Autor Thema: Die Tagebücher des Jean leBlanc  (Gelesen 2540 mal)

Beschreibung: oder.., der mühsame Weg zum Ruhm..

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Holzmichel

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Die Tagebücher des Jean leBlanc
« am: 29. Juni 2009, 17:36:31 »
Der 157. Tag im Jahre 9007 
( leBlanc Zeitrechnung)

Wenn mir auch durchaus bewusst ist, das man meine natürliche Handschrift nicht besonders gut lesen kann, so ist mir dies im Moment einmal ziemlich egal. Dies sind eh nur Zeilen in einem  Buch, welches wohl niemals von einem Dritten gelesen wird, Zwar geschrieben von einem der begnadetsten Magiere, welche im Moment unter der Sonne wandern, mir nämlich.., nichts desto Trotz.., kam auch meine Wenigkeit manchmal nicht umhin, einfach den Gegebenheiten, wie sie nun einmal sind, hinzunehmen, gefallen müssen sie mir denderwegen noch immer nicht. Weil ich aber nun einmal ein doch sehr angenehmer Zeitgenosse bin, und eigentlich uneimlich lieb, werde ich mir einen Helfer beschwören, auf dass dieser meine Texte leserlicher niederschreibt. 
Also…, lasset uns numenst beginnen…..

Der 158. Tag   

So , nachdem ich nunmehr meinen kleinen Schreib-Sklaven Dämon beschworen habe, sollte es dem geneigten Leser, (so es ihn den jemals geben wird…) leichter fallen die Vorkommnisse um meine Person lesen zu können. Wie ich ihm im Moment über die Schultern sehen  kann, erkenne ich zumindest ein anständiges Schriftbild und bins zufrieden.

Nun, wo war ich… hmm…ach ja, in Neverwinter. . Hier soll es also niemals ,  dem Namen nach zumindest, einen Winter geben…., das ist etwas, dem ich bei Gelegenheit auf den Grund gehen werde. Aber jetzt…hhmmm… was wollte ich eigentlich jetzt,,,,,,???
Ach ja.. der Ring..! 
Da war ja die Sache mit der Gilde. Hhmm…also…die Gi…lde…, diie hhmm…, diese Ringe sind magisch. Sie beziehen ihre Kraft aus dem magischen Kosmos- Dummerweise aber nur, wenn sie ein Paar sind, und nicht zu weit voneinander entfernt zu sein scheinen.
Natürlich wollte mich der Gildemeister hintergehen, und mich bei dem Vertrag hereinlegen. ! Aber er hat meine Erfahrung unterschätzt.  Wie sagte er doch gleich ?
„Ihr verpflichtet Euch also.., den Ring zu finden und bei der Gilde abzuliefern…?“
Er hatte sich nicht einmal sonderlich angestrengt, zu vertuschen, das er mich hineinlegen will…! Ich versteh die Leute nicht.
„…Nein.., „ verbesserte ich ihn, „…ich sagte, dass ich versuchen werde ihn zu finden,…!
Sonst sagte ich nichts. Und nichts anderes habe ich auch ausgemacht.
Nichts anderes habe ich vor…!


Der 159. Tag   

So.., heute beginnt es also. Die Gilde hat mir 500 Goldmünzen Vorschuss gegeben auf die 15.000 Goldstücke welche die Gilde bei Abgabe des Ringes bezahlen will. Ich werde vorsichtig sein müssen, wenn es zu der Auszahlung kommen sollte, auf das man mich nicht über´s Ohr haut.
Natürlich habe ich mich aufgeführt, als kenne ich mich aus.., aber es war eher „Schein“ als „Sein“ . Ich bin der Magie kundig…, nicht der höheren Mathematik, was wiederum meine „Vertragspartner nicht wissen müssen.
Ich werde mir zuerst eine richtige Ausrüstung zulegen…, wobei , was ist schon „richtig“…? Wenn diese Unternehmung ein Erfolg wird (woran ich selbstverständlich nicht im geringsten zweifle, wenn ich meine Fähigkeiten bedenke,….) wird es egal sein, was ich dabei hatte. Wenn etwas klappt, dann ist alles in Ordnung, was Du im Vorfeld getan hast.
Ja…, was ist die richtige Ausrüstung…??
Nun, zuerst erscheint es mir wichtig, meine Leibwäsche und Bekleidung ein wenig zu ändern, auf dass nicht jeder dahergelaufene Goblin erkennen kann, welchem Gewerbe ich nachgehe. Es kann mir vielleicht dereinst nutzen, wenn ein eventueller Gegner von falschen Vorraussetzungen ausgeht. Leder…, das wäre apart.., und würde mir gefallen.

*

Habe soeben einen Vorzüglichen Wein genossen..  Das Glas zu 2 Goldstücken erscheint mir zwar nicht gerade ein Schnäppchen zu sein, aber der Wirt konnte mir mehrere Adressen nennen, wo ich meine Einkäufe tätigen kann.. Eine Köchin und einen Fuhrknecht konnte ich in dem Etablissement, welches sich „Mondmuschel“ nannte allerdings nicht anheuern. Dafür jedoch ausnehmend schöne Liebesdienerinnen. Der Preis liegt bei 50 Goldstücken die Stunde. Fürwahr, ein fürstliches Entgelt.., selbst für solche Schönheiten. Trotz allem, der Service in diesem Haus ist von allererster Güte und alle Mal wert, ihn sich zu merken. Ich werde wohl bei Gelegenheit auf das hiesige Angebot zurückgreifen.

*

Ich habe mir eine Ledermontur gekauft. Schwarz. Matt. Dazu einen geschmackvollen Kreuzledergurt, ebenfalls aus schwazem, nichtglänzendem, nicht desto weniger , sehr guten Leder. Er enthält sechs Dolchscheiden, sowie zwei Rückentaschen für zwei kurze Elbenschwerter. Nicht, dass ich mit diesen (nachgeschmiedeten) Elbenwaffen umgehen könnte.., aber man macht einfach mehr her, wenn man so was trägt. Das ich mich meist anders verteidige braucht ja nicht jeder gleich zu wissen. Natürlich habe ich mir 6 wunderschöne Dolche anfertigen, und auf die matt geschwärzten Klingen meinen Namen eingraveiren lassen. Auf den Elbenklingen habe ich „Ein Gruß von mir für Sie „  eingravieren lassen , was übersetzt ungefähr so viel bedeutet wie „Ein Gruss von mir..für Sie..!“ Nun, das mag vielleicht dem Einen oder Anderen ein wenig sarkastisch vorkommen.., aber ich muss sagen, das die zwei Klingen wirklich etwas hermachen. Vielleicht lerne ich tatsächlich mal, wie man mit ihnen umgehen muss..!
Mit den Waffen hat mich das Alles 75 Goldstücke gekostet, was ich persönlich für ein Schnäppchen halte.., was es aber wahrscheinlich nicht ist. Zusammen mit meinem Streitkolben, mit dem ich allerdings recht gut umgehen kann, bin ich jetzt glaube ich recht gut ausgerüstet, zumal die sechs Dolche Spezialanfertigungen sind, welche ich auch zielsicher werfen kann.

*

Bin letztendlich im Hafenviertel in einer der üblichen Kaschemmen gelandet. Ich kann nicht unbedingt behaupten, mich hier sehr wohlgefühlt zu haben, allerdings sind meine Chancen, geeignetes Personal zu finden, hier herinnen bedeutend höher. Im Schankraum gab es nur zwei Tische, an denen jemand alleine saß.
Meiner…, und der von einem Mann, der den Beinamen „Der Schlächter“ trug. Im Nachhinein muss ich sagen, wäre es vielleicht besser gewesen, eine nicht ganz so forsche Rede zu schwingen, Auch hätte ich ihn vielleicht nicht bedrohen sollen…!  Denn obgleich ich, gesegnet mit einer fast halbgottgleichen Geschwindigkeit, in einer einzigen fließenden Bewegung mein Elbenschwert an den Hals zu setzen gedachte.., muss ich nunmehr gestehen, dass selbst ich mit diesem fast unglaublichen
Präzise geführten Schlag diesem Manne nicht ankommen konnte. Ich weis bis heute nicht, wie es ihm gelang, trotz Allem, vor mir (!) zuzuschlagen. Es muss mit einem Gott in Verbindung gestanden haben. Vielleicht war er selbst ein Gott…., oder er wurde einfach von einem Gott geschützt !
Nun, er hat mich letztendlich nicht getötet. Und diese Tatsache wird ihm letztendlich des Leben retten.., denn aus diesem Grunde werde auch ich ihn nicht töten. „ Hochmut kommt vor dem Fall…“ sagt man…, und dieser Kerl war noch hochmütiger wie ich selbst.
Und das will in der Tat etwas bedeuten..!!!
Ich werde wiederkommen…


Der 160. Tag   

Nachdem ich diese schlimme Verletzung meines Egos ohne weitere tiefgreifende Schäden hinter mich gebracht habe, ist es an der Zeit, erneut die Planung meiner Expedition in Angriff zu nehmen. Sehr weit bin ich ja trotz bestem Willen nicht gekommen. (Oh.., ich merke, wie noch immer dieser schnitt über meinem Auge an meinem Ego frisst…!)
Der Wirt der Kaschemme, in der ich nach dem gottgleichen Streich dieses von den Göttern bevorzugten Schlagetots wieder erwachte, erscheint mir , auch wenn es schwer fällt, als ein recht umgänglicher Mann. Nachdem ich ihm mehrmals kund getan habe, dass ich diesen Halbgott vom Leben zum Tode bringen werde.., und er mir daraufhin mehrere Male sagte, ich solle dies doch bitte nicht tun, wenn ich noch länger  auf dieser schönen Welt verweilen möchte…, beschloss ich endgültig, es dabei zu belassen.
Glücklicherweise konnte mir der Mann auch weiterhelfen, wenn sich auch sein erster Vorschlag bezüglich eines Leibwächters für mich gerade kurz zuvor wegen einem Streit zwischen demselben und mir  in gegenseitiger Ablehnung verwandelt und in Wohlgefallen augfgelöst hatte.
Glücklicherweise  konnte er mir noch zwei andere Kandidaten vorstellen. Einen Menschen -, und einen Zwergen-Krieger. Schon nach einer kurzen Unterhalten konnte ich den Zwergen als nicht geeignet aussondern, da dessen Preisvorstellungen weit über seinen Fähigkeiten lagen, wie mir ein kleiner Test schnell zeigte. Blieb noch der Menschenkrieger, welcher mir, vielleicht auch aus dem Grund heraus, dass er der letzte noch verbliebene Kandidat war, einen guten Eindruck machte. Sein Name war Thimothy und er war mit Langbogen , Langschwert und einem Schild bewaffnet.
. Ja, er war sogar beritten, wenn auch nur mit einem Maultier. Aber was heist schon „nur“ ? Ich habe mir sagen lassen, dass diese Tiere geradezu unglaublich zäh und ausdauernd sind. Also, für eine Expedition genau richtig..!
Zusammenfassend kann ich jetzt also sagen, ich wäre soweit. Es kann losgehen.
*
Nun.., es hat sich eine kleine Verzögerung ergeben. Mir ist eingefallen, dass es nicht schlecht wäre, eine Art „Knecht für Alles“ zu haben. Stark sollte er sein. Stark und billig. Ich werde nochmals zur Kaschemme gehen.
*
Ich muss mich für meinen Entschluss loben. Mit Eric habe ich ein richtiges Schnäppchen gemacht. Er ist stark wie ein Ochse. Er wird zwar niemals in seinem Leben einen Intelligenzwettkampf gewinnen.., jedoch macht er dies mit seiner Kraft mehr als wett. Zudem ist er mit einem Silberstück pro Tag ausnehmend billig. Nur mit Brandtwein schein er ein Problem zu haben. Sein Herr hat mir dringend geraten, ihn vom Alkohol fernzuhalten. Ich werde diesen Rat befolgen !
(Kleiner Nachtrag: Anhand der Art wie sie sich begrüßten glaube ich, dass sich Thimothy und Eric kennen. Eine gewisse Bekanntschaft zwischen den Beiden scheint mir aber kein Nachteil. Eher im Gegenteil…)
*
HHmmm…, ich glaube.., ich muss meinen Plan nochmals überdenken. Je Näher der Beginn der Expedition kommt , um so mehr fällt mir ein, was ich vergessen  habe.., oder besser gesagt, was ich noch alles bräuchte. Zunächst einmal ist die Strecke zu den Trollmooren mindestens drei, wenn nicht mehr Wochen lang. Alleine die Verpflegung für jeden von uns wäre eine nicht geringe Menge. Also habe ich mich entschlossen, einen Wagen zu kaufen. Überraschender Weise hatte der Wirt der „Kaschemme“ keine auf Lager (was mich ein wenig wunderte..). Andererseits konnte er mir eine Adresse nennen, wo ich nicht zu teuer einen Wagen erstehen kann. (Was mich jetzt wiederum überhaupt nicht überraschte…) 
Das wird wohl heute noch ein langer Tag werden…

