit der Kontinuität des Settings, die gerade für langjährige Realms-Spieler oftmals das eigentlich interessante war.
2. Sie zerstört mindestens ebensoviele Konflikte, wie sie neue schafft.


1. Jetzt möchte ich wissen, was du mit der Kontinuität meinst.
Meinst du damit die Weiterentwicklung in keinen Schritten (ein paar Jahre), dann haben wir jetzt eben einen großen Schritt, der das ganze einfach weniger detailliert ausgestatltet.
Meinst du dagegen die Beständigkeit des Settings und die Weiterntwicklung an Hand des bisherigen, dann sehen wir das Ganze sehr unterschiedlich. Fast alles was sich im ahre 1479 abspielt aknn man auf die Ergebnisse  bis 137X zurückverfolgen.
Ein paar Ereignislinien wurden beendet (aber war bisher auch nicht anders (Bane ist tot, etc...)) und ein paar neue haben begonnen, aber prinzipiell kann man alles ohne größere Probleme mit dem bisherigen verbinden.

2. Die da wären?
ICh muss das ganz ehrlich fragen, da eines der Dinge, die mir "aufgefallen" sind ist, dass sich mMn sogar recht wenig verändert hat, v.a. in dieser Hinsicht, und ich möchte einfach wissen, was ich und du jeweils sehen und nicht sehen.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #17 am: 09. April 2009, 16:11:39 »
Ich sehe das ähnlich wie Wormys_Queue und Sword of Cyric, die beiden haben schon sehr gute Argumente vorgebracht, aber ich glaube wir drei gehören zu einer Minderheit. Minderheit deswegen, weil wir die Reiche bereits kennen und uns mit ihnen verbunden fühlen.

^^ daran wirds liegen.  :cheesy:

Ne, Spass beiseite ich habe eigentlich fast 90% meiner Rollenspielzeit in den Reichen verbracht, und sie über eigentlich alle Settingeditionen die seither rauskamen begleitet. An Verbundenheit mangelt es da zu allerletzt.

Verstehen kann ich dich eigentlich schon - in den Reichen hat sich viel geändert. Und es geht nicht darum das es jedem gefallen müsste. Ist vollkommen ok wenn es dir nicht gefällt, höchstens schade. Was mich eher stört ist das man diese Aussage nicht einfach auch mal stehen lassen kann, sondern immer irgendwelche Sprüche ala "Ed Greenwood dreht sich im Grab um", "Vergewaltigung der Reiche" bringen muss.

Gerade das man irgendwas wegwerfen müsste kann ich bisher noch nicht wirklich nachvollziehen - vielleicht brauch ich da erstmal ein Beispiel. Wenn ich mir die Abenteuer die ich in den Realms geleitet und gespielt habe ansehe dann fällt mir dabei schlicht nichts ein was in ähnlicher Form nicht genauso machbar wäre, und das obwohl ich eigentlich paradoxer Weise genau die Gegenden gern bespielt habe die sich jetzt am meisten verändert haben.

Aber das Spielgefühl ist für mich immer noch "Faerun"

Alleine das sich Magier und Kleriker nicht mehr so verausgaben müssen erzeugt einen anderen Stil. Auch in Romanen kommt das immer wieder vor, dass sich Zauberwirker "leerzaubern" und dann anders vorgehen müssen oder sich zurückziehen, bis die Gebete gesprochen oder die Zauber memoriert sind. Durch die Regeländerungen hat sich auch immer das Bild der Welt gewandelt. In AD&D waren die Charaktere und die Reiche noch bodenständig, in 3.x bekamen sie Flügel und in 4E haben sie abgehoben. In der 3.x hatte ich manchmal schon Probleme die Welt nachzuvollziehen, aber in der 4E geht das nicht mehr. Noch ein Barsaive brauche ich nicht.

