Thema: Bundestagswahl 2009

[Lethreon]

Bei mir liegt im Wahlomat die FDP ganz weit vorne und die Linke ganz abgeschlagen auf dem letzten Platz.

[DU#1229]

Ich soll Grün, Links oder NPD wählen, sagt der Wahlomat. Und das, wo ich doch radikal liberal bin 
Naja, mal sehen, wieviele Kreuze ich dieses Jahr auf dem Zettelchen mache.

[Lich]

Ich halte den Wahlomat für sehr gefährlich, da er willkürliche Schwerpunkte setzt und nur "Schlagwort-Themen" auflistet.

[Lethreon]

Also im Prinzip ein virtueller Politiker.

[Zechi]

Da Politik-Threads und insbesondere solche die Parteien-Präferenzen als Thema haben gerne in Unsachlichkeiten, Seitenhiebe, Verallgemeinerungen usw. ausarten, bitte ich darum auf die Wortwahl besonders sorgsam zu achten und sachlich zu bleiben. Bitte bedenkt, dass sich einige mit einer Partei identifizieren )oder ihr sogar angehören) und somit negative Äußerung über eine Partei oder politische Strömung schnell als persönlicher Angriff gewertet werden können.

Danke sehr!
 

Wer sich übrigens etwas intensiver mit der Wahl auseinandersetzen will, insbesondere auch dem "strategischen Wählen" dem empfehle ich folgenden Link Tipps und Tricks zur Bundestagswahl 2009 - Besonderheiten zum bundesdeutschen Wahlrecht um seine Stimmabgabe zu optimieren.

Gruß Zechi (Moderator)

[Eleonora]

Ich halte den Wahlomat für sehr gefährlich, da er willkürliche Schwerpunkte setzt und nur "Schlagwort-Themen" auflistet.

Ja. Und keine Erläuterungen dabei sind. Es ist etwas anderes, ob ich das dreigliedrige Schulsystem beibehalten will, aber für Integration der Sonderschulen und Überarbeitung der Lehrinhalte bin - oder ob ich es behalten und nichts daran verändern will.
Ebnso bei sämtlichen anderen Themen.
Ich bin gegen staatliche Überwachung meines PCs, meines Telefons und meines Schlafzimmers. Nicht weil ich Kinderpornos produziere und konsumiere, sondern weil ich es nicht tue - aber so getan wird, als würde ich es tun, nur weil ich weiß, dass mein PC mehr bietet als den Ein/Aus-Knopf und den IE. Ich bin aber nicht mehr dagegen, sobald begründeter Verdacht vorliegt. Usw.

Ja, der Wahlomat ist gefährlich. Auch weil einige das Ergebnis als Wahlhilfe nehmen. Und niemand kontrolliert, ob nicht über zig Ecken eine Partei drin hängt, die immer ein paar Extra-Punkte kassiert. Und weil nicht alle zugelassenen Parteien geantwortet haben. Und weil die Auswahl der Thesen absolut willkürlich ist und spezialisierte Parteien eher spezailisierte Parteiprogramme haben als flächendeckende Parteien.

[Lich]

Wer sich übrigens etwas intensiver mit der Wahl auseinandersetzen will, insbesondere auch dem "strategischen Wählen" dem empfehle ich folgenden Link Tipps und Tricks zur Bundestagswahl 2009 - Besonderheiten zum bundesdeutschen Wahlrecht um seine Stimmabgabe zu optimieren.

Was ist das für ein Link? Ist das erlaubt? Aussagen wie:  "Wenn sie die CDU schwächen wollen, wählen sie die Linken" bzw. vice versa sind eher strategischer Terrorismus statt Politik. Naja....

[Plüschi]

Eine Partei, die mit Lafontaine jemanden duldet, der rechtsaußen fischt (...)

Machen Rüttgers, Koch, Oettinger und Co. doch auch seit Jahren. Oder ist das etwa Hoheitsgebiet der CDU, nach dem Spiegel die Partei der arbeitslosen Wählerschaft?