*
Manchmal hat man einfach Glück…!
Ich habe einen Wagen meiner Vorstellung bekommen.., was jedoch gar nicht so einfach  war, wie es sich anhört. Der hiesige Wagenhandel ist anscheinend auf einachsige Wagen spezialisiert. Ich hingegen wollte einen Zweiachser, mit möglichst hohen Bordwänden und einer lenkbaren Vorderachse. Letztendlich war ein solcher Wagen in einem Schuppen, fast vergessen, gefunden worden. Er ist alt.., aber noch sehr stabil und unter dem Strich genau das.., was mir vorschwebte.  Nachdem ich den Händler dann auch endlich davon überzeugt hatte, dass mir zwei Maultiere als Gespann, und nicht zwei Ochsen vorschweben und er mir sogleich auch zwei Prachtexemplare von Mulis names „Schorsch“ und „Oddel“ (Die Götter werden wissen woher diese Namen kommen…) verkauft hatte, begannen sich die Probleme zu häufen. Zunächst hatte ich jetzt den Wagen, allerdings niemanden, der ihn auch fahren konnte.., was mir leider erst einfiel, als ich mit Erschrecken feststellen musste, dass es alles nur nicht einfach ist, dieses Gespann zu lenken. (Nun.., es ist zumindest schwerer wie ich es mir vorgestellt habe..) Was in mir schlagartig den Wunsch nach einem Fuhrknecht weckte. Weiterhin erschien mir ein Koch nicht schlecht. Und .., was soll ich sagen.., der Händler hatte Alles. Er kannte einen Fuhrknecht , dessen Tochter gut kochen und wirtschaften konnte. Ich konnte beide für einen Pauschalbetrag von zusammen 45 Goldstücken für drei Monate anstellen. Wunderbare Sache das. Ein Schnäppchen würde ich meinen..! Und nachdem ich letztendlich noch Proviant für 6 Wochen, Werkzeug ein Vorzelt , welches man an dem Wagen anbauen kann und diverse andere Kleinteile   besorgt habe.., kann es morgen tatsächlich endlich losgehen.
*
Nachtrag : Ich habe noch ein starkes Maultier für Eric gekauft, auf dass er nicht als Einzigster laufen muss. Und ein großes Fass Pökelsalz. Jetzt haben wir wirklich alles.
Hoffentlich…

**
SI VIS PACEM, PARA BELLUM...!

PS : Wer Schraibfeler finded, darf sie berhalden...!

marian

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc
« Antwort #1 am: 30. Juni 2009, 18:27:12 »
mir dürstet nach mehr :)
Mit jeder Schlacht wächst eine neue Strophe

Holzmichel

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc Fortsetzung 1
« Antwort #2 am: 01. Juli 2009, 08:11:25 »
 Der 161. Tag  

So.., heute geht es endlich los. Edgar, er Fuhrknecht hat zusammen mit seiner Tochter Robin alles vorzüglich verpackt. Wenn die Beiden ihr Handwerk nur halb so gut verstehen, wie sie unseren Wagen gepackt haben.., dann ist mir diesbezüglich nicht bange.
*
Aufstellung der Beteiligten an der Expedition zu den Trollwassermooren

Charles leBleu   22 Jahre,   Magier,      Expeditionsleiter
Thimothy      23 Jahre,     Men-at-Arms   Leibwächter
Edgar      40+ Jahre,   Arbeiter                        Fuhrknecht
Robin      16 Jahre,     Arbeiterin                        Köchin
Eric      20+ Jahre,   Arbeiter                        Knecht für Alles

Der 162. Tag  

Jetzt sind wir also unterwegs. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sieht unser Zug wie der einer Schaustellerfamilie aus. Fehlt nur noch ein Hund, der bellend immer um den Wagenzug rennt.
Der Tag verläuft bis jetzt ereignislos . Die Fahrt geht langsam. Mehr wie 6-7 Meilen werden wir heute wohl nicht schaffen.  Das ist mir in der Tat zu wenig. Abseits der Straße mag die Reise vielleicht ruhiger sein, vielleicht auch unbemerkter, aber mit Sicherheit auch langsamer.  Wir werden heute Mittag eine ausgedehnte Mittagspause Machen, auf das ich in meinen Zauberbüchern lesen kann. Ich hatte heute Morgen keine Zeit, irgendwelche Zaubersprüche zu memorisieren.  Aber es erscheint mir wichtig, nicht unvorbereitet zu sein, jetzt, wo wir über das Land ziehen.

*

Es ist Mittag. Robin hat einen schmackhaften Gemüseeintopf zubereitet. Ich glaube, ihre Anstellung war eine gute Idee. Ebenso wie die ihres Vaters Edgar. Habe mit ihm gesprochen, Er sagte mir das er versuchen werde, schneller zu fahren, versicherte mir aber gleichzeitig, dass dies auf die Dauer zu Lasten der Wagenkonstruktion ginge. Langsam mag in der Tat günstiger sein, trotzdem habe ich Edgar gebeten, die Geschwindigkeit wenn möglich ein wenig anzuziehen.
Ich werde mich nun zurückziehen um zu memorisieren.

*

Es geht wieder weiter.
Da ich nicht möchte, das im Falle eines Desasters die Schuld mir zugeschoben wird (oder dem Rest , was von mir noch übrig ist…) schreibe ich hier einmal die Sprüche nieder, welche ich memorisiert habe. Also.., da wären aus dem Ersten Buch...: Protection from Evil, Jump, Identify, Identify. Hernach das zweite Buch.. : 2. Cat´s Crace, Dust Devil, Daze Monster, Hold Undead , letztendlich das dritte Buch..(in dem leider noch viel zu wenig steht...) 3. Fireball,   Summon Monster,  3, Prot. From Energie,
So.., das wäre nunmehr erledigt. Nicht, dass ich davon ausgehe, das weniger ausgebildete Normal-Menschen damit etwas anfangen könnten.., aber in den Überlieferungen eines zukünftigen Erz-Magiers sollten solche Angaben vielleicht nicht fehlen... (War dies nun.., wie sagt man.., hhmm..., "eingebildet"...?) Nein.., natürlich nicht. Werlch dumme Frage von mir....
Nun, es wird sich jedenfalls eigen, ob, nein besser , das diese Zaubersprüche mit einer großen Weisheit ausgesucht worden sind. (Weisheit…? Was rede ich da..? Ich bin doch kein Priester…) Nein, meine grandiose Intelligenz hat mir natürlich gesagt, welchen Sprüechen ich mich  anvertrauen soll.
So.., das war der Lehrtext.., und er ist selbst meinem Schreibsklaven nur schwer über die Feder gekommen. Sind wir doch ehrlich.., es ist jedes Mal auch eine riesige Portion Glück dabei, ob Du die richtigen Sprüche kannst oder nicht…!

*

Heute Abend haben wir einen seltsamen Patron getroffen. Es ist ein Elf, der auf den Namen Artemis hört. Ein, vorsichtig ausgedrückt, seltsamer Zeitgenosse, der ständig von der „Natur“ am faseln ist. Und die „Bäume sind so grün…“ , „Ja..und die Natur…blabla…“ Doch, ich muss zugeben, dass er mich ein wenig nervt. Auch traue ich ihm nicht recht.., aber die Gastfreundschaft verlangt von uns, ihm ein Platz an unserem Feuer anzubieten…, den er nicht angenommen hat..! Zumindest nicht richtig.
Nein.., er ist einfach so…“Anders“. Und dann legt er sich mit seiner völlig verdreckten Kleidung auf den Boden um zu schlafen… Ich meine, also, das ist ja völlig stillos…! Davon abgesehen weis dieses Spitzohr ( übrigens habe ich ihn natürlich  nach seinen spitzen Ohren gefragt. Angeblich liegt das bessere Hören nicht an der Form, sondern an seiner Rasse…-was jedoch noch zu beweisen wäre…!) Nein.., ich mache keinen Hehl daraus, dass mir dieser „Druide“  sehr suspekt ist. Wo doch jeder weis, dass ein Druide einen weissen oder hellgrauen Rock trägt, und nicht einen vor Dreck stehenden Lederwams. In den „Farben des Waldes.., wie er das blumig nennt-
Wie dem auch immer sein, ich werde ein Auge auf ihn haben. Und ich werde nicht vor ihm memorieren. Er braucht vorerst nicht zu wissen welchem Berufsstand ich angehöre…!

**

Der 170. Tag – 9 Tage unterwegs

Heute sind wir also den 9. Tag unterwegs. Die Tage gleichen sich fast wie ein Tag dem Anderen. Wir sind auf der Straße , die in südöstliche Richtung nach Wassertief führt unterwegs. Allerdings führt uns unser Weg nicht nach Wassertief. Wir werden vorher die Straße verlassen. Bisher haben wir eine durchschnittliche Strecke von ungefähr 7 bis 8 Meilen pro Tag geschafft. Dies haben wir aber auch Edgar zu verdanken, der sich als ebenso guter Fuhrknecht herausgestellt hat, wie seine Tochter Robin als Köchin.  Immer in Sichtweite des „Niemalswinterwaldes“ in südöstliche Rüstung marschiert, sind wir jetzt an dem Punkt, an dem wir nach Nordosten abbiegen müssen.
Glücklicherweise haben wir zwei Landkarten, welche der gute Edgar am zweiten Tag unserer Reise plötzlich in den Händen hielt. Zusammen mit den Tieren - einem Adler und einem Wolf- ) des Elfen Druiden Aramil (der mir noch immer suspekt ist…) können wir so ziemlich genau bestimmen wo wir gerade sind. Wegen den beiden Tieren gab es zu Beginn ein wenig Unruhe, als ich fragte, ob man denn beide Essen könne. Einstimmige Meinung Aller..: Nein, man kann es nicht!
Nachdem man nun sehen kann, wie nützlich diese Tiere sind, war es im Nachhinein   eine gute Entscheidung, sie nicht zu schießen und als Fleischeinlage zu nutzen. Wieder einmal eine gute Entscheidung von mir. Bin wieder einmal von mir begeistert…!

