Ich bin froh, dass die große Koalition überwunden ist, und ein Stück "Normalität" wieder einkehrt in dem Sinne, dass konkurrierende Lager, geführt von einer Volkspartei und deren potentiellen und realen Koaltionspartnern Politik und Gestaltungsvorschläge miteinenader konkurrieren lassen. Nach weiteren vier Jahren heißt es dann abstimmen, wie das jeweils gelungen ist. Eine Zerspliterung in noch mehr Lager und noch mehr Parteien, sowie die Befürchteten 3-Parteien-Koalitionen im Bundestag wäre jedenfalls meiner Auffassung nach wenig stabilitätsfördernd, wie man auch an unseren europäischen Nachbarn sieht.
Lasst uns also die Koalitionsverhandlungen der Unionsparteien und der FDP abwarten und die Entwicklungen beobachten. Es wird, auch aufgrund der SPD in der Opposition, zukünftig im Bundestag sicherlich sehr spannende Debatten geben. Jetzt schon den Streit jedoch vorweg zu nehmen, halte ich für verfrüht. Es gilt zu sehen, welche Kompromisse sich im Koalitionsvertrag abzeichnen, und welche Rolle die geschwächte Sozialdemokratie für sich findet, und wie diese mit den anderen Oppositionsparteien umgeht. Es gilt, sich nicht im politischen Lagerstreit zu verrennen, sondern die Sachfragen die in diesen Zeiten im Raum stehen, gemeinsam anzupacken. Ich glaube, die sich abzeichnende Regierung wird das gut hinbekommen. Alles in allem muss ich jedoch sagen: heute geht es mir eigentlich ganz gut...