Autor Thema: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer  (Gelesen 10841 mal)

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #15 am: 27. April 2009, 13:50:28 »
Achja, für meine Stufe 19 Kampagne bereite ich die NSC's immer vor. Ich kenne niemanden, der innerhalb von 2 Minuten einen passenden NSC aus dem Ärmel schüttelt (besonders nicht, wenn alle Zusatzbücher erlaubt sind).
- I swing it around, to see if it's magical -
- 4E ist einfach nur scheisse -

Taysal

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #16 am: 27. April 2009, 13:56:06 »
Ich mache das nach Lust, Laune und System. Am liebsten improvisiere ich alles und beginne damit erst in dem Augenblick, in dem die Spielsitzung startet oder wenige Sekunden zuvor. Dabei setzt mir das jeweilige System einige Grenzen. So ist beim Arkana-System (Engel) eine vollständig freie Spielleitung möglich, bei Systemen wie D&D baue ich zur jeweiligen Edition erst einmal eine Datensammlung auf, auf die ich zurückgreifen kann (meist erst schriftlich, später dann nur noch in meinem Kopf).

Bei meiner aktuellen 4E-Kampagne leite mittels einem Kaufabenteuer, bei meiner Traveller-Fallout-Kampagne gibt es ein paar vorgefertigte Elemente, dazu Trigger die mich dann zum Improvisieren zwingen und mich fordern sollen. Bedeutet: Ich habe auf einer Karte Punkte markiert und sobald die Charaktere dort eintreffen überlege ich mir, was dort geschieht. Ähnlich geht es auch in meiner TERSP-Online-Kampagne zu, nur das eine grundlegende, an den Charakteren orientierte Basisstruktur besteht, in dem das Verhalten der Beteiligten starke Auswirkungen auf sämtliche Elemente hat.

hewimeddel

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #17 am: 27. April 2009, 14:09:24 »
Interessantes Thema.

Ich finde es sinnvoll, sich möglichst an die Regeln zu halten, was beim spontanen Leiten doch Probleme aufwirft.

Leider gibt es für DND3.5 kein "NSC-Handbuch", sondern nur 2 Monsterhandbücher. (Die paar Beispiel-NSC im SLHB sind viel zu wenige.)
Interessante Antagonisten muss man da leider immer selbst erschaffen und das muss einfach vor einem Spiel passieren und nicht am Spieltisch. Daher ist spontanes Leiten für mich recht unmöglich, wenn es sich nicht gerade um einen Dungeon per Zufallstabelle handelt (habe ich allerdings noch nie probiert).

Deswegen leite ich ausschließlich vorbereitete Abenteuer und mit Vorliebe welche, bei denen ich mir das erstellen von NSC ganz ersparen kann, weil sich schon jemand anderes diese Mühe gemacht hat. (Ich finde es gibt nichts langweiligeres, als NSC zu erschaffen.)

Die Abenteuer und NSC werden natürlich noch etwas angepasst, aber ich halte mich doch recht stark an die Vorgaben.
Daher bin ich sehr gespannt auf den ersten Pathfinder-Abenteuerpfad, der ja bald erscheinen soll (auf Deutsch).

tschau
hewi
« Letzte Änderung: 27. April 2009, 14:15:03 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Taysal

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #18 am: 27. April 2009, 14:13:26 »
(...)
Leider gibt es für DND3.5 kein "NSC-Handbuch", sondern nur 2 Monsterhandbücher. (Die paar Beispiel-NSC im SLHB sind leider viel zu wenige.)
Interessante Antagonisten muss man da leider immer selbst erschaffen und das muss einfach vor einem Spiel passieren und nicht am Spieltisch. Daher ist spontanes Leiten für mich recht unmöglich, wenn es sich nicht gerade um einen Dungeon per Zufallstabelle handelt (habe ich allerdings noch nie probiert). (...)

Es gibt ja im Internet entsprechende Sammlungen an NSC-Daten für den gesamten D20-Bereich und auch hier im Gate existiert eine Datensammlung. Da kann man sich schon dran bedienen.