Kann aber auch jeder machen, wie er will. Ich spiele gerne die 4E und leite aktuell eine Kampagne auf Eberron, da passen die Regeln wunderbar, denn es ist eh eine Welt in den Nachwehen des Krieges - wobei das neue Setting auch etliches auf die 4E-Regeln zurechtbiegt.

Es ist für mich einfach ein Unterschied, ob der Tenser einfach so rausgehauen wird oder ob das nun jeder Idiot mittels zehnminütigem Ritual kann. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Windjammer

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #18 am: 09. April 2009, 16:23:15 »
Ein gutes Beispiel dafür, was Taysal hier anspricht, findet sich in einem frühen Kapitel von Greenwoods Roman "Elminster III - The Temptation".

Eine Gruppe Magier ist nach Myth Drannor aufgebrochen, um dort sagenhafte Schätze zu looten. Zu dumm, dass es dort von Teufeln wimmelt. Jetzt versuchen die Magier, mit dem nackten Leben davonzukommen - sie fliehen durch die Ruinen. Für ihre Feuerbälle und andere Kampfzauber gegen die angreifenden Teufel verbraten die Magier einen Diamant nach dem anderen den sie gerade erst in Myth Drannor erbeutet hatten (Greenwood beschreibt diese ganze Szene bis zu ihrem bitteren Ende - der letzte Magier stirbt mit dem letzten Diamant - wahnsinnig eindringlich). Stichwort Material Components.

Diese Wechselwirkung von Schätze looten und Ressourcen verbrauchen gibt es in dieser Form in der 4E im Kampf nicht mehr. Greenwoods Romane haben D&D, wie es bis einschliesslich 3E konfiguriert war, verdammt gut abgebildet, und will man die neuen Realms "in game"-mäßig erklären, müsste erst mal erklärt werden, warum alle Zauber(er) dieser jahrtausend alten Welt jetzt anders bzw. gar nicht mehr funktionieren.* Man kann die bekannten Charaktere nicht mit dem neuen Regelset abbilden. Nicht dass das für irgendeine 4E Kampagne in den Reichen anno 2009 wichtig wäre, aber zu sagen "ich finde, das ganze alte Material bleibt doch AKTUELL" ist schon ziemlicher Schwachsinn.

*Insofern war die Spell-Atombombe vielleicht doch nicht überzogen. Hmmm... wink
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 16:28:38 von Windjammer »
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #19 am: 09. April 2009, 16:44:11 »
Zumindest das kann ich wohl alles recht gut nachvollziehen. Die 4E hat andere Regeln. Das sich Magier auspowern können gibt es ja immer noch (braucht nur ein bisschen mehr Hektik) vielleicht gäbe es die Szene auch immer noch 1 zu 1 so, aber das tut wenig zur Sache.

Denn trotzdem ist das ja nicht das gleiche, bzw. wenn es in dieser Szene halt doch zufällig das gleiche wäre (weil keine Pause zwischen den Angriffen da ist und die Charaktere den Dämonen so ebenfalls immer weniger entgegensetzen können, oder ihre schwächeren Zauber nicht reichen) dann wäre es halt in einer anderen anders. Natürlich haben sich die Regeln geändert, und das geht auch auf das Spielgefühl. Aber ist das wirklich etwas Realms spezifisches? In nahezu jeder von mir selbst erstellten Welt gab es das Vance Zaubersystem, und hätte es diese Szenen geben können.

Trotzdem sind es nicht die Reiche. Die Reiche sind für mich Tiefwasser, mächtige Magier, fiese Schurken, Politik in vielfältigen Ländern und lang vergangene Imperien die ihre Schatten noch immer auf die heutige Zeit werfen.

Und wie Wormy es so schön nannte auch eine Kontinuität. Ich halte RSE die nichts ändern für nutzlos, aber ich will natürlich auch etwas wiedererkennen. Genau das tue ich in den 4E Reichen. Wenn mir die zurechtgestutzten roten Magier von Thay begegnen dann denke ich an Quests die ihre Geschichte einbinden. Wenn Netheril zur Sprache kommt dann auch seine Rückkehr. Genau dieses mögliche Einbauen von altem, untergegangenem gehört für mich zu Faerun genauso dazu.