*

Nachtrag :
Inzwischen sieht unser Zug wirklich wie der einer Schaustellerfamilie aus. Zumindest, wenn der Herr Elf und seine Tiere uns umkreisen…

*

Zweiter Nachtrag :
Durch die wirklich vorzügliche Arbeit der jungen Robin hatten wir bisher ein abwechslungsreiches Essen genießen können. Entlang der Straße haben wir immer einmal wieder einen Hof oder ein kleines Dörfchen gefunden , wo wir das einen oder andere Gemüse erstehen konnten . Nun jedoch verlassen wir die Straße. Ich werde sehen, wie es weitergeht. Proviant haben wir noch für fünf Wochen. Das sollte wohl genügen..!

*

Der 182. Tag – 21 Tage unterwegs

Heute sind wir bereits einundzwanzig Tage unterwegs. Es gibt verschiedenes zu berichten. Die guten Nachrichten sind immer die gleichen.. Das Team ist gut..! Ich habe einen wirklich vorzüglichen Fuhrknecht, der alles was seine Arbeit betrifft vorzüglich bewerkstelligt. Der Wagen ist Prima in Schuss, die Tiere gesund. Und das seine Fahrerischen Künste sehr beachtlich sind, davon konnte ich mich bereits mehrfach selbst überzeugen !
Auch seine Tochter Robin macht ihre Arbeit wirklich sehr gut. Wenn ich auch kein Feinschmecker bin, und nicht jede Niaunce erschmecken kann, so kann ich aber zumindest behaupten, dass das Essen stets reichlich, gut und den Umständen entsprechend, abwechslungsreich ist. 
Diese Beiden sind ihr Geld wirklich wert..! Auch Erik hat mich schon mehrfach verblüfft, wenn er Abends mal wieder fluchs einen halben Baum anschleift, wenn man ihn zu „Feuerholz holen“ schickt. So haben wir aber auch immer ein schönes großes Feuer, welches Wildtiere von unserem Lagerplatz fernhält (und dankenswerter Weise bisher niemand anderen angelockt hat… ).
Seit gestern können wir links und rechts (wenn das Wetter gut ist) die östlichen Ausläufer des Niemalswinterwaldes und die westlichen Ausläufer der Schwertberge sehen.
Doch Moment….

*

Mir ist eine Idee gekommen. Leider hat sie sich auch bewahrheitet. Nachdem ich mir die Landkarten welche wir besitzen, einmal genauer angeschaut habe, ist mir ein Verdacht gekommen. Wenn ich davon ausgehe, an diesem Punkt zu sein, an dem sich auch auf der Karte die die Schwertberge und der Niemalswinterwald am meisten einander annähern…, und dies dann in Verhältnis zu unseren Startpunkt in Niemalswinter setzte…,dann komme ich zu dem Schluss…,dass der Weg sehr viel weiter ist, als ich gedacht habe..! Ich muss das unbedingt nochmals nachrechnen.

*

Bin alleine mit meinen Rechenkünsten nicht mehr weitergekommen. Letztendlich waren wir mit Ausnahme von Eric, welcher Holzholen war, zusammen über der Karte gebeugt und am Rechnen gewesen. Letztendlich hat mich dann doch Thimoty auf den richtigen Weg gebracht. 
Ich habe mit Edgar und Robin gesprochen. Wir müssen schneller werden.., und wir müssen ein wenig mit dem Essen sparen. Robin soll keinen Essens-Zuschlag mehr mitkochen und von vorneherein mit einberechnen.
Wir haben noch für drei bis vier Wochen Proviant…

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« Letzte Änderung: 01. Juli 2009, 08:18:23 von Holzmichel »
SI VIS PACEM, PARA BELLUM...!

PS : Wer Schraibfeler finded, darf sie berhalden...!

marian

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc
« Antwort #3 am: 06. Juli 2009, 18:07:24 »
würde mich nach wie vor über mehr freuen. Klasse geschrieben, meiner Meinung nach ...
Mit jeder Schlacht wächst eine neue Strophe

Holzmichel

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc
« Antwort #4 am: 08. Juli 2009, 11:15:47 »
Dankeschön...-Dein Wunsch soll erfüllt werden... :D

FORTSETZUNG :


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Der 194. Tag – 33 Tage unterwegs

Endlich..!
Wir haben endlich die Nord-Süd Strasse von Mirabar nach Wassertief erreicht. Die Verpflegungslage ist schlecht. Uns bleibt noch für zwei bis drei Tage Proviant. Es wird mir nichts weiter übrig bleiben, als unseren Herrn Aramil, Elfen Druide gekleidet in den Farben der Erde, zu bitten , für uns Alle auf die Jagd zu gehen. Nun , inzwischen haben wir uns aneinander angenähert. Er ist halt ein wenig eigen, und scheint sich ständig vor uns beweisen zu wollen, ja zu müssen.., nun ich schreibe das seiner Jugend zu. (Ich muss ihn mal fragen, wie alt er eigentlich ist…)
Ja…, die Verpflegung.  Ganz schlimm sieht es mit dem Wasser aus.., aber da werde ich mich wohl auch auf den Druiden verlassen müssen. Hier in der Freien Natur, sollte es ihm gelingen, etwas zu trinken aufzutreiben. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem…!

*
Es ist später Nachmittag.
Noch nicht lange ist es her, als der Elf wieder zurückgekommen ist. Er hat einen prächtigen achtzehnender Hirsch erlegt. Wirklich ein ehemals prachtvolles Tier, dessen Tod mir wahrscheinlich ziemlich nahe gegangen wäre.., wenn , ja wenn wir nicht vor dem Problem der Verpflegung gestanden wären.
Und  soweit geht meine Liebe zur Natur oder dem Anblick eines prachtvollen Tieres auch nicht.
Wir haben alle zusammen das Tier zerlegt. Meine Beihilfe bestand jedoch hauptsächlich aus mehr oder minder hilfreichen Kommentaren. Es ist mir nicht gegeben, mit blutigen Händen in den Innereien eines Tieres herumzuwühlen. Da der Herr Aramil aber sowieso ständig am murmeln und Beten war, hielt ich es in der Tat sowieso für Besser, ihn die Hauptarbeit machen zu lassen.
Vielleicht hat er ja so eine Art „Andacht“ für den Hirsch gehalten, während er ihn zerteilt hat…, wer weis. Zuzutrauen ist es ihm alle Mal. Und das gleich aus zwei Gründen. Er ist Elf und Druide gleichzeitig.
Ich mein, da muss man ja schon Angst haben, wenn man einmal schnell wegen einem Bedürfnis „in die Büsche“ muss. Wer weis schon, ob man dann beim verrichten des Geschäftes nicht grade irgendeinen Bekannten von ihm trifft..oder streift…!
Wie auch immer, das Fleisch hat er gut verteilt, das Fell schön aufbereitet und aufgespannt . Auch eine Quelle hat er gefunden. Na also.., dann sollte es uns auch gelingen Triboar  (Dreibären) zu erreichen.
Nach Rückfrage bei Herrn Aramil und dessen Rückfrage bei seinem Adler, haben wir eine vage Ortsbestimmung durchführen können. Demnach sind wir noch zirka sieben bis vierzehn Tage von Dreibären entfernt. Ich habe daraufhin erneut mit Edgar und seiner Tochter gesprochen. Laut unserer kleinen Köchin wird der Hirsch uns maximal vierzehn Tage ernähren. Und laut ihrem Vater werden wir maximal so lange unterwegs sein.., wenn die Strasse wirklich in erbärmlichen Zustand sein sollte.
Im besten Falle werden wir in sieben Tagen  dort sein.
Nun, man wird es an den  Hirschportionen erkennen…

*
Der 197. Tag – 36 Tage unterwegs

Nun.., wenn ich mir es Recht überlege, dann deucht es mir schon ein wenig seltsam, wenn man anhand der Portionsgröße eines Essens , den täglichen Entfernungsschnitt berechnet, welchen man zurücklegt. Da ich aber dummerweise keine bessere Möglichkeit anbieten kann, werde ich mich wohl besser in Schweigen hüllen.
Auf alle Fälle erscheinen wir die Portionen zumindest nicht zu klein…
  
Der 201. Tag – 40 Tage unterwegs

Endlich ist es soweit...!
Wir haben Dreibären  erreicht. Es wurde auch so langsam Zeit.., denn das dauernde Hirsch-Essen hat ganz langsam aber Sicher heftig an meinen Nerven gezerrt. Womit ich nichts über Robin sagen möchte, die, im Rahmen der ihr gegebenen Möglichkeiten wirklich erstaunlich gut kocht.
Hingegen bin ich froh, nun ein wenig unserem Herren  Elf, Aramil, ein wenig aus dem Weg gehen zu können, welcher , nicht nur mich…, in den letzten Tagen doch ein wenig erregt hat. Seine neueste Leidenschaft ist das Geweih des von ihm erlegten Hirschen. Dieses soll nun unbedingt an seinem Schild befestigt werden. Allein.., das Geweih ist einfach zu groß. Und gegen ein zerschneiden desselben, habe ich mich verwahrt, denn  dafür ist es schlicht und einfach zu schön. Letztendlich habe ich den Vorschlag gemacht, das Geweih als eine Verkleidung an unseren Wagen zu nageln. Dieser Vorschlag wurde sofort in die Tat umgesetzt. Allerdings habe ich die begehrlichen Blicke sehr genau gesehen, welche der Herr Aramil immer wieder dem Geweih zugeworfen hat. ..

*
Der 203. Tag – 42 Tage unterwegs

Nachdem wir uns einen Tag und eine Nacht  in Dreibären aufgehalten haben, geht  es  heute wieder weiter. Ich war dieses Mal vorsichtiger, und habe mir vorher schon die Karte angesehen. Nach einem Gerüttelt Maß an Zeit, konnte ich auch die Entfernung errechnen.  Es sind ungefähr siebzig Meilen bis nach Yartar, allerdings alle auf der Straße.  Edgar dem Fuhrknecht rechnet mit acht bis 10 Tagen.., je nach Straßenbeschaffenheit. Den Wagen hat er überholen lassen, also könnte es im Besten falle sogar in sechseinhalb Tagen zu schaffen sein. Aber ich rechne lieber mir dem Ärgsten, und habe aus diesem Grund für drei Wochen Verpflegung von Robin einkaufen lassen.
Weiter geht’s…

Der 207. Tag – 46 Tage unterwegs

Der Herr Elf Aramil ist heute am Nachmittag von einer seiner täglichen „Aufklärungs-und Scout-Ausflügen“ zurückgekommen, und hat von einem Goblin Kriegstrupp erzählt, der ungefähr fünzehn bis zwanzig Goblins stark sein soll, und der ungefähr einen dreiviertel Tag vor uns kampiert. Ich habe beschlossen, aus diesem Grunde ebenfalls zu lagern, auch wenn wir noch gut ein paar Stunden Tageslicht gehabt hätten. Es ist nicht so, dass wir mit diesem Trupp nicht fertig werden könnten.., ich alleine könnte dies fast.., aber ich habe einfach keine Lust auf ein kurzweiliges Goblin-Gemetzel. Es gibt zur Zeit keine Kopfgelder  für sie..! Also.., lassen wir sie in Ruhe. Was können sie hier schon anstellen….