Aber Oskar ist schon ein Demagoge, nicht wählbar. Aber ich halte sowieso keine Partei für ihr Programm und ihre Ziele im absoluten für wählbar. Also wähle ich wie schon seit Jahren das geringste Übel.

[Tanreh]

Ich finde es bemerkenswert, daß viele jetzt eine Übereinstimmung oder Abweichung ihrer Meinung mit Parteien aufgrund
der vollkommen einfachen Aufteilung komplexer Themen in 'Ja, nein, weiß nicht' feststellen wollen.

Hieß es nicht so schön, es wäre unfair, an dem gemessen zu werden, was man vor der Wahl gesagt hat? [Und um klarzustellen: Ich glaube, daß eher alle Parteien als eine einzelne auf diese Art und Weise denken und handeln] Insofern könnte man ja auch mal die in dem
Wahlomat gegebenen Meinungen beleuchten und nach der Wahl vergleichen.

Als Zusatz noch: ich finde es alarmierend, daß einige Parteien mehr oder weniger sagen, sie möchten so weitermachen wie bisher [Privatisierung vorantreiben, keine Begrenzung Managergehälter, kein Mindestlohn, kein Kündigungsschutz usw....] und die Leute ihnen auch noch zujubeln als wenn das eine ultimative Lösung (und nicht eine der Ursachen) der jetzigen wirtschaftlichen Lage wäre.

[Liam]

... Von Gysi halte ich grundsätzlich nichts, für mich steht die Linke auf einer Stufe mit der NPD, vermutlich werde ich dafür hier gleich ein paar Köpfe kürzer gemacht.

/signed
Beide Parteien sind wohl das Gefährlichste, was die Wahl betrifft.
Andere wie die MLPD werden wohl kaum genug Stimmen bekommen, dass man sich deshalb Sorgen machen müsste.
Aber dass sowohl NPD als auch LINKE so zulegen macht mir echt Angst.
Beide Parteien haben m.E. nach ein Wahlprogramm, das einige sehr gute und sinnvolle Punkte beinhaltet. So lange, bis man eine Hirnzelle einschaltet und kapiert, was dahinter steht. Nämlich bei beiden nichts, bzw. nichts gutes.
Und dass "selbst eine Frau" so was kapiert, sollte Xiam zu denken geben 

Einzige Option bleibt - wie leider oft - das kleinere Übel zu wählen.
Was das ist, lasse ich mal offen, auch wenn es recht klar sein dürfte.

[Mersharr]

Tatsächlich kann man zum Thema Wahl-O-Mat sagen, ist die dreiteilige Aufteilung problematisch. Eigentlich muss man sich immer noch die "Erklärung der Partei" durchlesen. Dass einige Parteien keinen Kommentar zu ihren Meinungen abgeben finde ich zweckundienlich, weshalb zB die Tierschutzpartei (wenn sie in meinem Wahlkreis antreten würde) aus meiner Liste gleich herausfällt.
Beispiel: These: Ausnahmsloses Verbot von Tierversuchen
Mit Betonung auf das erste Wort stimme ich dagegen, die Grünen verlieren einen Punkt. Liest man sich jedoch die Begründung der Grünen durch, stellt man fest, dass sie der These zwar zustimmen, aber eben doch auf Ausnahmen zB für Medizin plädieren.
Ich habe mir nicht sämtliche Begründungen aller Parteien durchgelesen, sondern nur die der Parteien mit großer Übereinstimmungen und selbst bei denen nur die zu Thesen, bei denen sie anderer Meinung waren als ich. Daher ist die Fehlerquote durch derartige Missverständnisse vermutlich ziemlich groß, vorallem wenn Parteien ihre Entscheidungen nicht Begründung.

