Autor Thema: Atmosphäre der Ideen  (Gelesen 7775 mal)

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TheRaven

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Atmosphäre der Ideen
« am: 11. Juli 2009, 15:14:05 »
Rollenspiel ist ein kreatives Hobby für alle Beteiligten und besonders für den Spielleiter. Allerdings sind gewisse Situationen, Orte, Kulissen und weitere Aspekte hilfreicher dabei kreativ zu wirken als Andere. Was macht ihr, damit sich eure Kreativität frei entfalten kann und ihr schnell auf gute Ideen kommt? Bestimmte Musik? Bestimmte Getränke? Rituale? Sommerwiese oder eher kalter Keller? Google oder Papier und Bleistift? Vielleicht ist auch das Gegenteil interessant. Also was behindert eure Kreativität?
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #1 am: 11. Juli 2009, 15:23:22 »
Definitiv Papier und Bleistift, am besten liegend auf dem Bett. Musik ist eher störend, da sie mir entweder auf den Wecker geht oder mich ablenkt. Sonstigen Lärm kann ich aber eigentlich ziemlich gut abschalten.

Besonders wichtig ist aber für mich, dass ich laut denken kann. Dass ich meine Gedanken sprachlich ausformuliere, ist für mich sehr wichtig, um zum Kern eines Problems vorzudringen. Wenn ich das nicht darf, bin ich schnell mal gedanklichen Blockaden ausgesetzt.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

widdi

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #2 am: 11. Juli 2009, 15:45:41 »
Mir gehts genauso, wenn ich nicht höre was ich sage, weiß ich nicht was ich denke  :D
Nein im Ernst, ein ruhiges Örtchen mit vielleicht leiser Musik und keine Störungen durch PC, Telefon oder streunende M..enschen. Dann funktioniert mein Kopf. Ich mal mir bestimmte Persönlichkeiten oder Orte aus und erstelle dann viele Situationen um diese herum.
Und wenn ich so darüber nachdenke, schreib ich vermehrt nach Sonnenuntergang an meinen Abenteuern und hab auch immer ein Stamperl Schnaps mit dabei... is mir noch nie aufgefallen.  :huh:
Proud member of the PL
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos - Psionics rock!

Alpha_Centauri

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #3 am: 11. Juli 2009, 17:33:29 »
Generelle Ideen kommen mir oft wenn ich zu Fuß von A nach B unterwegs bin. Wenn ich von einer Figur eine Idee habe findet die Ausarbeitung meist am PC Statt. Ein Word Dokument mit der Geschichte und den Vorgehensweisen, früher waren da auch die Spielwerte drin soweit nötig, mittlerweile werden die sofern ich sie brauche mit der Heroforge erstellt.
Störend ist dabei vor allem die Anwesendheit von Spielern der Runde. Allgemein bin ich beim erstellen von Figuren auch lieber allein, ich kann es nicht haben wenn mir jemand reinredet.
Der Inhalt dieses Beitrages spiegelt meine persönliche Meinung und oder meinen Wissensstand zum Zeitpunkt des Absendens des Postes wieder.

Deus Figendi

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #4 am: 11. Juli 2009, 17:52:43 »
Krea-was? Kenn ich nicht!?

Naja im Ernst, kann ich nicht genau sagen, alleine funktioniert's besser als wenn jemand anwesend ist und ansonsten sitze ich halt wahrscheinlich gerade am Rechner und dann kommt mir eine Idee und dann öffne ich das Projekt für das die Idee ist und schreibe es hinein. Und wenn ich dann erstmal angefangen habe dann fließt es idR auch erstmal. Irgendwann ist dann "alle" und ich höre darauf hin auf und warte wieder auf die Muse.
Sollte ich mal nicht an einem Rechner sitzen mache ich mir den sprichwörtlichen Knoten ins Taschentuch bzw. äquivalent. Wenn ich z.B. gerade "auf der Arbeit" bin und keinen Kundenkontakt an dem Tag mehr erwarte, dann nehme ich eine Rolle Krepp-Klebeband und wickle mir eine Runde um mein Fußgelenk, dann nehme ich einen Filzstift und notiere noch etwas auf dem Kreppband. Es ist fast unmöglich daheim so ein "abgebundenes Bein" zuhause zu übersehen (spätestens, wenn ich die Hose ausziehen will).
Andere Situationen andere Methoden, aber wie gesagt mehr oder minder "Knoten im Taschentuch".
Aber daran sieht man vielleicht: Die Umgebung ist fast egal bzw. konnte ich noch kein Muster erkennen, irgendwann kommt halt was und dann wird es schnell notiert und später eben ausgearbeitet.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
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Darigaaz

