Erstens, in der 4E lassen sich doch selbst in der legendären Spielstufe (10-20) noch low-Fantasy/low-Magic/nicht-epische Geschichten erzählen. Man reist dann halt nicht in die Ebenen, kämpft gegen stärkere Orks, Goblins und Humanoide als auf Stufe 1-10, gibt weniger magische Gegenstände heraus (Balance zwischen Charakteren und Gegnern wird beibehalten, indem man Gegner einer ein/zwei niedrigeren Stufe als SL wählt). Bei der Zusammenstellung einer solchen höherstufigen Begegnung bin ich dann in der 4E doch immer noch viel schneller als in der 3E oder bei Pathfinder.
Zweitens, wer auf Stufe 1 eine höhere Tödlichkeit für seine Charaktere haben will, kann in der 4E den erststufigen Charakteren nur ein drittel der normalen Trefferpunkte zugestehen und schon sind wir auf 3E Niveau. Bevor jetzt hier nun jemand kommt, dass dies doch kein Kaufargument für die 4E sei: Stimmt, das ist keins, die Kaufargumente der 4E liegen woanders verortet. Aber gerade dieser Punkt ist doch wirklich kein Hinderungsgrund, um mit der 4E Spass am Spieltisch haben zu können.
Drittens, sehe ich keine wirkliche Radikalität von Änderungen oder gar ein revolutionäres Vorgehen. Ich sehe hingegen durchaus ein evolutionäres Vorgehen, schließlich bleiben weite Teile des Grundsystems intakt (d20 + Modifikator gegen Schwierigkeitsgrad) und problematischere (nicht katastrophale) Sub-Systeme wurden ersetzt (Magie mit Kräften, Prestigeklassen mit legendären Klassen) oder es wurde einfach das Kampfsystem stromlinienförmiger gemacht. Ich für meinen Teil brauchte größere evolutionäre Änderungen in einer neuen Edition (evolutionär deshalb, weil ich schließlich kein ganz neues System, sondern bloß ein neues d20 System lernen muss) - Pathfinder geht mir einfach nicht weit genug. Das ist als würde ich immer noch 3E spielen, doch ich will was Neues. In dem Sinne war die *DrEvilGeste* " Radikalität " von Änderungen für mich durchaus vonnöten gewesen. Ich hab mir ja nicht mal die 3.5 geholt, weil mir die Evolution nicht zu weit ging...
Gruß,
YRUSirius