Der 208. Tag – 47 Tage unterwegs

Wir haben einen Fluss überquert, von dem ich zwar nicht weis, wie er heißt( die Karte ist da ein wenig ungenau…), aber ich weis, dass es jetzt nicht mehr weit bis nach Yartar ist. Vielleicht noch 25 Meilen. Nun, spätestens morgen werden wir gegen Abend dort  eintreffen. Unser Aufklärer aus Passion, der Herr Elf Aramil, hat berichtet, dass er erneut ein Goblin Lager gefunden hat. Dieses Mal allerdings, war das Lager zerstört, und auch tote Goblins konnte er (oder doch wahrscheinlich…sein Adler…)  ausmachen. Nun, da hatte also doch jemand Lust gehabt, mit den Goblins zu spielen…

Der 209. Tag – 48 Tage unterwegs

Wir haben Yartar fast erreicht. Allerdings wird es wohl mir dem „gemütlichen“ so wie wir es uns vorgestellt haben, wenig werden. In Richtung der Stadt ist am Horizont ein großer roter Feuerschein zu sehen.  Es sieht fast aus, als würde die Stadt selbst brennen.., was allerdings in der Tat alarmierend wäre.., wenn ich an unsere Verpflegungssituation denke.
Nun, ich bin mir sicher, dass unser Herr Aramil einen erneuten „Scoutausflug“ unternehmen wird. Ich gelange langsam zu der Überzeugung, dass es anscheinend  die Lebenserfüllung seiner Rasse zu sein scheint, durch Wiesen, Feld und Tal aufzuklären. Unter Zuhilfenahme von Adlern oder auch ohne. …

Der 210. Tag – 49 Tage unterwegs
In der Tat.., die Stadt wird angegriffen…! Es scheint eine Horde von Goblins, Trollen und Eulenbären die Stadt zu berennen. Dies ist in der Tat höchst interessant. Habe ich doch persönlich noch von nichts Vergleichbarem gehört, obwohl ich doch schon ein wenig herumgekommen bin.
Wenn ich jetzt einmal den Aufklärungsergebnissen von Herrn Aramils Adler Glauben schenke, und gleichzeitig die richtige Übersetzung durch Herr Aramil vom „adlerischen“  in die Gemeinsprache voraussetze, ist dies, wie ich glaube, schon bemerkt zu haben, abenteuerlich. Meine Expedition braucht dringen neuen Nachschub, und ist des Hirschessens langsam überdrüssig. Daran ändert auch alle Kochkunst von Robin, des Ewalds Tochter, nichts.
Ein weiterer , ausschlaggebender Punkt für mich ist, dass ein Mann meiner Konfession bei den Kämpfen auf Seiten der Stadtverteidiger mitkämpft. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, warum sie die Stadt überhaupt noch bis jetzt gehalten hat…!
Nun, wie dem auch sei.., ich habe beschlossen, eine Art Basislager aus     aufzuschlagen,. Oh…, Moment, ich merke gerade, das mein Schreibknecht ein wenig ausläuft…,hmmm.., ja…, so…jetzt….
Jetzt sollte es wieder weiter gehen. Also, wo war ich…, ach ja…, beschlossen , eine Art Basislager aufbauen zu lassen. Der Herr Armils wird von seinem großen Erfahrungsschatz ein wenig beitragen und dadurch uneser Lager vor den Augen sterblicher verschwinden lassen. Alsdann werde ich mich so schnell es geht per Pferd , zusammen mit meinem Leibwächter Thimoty zur Stadt aufmachen. Vielleicht kommen wir ja noch rechtzeitig genug, um von Hilfe zu sein.
Der 211. Tag – Der 50. Tage - Morgengrauen.-

Ich habe mich mit Thimoty bis an einen Waldrand herangepirscht. Wir können deutlich die Angreifer und die Verteidiger sehen. Die Dorfbewohner scheinen hinter ihren notdürftigen Verteidigungswehren nunmehr in äußerster Bedrängnis. Noch einmal sortiere ich meine Gedanken.., rufe mir meine Zaubersprüche ins Gedächtnis. Neben mir ordnet Thimoty seine Langbogenpfeile. Er erscheint mir ruhig…, aber ich merke ihm an, dass er es nicht ist. Aber er tut seine Pflicht.
Gut..!
Es erscheint mir angeraten nicht gänzlich ohne Hilfe in dieses Gefecht zu gehen, zumal  ich den Herrn Elfen Aramis einmal mehr nicht entdecken kann. Warum auch,  wo er doch endlich einmal seinen vielen hochmütigen Aussagen auf Taten folgen lassen könnte. Ob alle Elben so sind…? Oder nur die Druiden…?
Egal jetzt.
Fluggs eine meiner magischen Schriftrollen zur Hand genommen. Sie wird ein großen Astralmonster beschwören, welches mir bei meinem Entlastungsangriff helfen wird. Den gleichen Zauber werde ich sofort aus meiner Erinnerung nochmals beschwören,. Auf das ich zwei dieser Wesen an meiner Seite haben werde. Sodann werde ich zusammen mit Thimoty dem Angriff meiner beschworenen Astral-Bisons  ausnutzen und zu den Stadterteidigern durchbrechen.  Dort werden meine Kampfzauber höchst willkommen sein….
Es gilt nun nur noch  …, meinen verwegenen Plan in die Tat umzusetzen…..


GEHÖRT NICHT ZUR GESCHICHTE...
Hallo.., nachfolgend ein kurzer Auszug aus einer anderen Geschichte. Wie findest Du sie..? Sollte ich sie extra posten..?

***
PROLOG

Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau wann es gewesen war, irgendwann Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts…, als mein Bruder eines Sonntags bei mir auftauchte, mir ein englisches Buch vor die Nase hielt, und mich fragte, ob ich denn eigentlich wisse, was denn ein Rollenspiel sei.
Ich machte ihn daraufhin nochmals auf die Tatsache aufmerksam, frisch verheiratet zu sein, und …sehr wohl zu wissen was ein Rollenspiel wäre.
„Quatsch“ hatte er damals entgegnet, er würde nicht von Sex reden…, sondern von einem Spiel…! Einem amerikanischen Spiel. Erneut zeigte er mir das Buch, auf dem ein martialischer Drache abgebildet war.
Der Sinn und gleichzeitig der Reiz dieses Spiels lag darin vermittels einer erdachten Spielfigur ein Abenteuer zu erleben.  Was sich jetzt hier für viele völlig normal.., aber vielleicht auch schon wie ein Anachronismus liest.., war damals eine absolut revolutionäre Neuigkeit..!
Von einem Spielleiter geleitet, erlebte Mann/Frau ein Abenteuer. Rein nur in der Fantasie der Spieler. Einziges Hilfsmittel stellten Würfel, Papier und Bleistift dar. Die eigene Fantasie war der Horizont.
Ich war sofort völlig begeistert. In diesem Spiel konnte man einfach alles sein. Alles was man jemals hatte sein wollen. Neben mir gab es noch tausende dieser „Exoten“ welche mit dem Rollenspiel begannen.., und es auch heute noch tun. Auch mir „jucken zur Zeit wieder einmal die Finger…“einmal mehr „in die Welt hinaus (welchen Namen sie auch trug…) zu ziehen, imaginär gerüstet in strahlender Rüstung (nun…, dies dauert gemeinhin selbst im Rollenspiel eine ganze Weile…) und bewaffnet mit meinem Bleistift, welches den stärksten Minotauer oder Dämon besiegen kann…wenn es zum magischen Schwert, der gewaltigen Axt oder einem Zauberstab wird.
Was alle Rollenspieler dieser Welt gemeinsam haben.., sind natürlich deren Helden. Man sagt, „Helden sterben nie“. Das stimmt sogar…, aber sie erleiden allermeist ein noch viel schlimmeres Schicksal, als das, alt zu werden.
Nämlich…, dass sie vergessen werden…!
Diese Charaktere, mit denen wir geschwitzt, geflucht und gelitten haben. Die uns durchspielte Nächte mit Cola und Pizza bescherten, Herzpochen und schweißnasse Handflächen wenn sie Gefahr liefen, in eben Derselben umzukommen, in die sie sich ja  freiwillig begeben hatten.
Unter anderem mag das einer der Gründe dafür sein, dass, wann immer sich Rollenspieler untereinander nach längerer Zeit wieder treffen, das Thema mit Sicherheit auf das Rollenspiel, die Alten Helden und die erlebten Abenteuer kommt. Spätestens dann, sind sie wieder alle lebendig…, die  „Vergessenen Helden“ wenn auch vielleicht nur für die Dauer von ein paar Stunden. Kein Motto einer Party ist diesem Phänomen gewachsen. Jede noch so begehrenswerte Frau wird zum Mauerblümchen.., wenn Rollenspieler von „alten Zeiten“ erzählen, es sei denn vielleicht, sie wird selbst von der Sucht erfasst. Selbst heute noch sind Frauen eher in der Minderzahl bei den Rollenspielern.
Ich selbst bin einer dieser „Exoten“ gewesen. Nur sterben die Helden(Spieler) meiner Epoche wirklich so langsam aus. Sind inzwischen Elternteil, selbständig oder langweilig geworden. Oder alles zusammen. Verschollen oder gar wirklich tot, und manchmal komme ich mir wie einer der letzten Dinosaurier vor. Vielleicht ist meine Rollenspielerzeit  tatsächlich einfach vorbei…, und ich weigere mich nur, es endlich zu erkennen und zu akzeptieren.
Trotzdem, in meiner Erinnerung leben noch ein paar dieser „Vergessenen Helden“. Ihnen und Allen anderen ungenannten widme ich dieses Buch.

