Hm, ich hatte so was aus dem Bauch heraus schon erwartet. Ich schiebe es vor allem darauf, daß binnen eines Jahres laufende oder begonnene Kampagnen kaum zu Ende zu spielen sind, und daß Konversion einer Kampagne bzw. der Charaktere von 3 auf 4 sich im Gegensatz zum Umstieg von 2 auf 3 recht schwierig gestaltet. Bei uns ist die 4E-Runde auch eher das Ergebnis eines Zufallsgesprächs.
Zudem haben viele Leute vermutlich einfach Berge von relativ neuem, erst vor wenigen Jahren erschienenem 3.0-/3.5-/OGL-Material herumfliegen, das sie erst mal benutzen möchten, ehe sie das neue System aktiv spielen (so ist es bei mir irgendwie auch: Midnight, Eberron, Freeport und AGOT möchten gerne mal gespielt werden, FR, Greyhawk und Rokugan liegen unbeachtet im Keller, usw., also ist die 4E nur ein Ableger unter vielen, die D&D-fremden Systeme wie Dark Heresy mal nicht mitgezählt, die auch im Regal auf ihre große Stunde warten - und die 4E spiele ich momentan sogar!). Gib dem Ganzen noch ein, zwei Jahre, bis die laufenden Runden sich etwas ausgedünnt haben, dann dürften sich Pathfinder und 4E größere Stimmenblocks sichern. Auch wenn der große Teil der Stamm-User im Gate vermutlich keinen Grund hat, vom bereits gekauften System so schnell abzuspringen, nur weil es ein neues Modell gibt.
Nachtrag: Unter den Leuten in meinem Bekanntenkreis, die D&D-ähnliche Sachen spielen (vorwiegend Spieler zwischen 25 und 40), teilt sich das außerhalb unserer eigenen Runden zum Beispiel in drei ziemlich exakt gleich große Lager, die fast ausschließlich 4E, OD&D/LL/etc. und 3E spielen. Wobei sich 3E halbe-halbe in FR und d20 Future splittet. Im gesamten Bekanntenkreis gibts auch genau einen Pathfinder-Abonnenten, der das aber nicht spielt. So ist das halt.
Aber sonst: Ja, ich kenne Leute, die momentan nur 4E spielen. Etwa ein Drittel der mir bekannten d20-Spieler.