Ich erlaube mir, dazu
Berandors Rezension zu Band 6 zu zitieren:
Für mich waren die verschiedenen Harry-Potter-Bände immer eine große Freude. Nicht nur, dass diese Reihe einer neuen Generation die Freude am Lesen vermitteln konnte (wenn ich auch leider genug Leute kenne, die nur Harry Potter lesen). Aber was noch viel schöner war - die Bücher taugen sogar was. Hier war kein "Dieter-Bohlen-Hype", sondern tatsächlich eine beginnende Autorin.
Und es machte Spaß, dieser Autorin dabei zuzusehen, wie sie ihre eigene Stimme fand, sich von Buch zu Buch steigerte und wohler fühlte. Erzählerisch und stilistisch waren die ersten Bücher jeweils eine Steigerung des vorherigen, in demselben Maß, wie ihre Geschichten komplexer und anspruchsvoller wurden. Und natürlich waren die Bücher voller Analogien und zumeist zusammengeklauter Ideen, die dennoch ein charmantes Ganzes ergaben.
Band Fünf, Harry Potter und der Orden des Phoenix, war das erste Buch, das diesen Trend in meinen Augen nicht fortsetzen konnte. Und Harry Potter and the Half-Blood Prince ist das zweite Buch. Entfernt frage ich mich, ob die Bücher stagnieren, weil J. K. Rowling an ihre Grenzen gestoßen ist, oder ob die Serie nur nicht mehr hergibt.
Das trifft ziemlich genau meine Einstellung zu den Büchern, wie ich zugeben muss. Band 4 fand ich von der Atmosphäre her (speziell zum Schluss hin) teilweise hinreißend. Band 5 wäre besser in zwei Teilen gekommen oder noch besser, Frau Rowling hätte den ersten Teil bis zum endlichen Eintreffen in Hogwarts stark straffen müssen. Abgesehen mal davon, dass der pubertierende Harry Potter ein echter Nervfaktor war.
Band 6: Nuja, Band 6 bereitet Band 7 vor. Ich fand ihn schrecklich vorhersehbar, die Handlung teilweise extrem uninspiriert, wenn auch die Charaktere, da geb ich dir recht, dadurch zumindest teilweise mehr ins Rampenlicht rückten. Die Kritik hört sich schlimmer an, als sie gemeint ist, von all den populären Mainstream-Fantasy-Autoren der Gegenwart ist Frau Rowling immer noch mit Leichtigkeit die Beste, ich hatte also kein Problem damit, den Roman zu lesen. Blieb aber dennoch am Ende seltsam unbefriedigt zurück,was mir in der Form bisher nur einmal passiert ist (bei Robert Jordans alles in allem grandiosem "Wheel of Time" -Zyklus, der zwischendrin auch einen richtig langweiligen Hänger hatte).
Also ne, obwohl ich von Steven King eigentlich ne ganz gute Meinung habe, in der Beziehung kann ich ihm nicht folgen. Auch wenn ich den Abschlussband durchaus als Steigerung empfunden habe.
Ich fand auch Band 3 super. Da taucht Sirius auf, mein Lieblingscharakter. Weil er in Band 5 stirbt finde ich diesen am schlechtesten. Kann mir bitte einer nochmal erklären warum Sirius stirbt? Sollen am Ende alle Charaktere aus dem Freundeskreis von Harrys Vater tot sein oder was?
Zum einen kann HP beim Showdown gegen V. natürlich kein allzugroßes Gefolge brauchen. Vor allem keines mit Beschützerinstinkt. Deswegen müssen seine beiden großen Beschützer auch vorher dran glauben. Persönlich fand ich Sirius Tod durchaus passend, weil es das Gefühl schuf, dass es jeden treffen könne (außer vielleicht Ron und Hermione).
Btw., ungeachtet aller Detailkritik empfehle ich jedem, sich mal die Hörbuchreihe, gelesen von Rufus Beck anzutun. Was der dort veranstaltet ist grandios und war der eigentliche Grund dafür, dass ich mich überhaupt mit den Romanen befasst habe. Vor allem Professor Umbridge, dagegen war die Filmversion ne liebe alte Tante.
...er wusste alles...war saumächtig...
Genau deswegen musste er weg.