Und eigentlich ärgert mich auch deshalb der Vorwurf es hätte nichts mehr miteinander zu tun, weil ich dort eine der Stärken dieser Entscheidung 100 Jahre weiterzugehen sehe. Vieles von dem altem Material ist jetzt Geschichte, und Geschichten sind etwas das man in jedem Rollenspiel gebrauchen kann.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 16:48:41 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Zanan

  • Mitglied
  • Pathfinder-Übersetzungsteam
    • Zanan's at the Gates
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #20 am: 09. April 2009, 17:01:54 »
Ich sehe das ähnlich wie Wormys_Queue und Sword of Cyric, die beiden haben schon sehr gute Argumente vorgebracht, aber ich glaube wir drei gehören zu einer Minderheit. Minderheit deswegen, weil wir die Reiche bereits kennen und uns mit ihnen verbunden fühlen.

Keine wirklich Minderheit, höchstens in dem gerade laufenden Thread. Schau auf die WizBoards, wo sich die alten Mitglieder kaum noch sehen lassen, schau nach Candlekeep, wo die FR-Fans kaum ein gutes Wort über die neuen Reiche verlieren.

Wer den Bruch nicht sieht, dem kann man eigentlich kaum noch helfen. Das ist nicht böse gemeint, ich mag nur hier weder als "Evangelist der alten FR" auftreten, noch die der neuen Reiche bei ihren Lobgesängen hören. Die AD&D FR-Bücher waren geprägt von enorm viel Hintergrundswissen und kaum "crunch". Die 3,5E hat im Zuge des allgemeinen "Up-to-daten's"  der Reiche auch viel Flair in Form von PrC, Feats, substitution levels und Zaubern in die Bücher gebracht, wodurch die Hälfte davon mit "crunch" gefüllte wurde. Diesen "crunch" kann man in 4E - Runden in die Tonne treten. Dazu kommt, daß man, wie gesagt, problemlos einfach mit 4E - Regeln in den alten Reichen spielen kann, ebenso mit 3.5Eern in den neuen Reichen. Aber riesiege Gebiet wurden für die 4E Version einfach aus den Reichen getilgt und damit altes Wissen unbrauchbar gemacht.  Und die Notwendigkeit des Deizid mit den neuen Magieregeln erklären zu ist einfach nur lächerlich.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 17:03:33 von Zanan »
Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

Sword of Cyric

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #21 am: 09. April 2009, 17:46:44 »
Dafür das es die nie gegeben hat besitzt Corellon aber einen hübschen Titel und bewohnt ein interessantes Reich.
Den Titel des Superdeppen der nicht gemerkt hat das sein angebliches Pantheon ihn seit Jahrtausendenverarscht hat. Quasi die "Superman-Kent"-Nummer der Reiche *Brille auf* "He Schatz ich bins, deine geliebte Hanali" *Corellon biegt ums Eck* *Brille ab* "Lol, merkt der Idiot nicht mal das ich doch Sune bin".

Gruumsh war ja noch krasser, der hat nicht nur die Gods of Fury über Jahrtausende Verarscht, sondern sämtliche anderen Greater Powers mit denen er sich immer in Cynosure getroffen hat. Für nen dummen Orkgott nicht schlecht, da sind wohl einige faerunian Greater Powers erst mal aus Scham nicht mehr vor die Tür gegangen. Da hätte Leira sich ne Scheibe von abschneiden können.

Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #22 am: 09. April 2009, 18:15:19 »
Ich sehe das ähnlich wie Wormys_Queue und Sword of Cyric, die beiden haben schon sehr gute Argumente vorgebracht, aber ich glaube wir drei gehören zu einer Minderheit. Minderheit deswegen, weil wir die Reiche bereits kennen und uns mit ihnen verbunden fühlen.