Wenn es nach mir geht, dann stirbt Fantasia nicht…!
*****

Tharik und Shawna standen schweigend vor dem gewaltigen Kamin.
Die großen Holzscheite, - eigentlich waren es eher kleine Bäume…- verbreiteten prasselnd ihre Wärme. Beide wussten auch in ihren jungen Jahren , Tharik war neunzehn Sommer alt und genau eine Minute älter als seine Zwillingsschwester Shawna- schon das angenehme Gefühl eines warmen Zimmers zu schätzen. In ihrer Ausbildung , welche eigentlich noch immer andauerte, hatten beide sehr oft in kalten Höhlen, nassen Gewändern, steinigem Untergrund und selten in einem richtigen Bett geschlafen.  Ihre Ausbilder legten großen Wert darauf, sie beide auf möglichst Alles vorzubereiten, sodass ein weiches Bett und ein prasselnder Kamin einen Luxus darstellten, den Beide genossen, wann immer sich Ihnen die Möglichkeit bot.
Sie schauten sich um, und es war ein vertrautes Bild, dass sich ihnen bot. Der Pallas der Burg war an sich schon eigenwillig gebaut.., das „Vereinigungszimmer“, wie diese Halle hier inoffiziell  genannt wurde bildete ein höchst farbenfreudiges Sammelsurium der verschiedensten Stilrichtungen. Hier konnte man fast alles finden.
Zwergenrüstungen und Waffen, die aussahen, als wären sie für Kinder hergestellt worden. Menschengroße Rüstungen mit Körperöffnungen, dass man sich den Träger lieber nicht genauer vorstellte.., Unmengen von Büchern und Schriftrollen, Waffen, aber auch die verschiedensten Möbel und Wandbehänge. Auf einer Seite des Raumes konnte man einen gewaltigen Baum erkennen, den Uneingeweihte meist für einen  eigenwilligen Schrank hielten; in Wirklichkeit war es tatsächlich ein Baum, der auf Veranlassung des Obersten Druiden und Waldläufers , stehengeblieben und beim Bau der Burg einfach umbaut worden war.  Es gab nicht wenige, die diesen Raum auch als „geschmacklose Rumpelkammer“ bezeichneten. Allermeist waren dies jedoch der Familie sehr nahe stehende Personen, welche sich trauten solche unverblümten Äußerrungen an den Lord und seine Frau zu richten. Der Burgeigene Hohenpriester zum Beispiel, war einer der prominentesten Vertreter der „Rumpelkammerthese“. Ein Grund mehr für ihn, inzwischen nur noch  selten Gast in dieser Halle zu sein.
Wie schon oft waren die Eltern von Tharik und Shawna auf ihren Sesseln sitzend eingeschlafen. Das Schachspiel mit den großen -sich verändernden Spielfiguren zwischen  sich, Immer wenn Shawna dieses Bild sah, rührte es ihr das Herz, und ebenso wie Ihr Zwillingsbruder konnte sie all die Geschichten, die immer wieder über ihre Eltern erzählt wurden, kaum glauben. Beide sollten diesen Geschichten nach große und berühmte Helden in ihren jüngeren Jahren gewesen sein. Sie hob ein wenig den Kopf. Über dem Kamin hingen, in einem großen Halbkreis angeordnet, mehrere Waffen, unter anderem eine Holzfälleraxt, zwei lange Bastardschwerter, ein schlanker Krummsäbel und ein großes Zweihandschwert dessen große Parierstange mit schwach glitzerndem Staub überzogen schien. Es waren unscheinbare Waffen mit matten Klingen und abgenutzten Griffstücken. Ebenso war das unter den Waffen hängende Horn bestenfalls durch sein goldfarbenes Mundstück auffallend. Am prächtigsten waren der breite mit funkelnden Steinen besetzte Gürtel anzusehen , und der runde , mit einem Pegasus bemalte Holzschild, welcher über den Klingenspitzen der Waffen hing.
Tharik und Shawna wussten nicht, was ihre Eltern von ihnen wollten, aber sie störten die beiden schlafenden auch nicht. Sie setzten sich auf den Boden und sahen dem Schachspiel zu. Auch dieses Spiel folgte einem eigenen Ritual, indem es während Wartezeiten wie jetzt im Moment, die letzten Spielzüge wiederholte und über diese jedes Mal in eine Diskussion verfiel. Tharik´s  Favorit bei diesen Diskussionen war die schwarze Dame, die in ihrer näselnden Hochnäsigkeit ständig in die Diskussion einbrachte, dass sie „…zu höherem Berufen war…“ ohne allerdings je preiszugeben, was dieses „höhere“ denn war. Shawna hingegen gefielen  am besten die Bischofsfiguren, die seltsamerweise eine frappierende Ähnlichkeit zum burgeigenen Hohenpriester aufwiesen, und ebenso wie er, in einem polternden Ton sprach.
Eine kurze Weile amüsierten sich die beiden Geschwister köstlich über die auf dem Schachbrett stattfindende Diskussion, doch plötzlich hielten die Figuren inne, und rannten kurz darauf auf ihr ursprüngliches Feld zurück, wo sie wieder eine starre Haltung annahmen.
Ihre Eltern erwachten in dem Moment, als  durch die große Tür  Besuch in den Raum kam. Man konnte ihn hören, bevor man ihn sah.
„Nehmt Eure lächerlichen Käsespieße weg…, sonst gibt´s was im Namen des Herrn auf den Helm..!“
Die beiden Wachen an der Tür kamen dem Wunsch des Burggeistlichen schnell nach und ließen ihn passieren. Wie alle hie anwesenden wussten natürlich auch die Wachen der Burg um die Eigenheiten ihrer hochgestellten Bewohner. Der Hohenpriester stand in dem Ruf, ein laut polternderund „Ewiggestriger“ zu sein. „Früher, war alles besser..!“ Wer hatte diesen Spruch nicht schon hunderte Mal gehört. Aber diese polternde und harte Schale schützten einen weichen Kern.  Auch dies war ein offenes Geheimnis. Und doch sagte man ja, dass in allem Gesagten meist ein Körnchen Wahrheit steckte. Ein Grund mehr, für die Wachen, ihre „Käsespieße“ , die in Wirklichkeit eigentlich Hellebarden waren, aus dem Weg zu nehmen.  
Ein seltener Besuch in der Tat..., nichts desto Trotz ein sehr beliebter.
Shawna drehte sich nochmals um und kontrollierte mit einem Kurzen Blick das Schachspiel.  Ja.., die BischofsFiguren hatten erwartungsgemäß ihr Aussehen verändert, und sahen jetzt dem in den Raum tretenden Geistlichen überhaupt nicht mehr ähnlich…
Sie fragte sich, ob dies wohl an dem großen, runenverzierten Hammer liegen mochte, den der Burggeistliche in der linken Hand trug.
Oder an seiner schweren Plattenrüstung, auf der das Zeichen des Gottes Thyr prangte.…

*

„ Willst Du in den Krieg ziehen...?“
Nyala von Elvinnon   schlug lächelnd das große Fell zurück, welches über ihrem Schoss gelegen hatte. Es war eigentlich mollig warm im Raum, aber sie liebte es einfach, sich trotz Feuers mit Fellen zuzudecken.
Sie sah ihre Kinder an.
„Na ihr zwei.., schon lange da..?“
Die Geschwister schüttelten den Kopf. Gerade als sie antworten wollten, wurden sie von Sardagar, dem Priester unterbrochen.
„ Ich hab die Nase voll…! Endgültig..!!“
Er setzte sich neben Jabb Harh, Nyalas stillen Ehemann, der inzwischen –natürlich- ebenfalls aufgewacht war -, ebenso wie bei  seiner Frau Nyala, war es überhaupt nicht sicher,  dass beide überhaupt richtig geschlafen hatten; Gewohnheiten, die man sich ein Heldenleben lang aneignete, waren nur schwer wieder abzulegen…!
Er beteiligte sich, wie fast immer, lediglich durch Zuhören und gelegentliches Nicken an dem Gespräch.
„ Krieg…? Nein.., ich will nicht in den Krieg ziehen. Eigentlich…!“, er räusperte sich kurz, „…will ich nur meine Ruhe haben, und still im Gebet mit meinem Gott Eines werden…!“
Nyala und Jabb Harh sahen sich an und begannen wie auf ein geheimes Zeichen hin fast gleichzeitig zu lächeln.
„ So wie früher.., da konnte man noch mit Ruhe meditieren. Aber heute…?“
Er schniefte laut und vernehmlich.
„ Ich sag´s  ja immer..! Früher…“
Alle Anwesenden sprachen den Satz im Chor zu Ende. Selbst die beiden Wache an der Tür.
„….war Alles besser…!“
Wie selbstverständlich nahm Sardagar den Faden wieder auf und sprach weiter.
„Jawoll.., ihr habt völlig Recht..! Freut mich, dass ihr es auch endlich erkennt…!“
Er stand wieder auf und erhob wieder seine Stimme.
„Aber trotzdem geht´s so nicht mehr weiter ! Nichts gegen Grünzeug in der Wohnung…“, er machte eine unterstützende Armbewegung, „… aber wenn Deine Druiden nicht damit aufhören, immer größere Teile der Burg mit ihrem Grünzeug zu überwuchern, dann werde ich handgreiflich…“
Drohend hob er den Hammer.
„ Wenn dieser Salat über meine Tempel wächst, oder die heiligen Zeichen von Thyr überwuchert, werden mich diese Waldbewohner kennenlernen…!“
Alle Anwesenden wussten genau, das Sardagar genau dies nicht tun würde, wusste er doch ebenso wie Jabb Harh und Nyala, dass die Druiden selbstverständlich in der Lage waren, das Pflanzenwachstum zu steuern. Ihn musste etwas anderes so in Rage gebracht haben.
Langsam ging er an der großen Tafel vorbei, welche die Raummitte beherrschte. Dann blieb er neben den beiden Geschwistern an der Stirnseite der Tafel stehen, und legte er seinen Hammer ab und nahm drei Zinnkelche und die Weinkanne, die auf dem Tisch stand. So beladen , ging er wieder zu Nyala und Jabb Harh zurück. Er gab jedem einen Kelch und schenkte aus der Kanne gewürzten Wein ein und setzte sich.
„ Auf uns Alle ! Und das mich Tyr bald zu sich holt…, oder mir noch einmal eine Aufgabe stellt…!“
Das war also der Grund…! Im schien die sprichwörtliche Decke auf den Kopf zu fallen. Tharik  sah zu seiner Schwester.. Sie zuckte kaum merklich mit den Schultern.  Sein Blick richtete sich wieder auf die Runen verzierte Waffe. So nahe war er diesem Hammer, der ihn so sehr faszinierte, noch nie gewesen.  Die Runen auf der Waffe schienen sich fast zu bewegen. Tharik stützte sich ein wenig auf der Tafel ab, und konzentrierte sich. Kurz darauf schien es,  als würden die sich bewegenden Runen zum Stillstand zu kommen.  Doch so sehr sich Tharik auch anstrengte.., er konnte die Runen  nicht entschlüsseln. Je mehr er es versuchte, desto mehr dröhnte es in seinem Kopf.
„Lass es sein mein Junge…, Du wirst diese magischen Zeichen noch eine ganze lange Weile nicht lesen können..!“
Tharik sah auf und sah wie Sardagar den Kopf schüttelte.
„ Und ja.., Du darfst den Hammer anfassen. Wenn Du es schaffst ihn hochzuheben, kannst Du auch ein wenig damit üben…!“
Der Sohn des Burgherr´s  griff nach dem Hammer.
„Sei nicht so gemein zu meinem Sohn Sardagar…!“
Tharik sah kurz auf, da selbst er seinen Vater nicht sehr oft reden hörte. Dann sah er wieder auf den Runenhammer und wollte ihn anheben. Doch so sehr er sich auch bemühte und anstrengte, er konnte den Hammer nicht anheben. Tharik hatte gewaltige Muskel und er wusste, dass er sehr stark war.., und so konnte er sich nicht erklären, dass es ihm nicht einmal gelang die Waffe auch nur eine Winzigkeit zu verrücken. Es musste sich um einen Trick handeln, dessen war er sich sicher..!
„Sohn…, selbst ich habe diesen Hammer nur bis in Kniehöhe anheben.., aber nicht damit kämpfen können. Lass es einfach sein…!“
Tharik sah erstaunt auf. Eine solch lange Rede hatte er von seinem Vater seit langem nicht gehört.  Vor Allem, was er sagte gab Tharik zu denken, denn gegen sein Vater Jabb Harh war er selbst, trotz seiner gewaltigen Kraft ein Schwächling.
Wie stark musste da erst Sardagar sein, wenn er diese Waffe sogar werfen und mit ihr kämpfen konnte…?
Er stellte seine nutzlosen Versuche den Hammer anzuheben ein und blickte zum Kamin. Dort schien sich erneut ein “Abend vor dem Kamin“ abzuzeichnen,, bei dem viele Geschichten erzählt wurden. Geschichten von denen beide Geschwister annahmen, dass es sich um Märchen handelte. Trotzdem nahm sich Tharik  vor, dieses Mal dieses Mal genauer und aufmerksamer zuzuhören.
Überhaupt dem Priester…

***

Der Barbar und der Gürtel.

