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Autor Thema: Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"  (Gelesen 76288 mal)

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Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #45 am: 28. August 2009, 13:18:16 »
corrected for you :oops:

Siran

  • Mitglied
Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #46 am: 29. August 2009, 09:45:14 »
Was bei DSA - neben den Abenteuern - den stabilen Abverkauf ausmacht, sind die Regionalspielhilfen.
Die detailliert ausgearbeitete Welt ist ja DIE Stärke von DSA, und die Regionalspielhilfen setzen das relativ gut um.
Wenn man mal bedenkt, dass eine RSH im Schnitt 20-25 Euro kostet und es bereits über ein Dutzend davon gibt, dann kann man sich ausrechnen, dass daraus ein starker Umsatzanteil resultiert.

Hinzu kommt, dass Ulisses - im Gegensatz zu Fanpro - für eine relativ zügige und regelmäßige Veröffentlichung sorgt.
Während man damals noch locker ein halbes Jahr auf ein neues Band warten musste, habe ich nunmehr den Eindruck, dass alle paar Monate ein neues Werk erscheint.

Acrylium

  • Gast
Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #47 am: 29. August 2009, 12:46:15 »
Witzig. Gerade die Regionalspielhilfen haben mir seinerzeit den Spaß an DSA genommen. Eine so bis ins letzte Detail ausgearbeitete Welt die keinen Freiraum mehr für Fantasie läßt, in der man keine Burg mehr als Spielleiter erfinden darf die nicht in einer der Spielhilfen oder Boxen genannt und erklärt wird, in der nirgends eine Zufallsbegegnung stattfinden darf weil die entsprechende Gegengend eventuell nicht zur Physiologie einer Kreatur passt, wo kein malerisches Dorf mehr im Nebel liegt, weil alles bis ins letzte Detail kartographiert ist, wo kein böser Baron mehr Intriegen spinnen kann weil sein Stammbaum und Verwandschaftsgrad schon in einer Spielhilfe festgelegt wurde, legt jede Vorstellungskraft in Ketten und ist Gift für die mystische Atmosphäre.
Und jetzt haben sie's geschafft diesen Wahnsinn der nur der Befrieduigung kommerzieller Interessen diesen soll tatsächlich als "DIE Stärke" zu deklarieren? Wahnsinn... also am Marketing kann der Niedergang der Rollenspiele offensichtlich nicht liegen.

TheRaven

  • Mitglied
Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #48 am: 29. August 2009, 13:04:11 »
@Acrylium
Da bist du aber über die selbst gestolpert. Wer das DSA Material als Sakrosankt ansieht hat eh einen an der Waffel. Es ist schön, dass alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet ist, damit ich davon haargenau das nehmen kann was ich und meine Gruppe braucht und den Rest lasse ich links liegen. Gefallen mir gewisse Details nicht, dann ändere ich sie und will ich den Wald unerforscht, dann ist er es auch. Genau das verwundert mich immer an der DSA Kritik. Man wirft dem Spiel Engstirnigkeit vor, weil man meint auch alles verwenden zu müssen, was da steht. Fragt sich, wer denn nun hier engstirnig ist.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Windjammer

  • Mitglied
Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #49 am: 29. August 2009, 13:36:48 »
Ich finde es sowieso interessant, dass die Board Games scheinbar zum Motor der Industrie geworden sind.

In diese Richtung interpretiere ich auch die Produktgestaltung von WarhammerFRP 3E. Es geht nicht nur um die Verpackung sondern auch um die Distribution. Wenn diese schicke 100-Dollar-Box neben Descent und Runebound, und Co., in den Regalen von Kaufhäusern und regulären Spielläden steht, ist es häufiger vertreten und wortwörtlich auch in Reichweite von Otto-Normal-Kunden, die für süffige Hinterhofläden voller Nerds nichts übrig haben, wenn sie von ihnen wissen würden.

Es war ein Riesenfehler mMn, die 4E von D&D nicht in einer schicken Box mit Tiles und Minis herauszugeben; Quickstart-Regeln, der Rest (Powers, Items, Featbeschreibungen) auf Kärtchen. Die 4E-Starterbox von WotC verfolgt prinzipiell diesen Gedanken, scheitert aber daran, nicht den Ansprüchen eines normalen Brettspielkäufers zu genügen (angefangen von dem zu weichen Karton bis zum Fehlen von Figuren). Ich hoffe, die 5E macht das richtig, und folgt dem Beispiel von Warhammer. Das Problem ist, dass Spiele (wie 4E) längst nicht mehr für die Hardcore-Fanbase entworfen werden, aber noch immer primär in deren Kreisen vertrieben werden (in FLGS). Völlig falsches Product Placement. Den gleichen Fehler macht WotC auch im CCG-Sektor:

Zitat von: Archoangel zu CCG
Hobby Channel nützt ihnen wenig, wenn sie vor nicht allzu langer Zeit noch Top2 im Overall Segment waren. Schließlich wird die Kohle bei den CCG nicht im Hobbystore gemacht, sondern in den Kaufhäusern.