Dungeon per Zufallstabelle ist sehr lustig, falls man es im Discworld-Stil spielt. Immerhin ergeben sich recht häufig merkwürdige Kombinationen.  :lol:

Ethelbeorn

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #19 am: 27. April 2009, 14:15:17 »
Wie viel ich vorbereite hängt meißtens mit meiner Freizeit zwischen den Spielabenden zusammen.
So hab ich in der gleichen Kampangne Begegnungen mit voll ausgetüftelten NSC's auf einem 3D modelierten Kampfschauplatz
und gleich darauf einen Einbruch in einem Herrenhaus, das nur aus ein paar pixeln einer Stadtkarte besteht, und einem Kampf gegen Wachen mi frei erfundenen Werten.

Ansonsten laufe ich gut mit der Taktik, nur sehr grobe Rahmenhandlungen für die Kampangne vorzugeben und die Abenteuer nach jeder Sitzung den Ereignissen anzupassen. So entteht schnell eine glaubwürdige Verflechtung der Aktionen der Spieler in der Welt und durch unerwartete Aktionen der Spieler geht kaum Arbeit verloren, während sie immer ein guter Aufhänger für weitere Abenteuer ist.

Was bei uns sehr gut klappt ist, dass ich Gegnerwerte on the fly ausdenke. Wir spielern eher in niedrigen Stufen, da ist es nicht so schwer.

Spoiler (Anzeigen)
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Ethelbeorn

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #20 am: 27. April 2009, 14:35:22 »
Zum Thema NSC Improvisieren: Es gibt hier im Gate ne Anleitung um brauchbare standart NSC werte Für RK, Rettungswürfe, AW... zu erzeugen.

Dann gibt man (Magiewirkern) ein paar Zauber, die sie zufällig memoriert haben und genau die Talente, die sie für ein paar nützliche Maneuver brauchen. Solange der Improvisierte NSC nicht stärker ist, als ein von vorneherein maximierter Antagonist: Who cares?

Wenn man in der tollen Situation ist, dass alle Spieler zu faul sind um SL zu sein, beschwert sich keiner, wenn bei den NSC Werten mal Fehler drin sin :P

Das oben genannte muss aber nicht in allen Gruppen funkionieren. Eine gewisse Distanz zu exakt regeltreuem Spiel muss schon vorhanden sein.
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hewimeddel

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #21 am: 27. April 2009, 14:47:43 »
Zum Thema NSC Improvisieren: Es gibt hier im Gate ne Anleitung um brauchbare standart NSC werte Für RK, Rettungswürfe, AW... zu erzeugen.

Huh, wo denn das?

tschau
hewi
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Berandor

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Ariadne

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #23 am: 27. April 2009, 15:56:49 »
50:50 bis 40:60 für vorgefertigt : selbsterdacht; ich habe nichts gegen vorgefertigte Abenteuer, manche sind sogar richtig gut! Allerdings geht VORLESEN überhaupt nicht! Ich fürchte, wer bei mir als Vorlese-SL auftritt, erst recht, wenn er von Schauspieltalent noch völlig befreit ist, ist bei mir im Ansehen gleich um ganze Kategorien gefallen. Ein SL MUSS sich nicht jedes seiner Abenteuer zu 100% aus den Fingern saugen, dazu fehlt ja oft auch die Zeit, aber wenigstens ein wenig Improvisieren/ Anpassen sollte er es schon...