[Brandoch Daha]

Mein
Wahl-O-Mat Ergebnis:
Hinweis: das Ergebnis mit den Positionen der Partei hat folgende Struktur:
Übereinstimmung      Partei

 
65 von 84 Punkten       FDP
 
60 von 84 Punkten      PIRATEN
 
53 von 84 Punkten      GRÜNE
 
51 von 84 Punkten       SPD
 
45 von 84 Punkten       CDU/CSU
 
41 von 84 Punkten       DIE LINKE
 
40 von 84 Punkten       FWD
 
38 von 84 Punkten       MLPD

Ich gedenke mit der Erststimme schwarz, mit der Zweitstimme Piraten zu wählen.
Die GroKo ist weder Fisch noch Fleisch, ich denke das es einige Gesetzesvorhaben gibt, die durch zuviele Kompromisse keinen oder keinen guten Effekt haben.

Man kann nicht halb über einen Abgrund springen ohne hart aufzuschlagen.

Wenn man bedenkt das die Grünen zu Anfang als einzige Umweltschutz zum Thema ihrer Politik gemacht haben und sonst wenige Themen besetzten, hat ihr erscheinen in der Politik dafür gesorgt, dass jede Partei in Deutschland Umweltschutz im Programm hat. ( mal mehr mal weniger klug)

Ich fände es Klasse, wenn eine Schwarz/Gelbe- oder eine Rot/Grüne- Koalition gezwungen wäre die Piraten ( mit 5 % der Stimmen im Bundestag) mit in die Koalition zu nehmen, um regieren zu können.
Denn wie gesagt Schwarz / Rot finde ich nicht toll und ich glaube da stimmen mir CDU und SPD zu.

Von der Links-Partei möchte ich nicht reden, die halte ich im Bund nicht für regierungsfähig.

MFG
Brandoch Daha

[Archoangel]

Ich hoffe mal, dass die Linken drittstärkste Kraft werden  . Und bete dafür, dass schwarz/gelb scheitert. Ich wünsche mir eine rot/grüne Koalition und glaube an die Fortsetzung von schwarz/rot.

Ach ja: GREGOR FOR PRESIDENT!

[Grashüpfer]

Zu der Linken:
Sie ist ja schon ein sehr gutes Angriffsziel für eigentlich alle anderen Parteien die sie umgeben. Und einige Argumente sind auf jeden Fall nachvollziehbar:
Lafontaine ist schwer vertrauenswürdig und ein sehr populistisch veranlagter Politiker.
Eine Partei mit SED-Vergangenheit scheint a priori nicht für eine deutsche Nach-Wende-Politik geeignet zu sein.
Reißerische, antikapitalistische, tendentiell extreme, das gegebene System in Frage stellende Meinungen bzw. Parteiprogramme werden als nicht fähig angesehen konstruktive Regierungsgestaltung vorzunehmen.
und wahrscheinlich gibt's da noch einiges mehr...

Aber die Aura des Schreckens die dieser Partei zugesprochen wird (selbst von den Grünen - was ich immer wieder verwundert feststelle) ist mbMn wirkich sehr heftig. Da herrscht eine tiefe Angst vor dem linken Spektrum bei Vielen - nicht nur in der Politik, sonder auch bei den Menschen auf der Straße und in einigen Medien (voran die Bild). Infragestellungen eines gegebenen Systems in dem man sich mehr oder weniger gut eingenistet hat hört der Mensch nicht gern. Klar - die Vergangenheit die bei der Linken stark manifestiert ist tut ihr Übriges um die Partei zu einer Art Schreckgespenst zu machen. Vergleiche wie NPD = Die Linke sind da oft zu hören (nur frag ich mich was man da in beiden Parteien vergleicht). Da wünsche ich mir eine umfassendere Meinungsbildung durch verschiedene Quellen.
Ich würde die FDP auch nicht total zerkonstruieren in dem ich sage: "Das sind alles neoliberale Geldmacher die am liebsten den sozialen Apparat aus den Händen des Staates geben würden um ihn durch private Firmen zu ersetzen" Einige FDP Konzepte finde ich sogar sehr gut. Nicht nur die bürgerrechtlichen.  

