Du weißt aber schon, dass Du hier Quark schreibst, oder? Das "Fun" bei Dir negativ belegt ist, ist Deine Sache. Deswegen bleibt es trotzdem "Funplay". Na ja, Du scheinst ja eh der Meinung zu sein "Worldplay" spielen nur Monster, also sollte es "Monsterplay" und "Playerplay" heißen. Dann wärst Du wohl zufrieden. Eine spielerfokussiertes Spiel schließt sich weder beim Worldplay, noch beim Funplay aus.
Du schreibst aber auch bissl Quark, ist Dir auch bewusst, ne? Dieses "Funplay" wurde durchaus als negativ konnotiertes Gegenstück zu einem simulationistischen "Worldplay" verwendet, was mir einfach ein wenig unpassend ist. Als Gegenstück passt "Playerplay" - so bescheuert es auch klingen mag - besser. Während dem einen Spielstil liegt der Fokus auf die möglichst genaue Simulation einer Welt, während im anderen Spielstil der Fokus auf den Spielercharakteren liegt und sich die Welt um die Spieler dreht, und der Simulationsaspekt der Welt zugunsten der Narration um die Charaktere vernachlässigt wird. Da geht es nicht darum, dass das Spiel nur darauf ausgerichtet ist, dass Spieler nur das machen, was Spaß macht. Es geht ähnlich wie bei Eberron darum, dass der Fokus auf den Spieler und deren Charakteren gelegt wird. Moment, eigentlich passt ja "Characterplay" noch besser, nicht?
Schon mal daran gedacht das "Funplay" bei Dir deswegen negativ erscheint, weil Du Dich für den Begriff Fun im Bezug auf die 4E schämst, da es die Argumente "der anderen Seite" untermauert?
Das Problem ist mir bei vielen 4E-Verfechtern schon öfter aufgefallen. Ich kann akzeptieren dass die 4E ein anderes Spiel ist als die 3.x und habe mit beiden Systemen Spaß. Die meisten 4E-Vertreter wollen mir die ganze Zeit erzählen es wäre das Selbe, ich sähe es nur falsch. Das passiert hier schon wieder. Anstatt ehrlich zu sein und zuzugeben das die Welt nun eine Andere ist, wird vehement versucht zu erklären, die Welt wäre wie immer, man sähe die Sache nur falsch. Für bestimmte Fans scheint es im 4E-Regelwerk ein geheimes Kapitel zu geben: Wie biege ich mir meine heile D&D-Spielwelt zurecht. Das ist ins Rollenspiel übernommenes Marketing der Wizards. Die wollen keine sichtbare Kluft zwischen den Systemen, die wollen gucken was man mit dem Label D&D noch mitnehmen kann.
Im Umkehrschluss zu deinem "Monsterplay" wäre das Gegenstück zu "Funplay" ja auch eher "Unfunplay", also ein Spielstil, der darum bemüht ist jegliche Spielelemente zu entfernen, die Spaß bereiten könnten, und nicht "Worldplay", also ein Spielstil, der eine Welt simulieren will.
Du hast meine Anspielung nicht verstanden und drehst die Worte mal wieder so, wie Du sie brauchst. Hauptsache die heilige 4E nimmt keinen Kratzer. Dieses Verhalten fügt dem Spiel aber mehr Schaden zu, als wenn man es mal mit Ehrlichkeit probiert. Die 4E ist auf Fun ausgelegt, die 4 E will cool sein und schreibt das auch, die Kampagnenwelten der 4E wurden entsprechend geändert um Fun zu haben und cool zu sein. Das ist nun einmal so, dass ist eine Tatsache und nicht jedem gefällt der neue Stil, was auch mit den eigenen Ansprüchen zusammenhängt.
Funplay ist meinen Augen ein schlechteres Gegenstück zu Worldplay, einfach weil zwei verschiedene Ebenen miteinander vermengt werden. Tut mir leid.
Schon mal daran gedacht, dass es hier keineswegs um ein Gegenstück oder einen Gegensatz geht, sondern nur um eine passende Bezeichnung? Schon mal daran gedacht, dass eine andere Meinung nicht exorziert werden muss?
Mir geht es keinesfalls darum ob die Charaktere der Mittelpunkt der Welt sind, sondern wie sich die Welt um sie dreht. Und da gibt es verschiedene Vorlieben. Obwohl in "Eberron" der Fokus sehr stark auf den Spielern liegt, hat die Welt trotzdem ihre Regeln gehabt und baute ein entsprechenden Stil auf. Doch der wird für mich in der 4E weggewischt, sollte ich das neue Setting akzeptieren. Es gibt natürlich Spieler denen ist so etwas egal oder denen ist das alte Setting unbekannt. Ich habe das Setting aber anders kennen- und liebengelernt. Ich muss doch nicht alles schlucken was man mir vorwirft, nur weil es der neue Kanon ist.
Natürlich hat Eberron als Welt schon immer ihre Regeln gehabt, aber gerade Eberron hat im Vergleich zu anderen Spielwelten diesen Aspekt der Weltsimulation im Vergleich zum Charakterfokus der Handlung stark in den Hintergrund gestellt. Wenn die Handlung es bedarf, so wurde die Simulation der Welt hintenangestellt. Das kann man doch bereits in der Einleitung des 3.5 Kampagnenbandes lesen. Die Spielercharaktere sind der Fokus, und wenn es der Story der Kampagne dienlich ist, dann soll der Spielleiter ganz im Sinne des Pulp-Genres das Unwahrscheinlichste wahrscheinlich machen und sich nicht darum kümmern, ob auf der Welt wirklich 12 Daelkyr in den Tiefen des Khybers schlummern, sondern einfach machen.
Du verstehst das einfach nicht. Man kann und konnte schon immer machen was man wollte. Dafür braucht es kein Intro in irgend einem Buch. Aber das sind alles Möglichkeiten, keine Zwänge. Und es ist immer die Frage wie viel und wann ich etwas an einer Kampagnenwelt ändere. Ich habe Eberron in der 3.5 kennengelernt und die Welt hat mir entsprechend gut gefallen. Doch in der 4E wird es eine andere Welt. Die ist weder besser noch schlechter, aber anders. Das ist so als würde man einer Mutter das Kind austauschen und sagen:
"Wo ist das Problem? Ist doch ein Junge." "Aber die Haare, die Augen, der Name ..." "Färben, Kontaktlinsen und taufen ihn um, das passt schon." Und das hat nichts mit Schlucken des mir Vorgeworfenen zu tun, nur weil es Kanon ist. Ich bin der erste, der auf Kanon pfeift, wenn es für die persönliche Spielrunde nicht nützlich ist.
Na, darauf können uns doch einigen. Denn ich bin der Letzte der auf den Kanon pfeift. Täte ich das, warum sollte ich dann ein bestimmtes Setting spielen? Das ist genau wie mit den FR 4E, wo man halt Sachen ignorieren oder anders machen soll. Aber wenn ich das mache, dann sind es weder die FR noch ist es Eberron. Vor allem wenn tiefgreifende und/oder viele Elemente geändert wurden. Als Beispiel mag auch die WoD herhalten, da wurde auch gesagt: "Wo ist das Problem, ist doch noch immer
Vampire."
Derzeit kann ich ein 4E-Setting halt nur akzeptieren wenn es seine Identität behält oder für mich neu ist. Bei
Eberron wird für meinen Geschmack mal wieder zu stark an den falschen Schrauben gedreht, so dass es die mir bekannte Identität verliert.