Keine wirklich Minderheit, höchstens in dem gerade laufenden Thread. Schau auf die WizBoards, wo sich die alten Mitglieder kaum noch sehen lassen, schau nach Candlekeep, wo die FR-Fans kaum ein gutes Wort über die neuen Reiche verlieren.
(...)

Schön, dann sind wir doch keine Minderheit. Das kommt mr manchmal halt so vor. :)

Zitat von: Arldwulf
Denn trotzdem ist das ja nicht das gleiche, bzw. wenn es in dieser Szene halt doch zufällig das gleiche wäre (weil keine Pause zwischen den Angriffen da ist und die Charaktere den Dämonen so ebenfalls immer weniger entgegensetzen können, oder ihre schwächeren Zauber nicht reichen) dann wäre es halt in einer anderen anders. Natürlich haben sich die Regeln geändert, und das geht auch auf das Spielgefühl. Aber ist das wirklich etwas Realms spezifisches? In nahezu jeder von mir selbst erstellten Welt gab es das Vance Zaubersystem, und hätte es diese Szenen geben können.

Trotzdem sind es nicht die Reiche. Die Reiche sind für mich Tiefwasser, mächtige Magier, fiese Schurken, Politik in vielfältigen Ländern und lang vergangene Imperien die ihre Schatten noch immer auf die heutige Zeit werfen.

Sind es eben nicht, denn die Regel haben bestimmt, wie gewissen Dinge abgehandelt wurden und das Leben in den Reichen prägten. Man schaue sich nur mal Narbondel an oder allgemein die Lichtzauber. Fliegen ist jetzt eine Sache die pro Begegnung einmal eingesetzt werden kann oder maximal fünf Minuten. Die 4E verbiegt viel mehr und bricht mit Abläufen, als es die 3.x tat. Und ich will mir die Regeln und das gesteigerte Machtniveau nicht schönreden und zurechtreden, denn wenn ich das mache bleibt von den 4E-Reichen nichts, was ich brauchen würde. Und das bedeutet, sie sind für mich nichts wert - und für all diejenigen, die meinen Anspruch und meine Meinung teilen.

Für mich sind die Reiche mehr, als nur der Name einer Stadt, in der ein Turm perlmuttfarben in der Morgensonne glitzert. Für mich ist es auch die fortlaufende Geschichte des Turms und wie er erbaut wurde, wie seine Bewohner agierten und agieren. Doch mit einem Fingerschnipps steht das Ding an einer anderen Stelle, ich soll mir vorstellen es wurde mit anderen Zaubern gebaut, die Bewohnerin ist keine Elfe mehr sondern nennt sich Eladrin und ihre Göttin - ätsch - ist eine Menschengöttin. Und der Leibwächter ist kein einfacher Krieger mehr, der sich nur mit Muskelkraft gegen seine Feinde wehren muss. Nö, der hat jetzt coole Moves und Spezialschläge. Nix mehr wie Robin of Locksley - mehr wie Batman & Co. Die Beschreibung liest sich noch halbwegs bodenständig, aber der Effekt ist Powergaming. Das macht mir zwar Spaß, aber das sind für mich nicht die Reiche. Und außerdem das was Zanan schrieb. :)