Cetrik überlegte kurz, ob es denn wirklich so weise gewesen war, den Auftrag des Büttels anzunehmen. Dem Dorf, durch das er gekommen war, und in dem er lediglich in dem einzigen Gasthaus  etwas hatte essen wollen, stand das Wasser bis zum Halse. Er war nicht wenig überrascht gewesen, als man in dem Gasthaus zwar ein gutes Bier ausgeschenkt hatte.., jedoch als Essen lediglich einen Gemüseeintopf zu bieten gehabt hatte.
„ Nichts gegen Gemüse..“ hatte er entgegnet. Schmeckt ja gut…, und soll gesund sein.., aber ein Barbaren-Krieger brauche Fleisch…hatte er dem Wirt gesagt. Eine Streitaxt zu schwingen…, da bräuchte es schon Kraft.
„Tja, und um Fleisch zu servieren…“, hatte daraufhin der Wirt geantwortet, „…da bräuchte man erst einmal welches. Und da das Ungeheuer von der Nordwald Höhle immer öfter die Tiere des Dorfes riss, gab es eben oft k e i n   Fleisch. Basta ! Da nützte auch der am besten gefüllte Geldbeutel nichts…, den wiederum Cetrik sowieso nicht hatte.
Die große Doppelschneidige Axt, der genietete Lederwams und sein Schwert, waren sein einziger Besitz von Wert.  Den Helm, den Cetrik trug, hatte er neben einem fast schon verwesten Leichnam gefunden. Nun.., ein halbverrosteter Hörnerhelm war noch immer besser als gar keiner, und so hatte Cetrik ihn mitgenommen. Alle Welt hielt ihn seither für einen Barbaren.., und Cetrik, der alles andere als ein Barbar war lies die Welt in dem Glauben. Allermeist erreichte er damit, in Ruhe gelassen zu werden. Und zumindest zu Beginn seiner Karriere als Krieger half dies nicht wenig. Cetrik war außergewöhnlich stark, zäh und geschickt.., auch war er nicht dumm und hatte sogar schreiben und lesen gelernt.., aber seine Weisheit lies ihn doch ziemlich oft im Stich, und da er zudem nur ein durchschnittliches Charisma hatte, brachte ihn dieses Manko an Weisheit oft in Situationen, aus denen man mit einem hohen Charisma sich hätte herauswinden können…, nur Cetrik konnte dies eben nicht.
Und da er in dem Gasthaus groß und breit darüber referiert hatte, wie man den richtig eine Streitaxt schwang…, hatte es auch nicht lange gedauert, bis der Büttel , welcher auch gleichzeitig der Wirt des Gasthauses war, die entscheidende Frage gestellt hatte.
„ Dann seid Ihr also ein Krieger…? Ein richtiger Held..?“
Cetrik sah sich im Gasthaus um, und saugte die bewundernden Blicke der Dorfbewohner in sich auf.
Im vergleich zu diesen Lämmern, da war er sogar ein großer Held,, was er in der Hoffnung, nun doch ein großes Stück Fleisch zu bekommen auch laut kund tat.
„ Ja.., das bin ich…!“ , hatte er gesagt.., und sich kurz darauf zwischen jubelnden Dörfern wiedergefunden, die ihn „als von den Göttern zu ihrer Rettung geschickten“ betrachteten.
„Die Götter haben uns einen Helden geschickt.., der uns von dem Monster befreit…!“ Der Jubel wurde erneut ohrenbetäubend laut. Der Büttel schrie gegen den Tumult an.
„Wenn er mit dem Kopf des Monsters zurückkommt.., schlachten wir einen unserer letzten Ochsen und feiern ein Fest…!“
Wie eine Woge waren daraufhin die Dorfbewohner auf ihn zugebrandet.., hatten ihn mit sanfter Gewalt aus dem Gasthaus geschoben, und danach auf ihren Schultern jubelnd bis zum Rand des Nordwaldes getragen…    
Und jetzt stand Cetrik grübelnd vor dem Höhleneingang. Die „Cetrik..Cetrik“ Rufe waren verstummt. Hier waren nur noch die Vögel zu hören.
Und sein eigener Herzschlag….

*
Eine ganze Weile konnte Cetrik fast überhaupt nichts sehen und tastete sich eigentlich mehr an der rechten Felsenwand entlang. Er ging sehr langsam, da er den Boden nicht erkennen konnte, und nicht durch Unachtsamkeit in eine Falle oder ähnliches geraten wollte. Seit einer Weile versuchte er krampfhaft, die Szenarios dessen was da kommen würde durchzudenken. Das Problem dabei war, das man ihm nicht gerade viel an Wissen mit auf den Weg gegeben hatte.  Cetrik war nicht dumm, was alleine seine Fähigkeit des Lesens und Schreibens schon bewies, aber ohne Fakten lies sich auch kein Szenario durchdenken. Zumindest nicht richtig,
Was wusste er…? Das immer wieder Haustiere gerissen wurden.., das Blutspuren bis vor die Höhle im Nordwald führten…, und…, nichts weiter. Bisher hatte noch nie jemand „das Monster“ gesehen. Lediglich ein Paar Fußabdrücke, welche unverhältnismäßig groß erschienen hatte man gefunden. Und ein Stück blutiges Fell.
>> ..Und auf Grund dessen steh ich jetzt hier…, und weis nicht mehr wie´s weitergehen soll. Bist schon ein toller Held mein Junge…!<<
Nachdem er sich einen inneren Ruck gegeben hatte, tastete er sich weiter voran.
>>…na.., ´s wird schon nicht so schlimm werden…! Wenn ich nix sehen kann…, dann sieht mein Gegner auch nix…!<<
Diese erschreckend naive Einschätzung war zwar faktisch richtig…, wenn man menschliche Maßstäbe anlegte…, doch wahr die Wahrscheinlichkeit, das das „Monster“ ein Mensch war, doch eher gering. Bei der Größe der Fußabdrücke mußte dieses Wesen mindestens drei bis vier Meter groß sein.., mehr als das doppelte von Cetrik..!!
>> Eine Fackel.., ja.., jetzt könnte man eine Fackel brauchen…<<
Er hielt inne und überdachte seinen momentanen Plan; Er brauchte nicht sehr lange, um zu erkennen, das er Alles hatte.., nur einen richtigen Plan…, den hatte er nicht. Er drehte sich um und begann zurück zum Ausgang der Höhle zu gehen. Noch im Umdrehen nahm er plötzlich einen kaum merklichen stechenden Geruch wahr, realisierte ihn jedoch nur am Rande, da er gerade über sein spezielles Problem nachdachte.
>> Nein.., einen Plan hab ich nicht…, eine Idee hab ich im Moment auch nicht…, eigentlich hab ich im Moment nur Angst…!<<  
Wenn es schon nicht einfach war, ein Held zu sein…,  es war ganz offensichtlich noch um so schwerer, ein einzelner Held zu sein…! Niemand, der einem den Rücken freihielt.., mit dem man sich austauschen und reden konnte…, der vielleicht zum richtigen Zeitpunkt die Idee hatte..!
Langsam wich die Schwärze einem sehr Dunklen Grau. Er näherte sich dem Ausgang. Jetzt wurde es zunehmend heller, so das seine Schritte immer schneller wurden. Schließlich war er wieder draußen.
Dieses Mal hatte ihn die Weisheit nicht im Stich gelassen..; Dieses Mal hatte sie ihm sogar das Leben gerettet…!
Wieder im Freien  sah er sich jetzt erst einmal nach geeignetem Material für eine Fackel um. Den einfacheren Weg, ins Dorf zurück zu gehen und nach einer Fackel zu fragen, wollte er nicht gehen.., denn diese „Blamage“ wollte er sich ersparen.
Zu Recht, wie sich bald darauf herausstellte, denn er fand allerlei Material im Wald, aus dem er sich zwei Fackeln selbst machen konnte. Wenn sie auch nicht besonders schön waren.., aber das mussten sie ja auch  nicht…!
Er setzte sich auf einen Baumstumpf und trank einen Schluck Dünnbier aus seinem Trinkschlauch. Das Abgestandene Gemisch schmeckte grauenhaft.., und Cetrik nahm  sich vor, nächstens einfaches Wasser in den Schlauch zu füllen. Dünnbier schmeckte an sich schon nicht besonders gut, aber abgestanden und warm war es eine Zumutung.
Ebenso wie dieser Seltsame Geruch, der ihm im Moment erneut in die Nase stieg. Er schnüffelte und sah sich die nähere Umgegend an. Saß da etwa jemand hinter diesem großen Busch…?
Er stand betont langsam auf, packte seine Axt und  streckte sich ausgiebig, als wolle er seine Müdigkeit abschütteln. Danach schlenderte er gelangweilt in Richtung des Busches und nestelte brummelnd  an seiner Hose herum, als ob er im Begriff wäre, einem menschlichen Bedürfnis nachzugehen. Als er den Busch fast erreicht hatte, sprang er mit einem Schrei in Richtung des Busches. Noch im Sprung hob er die Axt mit beiden Händen hoch und führte danach einen blitzschnellen Kreuzschlag auf den Busch aus. Zuerst von rechts, dann von links fuhr die scharfe Axt wie die Sense des Schnitters durch den Busch. Zweige und Blätter flogen in alle Richtungen davon. Im ausgehenden Linksschwung seines Schlages hob er die Axt danach direkt über dem Kopf, und lies sie im Anschluss mit einem Urschrei senkrecht nach unten saussen. Mit einem Dumpfen Schlag prallte die Axt auf einen Widerstand. Cetrik lies sie sofort los, sprang zurück und zog im Sprung sein Zweihandschwert, welches er auf dem Rücken geschnallt trug .
„Komm´heraus…wenn Du Dich traust…!“
Nichts geschah.
„Hallo…?“
Noch immer geschah nichts.
Cetrik beobachtete den Busch genau. Ja, er hypnotisierte ihn fast. Schließlich stand er auf, um seine Axt zu holen. Nach Allem Menschlichen Ermessen, würde ein Feind, der hinter diesem Busch gesessen h ä t t e , den Axtangriff nicht überlebt haben. Er blieb kurz stehen, und runzelte die Stirn, als er die diesbezügliche Unsinnigkeit seiner Fragen erkannte. D A S war mal wieder völlig typisch „barbarisch“ gewesen ! Erst zuschlagen…, dann Fragen.  Ergebnis…? Ein toter, völlig zerhackter Busch. Warum war er überhaupt…, ach ja…, der Geruch..! Er fuhr schnell um die eigene Achse herum, und rutschte dabei prompt aus. Krachend ging er zu Boden. Reflexartig hatte er die Axt fallen lassen, und sich mit den Händen abstützen wollen.  Mit den gleichen Händen die jetzt in einer schleimigen Masse steckte von der Cetrik eigentlich nicht wissen wollte was es war…aber ahnte.
„ Scheiße…!“
Der Geruch stieg ihm nun penetrant in die Nase, und er verzog angewidert das Gesicht. Was er für große Steinplatten und Bruchsteine gehalten hatte…, waren offensichtlich die Exkremente des „Monsters“.
Er stand auf, und suchte sich, laut schimpfend, im Grass eine Stelle wo er sich die Hände wenigstens notdürftig reinigen konnte.
„ Was hat er gesagt…? „Ich bin ein großer Held“ hat er gesagt…!“
Er trottete wieder in Richtung der Höhle.
„…ich großer Held,… was macht Busch tot mit Axt…und fällt in Scheiße…ugah ugah..!!“
Cetrik stellte seine Bemühungen sich von dem Dreck zu reinigen ein. Hier gab es sowieso nichts mehr zu beschönigen. Bisher war das einfach nicht sein Tag !
Diese Generalprobe war mit Pauken und Trompeten misslungen…!
Cetrik näherte sich wieder der Stelle an der er zuvor umgedreht hatte. Nicht das er dies an der Form der Felswand erkannt hätte. Nein.., er nahm wieder diesen Geruch wahr. Egal um was es sich handelte.., es stank erbärmlich. Je weiter Cetrik ging, desto stärker wurde der Gestank. Plötzlich ging alles sehr schnell. Cetrik hatte gerade eine weitere Ecke umrundet, als er mehrer Dinge auf einmal hörte. Zunächst ein gutturales Gekrächze, von dem er kein Wort verstand.  Zeitgleich sah er an der von seiner Fackel beleuchteten Wand einen schnell größer werdenden Schatten. Er trat schnell einen Schritt zurück und klemmte seine Fackel in einen Felsspalt, den er beim Vorbeilaufen gesehen hatte. Keine Sekunde zu früh hatte er seine große Axt kampfbereit, als auch schon der Bewohner der hiesigen Höhle schnaubend um die Ecke bog. Cetrik erstarrte einen kurzen Moment, als er dieses über drei Meter große Monster erblickte. Für seine Größe war es unverhältnismäßig dürr, ja fast zerbrechlich. Alle Gliedmaßen waren extrem lang.., so schleiften die  Arme des Monsters zum Beispiel fast auf dem Boden. Er hatte riesige Finger und Fußnägel, und war über und über mit Beulen und aufplatzenden Pestgeschwüren übersät.

