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Autor Thema: Flucht oder Tod  (Gelesen 12999 mal)

Beschreibung: Von Verrätern und Opfern

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TheRaven

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Flucht oder Tod
« am: 09. September 2009, 10:06:01 »
Hallo,

Kleine Frage zu eurem Spielstil. Gehen wir von der fiktiven aber sicherlich nicht selten auftretenden Situation aus, dass eine Gruppe von fünf Spielercharakteren in einem Kampf verwickelt wird. Sie merken recht schnell, dass sie diesem nicht gewachsen sind und drei der fünf Charaktere liegen bereits bewusstlos, paralysiert, hilflos, whatever am Boden. Was macht der traurige Rest, wenn sie wirklich keine Chance mehr haben den Kampf zu gewinnen?

Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?

Frage2: Wenn sie fliehen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert mit den drei zurückgelassenen Charakteren?
- Was passiert mit den Überlebenden zwei Charakteren?
- Wie entsteht wieder eine komplette, funktionierende Gruppe?

Frage3: Wenn sie kämpfen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Lhor

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Flucht oder Tod
« Antwort #1 am: 09. September 2009, 10:16:18 »
Frage1: Kommt beides regelmäßig vor.

Frage2:
- Die Zurückgelassenen werden normalerweise getötet. In manchen Fällen (wie z.B. die R.N. bis R.G. Stadtgarde) vielleicht Gefangennahme. Halt einfach den Gegner logisch handeln lassen. 
- Die Überlebenden? Die leben weiter. Und treffen evtl schon bald 3 neue Mitstreiter.
- Eine funktionierende Gruppe muss mit neuen Plots und Charakteren wieder aufgebaut werden, damit es sinnig wird.

Frage3:
Siehe Frage 2 für die Zurückgelassenen.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

TheRaven

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Flucht oder Tod
« Antwort #2 am: 09. September 2009, 10:21:00 »
Zitat
Kommt beides regelmäßig vor
Wieso sollte man in deiner Gruppe weiterkämpfen wollen, wenn keine Aussicht mehr auf Erfolg besteht und man ausschliesslich ein negatives Ergebnis erzielen kann? Wieso fliehen Charaktere in der Situation nicht immer?
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Darigaaz

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Flucht oder Tod
« Antwort #3 am: 09. September 2009, 10:24:24 »
Zitat
Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?
Hängt vom jeweiligen Charakter ab.  Ich habe beide Szenarien  schon gehabt und ich habe schon Mitglieder zurückgelassen/zurücklassen müssen aber auch den Rückzug gesichert und so Charaktere geopfert.

Zitat
Frage2: Wenn sie fliehen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert mit den drei zurückgelassenen Charakteren?
Hängt vom Gegner ab, gefressen, verschleppt, versklavt...

Zitat
- Was passiert mit den Überlebenden zwei Charakteren?
Die machen weiter wie bisher und abhängig vom Gruppenzusammenhalt und/oder Pflichtgefühl werden evtl. Pläne geschmiedet, an die Leichen zu kommen zwecks Wiederbelebung.

Zitat
- Wie entsteht wieder eine komplette, funktionierende Gruppe?
Man heuert an, man bekommt welche nachgeschickt....

Alle Fragen lassen sich kaum bestimmt beantworten, zu viele Faktoren bestimmen diese und von mir kommt deshalb zu jeder Frage ein 'Hängt davon ab...'
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Meldoran

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Flucht oder Tod
« Antwort #4 am: 09. September 2009, 10:32:46 »
Zitat
Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?

Wie schon erwähnt, hängt ganz vom Charakter ab. Aber in der Regel fliehen meine Chars.  :wink:

Zitat
Frage2: Wenn sie fliehen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert mit den drei zurückgelassenen Charakteren?

Siehe Darigazz.

Zitat
- Was passiert mit den Überlebenden zwei Charakteren?

Wenn sie es schaffen zu fliehen werden sie wohl erstmal versuchen herauszufinden was nun wirklich mit ihren Gefährten passiert ist. Stichwort Erkenntniszauberei und co.. Dann entscheiden sie wie sie weiter vorgehen wollen, lohnt ein Rettungsversuch? Ist die Gefahr zu groß? Manchmal kann dummerweise genau der SC entführt, verkloppt, getötet....werden, der die Plotrelevanten Gegenstände oder Informationen bei sich trägt.