Das regt mich an Magic in Deutschland so auf. In jedem Kaufhaus (Kaufhof, Galeria, ...) bekomme ich Yugi-Oh-Karten ohne Ende, aber Magic-Kartensets werden nur in Hinterhofläden vertrieben. Events werden auch nur für die Sammler und Nerds gemacht (Turniere in pissigen Bahnhofshallen), nicht für normale Leute, die vielleicht mal daran interessiert sind, ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, ohne aus dem Spiel gleich ein ganzes Hobby zu machen. Die Zukunft bei den CCGs sehe ich deshalb bei Produkten wie Dominion oder den fertig abgepackten CCGs (ohne erstem C) bei FFG, die in den Kaufhäusern in den Regalen stehen (werden), gleich nach der Spiel des Jahres-Riege, und die dem Kunden in einem schicken Karton alles auf einmal in die Hand geben, was er je zum Spielen braucht. Die Starterboxen von WotC (ob jetzt zu DDM oder Magic) sind das ja bekanntlich nicht - man ködert den Kunden mit bewußt unvollständigen Produkten, und das läßt sich der reguläre Kunde, der bei Spiel-Einkäufen anderes gewohnt ist, nicht gefallen.
« Letzte Änderung: 29. August 2009, 13:42:30 von Windjammer »
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Zechi

  • Globaler Moderator
Marktentwicklung D&D und RPGs sowie andere "Hobby Games"
« Antwort #50 am: 29. August 2009, 14:15:00 »
Es war ein Riesenfehler mMn, die 4E von D&D nicht in einer schicken Box mit Tiles und Minis herauszugeben; Quickstart-Regeln, der Rest (Powers, Items, Featbeschreibungen) auf Kärtchen. Die 4E-Starterbox von WotC verfolgt prinzipiell diesen Gedanken, scheitert aber daran, nicht den Ansprüchen eines normalen Brettspielkäufers zu genügen (angefangen von dem zu weichen Karton bis zum Fehlen von Figuren). Ich hoffe, die 5E macht das richtig, und folgt dem Beispiel von Warhammer. Das Problem ist, dass Spiele (wie 4E) längst nicht mehr für die Hardcore-Fanbase entworfen werden, aber noch immer primär in deren Kreisen vertrieben werden (in FLGS). Völlig falsches Product Placement. Den gleichen Fehler macht WotC auch im CCG-Sektor:

Hmm, ich war zwar seit Ewigkeiten nicht mehr in den USA, aber auf EN World wird regelmäßig erwähnt, dass D&D nahezu das einzige Rollenspiel ist, welches außerhalb von FLGS vertrieben wird, z.B. über die großen Buchketten wie Barnes and Nobles und sogar Wal Mart.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Archoangel

  • Mitglied
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« Antwort #51 am: 29. August 2009, 15:16:21 »
Ich hoffe die 5E bekommt wieder eine Trennung in D&D/AD&D für den Massenmarkt/die alten Fans.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Windjammer

  • Mitglied
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« Antwort #52 am: 29. August 2009, 15:34:32 »
Barnes & Noble ist aber kein Kaufhaus, sondern ein Buchladen. Ja, auch in Deutschland gibt es in Buchläden kleine Brettspielabteilungen, aber der Brettspieler kauft seine Dinge doch in der Regel in einem größeren Kaufhaus. Mit dem anderen Beispiel, Walmart, hast Du allerdings absolut recht. Ich gehe auch davon aus, dass die 4E sporadisch in den klassischen US-Spielläden wie Toys'R'Us vertreten ist. Mein unfundierter Eindruck ist dennoch, um es nochmal zu sagen, dass der Vertrieb primär über die FLGS geschieht. (Und Nicht-D&D-Produkte, selbst 3PP, haben sowieso nur in FLGS eine Chance (erinnere mal an den Joe Goodman Post in der Mitte des Sommers), aber um die ging es ja hier nicht.)

Was die Buchläden betrifft, war ich in letzter Zeit (auch davor nicht ;) )ebenfalls nicht in den USA, dafür aber in England, wo die Amerikanische Buchkette Borders (und weitere) vertreten sind. Die hatten letztes Jahr zum Release, also Juni, Core Sets und einzelne 4E Grundwerke. Mittlerweile habe ich kein einziges davon gesehen. Nur Starwars SAGA wird weiterhin verkauft. Ob und wieviele RPG-Bücher also in regulären Buchläden verkauft werden, kann ich nicht einschätzen. Mein Eindruck der letzten 5-6 Jahre in England (als ich noch häufiger dort war), ist aber, dass hier ein starker Rückgang stattfindet.* Vormals konntest Du bei Borders auch Nischenprodukte wie Manual of the Planes und Deities&Demigods kaufen (also 3.0er Teile), die letzten Jahre so gut wie gar nichts mehr. 3.5 Grundbücher habe ich das letzte mal 2004 in einem Buchladen gesehen. Die 4E Corebooks waren also eine Eintagsfliege.

