Seit einigen Jahren ist die Entwicklung recht deutlich zu sehen: Die Schnittmenge der Zeit (und auch der räumlichen Nähe) im rollenspielenden Freundeskreis wird immer kleiner. Mittlerweile bestehen unsere Runden meist aus 4 Personen: 3 Spielern und einem Meister. Das läuft im Normalfall auch ganz gut - nur die Terminfindung erweist sich als immer schwieriger, weil die Zeitpläne einfach immer unterschiedlicher werden. Die Erfahrung zeigt, dass zwei meiner Freunde und ich im wesentlichen so ziemlich die gleichen Freizeit-Fenster haben, die Rollenspiel zulassen und so denk' ich schon länger über den Plan nach, eine 2-Spieler-Kampagne zu leiten.
Das Problem: Meine fehlende Kreativität bei der Abenteuergestaltung
Wenn ein Plot, ein Abenteuer oder auch eine ganze Kampagne steht, funktioniert das Meistern super - nur bis dahin ist es für mich meist ein beschwerlicher Weg. Im Normalfall hab' ich also frei zugängliches Abenteuermaterial genommen, diese irgendwie in die Handlung eingeflochten bzw. Übergangsbögen gezeichnet und entsprechend der bisherigen Kampagne einfach meine Dinge (Personen, Örtlichkeiten) eingebaut. Das hat den Nebeneffekt, dass so ziemlich alles an brauchbarem Material, das ich bislang rumliegen hab, schon irgendwie verwendet wurde.
Gerade für so eine kleine Spielergruppe zweier guter Freunde sind meine Ansprüche recht hoch: hoher Rollenspielanteil, knackige Herausforderungen (nicht zwingend Kämpfe
) sowohl für Spieler als auch für die Charaktere, spielerische Tiefe und - wahrscheinlich mein größtes Problem: eine "großartige" Story. Wir spielen mittlerweile schon viele Jahre zusammen, so dass beim letzten Punkt gerne mit etwas "Neuem" aufwarten würde.
Diesem hausgemachten Ehrgeiz wird das, was mir bislang immer mal wieder in den Sinn kam, leider wenig gerecht. Letztlich fehlt mir der entscheidende Geistesblitz für "das große Ganze", die Story oder allgemein das, was die Kampagne ausmachen soll. Letztlich schweife ich gedanklich zu solchen Dingen ab, wie "hm, ich könnte mal unkonventionell anfangen. Die Charaktere begegegnen sich - in Gefangenschaft. Hey cool, vielleicht so, wie bei Cube. Nicht wissend, wo sie sind oder was das soll." Jo, das wär' schon einiger Stoff für Rollenspiel. Aber dann verzettel ich mich schon in Details: Wie soll denn ein Dungeon - v.a. wenn man direkt darin startet - für 2 Personen aussehen? Rätsel? Fallen? Kampf? Alles recht schwierig, vor allem, weil ich in früheren Kampagnen schon ziemlich viel, was klassische Rätselkunst angeht, verwurstet habe
Aber selbst wenn das dann überwunden ist: Wo kommen sie raus? Und wo soll das Ganze hinführen?
Hinzu kommt, dass ich bislang maximal mäßig-gute Erfahrungen mit begleitenden NPCs gemacht habe. Die Charaktere können dahingehend noch so komplex sein ... letztlich ersetzen sie einen weiteren Spieler nicht mal ansatzweise. Über kurz oder lang entwickelt sich ein unterstützender NPC zum Mitlaufcharakter, der zwar existent, am Tisch aber nicht sonderlich präsent ist.
Generell hab' ich zwei recht "kooperative" Freunde, was mir sowohl allgemeine als auch recht spezielle ("ihr seid beide Angehörige einer Magier-Akademie") Setups ermöglicht, aber so richtig mag der Funke derzeit bei mir nicht überspringen, was mich gerade deshalb ärgert, weil ich gerade verhältnismäßig viel Freizeit habe und die Zeit gerne zum konstruktiven Vorarbeiten für die nächsten Monate nutzen würde, wenn ich meine 3-Personen-Runde wirklich "durchziehen" will.
Falls jemand hilfreiche Ideen, Material(empfehlungen) oder einfach Anregungen parat hat: Ich bin ganz Ohr.
Danke für die Aufmerksamkeit