Zitat
- Wie entsteht wieder eine komplette, funktionierende Gruppe?

Siehe Darigazz.

Zitat
Frage3: Wenn sie kämpfen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?

Eigentlich das gleiche wie bei Frage 2.2. Allerdings bietet solch eine Situation manchmal mehrSpielpotential, bsw. durch eine komplette Gefangennahme. Ansonsten besteht hier eben durchaus die Möglichkeit eines kompletten Gruppentodes.



Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Curundil

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Flucht oder Tod
« Antwort #5 am: 09. September 2009, 10:32:53 »
Ich denke, dieser Ansatz bietet derart verzweigtes Diskussionpotential, daß man dem mit einer bloßen Einschätzung des "Spielstils" gar nicht gerecht werden kann.

- "Was passiert ... ?": aus Sicht/Handhabe des Spielleiters oder der Spieler? Vermutlich beides.
- Welche Gesinnung/Ideale/Motivation hat jeder einzelne verbliebene Charakter? Wer flieht und wer weiterkämpft, hängt massiv von der verkörperten Rolle ab, nicht unbedint vom Spielstil der Gruppe.


Lösungsansatz aus meiner Sicht ohne Hinzufügen weiterer Komponenten:

Aus der Vorgabe "auf Leben und Tod" schließe ich, daß Gegner und Gruppe jeweils das Ziel haben, die Kontrahenten zu töten, und dies auch tun werden. Folglich läßt sich Frage 3 sehr einfach beantworten: Die Gegner töten die Charaktere. Sonst wäre es kein Kampf auf Leben und Tod. Ergebnis: Gruppe ist tot. Was auch immer das für Folgen hat (gibt ja Systeme, wo der Tod nicht das Ende ist).

Frage 2 erschließt sich daraus ähnlich:
2a)  sie werden vermutlich umgebracht.
2b) kommt darauf an. Es passiert das, wofür sie sich entscheiden. Zunächst kommen sie vermutlich davon.
2c) entweder kehren die Flüchtigen zurück, dehen den Spieß um oder bergen die Leichen, wenn die Luft rein ist, und beleben ihre Kompagnons wieder, sofern das System dies erlaubt. Oder es müssen neue Charaktere für die Ausfälle erstellt werden, die dann ins Abenteuer passend eingeführt werden. Oder es wird, falls der Plot eine ERgänzung nicht zuläßt, mit reduzierter Gruppe weitergespielt oder eine neue Gruppe begonnen (bei one-shots durchaus eine gängige Sache). Auch das hängt massiv von der gespielten Kampagne / dem Abenteuer, den Charakteren in der Gruppe und dem System ab.

Frage 1 ist nur aus der Motivation der Charaktere erklärbar (Situation, Gesinnung/BITs/Konzept... etc., je nachdem was der Spieler seinem Charakter für Moral und Ziele mitgibt, oder was das System diktiert).


Abseits des nüchternen Reißbretts

Ich denke, Du möchtest herausfinden, wie man als Spielleiter mit so einer Situation umgeht, bzw. welche Optionen man den Spielern offenläßt bzw. welche zusätzlichen Elemente man zur Lösung einzubringen gewillt ist. Ich persönlich habe dafür kein Standardrezept. Das hängt stark von Gruppe, Situation (in- wie auch outgame), Kontext und Bauchgefühl ab. Und natürlich von der Verfügbarkeit der Mittel im jeweiligen System. Kriterien, nach denen ich das ad-hoc entscheide:

- Plotrelevanz des Kampfes
- zu erwartender Schaden für den Spielspaß bei TPK (gibt auch Gruppen, die das gut verdauen)
- Selbstverschulden der Charaktere (schlechte Vorbereitung, schlechtes Teamwork, sehenden Auges in übermächtige Gegner gerannt, Trotzreaktionen etc.)
- "Heldenhaftigkeit" der Charaktere und was sie damit bezwecken
- Gruppengesinnung (ich bestrafe niemanden, der unverschuldet durch Ausspielen seiner Rolle, ohne die anderen damit zu beeinträchtigen, in eine doofe Lage gerät; hier setze ich gern mit Rettungsmechanismen an, siehe unten)
- Motivation hinter der Entscheidung Flucht/Kampf bei den Spielern (warum entscheiden sie so)

