Autor Thema: Spannungsbogen?  (Gelesen 3483 mal)

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Talwyn

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Spannungsbogen?
« Antwort #15 am: 22. Juli 2009, 16:15:17 »
Zitat
Letzen Endes sind alle Abenteuer (selbst Improvisationsabenteuer) in irgendeiner Weise vorkonstruiert und wenn es alleine durch das "Vordenken" des Spielleiters geschieht.
Das sehe ich anders. Ein Spieler sollte jederzeit die Möglichkeit haben, im Abenteuer andere Wege zu gehen oder sogar das Abenteuer komplett zu verlassen, d.h. z.B. den Oberbösewicht ignorieren. Ich kann keine "Steigerung" oder einen "Höhepunkte" einbauen, wenn die Charaktere gerade beim Shoppen in einer Hafenstadt sind, fernab vom Dungeon.
Sowas absolut freies kann kein Mensch leiten und das wollen auch die wenigstens Spielen, weil dabei am Ende immer völlige Banalitäten rauskommen und man irgendwann in Stereotype und Klischees verfällt, weil man ja alles immerzu improvisieren muss.

Ich will sowas als Spieler nicht, das ist eine vollkommen übertriebene Freiheit.

Das stimmt nur so lange, wie man ein traditionelles Regelwerk benutzt. Im Indie-Bereich gibt es Spiele mit denen genau das sehr wohl funktioniert. Allerdings stimme ich Raven zu: Es ist richtig anstrengend, sowas zu leiten, insofern stellt sich natürlich die Frage, ob man das will.

Drudenfusz

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Spannungsbogen?
« Antwort #16 am: 25. Juli 2009, 05:51:12 »
Zitat
Letzen Endes sind alle Abenteuer (selbst Improvisationsabenteuer) in irgendeiner Weise vorkonstruiert und wenn es alleine durch das "Vordenken" des Spielleiters geschieht.
Das sehe ich anders. Ein Spieler sollte jederzeit die Möglichkeit haben, im Abenteuer andere Wege zu gehen oder sogar das Abenteuer komplett zu verlassen, d.h. z.B. den Oberbösewicht ignorieren. Ich kann keine "Steigerung" oder einen "Höhepunkte" einbauen, wenn die Charaktere gerade beim Shoppen in einer Hafenstadt sind, fernab vom Dungeon.
Sowas absolut freies kann kein Mensch leiten und das wollen auch die wenigstens Spielen, weil dabei am Ende immer völlige Banalitäten rauskommen und man irgendwann in Stereotype und Klischees verfällt, weil man ja alles immerzu improvisieren muss.

Ich will sowas als Spieler nicht, das ist eine vollkommen übertriebene Freiheit.

Das stimmt nur so lange, wie man ein traditionelles Regelwerk benutzt. Im Indie-Bereich gibt es Spiele mit denen genau das sehr wohl funktioniert. Allerdings stimme ich Raven zu: Es ist richtig anstrengend, sowas zu leiten, insofern stellt sich natürlich die Frage, ob man das will.
Vielleicht ist es auch einfach nur eine Sache der Übung? Muß sagen, wenn man mit seinen Spielern darüber spricht das man Abenteuer spielt und nicht versucht irgendwie Realismus zu simulieren, sie meist von ganz alleine sich irgendwo reinsteigern (man braucht ihnen nur gute Gründe geben), so kann man den Spannungsbogen dann recht einfach improvisieren (und zur Not sollte man als Spielleiter keine Angst vor einem Antiklimax haben, wenn die Spieler wirklich sehr Geschickt sind).

Jackonyourback

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Spannungsbogen?
« Antwort #17 am: 06. September 2009, 12:09:29 »
Ich wage mal zu behaupten, dass auch eine frei geleitete Session sich an einem Spannungsbogen orientiert.
Dies begründet sich auf der Annahme, dass wenn die Session nicht für alle Teilnehmer zufriedenstellend war, das nächste Mal jemand anderes leiten wird oder aber der DM  einen Plot (vor)schreibt. Und wenn dann die Zufriedenheit noch daraus resultiert, dass alle ihren Spaß hatten, und nicht wieviel stärker der eigene Charakter nach der Session geworden ist, dann wird sich der Plot ähnlich einer Geschichte verhalten haben.
Insofern ist es mMn notwendig für nicht so erfahrene Spielleiter, sich an einen Spannungsbogen für ihre nicht frei geleiteten Plots zu halten. Auf die Art werden die Abenteuer interessant und die Gruppe bleibt zusammen, was möglicherweise dazu führt, dass der Spielleiter irgendwann einmal auch bei freiem Leiten in der Lage ist, das Ganze spannend zu halten.

Ich spreche aus eigener Erfahrung, da meine Spieler zuletzt meinten, meine (fast)  frei geleiteten Abenteuer wären die Besten gewesen.

Einen letzten Punkt noch zum Thema "den Oberbösewicht ignorieren". Das kann durchaus zu Enttäuschung auf seiten des SL führen, der gerade bei DnD vermutlich sehr viel Arbeit in den Oberbösewicht und seine Pläne, sein HQ, usw. gesteckt haben dürfte.
'Fun will now commence.' - 7of9