Und er stank zum Gotterbarmen…!
Ein Troll…!
« Letzte Änderung: 08. Juli 2009, 11:32:03 von Holzmichel »
SI VIS PACEM, PARA BELLUM...!

PS : Wer Schraibfeler finded, darf sie berhalden...!

marian

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc
« Antwort #5 am: 08. Juli 2009, 20:06:31 »
hmm das neue gefällt mir nicht so. Das Tagebuch ist deutlich interessanter und witziger zu lesen. Du solltest dich aber nach eigenem Empfinden wieder etwas mehr auf den Magier und seine Eigenarten beziehen. das machte den ersten Teil des Tagebuchs amüsant und nett, sowie spannend zu lesen. mfg der mari :)
Mit jeder Schlacht wächst eine neue Strophe

Holzmichel

  • Mitglied
Die Tagebücher des Jean leBlanc
« Antwort #6 am: 09. Juli 2009, 14:34:14 »
Der 211. Tag – Der 1. Tag in Yartar, – Früher Mittag -

Ich bin erschöpft…!
Jetzt nachdem die Anspannung des Kampfes von mir wenigstens ein wenig abgefallen ist, merke ich deutlichst, wieviel Kraft mich das Alles gekostet hat. Auch wird mir ein wenig blümerant zumute , wenn ich jetzt, im Nachhinein, an meine fast tollkühne Art und Weise denke, welche ich beim Reiten und im Anschließenden Kampf an den Tag gelegt habe.
Immerhin…, als  ich galoppierend durch die Reihen der Angreifer brach und mitten in das dichteste Gedränge angreifender Trolle einen wohlplatzierten Feuerball warf…, nun, ich muss schon einen erhebenden Anblick abgegeben haben. Wenn stört es da, dass ich den letzten, gewaltigen Sprung meines Rosses über die Pallissade der Verteidiger nicht im Sattel desselben Beenden konnte…
Wohlgemerkt.., rollte ich mich einem Akrobaten gleich ab und stand in einer fließenden Bewegung sogleich  wieder auf.
Die Verteidigung erhielt in der Tat durch meine und Thimotys Hilfe einen gewaltigen Auftrieb. Sicherlich trägt auch nicht eben wenig dazu bei, dass ich eigenhändig auf dem Schlachtfeld den Anführer der Horde, einen gewaltigen zähnefletschenden Troll  eigenhändig  berührte und vermittels eines genial eingesetzten „Daze Monster“   kampfunfähig machte.  Sogleich nahmen wir dieses Monster in Gewahrsam und pfählten es nach mehreren vergeblichen Versuchen, es zu Sprechen zu bringen. Spätestens, als der Kadaver als flammendes Fanal gleich , brennend und gepfählt auf der Stadtmauer hing, brach der Gegnerische Kampfeswille völlig zusammen..!
Wir hatten gesiegt…!
Ach ja, den feinen Herrn Elf  Armarillis…, den habe ich nirgendwo in der Schlacht gesehen….
Der 215. Tag – Der 4. Tag in Yartar

Habe nunmehr vier Tage auf den Herrn Elf Ambermehl gewartet. Noch immer ist er nicht eingetroffen. Nun , irgendwie habe ich das fast erwartet.
Habe die Tage genutzt , mich auszuruhen, neue Zaubersprüche zu eroieren und zu schlafen.  Auch habe ich viel mit den hier ansässigen Menschen gesprochen , hauptsächlich natürlich mit dem ebenfalls hier lebenden Magier. Er mustert mich oft.., Und ich glaube , er traut mir nicht recht. Nun, zumindest gibt er mir Antworten auf meine Fragen. Und er hat auch dafür  gesorgt, das ich reichlich mit Proviant versorgt  bin, das es für die ersten 30 Tage meiner Weiterreise ausreicht.
Meine Überlegungen hinsichtlich einer Weiterreise per Flussboot zu der Quelle des ……Flussen, sie liegt mitten in den Trollsümpfen.., habe ich vorerst aufgegeben. Ein geeignetes Boot ist hier in weiterem Umkreis nicht zu bekommen. Ich müsste zuerst nach Tiefwasser  reisen, und selbst dort wüsste ich nicht, ob ich sofort ein Boot kaufen könnte, oder erst eines bauen lassen müsste. Ganz abgesehen von den Kosten ist mir das einfach zu umständlich.
Im Moment.
Überhaupt.., erscheint mir meine Aufgabe immer gigantischer, je länger ich unterwegs bin. Die Trollmoore sind gewaltig groß.., und es gibt nur sehr vage Hinweise über eine verfallenen Ruinentempel.. irgendwo in den Sümpfen. Dieser mehr als vage Hinweis ist Alles was ich habe. Und daran habe ich auch meine Theorie festgemacht.  Denn wenn ich persönlich einen solchen Tempel zum aufbewahren eines solch wichtigen Artefaktes bauen wollte. Was würde ich tun…?
Zuerst würde ich nach einem geeigneten Platz suchen. Einen solches Bauwerk inmitten eines Monsterverseuchten, riesigen Moores zu bauen mag in der ersten Instanz dumm klingen, bei einem längeren Nachdenken jedoch muss man diese Idee als geradezu kongenial erachten. Vorausgesetzt, man bekommt es tatsächlich fertig, den Bau zu vollenden, kann man alle daran beteiligten Sklaven sofort im Moor entsorgen, auf dass sie nichts verraten…, aber natürlich nur.., wenn man von seiner Einstellung her dazu überhaupt in der Lage ist…, was ich natürlich nicht bin. ABER.., man hätte auf jeden Fall ein Bauwerk, welches sehr leicht zu verteidigen, durch schweres Gerät fast unangreifbar und durch massenhaft Monster in der Peripherie sehr gut geschützt wäre. Das Problem dabei…, wäre die Logistik. Der Transport  des Baumateriales, der Verpflegung…, der Aufseher und Wachmannschaften…, all dies ginge auf dem Flussweg weit einfacher, gefahrloser und schneller.  Was böte sich also mehr an, als bis zur Quelle  eines Flusses zu fahren…? Und das Exzerpt „in der Mitte von…“ könnte auch passen. Denn, der Moor kann sich in all der langen Zeit verändert haben. Teile des Moores könnten ausgetrocknet sein. Und wenn man eine Karte zur hand nimmt, und setzt gedanklich die Trollsümpfe nach Süd-Osten bis zur Straße nach Yartar und Drei-Bären fort…, nun.., dann läge die Quelle eines der Quellflüsse des Rauvin-Flusses tatsächlich in der Mitte des Moores…
Hhmm…., also…, ich weis einfach nicht. Ich brauche mehr Wissen..!







Der 216. Tag – Der 5. Tag in Yartar

Noch ein Tag lang den Kopf zerbrochen…!
Aber ich habe mich entschieden. Edgar, Robin und Eric werden noch eine Weile hier in Yartar bleiben. Ich selbst werde mit Thimoty per Pferd zu den Elfenstädten Everlund und Silverymoon im Westen der Trollwassermoore reiten. Dazu muss ich nur der Strasse folgen.  Die Reise sollte hin und zurück zirka 16 Tage ohne Aufenthalt dauern. Ich habe Notrationen für 30 Tage  mitgenommen. Dies sollte mehr als reichen.., selbst mit einer großzügigen Reserve.  Notfalls kann mir Thimoty mit seinem Langbogen ja einen Hirschen schießen.  Den Herr Elf Ambaruzz haben wir nicht mehr gesehen seit dem Vorabend der Schlacht um Yartar. Nun ja.., richtig zusammengewachsen waren wir ja eh nicht. So gesehen, stellt sein Wegbleiben keinen großen Verlust dar…
Morgen breche ich auf…

Der 217. Tag – Auf der Strasse nach Everlund  1. Tag

Wir sind sehr gut vorangekommen am heutigen Tag. Muss allerdings sagen, dass mich das Reiten doch mehr anstrengt wie ich gedacht hätte. Nun, immerhin sind wir zwölf Stunden im Sattel gewesen…
Ich bin müde..







Der 218. Tag – Auf der Strasse nach Everlund 2. Tag

Wir sind auch heute sehr gut vorangekommen…, allerdings werde ich dieses Tempo nicht weiter  durchhalten können.  Mein Sitzfleisch ist solcherart Tortur nicht gewöhnt. Wir werden heute viel früher rasten…
Ich habe barbarische Schmerzen und werde wohl  nur auf dem Rücken schlafen können.!
Eigener Nachtrag :
Diese Schmerzen sind mir zuviel geworden…! Bevor es mir nicht mehr möglich ist, reite ich lieber zurück nach Yartar und kuriere mich ein wenig aus….

Der 220. Tag – In Yartar

Es geht mir wieder besser..!
Nachdem ich nun fast zwei Tage lediglich auf der faulen Haut gelegen,   und mich ständig mit meiner  (zugegebenermaßen sehr gut wirkenden)  Salbe eingerieben habe, wird es aber auch Zeit. 
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und bin zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich dumm wäre, nur allein mit Thimoty nach Everlund zu reiten. Einmal davon abgesehen, das es gefährlich wäre, müsste ich dann später wieder auf den Wagen warten, sollte ich von Everlund gleich eine Expedition in irgend eine Richtung starten wollen.
Nein…, wir werden alle zusammen reisen !