Windjammer

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #23 am: 09. April 2009, 18:49:41 »
wie seine Bewohner agierten und agieren. Doch mit einem Fingerschnipps steht das Ding an einer anderen Stelle, ich soll mir vorstellen es wurde mit anderen Zaubern gebaut, die Bewohnerin ist keine Elfe mehr sondern nennt sich Eladrin und ihre Göttin - ätsch - ist eine Menschengöttin. Und der Leibwächter ist kein einfacher Krieger mehr, der sich nur mit Muskelkraft gegen seine Feinde wehren muss. Nö, der hat jetzt coole Moves und Spezialschläge. Nix mehr wie Robin of Locksley - mehr wie Batman & Co.
An dieser Stelle wird gern entgegnet, dass die Regeln im PHB eben nur für die SC gelten, nicht für NSC, und dass ja bei der Generierung der NSC dem SL in der 4E alle Möglichkeiten offen gelassen werden. (Wir erinnern uns: stat blocks sind in der 4E nur für Kämpfe da.)
Diese Entgegnung übersieht jedoch etwas. Während es stimmt, dass ein Commoner NSC wie u.U. der von Taysal hier genannte Wächter über keine Special Powers verfügen muss, gibt es in der Welt auch nicht-alltägliche, hochstufige NSC. Einige davon sind sicher ehemalige Abenteurer, wo es Sinn macht, sich zu fragen, wie die regelmäßig "gebaut" waren bevor sie zu Lords von Blackstaff Tower etc. wurden. Und da wird es schwierig. Ebenso, wenn man sich fragt, wie die hochstufigen, mächtigen NSC der Realms in der Vergangenheit aussehen - welche Zauber die konnten, Gegenstände kontrollierten usw. Die beherrschten nämlich die Zaubersprüche (beispielsweise) der Helden der damaligen Zeit. Und schon haben wir ein Kontinuitätsproblem. Deshalb konnte man an diese Sache von offizieller Seite gar nicht anders rangehen, als an diese empfindlichen Stellen eine andere Vergangenheit zu setzen. Und diese Art von Revisionismus ist mir hundertmal lieber als eine an den Haaren herbeigezogene Erklärung, warum jetzt auf einmal alles anders ist. Nur mit Kontinuität ist sie im eigentlichen Sinn nicht vereinbar - eher schafft diese Form von Erklärung rückwirkend ihre eigene "Kontinuität", und das halte ich - im Rahmen der 4E - für äußerst sinnvoll.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #24 am: 09. April 2009, 19:22:21 »
(...) Deshalb konnte man an diese Sache von offizieller Seite gar nicht anders rangehen, als an diese empfindlichen Stellen eine andere Vergangenheit zu setzen. Und diese Art von Revisionismus ist mir hundertmal lieber als eine an den Haaren herbeigezogene Erklärung, warum jetzt auf einmal alles anders ist. Nur mit Kontinuität ist sie im eigentlichen Sinn nicht vereinbar - eher schafft diese Form von Erklärung rückwirkend ihre eigene "Kontinuität", und das halte ich - im Rahmen der 4E - für äußerst sinnvoll.

Da wir ein neues Regelwerk haben, ist es auch sehr sinnvoll, habe ich ja nie abgestritten. Es trifft halt nicht meinen Geschmack. Neue Entdecker der Reiche werden aber sicherlich ihren Spaß haben, denn den ihre Kampagnen starten ja ab der neuen Zeit. Für mich ist der Zug leider abgefahren, einem alten Hund bringt man keine neuen Tricks mehr bei.  wink :cheesy:

Ich finde man sollte einfach so ehrlich sein und sagen: Ja, die Regeln sind anders und ja, die Reiche sind auch anders. Beides ist neu und beides steht für sich alleine. Ich sehe da kein großes Problem, ist halt für manch älteren Fan schwierig. Das Problem hatte die NWdD ja auch.

Aber immer zu sagen, dass man das alte Zeug noch benutzen kann und das alles leicht zu ändern ist und so weiter und so fort, das halte ich für unsinnig. Einfach ehrlich sagen: Fangt bei Null an, entdeckt die Reiche so wie wir sie geschaffen haben neu und zieht eine Grenze. nehmt Abschied vom Alten und heißt das Neue Willkommen - und wer damit ein Problem hat, das tut uns leid, aber es ist vor allem ein Spiel für die nächste generation. Also ich fände das gut.

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #25 am: 09. April 2009, 19:23:07 »
Sind es eben nicht, denn die Regel haben bestimmt, wie gewissen Dinge abgehandelt wurden und das Leben in den Reichen prägten. Man schaue sich nur mal Narbondel an

Ich habe mir Narbondel angeschaut.

