Autor Thema: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer  (Gelesen 10817 mal)

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Darigaaz

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #30 am: 27. April 2009, 16:20:04 »
Zitat
Kann man sich unter dem Link auch anhören...
Oh gott, my bad, aber das hört sich sowas von untypisch und falsch an, wenn man dann noch anstelle von fai fi sagt, kann ich nur noch kichern.^^
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Berandor

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #31 am: 27. April 2009, 16:20:19 »
"Remember when you killed the Hill Giant?"

"I rolled a 20, double damage."

"You rolled a 19, Mark. I fudged it. You wanted it so badly, so I gave it to you."
(paraphrase)
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Silas

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #32 am: 27. April 2009, 17:10:44 »
Im Großen und Ganzen Leite ich spontan. Ich überlege mir vor jeder Session was denn so passieren könnte, welche Probleme ich den SC in den Weg legen kann, ein bis zwei dazu passende NSC etc. Das mit Abstand wichtigste beim spontanen Leiten ist mMn: Ich versuche einzuschätzen, was denn die Spieler am nächsten Abend tun bzw. welche Richtung des Plots sie am warscheinlichsten verfolgen werden. Das kann zwar schon mal in die Hose gehen, und sie schlagen eine Richtung ein, die ich überhaupt nicht vorgesehen hatte. Dann wird halt stark improvisiert, und es kommt ein zusätzlicher Sideplot in die Handlung. Grundsätzlich versuche ich den Spielern immer das zu geben, was sie auch wollen. Wenn sie es bevorzugen die Mörder ihrer Meister zu rächen anstatt die Entführten Talbewohner zu retten, seis drum. Hat ja niemand gesagt dass der Weg zur Rache kein steiniger ist.
"Aaaaaaarrrggghhhhhhhhh.......................... Arrrghhhhhhhhhh!!!" - Wolverine, X-Men Origins

Taysal

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #33 am: 27. April 2009, 17:22:47 »
(...)
Rouge [gespr.: Ruusch] - die arme Rogue-Klasse  -_-
(...)

OT (Anzeigen)

Protos Eklesius

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #34 am: 27. April 2009, 17:28:52 »
Also ich möchte gerne eine Lanze für Vorleseabenteuer brechen. Manch ein SL hat leider nicht genug Zeit, sich ein Abenteuer komplett auszudenken. So nimmt man sich ein Kaufabenteuer vor, ändert hier und da was ab, um es an die Gruppe anzupassen, baut noch einige altbekannte NPCs aus vorherigen Abenteuern ein, um das Ganze auch auf erzählerischer Ebene besser zusammenzuhalten. Fertig.
Wenn jetzt in dem Abenteuer noch brauchbare Beschreibungstexte für Räume, Personen oder Gegenstände sind, spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen, diese zu Nutzen und vorzulesen.  Klingt bei einem gutgemachten Abenteuer meist besser als das was man sich selbst ausdenkt.

Generell muß man sich ja nicht am Abenteuer festkrallen und auch hier gibt es immer wieder Möglichkeiten seine Spontanität zu nutzen, da kein Autor alle Handlungsmöglichkeiten einer Gruppe vorher abschätzen kann.

Wichtiger ist für mich das das Ganze regeltechnisch untermauert ist. Daher bekommt bei uns ein DM der alles frei Schnauze aus dem Handgelenk schüttelt meistens Stress mit den Spielern. Wenn man sich als Spieler bei der Charaktererschaffung an die Regeln hält, so sollte dies der DM auch tun, wenn er NPC und Monster erstellt. Sollte er dafür zu faul sein, benutzt er halt die Standards aus dem DMG bzw MM.  In ganz besonderen Fällen kann man natürlich von den Regeln abweichen, aber dies sollte selten sein und nicht dazu benutzt werden die Faulheit des DMs zu unterstützen. So kann man aus der Story heraus, durch Regelabweichungen besondere Akzente setzen. Zu oft eingesetzt wirkt das ganze leider schnell willkürlich und stumpf.