Der 221. Tag – Aufbruch von Yartar nach Everlund

Welch nichterwartete Überraschung…!
Heute Morgen tauchte plötzlich der Herr Elf Abamaril wieder auf. Dieses Mal , trotz seines langen Wegbleibens ..-, ohne einen Hirsch. Dafür aber in seiner ureigensten Art, die wir so sehr an ihm lieben…!  Ich habe ihn gefragt, wo er denn in der Schlacht von Yartar gewesen ist. Natürlich wäre er auch dagewesen, sagt er, und auch gekämpft hätte er..!  Nun.., wie dem auch sei, ich kann auch hier nur wiederholen, dass weder ich noch Thimoty einen tapfer kämpfenden Elf  namens Abamnaril gesehen hat !   
Ich werde mir darüber keine Gedanken machen, da ich über diesem ganzen Theater stehe.
Ja…, was gab es noch..?? Ach ja der Herr „Caine“, wie sich dann im Nachhinnein herausstellte. Herr Caine saß am Boden und hatte eine Schale in der Hand, Ich hab ihm ein Goldstück reingeworfen. Vielleicht kann sich der arme Teufel davon eine gescheite Hose kaufen.
Ich habe seinem Wunsch entsprochen, und nehme in nach Everlund mit. So schmal wie er aussieht, wird er unsere Verpflegungssituation nicht sehr stark belasten. Und dann.., vielleicht kann er ja etwas, womit er sich in unsere Truppe einbringen kann…!
Ach so.., Herr Caine ist ein Mensch, er hat einen Stock aber keinen Hut auf…!
Kürz vor unserem Aufbruch haben wir noch Herrn John Smith  und seine drei Freunde kennengelernt. Auch sie wollen nach Everlund. Ich kann sie nicht eindeutig zuordnen, aber ich vermute, dass sich unter der abgerissenen Kleidung drei Menschen und ein Elf verbergen. Auch  bezüglich ihres Berufes kann ich mir nur schemenhaft vorstellen, was  sie (wirklich) tun, um ihr Brot zu verdienen. Die Kleidung welche sie tragen, ist auf alle Fälle wert diese Männer zur Beruhigung auf unserer Seite zu wissen.
Ich werde sie anheuern, und entsprechend ihrer Fähigkeiten einsetzen. Voraus gesetzt natürlich, dass ich  eine solche Summe überhaupt mein Eigen nenne.
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Endlich…!
Es haben sich keine Arbeits – und andere Reisewilligen mehr gemeldet, sodass wir endlich unsere Reise nach Everlund  beginnen können. Der Herr Elf  Aramis ist vorangegangen.., aufklären…, oder „vorscouten“ wie er das nennt.
Na also…

Der 222. Tag – Auf der Strasse nach Everlund   - 

Der Tag ist solchermaßen langweilig verlaufen, dass es einfach nichts zu berichten gibt, was auch nur die Tinte wert wäre, welche ich zum schreiben brauche.

Der 223. Tag – Auf der Strasse nach Everlund   - 
Heute hat es schon den gesamten Morgen immer einmal wieder ein wenig geregnet. Nach ein paar Stunden begann der Himmel immer mehr, seine Schleußen zu öffnen. Nein, dies war dann in der Tat kein Regen mehr. Ich kann nicht verhelen, dass ich dem Herrn Elf Abrakadabra einen recht ernsten Blick zugeworfen habe, bevor ich ihn fragte, wie das denn nochmals war, von wegen Druiden und Wetterkontrolle…, und das die Natur uns liebt…, und was er eben noch alles so sülzend von sich lässt! Nun, wenig überraschend, konnte er mir keine zufriedenstellende Antwort auf meine Fragen geben.  Ich fühlte mich zu der Äußerung hingerissen, das ich nunmehr wisse, warum es auf dieser Welt nicht mehr sehr viele Elfen gibt.  Wie heißt doch die alte Weisheit..? Wer braucht Feinde.., wenn er  einen Druiden hat…?
Überhaupt wenn dieser Druide ein Elf ist…!

Der 224. Tag – Auf der Strasse (?) nach Everlund

Meine Hoffnung , dass wir heute weiterfahren können, hat sich leider in Wohlgefallen aufgelöst. Hatte ich gestern Abend noch gehofft, das wir am heutigen Tag weiterreisen könnten, so hatte mich gründlich getäuscht. Der Himmel hat in der Tat alle seine Schleußen geöffnet !
Die Strasse ist als solche nicht mehr zu bezeichnen. Sie gleicht eher einem Schlammmeer und ist laut Edward im Moment nicht mehr befahrbar.
 Auch einen Anderen Weg haben wir, aufgrund des Regens und trotz anhaltender Suche  nicht finden können. Auch der Herr Elf Aramalz, konnte mit seinen „Druidischen-Elfenfähigkeiten“ kein Ergebnis erzielen . Und wenn selbst ein Druide nicht mehr im Freien voran kommt, dann kann etwas  nicht ganz in Ordnung sein…,und wenn es der Elfen-Druide ist…

Der 225. Tag – Auf der Strasse ( ! ) nach Everlund

Es hat aufgehört zu regnen…!
Endlich.., möchte ich meinen. Trotzdem nützt es uns nicht sehr viel.., denn die  Strasse ist noch immer unpassierbar. Mindestens heute und auch noch heute Nacht werden wir wohl noch warten müssen, bevor wir auch nur daran denken können , wieder die Strasse zu benutzen. Unser Wagen ist bis zu den Radnarben im Schlamm versunken. Und mit ihm das Vorzelt des Wagens. .Und wenn wir nicht aufpassen, dann kann uns vielleicht das gleiche Schicksal  ereilen.
Man möge sich einmal vorstellen.., mich, einer der größten der aufgehenden Sterne am Magierhimmel …, schnöde versunken in einem Matschloch…!
Nein.., ich wehre mich energisch gegen ein solches Schicksal.
Als warten bis morgen.
Morgen wird alles besser…!!
 
Der 226. Tag – (Wieder) auf der Strasse nach Everlund   

Es kann wieder weitergehen.
Ganz wie ich hoffte, ist bis heute morgen der Boden soweit abgetrocknet, dass wir weiterreisen können. Allerdings wird es ein gerüttelt Maß an Arbeit und Schufterei werden, den eingesunkenen Wagen wieder aus dem Schlamm zu befreien. Glücklicherweise habe ich mit Edward einen tüchtigen Kutscher.., und mit der Hilfe des bärenstarken Eric wird die Befreiungsaktion wohl weniger schwer, wie ich mir dies im Moment so vorstelle.
Ach ja…, da hab ich doch ein glückliches Händchen bei der Auswahl meiner Bediensteten gehabt…!
Hhmm…, gut gut… 

Der 232. Tag – 8 Tag auf der Strasse nach Everlund

Die ganze Zeit seit dem schweren Regen ist eine heftige Langeweile unser Begleiter. Niemand schreibt über diesen schlimmen Feind, der in Dich hineinkriecht.., und Dich von Innen her auffrisst..! Die Langeweile…, in keiner heroischen Heldengeschichte wird dieser Feind erwähnt…, der doch so sehr allgegenwärtig ist..!
Ich werde mit dieser unschönen Sitte aufräumen…, und auch darüber berichten, wie es zwischen den Glanzlichtern des Abenteuerlebens tatsächlich  aussieht.
Berichten.., über die Krieger.., die sich, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.., wie alte Männer hinlegen…, kaum fähig die geschundenen Knochen noch ohne Schmerzen zu bewegen…, oder ihr Gefluche, wenn einmal mehr die Klinge geschliffen werden muss….ja…, alles das werde ich einmal den unwissenden  nahe brin

Na…, da ist mir ja jetzt aber mal der Kragen geplatzt…!
Als ich gerade …naja…egal…, stoppt Edgar so scharf den Wagen, dass ich, wo ich jetzt mal ausnahmsweise aus Bequemlichkeit ein kurzes Nickerchen machen wollte.., mit meinem Kopf, dem Kostbaren.., gar heftig an die Seitenbeplankung stoße.
„Halt…das ist ein Überfall…“, höre ich da, als ich mich wutentbrannt aufsetze.
Was…? Ein Überfall…? Denke ich mir so…, als auch schon eine heiße Lohe des Ärgers in mir hochfährt, als mir einfällt, von welcher holden Maid ich gerade träumte…, und was sie gerade mit mir zu tun im Begriff gewesen war…!
Schnell werfe ich mir meinen Waffengurt um  und springe aus dem Wagen.
Da seh ich sie auch schon.., quer über der Straße stehen, diese abgerissenen Gestalten…´, die mir meinen schönen Traum versaut haben. In der Mitte, ein Mann mit einem vor Dreck stehenden Schlapphut. Er hat eine Keule in der Hand und lässt sie angelegentlich in seine andere Handfläche fallen. Frech grinst er zu uns herüber.
Schnell ist mein Plan gefasst, und ich stürme auf ihn los. Dieser Mann ist kein Gegner für mich, nicht jetzt, wo ich einen fast heilig zu nennenden Zorn in mir trage…!
Noch im Rennen ziehe ich zwei meiner Dolche. Er soll es sehen…, darum tue ich es erst jetzt. Natürlich kann ich außer dem Ziehen der Dolche nicht mehr sehr viel…, aber das sieht schon- glaub ich- sehr professionell aus, schließlich habe ich auch schon unglaublich an diesem kunstvollen Ziehen geübt…!
„Willst Du wirklich sterben, du Schurke…?“ , schreie ich den vermutlichen Anführer an, und fuchtle ihm wie wild vor dem Gesicht mit meinen beiden Dolchen herum.
„ Willst Du tatsächlich Dein lächerliches Leben unter meinen Händen aushauchen…, mit aufgeschlitzter Kehle…? Renne …sag ich Dir.., renn davon…und Du lebst.., bleib stehen…und sterbe…!“
Ich merke wie der Mann stockt.
Bisher muss ich sehr überzeugend gewirkt haben. Nun, in mir wohnt auch ein großer Arger.  Ich merke es selbst…, dass ich ein vor Zorn gerötetes Gesicht habe…! Ein Gesicht, welches sich gerade an den gewaltigen Busen der Maid…..
Ich schaue ihn mit gefletschten Zähnen an. Wenn mein Bluff nicht klappt…, werde ich hier auf der Stelle einen Feuerball werfen. Die Banditen werden alle in seinem Wirkungsbereich sein.
Ich auch…, aber ich bin mir sicher, das ich überleben werde. Ein brutaler.., aber auch wirkungsvoller Plan.
Was ich selbst  nicht gemerkt habe, Herr Smith und seine drei Begleiter haben sich inzwischen, unbemerkt, von hinten angeschlichen.
„Also…, ich würde ja tun, was er sagt…!“
Herr Smith ist dabei so ruhig und knochentrocken, dass ich mich fast an mich selbst erinnert fühle.
Ich kann sehen , wie die Augen meines Gegenübers zu flattern beginnen.
Es ist die pure Angst, welche ich da sehe.
Panik…!
Und da, geht er auch schon einen Schritt zurück..
„Tja…also…, äh…, hm… also es war ja.. gar nicht so gemeint !“
Er tritt noch weiter zurück.
„Machen wir doch einfach so…, als wär…, äh..garnix passiert…!“
Gehetzt sieht er sich um.
„Rückzuuug Männer….!“
Wild flüchten sie zurück in den Wald, von wo sie gekommen sind.
Ich bin ja sooo eiskalt…!
Oh…, ich liebe es, ein Held zu sein…!
Ooohh  jaaa….!!!!

*

Der 235. Tag –  10 Tage auf der Strasse nach Everlund

Nach nunmehr zehn Tagen auf der Straße, hebe ich heute wieder die ersten Zeichen von Zivilisation gesehen. Es war ein Aussiedlerhof der sehr versteckt ein wenig abseits der Strasse lag. Hätte ich nicht dringend einem menschlichen Bedürfnis hätte folge leisten müssen, wäre ich gar nicht an eine Stelle gekommen, an der ich das Haus dann tatsächlich sah.  Die Menschen die hier leben, müssen der Ruhe sehr bedürfen. Und sie sind entweder sehr tapfer…, oder sehr dumm. Hier würde niemand merken, wenn ihnen Arges geschieht…


SI VIS PACEM, PARA BELLUM...!

PS : Wer Schraibfeler finded, darf sie berhalden...!