Wo genau siehst du die detaillierten Unterschiede? Das im FRCS 3.0 geschrieben wird jeden Tag würde es mit creeping fire erleuchtet welches wie eine Uhr nach oben steigt, und im FRCG steht Gromph macht glühende Hitze jeden Tag die wie eine Uhr nach oben steigt? Gottverdammt, selbst im FRCS 3.0 steht schon dass das ganze ein Ritual ist. Da waren die Änderungen früherer Editionen am Narbondel durchaus umfangreicher.

Fliegen ist jetzt eine Sache die pro Begegnung einmal eingesetzt werden kann oder maximal fünf Minuten.

Und was genau hat dies speziell mit Faerun zu tun? Versteh mich nicht falsch, aber Unsichtbarkeit hielt schonmal ein paar Jahre, früher mal.

Ist dies etwas was Faerun mehr ausmacht als sein Hintergrund? Mensch auch früher konnte man nur mittels Items, Wesen, eigenen Fähigkeiten oder Overland Flight länger als ein paar Minuten fliegen. Genau wie in der neuen Edition btw. nur das es dort erst später möglich ist. Aber wenn ich mir anschaue welche Zauber alle in den einzelnen Editionen geändert wurden und dies alles als "Das macht Faerun aus" definieren will wäre ich eine weile beschäftigt. Nutzlos beschäftigt...für mich macht Faerun mehr aus als die Funktionsweise seiner Zauber.

Und ich will mir die Regeln und das gesteigerte Machtniveau nicht schönreden und zurechtreden, denn wenn ich das mache bleibt von den 4E-Reichen nichts, was ich brauchen würde. Und das bedeutet, sie sind für mich nichts wert - und für all diejenigen, die meinen Anspruch und meine Meinung teilen.

Und du bist der Meinung dieser Anspruch ist was genau? Besser als der von jemand anderem? Glaubwürdiger wäre dies wenn du nicht etwas anbringen würdest was in der Diskussion eigentlich längst ad acta gelegt wurde. Und zwar ein gestiegenes Machtniveau. Gerade in Faerun mit seinen hochstufigen Charakteren soll das Machtniveau in der 4E höher sein? Da lehnst du dich ein ganzes Stück weit aus dem Fenster.

Für mich sind die Reiche mehr, als nur der Name einer Stadt, in der ein Turm perlmuttfarben in der Morgensonne glitzert. Für mich ist es auch die fortlaufende Geschichte des Turms und wie er erbaut wurde, wie seine Bewohner agierten und agieren. Doch mit einem Fingerschnipps steht das Ding an einer anderen Stelle, ich soll mir vorstellen es wurde mit anderen Zaubern gebaut, die Bewohnerin ist keine Elfe mehr sondern nennt sich Eladrin und ihre Göttin - ätsch - ist eine Menschengöttin. Und der Leibwächter ist kein einfacher Krieger mehr, der sich nur mit Muskelkraft gegen seine Feinde wehren muss. Nö, der hat jetzt coole Moves und Spezialschläge. Nix mehr wie Robin of Locksley - mehr wie Batman & Co. Die Beschreibung liest sich noch halbwegs bodenständig, aber der Effekt ist Powergaming. Das macht mir zwar Spaß, aber das sind für mich nicht die Reiche. Und außerdem das was Zanan schrieb. :)

Der Wächter hatte schon immer coole Moves. Zumindest in meinen Romanen über die vergessenen Reiche. Da wird geschubst, geboxt und geschlagen, da springt einer vor und macht Ausfallschritte, da werden Finten gemacht und man unterbricht die Aktionen des Gegners. Kennst du dagegen einen Roman über Faerun in dem zwei Gegner sich mit Full Attacks sich gegenüber stehen? Ich nicht.

Und weisst du wie Eladrin so hübsch offiziell im FRCG genannt werden? "Elves". "Fair Folk", "noble ones". Und die Geschichte ist so "ungültig" das explizit auf ihre Gültigkeit hingewiesen wird.