In einer Gruppe hatten wir mal einen Meister der ständig alles on-the-fly gemacht hat, und irgendwie kam man sich als Spieler vor wie ein Statist in dessen Kopfkino. Gut der Mann hat uns außerdem ständig gerailroaded und uns mehrfach pro Sitzung von seinen SuperNscs den Hintern retten lassen. Schlechter Stil eben. Seitdem reagiere ich da vielleicht etwas überreizt. Mag sein das es beim spontanleiten auch positive Erfahrungen geben kann, nur leider haben wir diese bisher noch nicht gemacht.
"Never trust a smiling gamemaster"

Silas

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #35 am: 27. April 2009, 17:45:51 »
In einer Gruppe hatten wir mal einen Meister der ständig alles on-the-fly gemacht hat, und irgendwie kam man sich als Spieler vor wie ein Statist in dessen Kopfkino. Gut der Mann hat uns außerdem ständig gerailroaded und uns mehrfach pro Sitzung von seinen SuperNscs den Hintern retten lassen. Schlechter Stil eben. Seitdem reagiere ich da vielleicht etwas überreizt.
Schade, dass du da so eine schlechte Erfahrung mit gemacht hast. Das Ziel vom spontanen Leiten ist eigentlich genau das Gegenteil, von dem was du da beschreibst, zumindest so wie ich es kenne. Allerdings muss ich zugebenb, dass ich schon oft in Versuchung geraten bin ein kaufabenteuer zu benutzen. Seit ich im DnD-Gate RPG-Gate so lese was es denn außer den super railroadigen WotC Abenteuern noch so gibt, könnte ich mir durchaus vorstellen es auch mal mit einem AP von Paizo oder einer Dungeon Crawl Classic (hey, wenn schon trash, dann aber richtig ^^) Kampagne zu versuchen.
"Aaaaaaarrrggghhhhhhhhh.......................... Arrrghhhhhhhhhh!!!" - Wolverine, X-Men Origins

masse

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #36 am: 27. April 2009, 17:48:02 »
Kommt sehr auf das System an. In einem Regelwerk wie D&D, wo alles fest verregelt ist, halte ich Improvisieren für sehr schwierig, da man als SL dann viele Dinge während des Spiels willkürlich festlegen muss, was zu Unmut führen kann (gerade weil ja Kämpfe und Herausforderungen bei D&D durchaus wichtig sind und meine Spieler auch erwarten, dass diese fair ablaufen).
[/b]
Bei anderen Systemen bevorzuge ich einen ganz anderen Stil, nämlich sollte sich die Geschichte aus den teilnehmenden Spielercharakteren, ihren Zielen, Motivationen und Weltanschauungen entwickeln. Das setzt natürlich voraus, dass schon bei der Charakterersschaffung eben diese festgelegt werden. Dadurch erhalten die Spieler größere Handlungsfreiheit und einen "Plot" im eigentlichen Sinne denke ich mir gar nicht aus. Ich schaue mir nur an, welche Ziele etc. die einzelnen SC haben, überlege mir, wie ich die Charaktere dadurch in Konflikte und Schwierigkeiten bringen kann, entwerfe eine Ausgangssituation und dann geht's los. Das setzt allerdings voraus, dass man ein System hat, in welchem es möglich ist schnell und spontan z.B. NSC ins Spiel zu bringen, ohne dabei Willkür walten zu lassen. Mit einem dicken Aktenordner voller Stadtwachen, Orks, Straßenräuber, Scharlatanen, Teufelskultisten, Goblins usw. ist das sicherlich auch in D&D machbar, allerdings viel aufwändiger als in schlankeren Systemen, die für genau diesen Spielstil entworfen wurden (siehe auch Tempo-Thread).
Nicht weil die Kämpfe unfair sind. Wenn man etwas nicht ausreichend erklärt, gibt es immer Einwände, wenn die SC etwas machen wollen und ich z.B. nicht gesagt habe, dass die NSC die Waffen gezogen haben. (Aber selber, haben sie IMMER die Waffen gezogen :/  )
Immer ist es SL-Willkür... jetzt kann ich dem SL auch mal aufn Sack gehen, bin die nächste Zeit Spieler in Eberron. :)
Hab die Abenteuer früher eig immer erstmal einen Plot überelgt und den je nachdem, sehr ausführlich, oder sehr spärlich ausgearbeitet. Oder die Hälfte sehr genau, die andere Hälfte erst im Kopf.  :D
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Wormys_Queue

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #37 am: 27. April 2009, 19:46:28 »
Weder noch. Ersteres ist mangels überragender Improvisationsfähigkeiten nicht so mein Ding, und was Vorleseabenteuer sind, weiss ich gar nicht.

Stattdessen benutze ich Kaufabenteuer, allerdings nicht mit dem Ziel, die dort enthaltenen Inhalte sklavisch durchzupeitschen. Stattdessen eigne ich mir die Abenteuer an und setze sie als Basis ein, auf der aufbauend ich dann möglichs konsistente Reaktionen der Umwelt auf das freie Handeln der SC generieren kann. Das sieht zwar am Tisch dann unter Umständen spontan aus, ist es aber nicht wirklich.