Und schließlich stellt sich die Frage: Kann die Flucht die Option zur Bergung der Ausgeschalteten einschließen? Oder noch raffinierter, die Mitnahme des Gegners, so daß sich der Kampf zunächst verlagert, die Ausgeschalteten aber in Wahrheit die sind, die letztlich die besseren Chancen auf Überleben haben (indem zur Flucht z.B. ein Geländemerkmal oder Zauber o.ä. genutzt wird, welches/welcher den Gegner räumlich von den ausgeschalteten Freunden trennt?).

Was ich ungern bis gar nicht nutze, sind Rettungen durch Dritte, Die "Kavallerie" finde ich schlecht, in egal welcher Form, da sie den Spielern die Lösung aus der Hand nimmt und nach Spielleitergnade stinkt (oder nach Railroading, wenn sie eh schon geplant war). Spieler sollen Entscheidungen treffen und dann die Früchte ihres Tuns, egal ob gut oder schlecht, kosten dürfen. Folglich sieht ein Rettungsmechanismus bei mir dann so aus, daß den Spielern auf systemkonformem Weg eine neue Option eröffnet wird, die die Situation retten kann - aber nicht muß. Ein bisher unbeachteter Schwachpunkt des Gegners, ein möglicher Fluchtweg, eine noch ungenutzte Ressource, eine Chance, eine mißlungene Aktion zu wiederholen oder (ingame) durch eine andere Tat zu revidieren, etc. Soll heißen, eine "Rettung" gibt den Charakteren das Hft in die Hand und erlaubt ihnen, sich selbst zu helfen - oder falls dies nicht möglich ist, sich bewußt zu entscheiden, Hilfe von Dritten herbeizuführen (also die "Kavallerie" zu "rufen").

Fazit: Die Frage ist weniger: "Was habe ich für einen Spielstil, und wie löse ich deshalb die Situation?", sondern eher: "Was für Optionen und Voraussetzungen läßt unser Spielstil zu, und was für Parameter sind hier ausschlaggebend?". Es hängt von den Ingame-Komponenten ebenso ab wie von der Persönlichkeit und ERwartungshaltung der Spieler outgame.


EDIT: Wow! Vier oder fünf Beiträge, während ich tippe. ich sollte mich kürzer fassen. ::)
« Letzte Änderung: 09. September 2009, 10:36:34 von Curundil »
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Inuelki

  • Mitglied
Flucht oder Tod
« Antwort #6 am: 09. September 2009, 10:34:18 »
1. Sowohl als auc, ost von der Situation abhängig. Manchmal kann man nicht fliehen z.B. weil es nur einen Ausgang gibt und der vom Gegner blockiert wird. Oder der Gegner schneller ist und einen einholen würde oder oder oder.

2. Sie müssen ja nicht immer fliehen, sie können sich ab und an ergeben. Je nachdem lässt sich mit geschickter Argumentation auch das Leben des ein oder anderen retten. Falls es keine Möglichkeit gibt die Anderen mitzunehmen und sie später zu retten, kann man noch immer versuchen sie zu retten. Ohja Haare und Fuß- bzw. Fingernägel sind da sehr nützlich.
Falls es jetzt noch einiges an Spielzeit gibt id egefüllt werden muss und es sehr frustrierend sein kann 4h ohne Chara da zu sitzen, spiele ich mit den toten Charas gerne die Fugenebene aus. Wissen diejenigen, wenigstens das ihr Charas jetzt nicht so einfach weg sind.
ANsonsten tauchen wie gesagt irgendwann neue auf.

3. Passiert kaum und meistens habe ich als SL dann nen Bock geschossen.

Ansonsten rechnen viele Spieler nun einmal nicht, dass sie einen Kampf verlieren könnten und sterben deswegen. Ist ja auch logisch, weil im Normalfall sucht dre SL Gegner aus die überwunden werden könne und mit Würfelpech maximal ein bis zwei Charas drauf gehen.