Man muss nicht so tun als ob in Faerun alles gleichgeblieben wäre oder die 4E nichts ändern würde. Das ist nicht der Fall, nein die Änderungen sind die grössten und gravierendsten in der Geschichte der Reiche. Nur sind die Punkte oben einfach oberflächlich.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 19:25:09 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

YRUSirius

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #26 am: 09. April 2009, 19:56:33 »
Und das bedeutet, sie sind für mich nichts wert - und für all diejenigen, die meinen Anspruch und meine Meinung teilen.

Was ist mit denen, für die die neuen Reiche einen Wert besitzen - die sind deshalb nicht so anspruchsvoll wie Du? Ich hoffe doch, dass dies nicht so gemeint war. wink

Gruß,
YRUSirius

(der den neuen Realms nämlich noch durchaus viel abgewinnen kann)
"If you've done your job right, your players are going to tell the stories for years to come - long after the memory of the game mechanics that brought them to life fades into dead neurons."

Windjammer

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #27 am: 09. April 2009, 20:40:50 »
Der Wächter hatte schon immer coole Moves. Zumindest in meinen Romanen über die vergessenen Reiche. Da wird geschubst, geboxt und geschlagen, da springt einer vor und macht Ausfallschritte, da werden Finten gemacht und man unterbricht die Aktionen des Gegners. Kennst du dagegen einen Roman über Faerun in dem zwei Gegner sich mit Full Attacks sich gegenüber stehen? Ich nicht.
Ich schon. Die "Full Attack" ist eine rein spielmechanische Größe, deren in-game Gestaltung nicht im Detail vorgegeben ist (und in meinen 3E-Runden sehr unterschiedlich gestaltet wird). Ich weiss, das verstehen die 4E Spieler nicht: wenn an einem Stück Spielmechanik kein "Flavour Text" und kein "push/slide n squares" dranhängt, dann MUSS es sich um ein statisches "Ich schlage zu" handeln. Das ist so, wie wenn Du als 4E-SL jedesmal, wenn Dein Spieler seine Opportunity Attack dynamisch ausgestaltet, ihm auf die Finger klopfst: "Halt die Fresse. Du stehst jetzt nur rum und schlägst einmal zu! Aus, basta!". Und ja, ich weiss Du machst das nicht, aber seltsamerweise hindert Dich das nicht, dieses dämliche Argument gegen die 3E Full Attack rauszuholen. Und sich jedem Detail von Taysal einzeln anzunehmen, und zu sagen "waaas? daran (und genau daran) hängst Du fest, was für Dich die Realms ausmachen?" halte ich für unanständig. Taysal weist daraufhin, dass die Realms voll mit solchen Details sind, und dass ihr Verschwinden in ihrer Gesamtmasse in den 4E Realms bei ihm zu einem Verlust des FR-Spielgefühls geführt hat. Das ist sowas von nachvollziehbar, brauchst Du nicht teilen, und gut ist.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 20:45:04 von Windjammer »
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Joni

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #28 am: 09. April 2009, 21:00:33 »
Ich habe den 4E-Realms ne Chance gegeben. Ich habe mir sogar auf das Buch gefreut und finde nicht alle Änderungen schlecht. Ja, Götterkriege, magische Umwälzungen und das alles gehören dazu und ich bekenne mich auch dazu, dass ich die Zeit der Sorgen cool finde.

Man kann über Änderungen streiten. Ich finds doof, dass Maztica nimmer da ist. Nein, ich habe nie dort gespielt. Aber wenn meine Spieler nach Tiefwasser kamen und in die Intrigen der Adelsfamilien hineingezogen wurden, dann war da immer diese neue Welt, zu der die Händler aufbrachen, von wo die Kapitäne mit ihren Schiffen nach Monaten zurückkehrten, Reichtümer mitbrachten und abenteuerliche Geschichten erzählten. Ich mochte Mulhorand und das alles, aber das ist für mich auch gar nicht der Punkt.