Dies war die etwas höflichere und dafür auch unnötig ausführlichere Ausarbeitung von Windjammers mehr als treffendem Post.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
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DU#1229

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #38 am: 27. April 2009, 20:07:30 »
Danke Taysal, you made my day!  :lol:

Thema:
Wir handhaben es so, dass jeder SL sich seine eigene Kampagne ausdenkt und diese jeweils mit einem anderen System anbietet.
Wie im Workshop bereits ausdiskutiert, plane ich ja gerade eine Kampagne von langer Hand und bediene mich bei vorgefertigten Abenteuern für Sidequests oder ein ganzes Kapitel in diesem Abenteuer, platziere quasi nur noch meinen Anker in diesem.
So habe ich eigentlich beides. Eine eigene Kampagne (in meinem Fall auf einer vorgefertigten Welt) mit eigener Handlung und eingestreut fertige Abenteuer.

Die Adventure Paths von Paizo, oder auch die großen alten DnD Kampagnen a la Shackled City oder RttToeE bereiten mir hinsichtlich ihrer Kürze und dem sehr schnellen Machtansrieg der Charaktere immer etwas Sorgen, weil ich Kampagnen irgendwie langfristiger plane und nicht ins extrem Epische abdriften möchte. Aber das ist eher ein Thema für einen separaten Thread ;)

Archoangel

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #39 am: 27. April 2009, 20:18:50 »
Zur Zeit (aus Mangel derselbigen) eigentlich nur (uralte) Kaufabenteuer. Meine OD&D Runde kommt in den Genuss der DSA-Klassiker, meine 3.5 Thunderrift-ler dürfen Thunderrift und alte AD&D Module spielen und meine Curse-of-the-crimson-throne Runde spielt ... na nun ratet mal  wink.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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Berandor

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #40 am: 27. April 2009, 20:36:08 »
Zur Zeit (aus Mangel derselbigen) eigentlich nur (uralte) Kaufabenteuer. Meine OD&D Runde kommt in den Genuss der DSA-Klassiker, meine 3.5 Thunderrift-ler dürfen Thunderrift und alte AD&D Module spielen und meine Curse-of-the-crimson-throne Runde spielt ... na nun ratet mal  wink.

Return to the Temple of Elemental Evil?
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DU#1229

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #41 am: 27. April 2009, 20:37:39 »
Ich zitiere Cut:

Zitat von: Cut
Spinner!

 wink

Archoangel

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #42 am: 27. April 2009, 20:38:22 »
Zur Zeit (aus Mangel derselbigen) eigentlich nur (uralte) Kaufabenteuer. Meine OD&D Runde kommt in den Genuss der DSA-Klassiker, meine 3.5 Thunderrift-ler dürfen Thunderrift und alte AD&D Module spielen und meine Curse-of-the-crimson-throne Runde spielt ... na nun ratet mal  wink.

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Windjammer

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #43 am: 27. April 2009, 21:07:26 »
"Remember when you killed the Hill Giant?"

"I rolled a 20, double damage."

"You rolled a 19, Mark. I fudged it. You wanted it so badly, so I gave it to you."
(paraphrase)
Die längere Version, mit einem Berandor-Kommentar den ich LIEBE, gibt es hier: "Großartig, großartig und immer noch ein perfektes Beispiel dafür, was Rollenspiel wirklich ist."

@Wormy: Danke. :)
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Wormys_Queue

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Re: Spontanes Leiten vs. Vorleseabenteuer
« Antwort #44 am: 27. April 2009, 21:12:43 »
Die Adventure Paths von Paizo, oder auch die großen alten DnD Kampagnen a la Shackled City oder RttToeE bereiten mir hinsichtlich ihrer Kürze und dem sehr schnellen Machtansrieg der Charaktere immer etwas Sorgen, weil ich Kampagnen irgendwie langfristiger plane und nicht ins extrem Epische abdriften möchte. Aber das ist eher ein Thema für einen separaten Thread ;)

Wobei das ja auch eine Frage der Herangehensweise ist. Erik Mona (oder einer seiner Spieler) sorgten mal für ziemliches Aufsehen, als sie erzählten, dass sie zu Beginn des Age of Worms-AP etwa 15 Sitzungen gespielt hatten, bevor sie den ersten Dungeon betraten (und mit dem Betreten des Dungeons fängt das Abenteuer an^^). Im Zweifelsfall kann man ja eigentlich immer Kampfencounter einfach weglassen und dafür spielzeitverlängerndes Zusatzmaterial einbauen.

Und bitte. :)
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