Lhor

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Flucht oder Tod
« Antwort #7 am: 09. September 2009, 10:55:35 »
Wieso fliehen Charaktere in der Situation nicht immer?
Ach die Antworten liegen ja eigentlich auf der Hand.
1. Weil manche ein zu großes Ego haben um zu fliehen.
2. Weil sie noch eine Chance sehen. (Und die besteht ja auch bei brenzligen Situationen, ausser der Gegner ist komplett immun gegen alle Angriffe)
3. Weil manchen ein heldenhafter Tod lieber ist.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Zechi

  • Globaler Moderator
Flucht oder Tod
« Antwort #8 am: 09. September 2009, 10:56:19 »
Hallo,

Kleine Frage zu eurem Spielstil. Gehen wir von der fiktiven aber sicherlich nicht selten auftretenden Situation aus, dass eine Gruppe von fünf Spielercharakteren in einem Kampf verwickelt wird. Sie merken recht schnell, dass sie diesem nicht gewachsen sind und drei der fünf Charaktere liegen bereits bewusstlos, paralysiert, hilflos, whatever am Boden. Was macht der traurige Rest, wenn sie wirklich keine Chance mehr haben den Kampf zu gewinnen?

Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?

Frage2: Wenn sie fliehen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert mit den drei zurückgelassenen Charakteren?
- Was passiert mit den Überlebenden zwei Charakteren?
- Wie entsteht wieder eine komplette, funktionierende Gruppe?

Frage3: Wenn sie kämpfen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?

Das hängt natürlich ausschließlich von den SC ab und Ihren Gegnern, insbesondere von den jeweiligen Gesinnungen und Charaktereigeschaften. Der RG Paladin wird vermutlich anders handeln als der Chaotisch neutrale Schurke.

In meiner 4E Gruppe hatte ich aber erst kürzlich genau diese Situation beim Endkampf von H2 Thunderspire Labyrinth gg. einen bösen Magier und seine Lakaien. Da wurde folgendermaßen gehandelt:

1. Der Gruppenmagier war der einzige noch nicht bewusstlose, sterbende etc. und ist geflohen (dank Unsichtbarkeit auch leicht möglich).

2. Die überlebenden SC wurden gefangen genommen. Zwei der Spieler haben beschlossen ihren SC nicht weiterspielen zu wollen und haben neue SC gemacht bzw. einen alten wieder reaktiviert. Der Rogue der Gruppe konnte dagegen fliehen, da er einen Pakt mit einem Teufel eingegangen ist, den er kurz vor dem Endkampf befreit hatte. Schurke, Magier und neue SC haben dann eine "neue" Gruppe gegründet. Das Schicksal der gefangenen SC ist bislang unbekannt geblieben.

3. Wären alle SC gefangen/ausgeschaltet worden, so hätte ich meine Spieler entscheiden lassen, ob sie die SC weiter führen wollen (dann gäbe es nur eine Gefangennahme mit Fluchtchance für die SC die weiter geführt werden), ansonsten TPK und alle machen neue SC. Getötete SC sind natürlich erstmal draussen, es sei denn sie werden irgendwie wiederbelebt.

In einem Finalkampf im Shackled City AP haben die SC bis zum bitteren Ende gekämpft, auch als die Hälfte der Gruppe draufgegangen war. Da war es aber auch eine alles oder nichts Situation (entweder gewinnen die Guten oder eben die Bösen) und die Feinde hätten keine Gefangenen gemacht.

Gruß Zechi
« Letzte Änderung: 09. September 2009, 10:57:55 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Drumlin

  • Mitglied
Flucht oder Tod
« Antwort #9 am: 10. September 2009, 07:28:07 »
Frage 1: Kommt auf die Spieler an. Früher hätten meine bis zum Tod gekämpft, als sie noch glaubten, dass jeder Kampf den ich mache, schaffbar ist. Heute laufen sie durchaus schonmal davon.

Frage 2: Die Gegner handeln für ihre Gesinnung logisch. Und: Was all die anderen auch schon gesagt haben.

Frage 3: Siehe Frage 2.
"Bluten ist eine freie Aktion."