*Siehe auch hier, das Erik Mona Zitat.
« Letzte Änderung: 29. August 2009, 15:38:09 von Windjammer »
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Zechi

  • Globaler Moderator
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« Antwort #53 am: 29. August 2009, 16:30:42 »
Gibt es in den USA überhaupt noch das klassische "Kaufhaus"? Das ist ja auch bei uns am Aussterben, daher glaube ich nicht so recht, dass das ein effektiver Weg ist.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Kelon

  • Mitglied
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« Antwort #54 am: 29. August 2009, 23:27:21 »
Einfach ein paar Anmerkungen

1. Borders & Co. Ich war dreimal in den Staaten, in jedem gr. Buchlanden in dem ich war habe ich Rsp Bücher gesehen. D & D auf jedenfall,manchmal auch andere Systeme. Ja, 2008 auch 4.0.
2.DSA. Die Leute die ich kenne, haben vom Hintergrund geschwärmt. Die Regeln hat noch nie einer gelobt. Ich kenne Leute die genervt aufgegeben haben.
3. Schrumpfender Markt. Viele Systeme ähneln sich einfach zu sehr. Es gibt einen kleinen Kreis von Leuten, die sehr viel kaufen und eher seltener alles spielen. Für Nichtspieler ist ein Einstieg ohne Heranführung (ja, es gibt Ausnahmen!) schwer möglich. Bin mal gespannt auf Warhammer 3, könnte gut sein um mal Nichtspieler zum Rsp zu bringen. Viele "eingesessene" Spieler tun sich mit Veränderungen schwer.

Ferrus Animus

  • Mitglied
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« Antwort #55 am: 30. August 2009, 01:46:05 »
Auch wenn es nur Anekdoten sind: Die Berichte über 4E-Bücher vor dem Release geben als Quellen des Erwerbs bisher entweder Amazon oder einen der Bücherläden an. Sehr selten nur FLGS.

Andererseits darf man nicht vergessen, das Wizards FLGS als einen wichtigen Teil des Hobbies, v.a. für Neu-Spieler ansieht und entsprechend agiert. Sie haben deswegen z.B. vor ein paar Jahren als Bedingung für Magic-Händler  eingeführt, dass Verkaufsfläche vorhanden sein muss, um die reinen Online-Händler auszuschließen und die FLGS zu stärken.
Deswegen denke ich auch, dass die FLGS einen großen Teil ausmachen, während die Buchläden eher für Präsenz sorgen.
Allerdings sollte man die Preisvorteile und damit wohl verbundenen Absatzmengen. v.a. von Amazon nicht unterschätzen.

Ich hoffe die 5E bekommt wieder eine Trennung in D&D/AD&D für den Massenmarkt/die alten Fans.

Sehr unwahrscheinlich. WotC sieht die Aufsplittung der Kundschaft in die vielen Untergruppen für einen der größten Fehler von TSR, den sie nicht wiederholen werden.

TheRaven

  • Mitglied
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« Antwort #56 am: 30. August 2009, 10:31:23 »
Viele Systeme ähneln sich einfach zu sehr.
Das ist eigentlich nicht wahr. Die paar grossen und erfolgreichen Spiele im Meer der Rollenspiele sind sich ähnlich. Aber genau daraus könnte man auch den Rückschluss ziehen, dass eben genau das von den Leuten gewünscht wird. DSA3 hat akzeptable und brauchbare Regeln, die 4E ist, naja, ein Schritt zurück zu AD&D.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

  • Mitglied
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« Antwort #57 am: 30. August 2009, 12:03:44 »
Manchmal denk ich, dass muss an der 4 liegen  :D
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Zechi

  • Globaler Moderator
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« Antwort #58 am: 30. August 2009, 14:05:02 »
Ich habe das DSA-Thema mal gesplitted. Das neue Thema findet man hier.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Zechi

  • Globaler Moderator
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« Antwort #59 am: 09. November 2009, 15:16:30 »
Hier gibt es mal wieder eine Marktanalyse von ICv2: Inside Pop Culture für das dritte Quartal 2009 über alle Hobby Game Sparten und natürlich auch für Rollenspiele. Es wird wohl niemanden verwundern, dass D&D seine Spitzenpositiion verteidigt, aber Pathfinder von Paizo war letztes Quartal gar nicht gelistet und ist nun auf Anhieb dank des Pathfinder RPG auf Platz 2 gelandet.

Dafür ist Dark Heresy von Platz 2 auf mindestens Platz 6 abgestürzt. Die anderen Plätze sind dagegen mit den alten Bekannten der letzten Quartale besetzt. Hier wird die nächsten Quartale interessant, ob Pathfinder sich langfristiger in den Top 5 platzieren kann oder alles nur auf dem Release des Pathfinder RPG basiert.

Interessant sind aber auch die anderen Sparten, z.B. halten sich die D&D Miniaturen ganz gut, wenn auch nicht spitzenmäßig.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

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