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Autor Thema: Charakterwissen vs. Spielerwissen  (Gelesen 15155 mal)

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Argelion

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #30 am: 28. April 2009, 17:08:10 »
Die beste Lösung aus meiner Sicht ist für die Lösung des Rätsels IG Wissen vorraus zu setzen.

Sprich: Durch Wissen (hohe Int/Wissenswürfe/Hintergrundinfos etc.) gelangt der Spieler an die Lösungsbestandteile. Und muss diese dann zusammensetzen. Wenn ihm dabei dann der dumme Barbar mit dem cleverem Spieler hilft ist das halb so wild: Die wichtigen Sachen hatte der kluge Magier schon vorher herausgefunden, und es ging nur noch um den letzten Schritt.

Absolut. Gefaellt mir sehr gut.

Mit einer Ausnahme. Das Zusammensetzen, der letzte Schritt, sollte hier aus meiner Sicht schon noch ein nicht unbedeutsamer Bestandteil der Loesung sein.

Die Loesung laeuft dann aber -zumindest teilweise eben auch auf der Metaebene. Ich habe da kein Problem mit, ueberhaupt nicht.
« Letzte Änderung: 28. April 2009, 17:23:58 von Argelion »

gobbo

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #31 am: 28. April 2009, 17:10:37 »
Wir halten solche Rätsel so, dass hier dann alle aus der Gruppe mitwirken, unabhängig von den Charakterwerten.

Und wenn es ein Rätsel ist, dass der Magier Int 20 Spieler nicht lösen kann,
der Barbar Int 8 aber schon, dann ist das doch auch kein Problem.

Beispiel: Lösung ist 42 ;)
Magier: "Es liegt mir auf der Zunge, aber ich komm nicht drauf..."
Barbar: *redet mal wieder mit seinem Nagetier-Begleiter Boo* "Sieht du Boo? Es hat nur
42 Schläge gebraucht, um diesen Riesen auf deine Kopfhöhe zu prügeln!"
Magier: "Aber natürlich! 42! Barbar ihr seid ein Genie!"

Ist jetzt nur ein Beispiel, kann man sicher besser ausspielen. ;)

Juckapalme

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #32 am: 28. April 2009, 17:34:11 »
Leider bin ich in einer Gruppe, die sozusagen permanent ist, und mit denen ich mit RPG angefangen habe, so dass jeder schonmal SL war.
Bei den meisten ist das zwar kein Problem (Die waren nur 1-2 Abende SL), aber einer mit dem ich mich jetzt immer beim "Spielleitern"
von Kampagne zu Kampagne abwechsle kennt das MM auch fast auswendig, was teilweise wirklich frustrierend ist.
Beispiel: SCs gehen in einer Dungeonhalle  lang, ich beschreibe: Oben auf ner Säule sitzt ne große,blaue Spinne (natürlich hab ich das da nen bischen besser beschrieben  wink)
Ich hab das MM im ersten viertel bei den Dämonen aufgeschlagen, was meine Leute natürlich sehen.
Besagter Mitspieler sagt: Oh ein Bebilith, der hat folgende Fähigkeiten, Bla,Bla,Bla.
Natürlich kann ich sie dann nicht mehr mit den Spezialfähigkeiten überraschen.  :X

Deswegen kann man ganz klar sagen:
In meiner Gruppe gibts die Trennung (leider) fast nicht  -_-

Kickhi

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #33 am: 29. April 2009, 08:25:16 »
Mein Zaubermittel gegen Metagaming, den anderen spielern Outtime ins Intime Wort zu fallen, Bildchen malen und nicht aufpassen was passiert, anstrengend zu sein in jeder hinsicht ist der heilige fallende Amboss des EP-Abzuges.
der is schon so manchem auf den Kopf gefallen, seltsam, aber es hat sich gezeigt das er echt hilft.

Lhor

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #34 am: 29. April 2009, 08:38:14 »
@Juckapalme
Natürlich gibt’s noch die Möglichkeit, sich nicht sklavisch an das MM zu halten sondern Variationen einzubauen.
Ausserdem, wie schon gesagt, tät ich den Spieler drauf ansprechen ob derartig offensichtlich spielstörendes Metagaming unbedingt nötig ist.
Ich mein, er erzählt ja auch gleich alles brühwarm der Gruppe. Verdirbt quasi auch noch den anderen die Überraschung.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Berandor

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #35 am: 29. April 2009, 08:41:20 »
Juckapalme: Zur Not mal den Statblock abtippen und ausdrucken, Fähigkeiten verändern ("dies ist der Bebilith des Grinsemanns, der wurde umgebaut") oder eben auf exotischere Monster zurückweichen (Monsternomicon usw.).
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

1of3

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #36 am: 29. April 2009, 09:04:44 »
Rätsel sind einfach generell die Pest. Da würfelt man einmal und gut ist.

War dir ursprüngliche Situation angeht, würde ich durchaus annehmen, dass der Charakter weiß, dass der Paladin sein Pferd "Pferd" ruft. Das hat nicht mal was, mit Spieler- und Charakterwissen zu tun. Das ist einfach nur zeiteffizient. Für gewöhnlich interessiert es mich als Spieler doch nen feuchten Kericht, wie andere Leute ihre Haustiere nennen. Es sei denn die ziehen damit eine ungemein geniale Show ab, aber generell sind grade Pferde doch eher Transportmittel.
1of3's - Der deutsche Blog zum Thema Rollenspieldesign und -theorie: http://1of3.blogspot.com

Argelion

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #37 am: 29. April 2009, 09:12:03 »
Vielleicht nochmal ein Versuch, dieses Rätselproblem auf der Metaebene aus meiner Sicht irgendwie zu erfassen:

Für mich gehören intellektuelle Herausforderungen zu den absoluten Kernelement eines "guten" Spiels. Auch eines Rollenspiels.

Solche intellektuellen Herausforderungen können "intellektuell" nicht wirklich auf der Spielebene gelöst werden. Ein Spieler ist nicht intelligenter, nur weil er einen Int 24 Charakter spielt, er kann den Int 24, wenn er nicht gerade Einstein ist, nicht dem Intellekt entsprechend spielen. Ein Int 8 Char ist alles andere als intelligent, ihn zu spielen ist eine tolle Herausforderung, aber keine intellektuelle. Ebenso ist der Wurf auf xy-knowledge gegen DC 50 keine intellektuelle Herausforderung für den Int24 Char-Spieler.

Zielen daher intellektuelle Herausforderungen, wenn man diese als Spielelement mag bzw diese für die Gruppe sogar essentieller Bestandsteil des Spielspaßes sind, daher nicht sogar zwingend auf die Metaebene ab?

Das ist sicher noch sehr unausgegoren. Mir scheint aber die Aussage, solche challenges seien nicht Bestandteil von RPGs irgendwie nicht richtig zu sein. Zumindest nicht für mein Verständnis eines "games", inklusiv eines rp-games.

Lhor

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #38 am: 29. April 2009, 09:48:20 »
..., aber generell sind grade Pferde doch eher Transportmittel.
Normalerweise schon. In diesem Fall gewiss nicht. Das besondere Reittier des Paladins ist kein einfaches Haustier. Es hat eine Persönlichkeit sowie eine besondere Beziehung zu seinem Reiter.
Also zumindest sollte das so sein, nachdem was ich so gelesen hab.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Arldwulf

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #39 am: 29. April 2009, 10:34:10 »
Mal ein Beispiel für ein eigentlich recht einfaches Rätsel bei dem Charakterwissen und nicht Spielerwissen zum Einsatz kommt:

Zitat
Die Spieler suchen eine Geheimtür in einem verlassenem Tempel, doch alles was sie finden ist ein Mosaic mit einem Spruch darüber: "Nur auf Irrwegen wirst du deinen Glauben prüfen können."

Ein Charakter mit wissen über diesen Glauben könnte nun das Mosaic untersuchen - und tatsächlich Steine finden welche an der falschen Stelle platziert sind.

Hinten an dem Mosaicstein ist jeweils ein Buchstabe, steckt man die Steine in die Schrift oben so sieht man eine Handlungsabfolge welche man durchführen muss um die Geheimtür zu öffnen.

Auch hier gilt es eigentlich für die Spieler noch ein bisschen Gehirnschmalz zu aktivieren. Sie müssen selbst darauf kommen das die Irrwege sich auf das Mosaic beziehen, und darauf dass sie anhand der falschen Steine eine Handlungsabfolge erkennen können.

Der entscheidende Punkt ist aber das es jemanden braucht der dieses Rätsel IG lösen kann. Ohne einen Spieler mit IG Wissen kommen die Spieler hier nicht weiter. (Für solche Fälle lässt sich nat. auch ein Buch über den Glauben irgendwo platzieren)
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Dao

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #40 am: 29. April 2009, 12:00:48 »
@Ardwulf
Schönes DIng!
Was Zwerge hassen, kann man nicht essen!

DU#1229

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #41 am: 29. April 2009, 23:07:37 »
Erfahrungsgemäß trennen wenige Spieler ihr Wissen von dem ihres Charakters. Oder sie versuchen krampfhaft irgendeinen Ansatz zu finden, dass ihr Charakter gerade in diesem Moment doch [beliebige Aktion einsetzen] macht... gaaanz zufällig natürlich.
Daher würfle ich mittlerweile schlicht auf gewisse Dinge. Meine Argumantation ist dazu, dass ich nicht für den Spieler würfle (wo es ja meist Zank gibt), sondern einfach für diese Situation auf "meiner" Welt kläre, ob der Charakter das überhaupt wissen kann. Wickle das Ganze also von der anderen Seite auf. Die Spieler würfeln natürlich für ihren Charakter, sobald irgendetwas aus Eigeninitiative passiert.
So läuft das dann eigentlich ganz gut.

Und was das Thema Rätsel angeht, da stelle ich die Rätsel eher für die Spieler, denn das Knobeln ist das, was dann am Tisch Spaß bringt. Auch ein "dummer" Charakter kann einen glücklichen Moment haben. Wenn der Spieler dann aber trotzdem seinen Charakter ausspielen mag, freut sich das kleine Meisterchen umso mehr über tolles Rollenspiel. Verkrampft sollte das Ganze dennoch nicht werden.

1of3

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #42 am: 30. April 2009, 10:34:48 »
Normalerweise schon. In diesem Fall gewiss nicht. Das besondere Reittier des Paladins ist kein einfaches Haustier. Es hat eine Persönlichkeit sowie eine besondere Beziehung zu seinem Reiter.
Also zumindest sollte das so sein, nachdem was ich so gelesen hab.

Das bedeutet aber nicht, dass man diese Verbindung thematisieren muss, wenn es die Spieler nicht die Bohne interessiert. Dann hat der Paladin halt diese Verbindung und das wird einmal festgestellt und gut.
1of3's - Der deutsche Blog zum Thema Rollenspieldesign und -theorie: http://1of3.blogspot.com

Argelion

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #43 am: 30. April 2009, 11:59:09 »
Normalerweise schon. In diesem Fall gewiss nicht. Das besondere Reittier des Paladins ist kein einfaches Haustier. Es hat eine Persönlichkeit sowie eine besondere Beziehung zu seinem Reiter.
Also zumindest sollte das so sein, nachdem was ich so gelesen hab.

Das bedeutet aber nicht, dass man diese Verbindung thematisieren muss, wenn es die Spieler nicht die Bohne interessiert. Dann hat der Paladin halt diese Verbindung und das wird einmal festgestellt und gut.

Vielleicht noch ein paar Infos wie das ablief: Die Spieler waren Stufe 7 oder 8. Soweit ich mich erinnere, gibts das mount fuer den Pala ab Stufe 5. Seitdem er es rufen konnte, hat er dies nur zweimal getan. Und beide Male nur, um schlicht damit von A nach B zu reiten. Ansonsten hat es nicht nur den Spieler des Paladins, sondern auch den Paladin selbst "nicht die Bohne" interessiert. Es war ihm nichtmal einen Namen wert.

Der Spieler des Magiers ist nun einfach davon ausgegangen, dass das mount des Paladins einen Namen hat - auch wenn er selbst den nicht kannte. Sonst haette er  den vermeintlichen Doppelgaenger nicht danach gefragt. Der Magierspieler ging naemlich eben genau davon aus, dass das mount dem  Paladin so am Herzen liegt, dass es ja wohl "natuerlich" einen Namen hat - auch wenn der ihn als Mitspieler eben "nicht die Bohne" interessiert.

Dass es aber seinem Paladinkollegen auch nicht die Bohne interessiert, damit hat er schlicht nicht gerechnet.
« Letzte Änderung: 30. April 2009, 13:47:24 von Argelion »

Berandor

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Re: Charakterwissen vs. Spielerwissen
« Antwort #44 am: 30. April 2009, 12:07:11 »
Das hatte ich nur mal umgekehrt: Ein Spieler hatte eine eigene Religionsrichtung ausgearbeitet, mit Riten und Zeichen und so und mir zu Lesen gegeben. Die habe ich dann im Spiel abgefragt: "Wenn du wirklich ein Drow-Anhänger von Liira bist (ja, ja) – nenn mir das erste Glaubensgebot." Der Spieler kannte es aber nicht, er wurde nicht als Gläubiger akzeptiert und verbannt, und war sauer auf mich. Aber mir die ganzen Seiten zu lesen geben...
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

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