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Flucht oder Tod
« Antwort #10 am: 10. September 2009, 11:38:39 »
Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?
Kämpfen

Frage3: Wenn sie kämpfen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?
Das Licht geht wieder an und der SL sieht sich bösen Blicken ausgesetzt. Was folgt sind eine Reihe Beschimpfungen, die hier nicht im Einzelnen rezitiert werden sollen, die sich aber allesamt um die Inkompetenz des SL drehen. Schließlich lautet die Erste Direktive des Gruppenvertrages:
"Der SL hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass die Charaktere der Spieler als glänzende Helden dastehen, egal was sie tun. Nur dann haben die Spieler Spaß und nur wenn das gegeben ist, hat auch der SL Spaß und Spaß für alle ist das Erklärte Ziel des Spiels."
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darigaaz

  • Mitglied
Flucht oder Tod
« Antwort #11 am: 10. September 2009, 13:32:19 »
Xiam, ich kann deine allgegenwärtige 'Ihr könnt nicht verlieren'-Tour nicht mehr aushalten. Ich setze mich an den Tisch, um zu gewinnen, nicht zu verlieren, daran ist ersteinmal gar nichts Schlechtes.
Aber ich bin reif genug, um mir über die Ursachen bei einer Niederlage nicht den DM verantworlich zu machen, von daher stimmt deine Verallgemeinerung so überhaupt nicht, doch ich fühle mich angesprochen. Gewinnen ist doof, Verlieren toll?

Was du sagen kannst, daß viele Spieler automatisch die eigene Verantwortung für Dummes Handeln abgeben wollen aber sicherlich spielt man DnD, um zu gewinnen und nicht, um zu verlieren, wenn man RP betriebt, dann istd as unabhängig von DnD, das kann man auch ohne das System, und dadurch verliert man nicht. In einem Kampf (also in einer Herausforderung) aber schon. Und diese Herausfprderung will man bestehen, wenn nicht, haut man ab, die Einstellung jedoch ist nicht verwerflich.

Spieler 1:'' Hey leute, wir haben jetzt 5 Stunden an den Charakteren gearbeitet, lasst uns zu der Drachenhöhle gehen und den Drachen besiegen, wir sind zwar erst Stufe 1, aber so gut ausgearbeitete Stufe 1 Helden lasse ich gerne sterben, es war mir eine Freude, meine Zeit mit der ausführlichen Hintergrundgeschichte zu verschwenden...''

Rest: ''Yay, das machen wer...''

 ::)

So ein Bullshit, echt.
« Letzte Änderung: 10. September 2009, 13:35:56 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Flucht oder Tod
« Antwort #12 am: 10. September 2009, 14:45:23 »
Xiam, ich kann deine allgegenwärtige 'Ihr könnt nicht verlieren'-Tour nicht mehr aushalten.
Und das heißt jetzt in der Konsequenz für mich was genau? Dass ich das bitte unterlassen soll, weil du das nicht mehr lesen möchtest? Also bitte, ja... ::)
Ich glaube aber eher, du verstehst mich gar nicht.

Ich setze mich an den Tisch, um zu gewinnen, nicht zu verlieren, daran ist ersteinmal gar nichts Schlechtes.
Ich setze mich an einen Tisch weder wegen des einen, noch wegen des anderen. Und im Übrigen, was ich für gut und was ich für schlecht halte, das musst du schon mir überlassen. Genauso, wie du mir das Recht eingestehen musst, das auszusprechen, auch wenn du es nicht mehr lesen magst.
Aber ich bin reif genug, um mir über die Ursachen bei einer Niederlage nicht den DM verantworlich zu machen, von daher stimmt deine Verallgemeinerung so überhaupt nicht, doch ich fühle mich angesprochen. Gewinnen ist doof, Verlieren toll?
Kann ich nichts dafür, dass du dich angesprochen fühlst, obwohl das doch angeblich auf dich gar nicht passt.
Was du sagen kannst, daß viele Spieler automatisch die eigene Verantwortung für Dummes Handeln abgeben wollen aber sicherlich spielt man DnD, um zu gewinnen und nicht, um zu verlieren, [...]
Wie gesagt, ich sehe den Spaß im Rollenspielen nicht im Gewinnen und nicht im verlieren sondern im Erleben einer spannenden Geschichte. zu einer Spannenden Geschichte gehört für mich eine tatsächliche Bedrohung. "Aufgeben und fliehen" oder "sich mal (wenigstens) zeitweise geschlagen geben" gehört leider für viele Spieler (wie man auch immer wieder im Gate herausliest) nicht zum Repertoir der vorhandenen Handlungsoptionen. Da wird bis zum bitteren Ende gekämpft und wenn es dann zum Ende gekommen ist, dann wird der DM verantwortlich gemacht, "weil es keine Möglichkeit gab zu gewinnen".
Vielleicht muss man auf dem Weg mal verlieren, um am Ende zu gewinnen. Vielleicht wird ein errungener Sieg umso süßer, wenn man auf dem Weg dahin auch mal die Bitterkeit der Niederlage hat schmecken müssen.
Geht aber offenbar nicht. Alles andere außer immer zu gewinnen ist nicht cool und ist kein Fun. Das lese ich raus, wenn in anderen Threads vollmundig getönt wird: "Gefangennahme? Auf gar keinen Fall, das wollen die Spieler nicht, sie müssen dem auf jeden Fall entgehen können, das ist schlechter SL-Stil."
Das ist sowas von falsch. Jeder kann mal in eine (momentan) Ausweglose Lage geraten... jeder... bis auf D&D-SC.
« Letzte Änderung: 10. September 2009, 14:47:54 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Flucht oder Tod
« Antwort #13 am: 10. September 2009, 14:58:09 »
Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?