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #5 am: 11. Juli 2009, 18:07:56 »
Ruhe. Das ist das Wichtigste. Musik kann helfen, dann ist die Idee an sich aber schon geboren und lediglich die Präsentation wird dabei entwickelt und Musik hilft mir dabei, meistens sind es dann aber auch Kämpfe, und sie ist dann genretypisch aus allen möglichen Soundtracks zu Spielen oder Filmen entnommen. Einen plot, einen Regelmechanismus, Beschreibungen etc. muß ich in Ruhe entwickeln.

Dazu noch eine Tasse Kaffee, Stift und Papier. Der Ort ist direkt am PC oder bei schönem Wetter draußen.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Niedertracht

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #6 am: 11. Juli 2009, 18:09:01 »
Zu sagen: "Jetzt zünde ich mir ein paar Kerzen an, dämme das Licht, lege entspannende Musik auf und dann erarbeite ich den nächsten Plot/die nächste Sandbox/die nächste Eisenbahnstrecke." halte ich für absolut kontraproduktiv. Kreativität ist etwas, das man nur sehr schwer erzwingen kann und wenn damit nicht sein täglich Brot verdient auch nicht erzwingen sollte. Meistens ist das Endprodukt eh nur irgendwelcher Müll.

Von daher kommen Ideen an jedweden Orten, zu jeder Zeit und in jeglicher Umgebung. Mag sein, daß für manche Menschen manche Situationen fördernder sind, aber diese zu erschaffen, ist immer noch keine Garantie.
Money is the only cause worse dying for.

DU#1229

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #7 am: 11. Juli 2009, 18:43:20 »
Beim Spielleiten.

Tatsache ist, dass ich die besten Ideen habe, während ich mit den Spielern, bzw ihren Charaktere in Interaktion bin. Denn ohne es zu wissen, geben sie mir eigentlich minütlich die genialsten Ansätze oder fordern meine Kreativität heraus. Was also bedeutet, dass viele Ideen gar nicht nur meine sind.
Und anhand dieser spontanen Eingebungen bastel ich dann das nächste Abenteuer oder führe den Kampagnenstrang fort.
Und selbst den habe ich schon improvisiert.

Alpha_Centauri

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #8 am: 11. Juli 2009, 19:04:03 »
Das ist natürlich auch ein Punkt. Wenn man überlegt wer könnte denen noch was Böses wollen hilft einem nichts mehr als ein paranoider Spieler. Der kommt auf Ideen die einem selbst gar nicht gekommen wären.
Der Inhalt dieses Beitrages spiegelt meine persönliche Meinung und oder meinen Wissensstand zum Zeitpunkt des Absendens des Postes wieder.

Matrix

  • Globaler Moderator
Atmosphäre der Ideen
« Antwort #9 am: 11. Juli 2009, 19:40:23 »
Also wenn ich etwas "erarbeite" dann sitze ich meist am PC, Kopfhörer auf und da plätschert dann leise Radio Rivendell vor sich hin. Das stört mich nicht, aber es herrscht auch keine so leere. Dann habe ich da so ein kleines Programm, dass mir alles bis auf den Textcursor schwarz ausblendet und dann kanns losgehen. Meistens noch einen Block davor liegen, falls man ein wenig brainstormen mag.

Besondere spontane Ideen kommen mir jedoch dann meist, wenn ich etwas tue, bei dem ich nicht viel nachdenken muss. Bspw. hatte ich einen Ferienjob, bei dem ich nur PCs zusammen schrauben musste. Nach einer Weile ging das wie von automatisch und wenn dann die Gedanken abschweifen, kommen da sehr interessante Dinge dabei heraus. Bus fahren, irgendwo hinlaufen, oder beim Malen (im Kunstunterricht) sind andere Beispiele für solche Situationen.
Gleisarbeiter sind die faulsten Arbeiter der Welt. Immer wenn ich mit dem Zug an denen vorbei fahr, stehen die nur rum!

Wormys_Queue

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #10 am: 11. Juli 2009, 19:51:28 »
Kreativität ist etwas, das man nur sehr schwer erzwingen kann und wenn damit nicht sein täglich Brot verdient auch nicht erzwingen sollte. Meistens ist das Endprodukt eh nur irgendwelcher Müll.