NPCs improviesiere ich übrgens nur selten. Ich LIEBE ja das Statbasteln, darum sind meine Monster auch meist ausgearbeitet und oft auch in irgendeiner Form exotisch (man merkt häufig, wenn ein Monster aus nem vorgefertigten Abenteuer stammt: Die sind dagegen oft etwas langweilig^^). Ich improvisiere hin und wieder auch mal, aber das ist dann die stinknormale Stadtwache, Kneipenbarde oder Otto-Normalbürger, wo ich nun wirklich keinen Sinn sehe, die in irgendeiner Form statmäßig auszuarbeiten...
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Lhor

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #24 am: 27. April 2009, 16:02:02 »
Hehe. Ich hatte einmal einen SL der tatsächlich teilweise vorgelesen hat.
"Und die Abenteuer ritten bis zur Stadt BlaBla... und gingen dorthin BlaBla"

Ich (und schliesslich auch der Rest der Gruppe) fühlte mich stets genötigt den vorgelesenen Text immer Lügen zu strafen.
z.B. hielt ich es dann immer für besser, die Tochter des Bürgermeisters aufzureissen als denjenigen zu irgendwas zu befragen wie es der Text suggerierte.
Naja war lustig... aber nicht wirklich RPG für mich.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Darigaaz

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #25 am: 27. April 2009, 16:06:27 »
Vorlesen geht für mich auch gar nicht, besonders dann, wenn man englische Begriffe nicht richtig aussprechen kann bzw. verdeutschtes Englisch benutzt.

Beispiele für Stimmungstöter im Rollenspiel wo ich immer kotzen könnte:

Rouge [gespr.: Ruusch] - die arme Rogue-Klasse  -_-

Revivify [gespr.: Re-vi-vi-fi, nicht wie original: Re-wai-wi-fai]

Tearing [gespr.: tiering, nicht original: täring]

Furchtbare Sache das.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Berandor

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #26 am: 27. April 2009, 16:13:13 »
Ich hätte gedacht, das hieße – leider keine Lautschrift hier, also deutsch "ausgesprochen" – [rewiwifei], also auch kurzer Vokal auf der zweiten Silbe, Betonung nur auf der vierten.

Zitat
schnelle NSC

Der Artikel ist ja voller Fehler, auch die Statblocks. Urgs.

Edit: http://www.merriam-webster.com/dictionary/revivify

\rē-ˈvi-və-ˌfī\

Kann man sich unter dem Link auch anhören...
« Letzte Änderung: 27. April 2009, 16:16:06 von Berandor »
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Kickhi

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #27 am: 27. April 2009, 16:14:41 »
@ 15 =krit
Das war natürlich eine Übertreibung, das war eine Szene wo sich ein Paladin mit dem Streitkolben des Zerschmetterns (bei krit automatische Vernichtungjedes Konstruktes) echt erdreistet hat einen Riesengolem zu anzustürmen OHNE zu wissen was die Waffe in seiner Hand kann (auch der spieler wusste es nicht) und ich hab ne 19 bei einem Hammer einfach mal als Krit gewertet weil ichs so cool fand und auch gar nicht damit gerechnet hatte.

hewimeddel

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #28 am: 27. April 2009, 16:18:03 »
Hehe. Ich hatte einmal einen SL der tatsächlich teilweise vorgelesen hat.
"Und die Abenteuer ritten bis zur Stadt BlaBla... und gingen dorthin BlaBla"

Ich (und schliesslich auch der Rest der Gruppe) fühlte mich stets genötigt den vorgelesenen Text immer Lügen zu strafen.
z.B. hielt ich es dann immer für besser, die Tochter des Bürgermeisters aufzureissen als denjenigen zu irgendwas zu befragen wie es der Text suggerierte.
Naja war lustig... aber nicht wirklich RPG für mich.

Ich habe noch NIE in einem Vorlesetext gesehen, in dem steht, was die Charaktere tun. Das wäre ja auch der größte Schwachsinn.
Ich finde es immer gut, wenn Vorlesetexte vorgegeben sind (dann vergisst man schon keine wichtige Information, die man den Spieler zukommen lassen muss), versuche den Inhalt aber in eigenen Worten zu erzählen. Das ist einfach eindrücklicher.

tschau
hewi
« Letzte Änderung: 27. April 2009, 16:20:09 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Lhor

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #29 am: 27. April 2009, 16:19:43 »
...nicht sagt, aber suggeriert.
Das war aber vor 10 Jahren.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer