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Autor Thema: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte  (Gelesen 24721 mal)

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DU#1229

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Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #45 am: 06. Mai 2009, 13:20:42 »
Zitat
Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte:

nochmal ein anderer Gedankenansatz:

Es gibt Spieler, die mit gewissen Situationen überfordert sind oder auch allergisch drauf reagieren. Diese Situationen sollte man meines Erachtens nach auslassen.
Beispiel: einer unserer Spieler ist extrem introvertiert, und zwar sosehr, dass er Schweißausbrüche bekommt, wenn sein Charakter eine Rede vor einer Menschenmenge halten soll. Diese Situation hatten wir einmal, ich würde ihm das nciht wieder zumuten.
Derlei Beispiele gibt es viele und ich lerne Spieler gern kennen, bevor ich sie vor "extreme Situationen" stelle.

Was natürlich nicht bedeutet, dass man auch fordernde Situationen schaffen kann. Ich denke aber, dass man da vorsichtig dosieren sollte.

Das wuerde ich unterschreiben. Und meiner Erfahrung nach spielen solch introvertierte Spieler auch eher introvertierte Charaktere.

Ich glaube ich haette aber ein gewisses Problem (hatte das aber bewusst noch nicht als SL), falls ein in diesem Masse introvertierter Spieler einen sehr extrovertierten Charakter spielen, dann aber wirklich alles Extrovertierte ueber Wuerfe regeln wollte. War das moeglicherweise so eine Situation?

Ne ne, der introvertierte Spieler hat einen Priester vieler Gottheiten gespielt, der sich im Laufe der zeit mehr und mehr dem Monotheismus einer uralten, mächtigen Gottheit hingegeben hatte. Dann wollte er seinen Glauben verbreiten, aber ohne jemals eine große Menschenmenge zu "besprechen". Da hat der SL ihm verschiedene Situationen gegeben, um seine Anhängerschaft zu vergrößern. Den großen Coup hat er mit der letzten Aktion dann aber nicht gemacht :(
Eigentlich hat der SL logisch und konsequent gehandelt und passende, sowie fordernde Situationen erstellt. Diese jedoch war der Spieler schlicht nicht gewachsen. Und einen erwachsenen Mittdreißiger mit Schweiß auf der Stirn vor sich sitzen zu sehen war echt krass. Haben die Situation dann auch irgendwann entschärft und abbrechen müssen.

Argelion

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Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #46 am: 06. Mai 2009, 13:32:58 »
Materialkomponenten, Traglast, nicht-magische Pfeile und Armbrustbolzen - all das zu verwalten hat für mich nichts, aber schon gleich gar nichts, mit dem erzählen einer spannenden Geschichte zu tun. Wenn ein Spieler großen Wert darauf legt und entsprechend gut organisiert am Spieltisch auftaucht (also mit einer Liste, welcher Zauber welche Komponente braucht und wie viele er davon noch hat), dann kann er meinetwegen seinen Buchhaltungsfetisch ausleben, dazu zwingen werde ich aber niemanden. Mir geht ja schon die Kupfermünzenzählerei auf die Nerven.

Wenn man das Erzaehlen einer spannenden Geschichte als oberste Regel definiert, die alle anderen bricht, ist das konsequent. So verstehe ich das bei Euch zumindest.

Waere bei mir nicht so. Tendiere (aber zugegeben D&D spezifisch) da schon in Richtung Darigaaz mit seinem "bottleneck accounting", wobei ich bei Pfeilen (auch in kargen Umgebungen) und Kupfermuenzen zaehlen aber schon auch "schlucken" muss.

Und auch bei den teuren Materialkomponenten gehe ich eher mit Ariadnes "Bezahl einfach nur die Kohle und belaesstige mich nicht damit. Aber wenn Du es beim Zaubern ausspielen willst...more than welcome".

Traglast ist in einem D&D-artigen System aber schon ein Faktor, der so mancher Klasse bis zur Haelfte ihrer Klassenfaehigkeiten schlicht rauben kann. Wenn der Spieler eines solchen Charakters sich in relevanten Leveln dann ueberhaupt nicht darum schert, greife ich als SL schon ein und waere auch als Mitspieler etwas angepisst um ehrlich zu sein. Betonung liegt aber auf bottleneck.

Das ist aber ein anderer Spielansatz. Das ist im Grunde kein Widerspruch. Es kommt hier nur um thread ein bisschen als richtig-falsch rueber.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2009, 13:39:42 von Argelion »

DU#1229

  • Gast
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #47 am: 06. Mai 2009, 13:54:43 »
Was auch schon geschrieben wurde ist, dass der SL die Schwierigkeit seiner Kampagne und seiner Herausforderungen auch den spielerischen Fähigkeiten anpassen sollte. Wenn ich zB ein äusserst regelfester SL wäre und meine Spieler keine Ahnung von den komplizierteren Regelmechaniken haben, würde ich dieses nicht zu deren Nachteil ausnutzen.

Allerdings bin ich als SL auch so frei und fordere entsprechendes auch von meinen Spielern ein. Man sollte sich also auf einem relativ ausgeglichenen Level bewegen und miteinander spielen.

DU#1229

  • Gast
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #48 am: 06. Mai 2009, 14:04:06 »
Ausweglose Situationen!

Wenn die Charaktere gefangen genommen werden, dann einen Lichtblick mitgeben (eine kapuzierte Elfe, die den SC's geheimnisvoll aus der Menge zublinzelt, als diese Abgeführt werden).
Oder dem Dieb einen kleinen Dietrich gönnen, der extrem gut versteckt war. Wird vor allem spannend, wenn das Schloss richtig gut ist und der Dietrich theoretisch kaputt gehen könnte. Dann kommen auch mal wieder kleine Zaubertricks zum Einsatz.

Aber meine Spieler kämpfen lieber mal bis zum Tode, als sich gefangen nehmen zu lassen... geht nur mir das so?

Darigaaz

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Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #49 am: 06. Mai 2009, 14:12:43 »
@Gesinnungsthema:
Ich weise durchaus darauf hin, wenn ich die Gesinnung durch bestimmte Aktionen im Wandel sehe, was der Spieler daraus macht, ist sein Bier.

Ich hatte da auch schon eine Situation, in der ein Helmcleric einen Kameraden im Kampf gegen einen Dreadwraith opfern wollte, indem er ihn tötete, bevor dessen Seele zu einem Wraith umgewandelt würde.

Da schritt ich ein und zitierte das Dogma Helms und sagte, daß sein Vorhaben definitiv gegen dieses verstoßen würde. Daraufhin wurde der Spieler kreativ und kam auf eine andere Idee.

Man kann darauf schonmal hinweisen, aber man kann und darf nicht erwarten, daß die Spieler sich an eine Gesinnung halten. Das Handeln bestimmt bei mir die Gesinnung, nicht umgekehrt.

Da kommt es wie bei Lhor auch schonmal vor, daß ein Unholy Blight plötzlich mehr Leute betrifft, als man dachte oder daß ein Blasphemy plötzlich nichts mehr ausrichtet.

Zitat
geht nur mir das so?
Nein.

Zitat
Waere bei mir nicht so. Tendiere (aber zugegeben D&D spezifisch) da schon in Richtung Darigaaz mit seinem "bottleneck accounting", wobei ich bei Pfeilen (auch in kargen Umgebungen) und Kupfermuenzen zaehlen aber schon auch "schlucken" muss
Ich verwalte nur das, was für den Augenblick essenziell ist und wenn dazu gehört, daß man Kupfermünzen zählt, dann zählt man sie, in diesem Moment sind aber andere Duinge relativ unwichtig. Sowas hat auch tatsächlich nichts mit einer Geschichte zu tun sondern eher mit dem Masterplan des DM, der Gruppe Ressourcen zu ziehen und die Tödlichkeit und damit den Realismus zu erhöhen.

Die Gruppe hätte ja auch anstatt xp-geil zu sein und per pedes zu marschieren mal 4 Wochen herkömmlich arbeiten können und sich einen Teleport leisten können.
Generell gebe ich die Wahl und Spesen werden vom Auftraggeber erstattet. Kommt natürlich auch vor, daß so etwas nicht möglich ist, aber dafür sind es eben Helden... jedenfalls tun sie so.^^
« Letzte Änderung: 06. Mai 2009, 20:20:03 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

DU#1229

  • Gast
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #50 am: 06. Mai 2009, 14:14:35 »
Man kann darauf schonmal hinweisen, aber man kann und darf nicht erwarten, daß die Spieler sich an eine Gesinnung halten. Das Handeln bestimmt bei mir die Gesinnung, nicht umgekehrt.

Danke! Das musste scheinbar mal wieder gesagt werden. Ich glaub, ich mag Dich  wink

Darigaaz

  • Mitglied
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #51 am: 06. Mai 2009, 14:30:32 »
Hör sofort auf damit.  :P

Die Gesinnung ist ja eigentlich auch nur für 2 Klassen und wegen einer handvoll an Sprüchen relevant. Und ich finde, da sollte man eben als DM den Spielern auch helfen und vor allen Dingen klarmachen,  wie man Gesinnungen versteht, eben ;) miteinanderspielen.

Im Prinzip könnte man sie auch einfach weglassen!

Es darf eben nicht zu so etwas werden, wie Zechi schreibt, sondern es sollte ein Hinweis sein, falls der Spieler handelt und es nicht besser weiß.
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Wormys_Queue

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Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #52 am: 06. Mai 2009, 14:36:11 »
Das Handeln bestimmt bei mir die Gesinnung, nicht umgekehrt.

und bei mir gilt beides, auch wenn ich mir damit Nadirs Sympathien verscherze ;)
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

  • Gast
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #53 am: 06. Mai 2009, 14:39:37 »
Das Handeln bestimmt bei mir die Gesinnung, nicht umgekehrt.

und bei mir gilt beides, auch wenn ich mir damit Nadirs Sympathien verscherze ;)

Welche? ;)

Meine Formulierung würde lauten:
Das Handeln bestimmt die Gesinnung, die Gesinnung jedoch ist nur eine Orientierungshilfe zur Handlung.
Leider funktioniert DnD ganz ohne Gesinnungen nur schwerlich und der SL benötigt dann viel Zeit zur Vorbereitung und Anpassung des Systems.

Na, Darigaaz, drehste schon durch?

Darigaaz

  • Mitglied
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #54 am: 06. Mai 2009, 14:42:52 »
Zitat
Na, Darigaaz, drehste schon durch?
:huh: <<<< Lieblingssmiley

Zitat
Leider funktioniert DnD ganz ohne Gesinnungen nur schwerlich und der SL benötigt dann viel Zeit zur Vorbereitung und Anpassung des Systems.
Es funktioniert hervorragend ohne Gesinnungskorsett bzw. ohne Gott, Blasphemy u. Co.

Deshalb weiß bei mir auch keine Sau, ob sie sich einem Gott verschreibt oder einem Ideal, dazu kommt das Wesen der Magie, daß dei Spieler auch nie interessiert aber wenn, wären sie überrascht^^.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2009, 14:57:36 von Darigaaz »
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DU#1229

  • Gast
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #55 am: 06. Mai 2009, 14:48:32 »
Ich verfechte ja schon seit Jahr und Tag, dass man beim Rollenspielen keine Gesinnungen braucht. Leider fallen mir die Anpassungen bei Pathfinder scheinbar schwerer, als Dir. Oder regelst Du alles spontan? Vielleicht sollte ich das auch machen...

Darigaaz

  • Mitglied
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #56 am: 06. Mai 2009, 14:55:35 »
Ich spiele 3.5.

Ich habe ja auch nur gesagt, daß es hervorragend funktioniert und ich es nicht als schwierig sehe. Das hängt vor allem daran, daß ich mir eine eigene Idee für Magie und besonders klerikale Macht ausgedacht habe, die das Thema der Gesinnung für mich erleichtert und tatsächlich bin ich eher spontan, denn die Gesinnung und die Handlungen der SCs schwingt um einen bestimmten Bereich, der eine grundlegende Tendenz erkennen lässt aber es kann sein, daß in Situation x der Effekt y greift, weil die Schwingung gerade wieder mal einen peak aufweist.

Ob es viel Vorbreitung war, finde ich z. B. jetzt nicht, an der Idee saß ich vielleicht eine halbe Stunde.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2009, 15:02:42 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

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Wormys_Queue

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Wormy's Worlds

Sol

  • Globaler Moderator
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #58 am: 06. Mai 2009, 15:04:03 »
Grundsätzlich sollte eigentlich die Lebenserfahrungen aus dem Hintergrund des Charakter oder alternativ bzw. vielleicht auch manchmal gleichzeitig sein Glauben die Handlungen des Charakters bestimmen.

Ich finde gerade, dass das Gesinnungssystem- wie es D&D hat- eigentlich nicht wirklich gut ist. Es ist ein Korsett das unnötig ist. Und es ist ein Korsett, dass man mit viel Aufwand sicherlich wieder wegbekäme, wenn man zum Beispiel das Zaubersystem etwas umkrempeln würde.

Andererseits finde ich es auch nicht so gut, auf bestimmte innere Schwächen standardmäßig würfeln zu lassen. Wenn man mit der Außenwelt agieren will, muss man ja meist eh schon genug in einem Rollenspiel würfeln. Warum muss dann der Würfel selbst das Innenleben auch noch entscheiden? Warum irgendeine seltsame Angst vor alten Männern weißen Bart; nur um sich im Endeffekt den Superduper Bonus (in der Summe) für mehr Schaden der eigenen Axt abzugreifen oder irgendwelche Spezialmanöver damit zu machen?
Das sind Dinge, die ich bei manchen Systemen irgendwie nie verstehen werde...

Ein System wie D&D, dass beispielsweise Confusion und Insanity als Sonderfälle hat, ist okay. Aber diese ganzen gezielten Schwächen von Anfang, nur um sich im Endeffekt andere Bonis abzugreifen, finde ich nicht so gut...



"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Argelion

  • Mitglied
Re: [SL] Dinge, die man man seinen Spielern nicht zumuten sollte
« Antwort #59 am: 06. Mai 2009, 15:07:18 »
Ich verwalte nur das, was für den Augenblick essenziell ist und wenn dazu gehört, daß man Kupfermünzen zählt, dann zählt man sie, in diesem Moment sind aber andere Duinge relativ unwichtig. Sowas hat auch tatsächlich nichts mit einer Geschichte zu tun sondern eher mit dem Masterplan des DM, der Gruppe Ressourcen zu ziehen und die Tödlichkeit und damit den Realismus zu erhöhen.
Wuerde sagen, das zielt bei mir in die Richtung, dass ich das Spiel eben auch als "gemeinsames Loesen eines Problems mit beschraenkten Ressourcen, die jeder Spieler (idealerweise und 'in the long run') zu gleichen Teilen beisteuert" sehe.

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