Was mich wirklich nervt, ist die Umsetzung. Es ist schlicht lieblos. Ein SL, der nur die neuen Realms kennt, wird nie das alte Gefühl der Reiche herstellen können. Ich spiele in so einer Runde, einmal im Monat, schon allein, weil ich ausprobieren will, was ich nicht gut finde.

Und dieses neue Campaign Setting mit seinen viel zu wenigen Seiten und seinem verschenkten Platz schafft es nie und nimmer, für sich genommen das Gefühl der echten Realms zu vermitteln.

Mein SL kann die paar Infos, die mit Bezug auf die alten Realms angerissen sind, einfach nicht einordnen. Wer sind die hohen Herolde? Was hat es mit diesen Harfnern eigentlich auf sich? Wer ist Marco Volo? Was, Schattental ist mehr als irgendein Dorf? Das lässt sich fortsetzen.

Und das tut echt weh, dass sie soviel wichtiges nicht fortentwickelt, sondern einfach rausgenommen haben. Heraus kommt Beliebigkeit mit ein paar alt vertrauten Namen.


Grüße Joni

Windjammer

  • Mitglied
Re: Realms in der dritten und vierten Edition
« Antwort #29 am: 09. April 2009, 21:19:03 »
Joni, ich kann mich irren, aber mein Eindruck ist, dass das neue FRCS (wörtlich, FRCG) eine völlig andere Funktion erfüllt als sein Vorgänger: zusammen mit dem Player's Guide fungiert das Buch sozusagen als "Gateway" in die Living Kampagne (in diesem ZUs.hang schau Dir doch mal die Werbung im Buchanhang an). Überleg doch mal, was während der 3E mit Greyhawk passierte. Es gab ein gut recherchiertes, wenngleich sorglos gestaltetes Kampagnensetting, und das war's. Keine Folgeprodukte, nur punktuelle Beiträge in anderen Werken (wie etwa Complete Champion). Warum? Ganz einfach. Wenn Du während der 3E Greyhawk im Rahmen der Living Kampagne gespielt hast, wurdest Du von der RPGA mit Hintergrundmaterial in Abenteuerform ÜBERSCHÜTTET. Mensch, erst die letzten Tage habe ich mir gerade die letzte Database angesehen - es handelt sich um 2 Gigabyte an Abenteuern. Mögen die neuen Realms ebenso lange leben, und in 6 Jahren sehen wir auf diese Database zurück, und es wird ähnlich reichhaltig sein.
Die einzigen Typen die dabei durch die Finger schauen, sind Typen wie Du, die mit den Realms einfach nur privat, abseits der RPGA, ihr Glück suchen. Denen geht es so, wie den Nicht-RPGA Greyhawkern während den 3E-Zeiten. Gut, es gibt den einen oder anderen Artikel im DDI, und das ist ein Riesenfortschritt im Vgl. zur Armut an Details zu Greyhawk während der 3E, aber das ist keine vollwertige Kampagnenbetreeung im klassischen Sinn. Etwas wie Lords of Darkness wird es für die 4E nie geben, und das ist sehr, sehr traurig.

Was ich hier sage, gilt mMn auch für den Player's Guide. Ich halte den PG für ein ziemlich schlechtes Buch, besonders was die Regionenbeschreibung betrifft. Habe ich in der Vergangenheit versucht, das punktuell für meine Spieler zu benutzen. Es war schlicht und einfach nicht ausgereift genug für meine Faibles. Aber hey, wenn ich in den Staaten leben würde, und nächsten Monat nach Michigan fahre, also den Bundesstaat wechsle, und dort kurz mal LFR spielen wollen würde, dann wäre der PG der perfekte Quickie, um sich in die andere Spielregion schnell einzufinden.
« Letzte Änderung: 09. April 2009, 21:21:21 von Windjammer »
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

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