Es geht nicht ums Erzwingen, es geht ums Fördern. Und letzteres ist nicht besonders schwer, wenn man sich selbst ein wenig beobachtet, um herauszufinden, welche Atmosphäre die eigene Kreativität am ehesten anregt. Der Trick dabei ist: Nicht erzwingen, sondern entspannen.

Eine Garantie, dass dabei was rumkommt, gibt es natürlich nicht, das stimmt. Aber das mehr und bessere Ideen entstehen, wenn man sich günstige Umweltbedingungen schafft, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Schließt ja nicht aus, dass einen irgendwo unverhofft die Muse küsst.

Lesen halte ich übrigens auch für eine sehr kreativitätsfördernde Freizeitbeschäftigung.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Der Tod

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #11 am: 11. Juli 2009, 21:10:26 »
Hmm...gute Frage. Nach spontaner Reflexion würde ich sagen:

- Musik: Seien es die Stimmungen die Bilder hervorrufen, oder auch die Texte selbst. Die Ideen die da kommen sind oftmals schwer umzusetzen aber immer inspirierend. Kommt natürlich auf den richtigen Musikstil an.

- Gespräche: Immer vorrausgesetzt der Gesprächspartner ist keiner der Spieler. ;) Aber der Gedankenaustausch (neudeutsch mit Brainstorming beschrieben) mit einem anderen kreativen Menschen ist mindestens genau so hilfreich wie das einmauern im stillen Kämmerlein.

- Uni: Erstaunlich, aber auf sehr vielen Ebenen. Seien es die Vorlesungen über verschiedenste Themen (Geschichte ist eine Fundgrube!), die Lektüre zu besagten Themen oder auch nur die Zeit des gedankenverloren dahindümpeln, falls es mal langweilig werden sollte.

Aber insgesamt braucht es vor allem etwas Zeit um den Kopf frei zu haben, ein bisschen Input und Spaß an der Ideenentwicklung. Und ganz wichtig: Liegen! Keine Ahnung warum, aber die besten Ideen kommen im Liegen.
:D

« Letzte Änderung: 11. Juli 2009, 21:13:49 von Der Tod »

Evermore

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    • Bring it BACK!
Atmosphäre der Ideen
« Antwort #12 am: 11. Juli 2009, 21:14:28 »
Spazieren gehen, Radfahren, Autofahren, Zug fahren. Einfach unterwegs sein.

Was mir beim Dungeonbasteln hilft ist es einfach mal die Dungeon Tiles aufzulegen und ein paar Miniaturen rauszusuchen, das geht auch prima.
Nimm 10!

Drumlin

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Atmosphäre der Ideen
« Antwort #13 am: 12. Juli 2009, 17:37:19 »
Die Ideen bekomme ich meistens auf der Arbeit. Wenn ich was machen, bei was ich nicht sonderlich nachdenken muss, sondern nur handeln, oder ich auf irgendwas warten muss, dann denk ich drüber nach. Die Idee kommt dann irgendwann plötzlich als Geistesblitz, wenn ich gerade nicht mehr dran denke. Die Ausarbeitung der Werte und des Abenteuers passiert dann zu Hause am Rechner, während eine DVD läuft. Dann is mir auch egal, wenn jemand dabei ist, oder nicht, solange er/sie mich nicht ständig anlabert.
"Bluten ist eine freie Aktion."

Eleonora

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    • Aas und andere Leckerein
Atmosphäre der Ideen
« Antwort #14 am: 12. Juli 2009, 17:43:44 »
Beim Spielleiten.

Tatsache ist, dass ich die besten Ideen habe, während ich mit den Spielern, bzw ihren Charaktere in Interaktion bin. Denn ohne es zu wissen, geben sie mir eigentlich minütlich die genialsten Ansätze oder fordern meine Kreativität heraus. Was also bedeutet, dass viele Ideen gar nicht nur meine sind.
Und anhand dieser spontanen Eingebungen bastel ich dann das nächste Abenteuer oder führe den Kampagnenstrang fort.
Und selbst den habe ich schon improvisiert.

Genau so.
Gute Bücher & Filme können auch zu Ideen beitragen, aber das meiste entsteht in der Tat wenn die Spieler Dinge sagen wie: "Gott sei Dank ist es doch kein gefallener Eulenbär-Paladin der zum Vampir und finsteren Streiter wurde." (maßlose Übertreibung und Nichtbeachtung von Regeln war an dieser Stelle erwünscht).
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