Für mich ist die Linke auf jeden Fall nicht der Weltenretter. Aber einige ihrer Aussagen sind wichtig und heutzutage sehr aktuell. Sie machen eine sehr gute Oppositionsarbeit wie ich finde - ob die auch ne gute Regierung machen würden... das is was anderes.


PS: Huch, so viele neue Beiträge! Sagt mal eure Argumente für die Aussage "Linke ist neben NPD das Gefährlichste in dieser Wahl" und "Stimmengewinn der Linken ist besorgniserregend". Hab bis jetzt nicht so viele davon gehört, deshalb gespannt auf Erklärungen.

[Xantos der Graue]

Also wenn ich das richtig in Erinnerung hab, dann hat doch das Oskarle damals mit der SPD gebrochen weil Schröder nach seinem Englandbesuch auf ein mal die Richtung geändert hat und gegen eine Überwachung bzw Regulierung der Finazmärkte war oder irre ich da ?

Ich verstehe die Ablehnung gegen ihn irgendwie nicht. In meinen Augen hat er sich eben NICHT verbiegen lassen und hat zu seiner Meinung gestanden. Etwas was vielen Politikern völlig fremd ist. Auch verstehe ich die Ablehnung der Linken irgendwie nicht. Selbst wenn sie +20% bekommen würden - wir sind weit davon entfernt einen neuen Sozialismus zu bekommen.
Gysi hats mal schön gesagt, nur weil der Sozialismus eingegangen ist heiß das noch lange nicht, das der Kapitalismus gewonnen hätte. Er hat lediglich als einziger überlebt.

Was mir auffällt wenn man mal die Beiträge der Linken im Bundestag anschaut - sie sind inhaltlich wesendlich überzeugender als das Phrasen treschen der anderen Parteien die oftmals billige Polemik enthalten aber mit echten Inhalten geizen.

Allein die Gleichmacherrei von Hartz IV nach einem Jahr Arbeitslosigkeit - also das stößt mir persönlich ganz sauer auf. Wenn ich 40 Jahre gearbeitet habe und immer schön fleißig eingezahlt hab, kann es nicht sein das ich genau so dastehe wie ein Jugendlicher der nach der Lehre keinen Bock auf arbeiten hat, wenn er denn überhaupt eine gemacht hat. Das ist ein Unding! Und wenn die Linken die einzige Partei ist die hier meine Interessen vertritt und dies auch im Bundestag einbringen kann selbst wenn es nur von der Oppostionsbank aus ist, dann hat sie meine Stimme.

Anderes Beispiel
Ich hab ne 4-Köpfige Familie zu versorgen CDU/CSU sind für mehr "Flexiebles Denken" der Arbeitnehmer im Bezug auf Jobsuche. Ich habs 2007/2008 hinter mir - hab von Bayern nach Thüringen gewechselt mit der gesamten Sippe eben wegen nem neuen Job. Ergebnis - der Kinder wegen und den Schulsystemen sind wir dann doch nach nem Jahr wieder nach Bayern.
Ich kann doch die Bildung nicht in Länderhand geben und 16 verschiedene Schulsysteme generieren und auf der anderen Seite von den Eltern verlangen Flexiebel zu sein was den Arbeitsort angeht. Gehts noch ?
Auch hier sind die linken die einzigen die das an den Pranger stellen.

Was hier einige zum Einsatz der Bundeswehr anmerken. Bildet euch mal etwas.

Etwas platt aber sehr treffend diesbezüglich:

http://www.youtube.com/watch?v=n4H_E8b-qmo&feature=related

Der Volker trifft den Nagel auf den Kopf, vorallem im 3.Teil. Wenn man die Sache mal real betrachtet soll mir mal einer erklären was genau die Bundeswehr da unten zu suchen hat. Menschenrechte pah ! das ich nicht lache