Das entscheide letztlich nicht ich, sondern die Spieler. Als SL versuche ich im Normalfall lediglich, Fluchtmöglichkeiten nicht von vorneherein auszuschließen.


Zitat
Frage2: Wenn sie fliehen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert mit den drei zurückgelassenen Charakteren?
- Was passiert mit den Überlebenden zwei Charakteren?
- Wie entsteht wieder eine komplette, funktionierende Gruppe?

Wenn eine Gefangennahme mit anschließender Befreiungsmöglichkeit keinen Sinn macht, dann wars das wahrscheinlich für die drei Charaktere.  In ganz seltenen Fällen zücke ich auch mal die Deus-ex-Machina-Karte und lasse unverhofft Hilfe auftauchen, allerdings ist das ein Mittel, was nicht ständig eingesetzt werden kann, die Spieler sollten sich da keinesfalls darauf verlassen (können).

Die Überlebenden wiederum können sich aussuchen, was sie tun wollen. Wenn es sinnvoll machbar ist, können sie sich verbergen, um dann später die Leichen ihrer Kameraden zwecks Wiederbelebung einzusammeln. Wenn nicht, wäre es wahrscheinlich besser, wenn sie sich geschlagen in die Zivilisation zurückbegeben. Weil, und damit sind wir bei Frage 3, ich im Normalfall den nächsten SC nur ungerne am nächsten Baum wartend stehen lasse. sondern dass lieber in kleine Nebenhandlungen einflechte. Es ist mir lieber, wenn es einen echten Grund für die Entstehung der neuen Gruppe gibt. Allerdings ist das zu situations- und von den neuen Charakteren abhängig, als dass ich da eine pauschale Antwort geben könnte.

Zitat
Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?
Bei Gefangennahme besteht natürlich die Möglichkeit, sich eine temporäre neue Gruppe zu basteln, die dann eine Befreiungsaktion unternimmt. Bei Kampf bis zum bitteren Ende siehts dann aber doch sehr stark nach TPK aus, was mir allerdings bisher noch nicht untergekommen ist.
« Letzte Änderung: 10. September 2009, 15:02:05 von Wormys_Queue »
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Morningstar

  • Mitglied
  • test
Flucht oder Tod
« Antwort #14 am: 10. September 2009, 15:09:53 »
Frage1: Kämpfen bis zum bitteren Ende oder fliehen?
Kämpfen

Frage3: Wenn sie kämpfen (bei einem Kampf auf Leben und Tod):
- Was passiert wenn alle Charaktere kampfunfähig sind?
Das Licht geht wieder an und der SL sieht sich bösen Blicken ausgesetzt. Was folgt sind eine Reihe Beschimpfungen, die hier nicht im Einzelnen rezitiert werden sollen, die sich aber allesamt um die Inkompetenz des SL drehen. Schließlich lautet die Erste Direktive des Gruppenvertrages:
"Der SL hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass die Charaktere der Spieler als glänzende Helden dastehen, egal was sie tun. Nur dann haben die Spieler Spaß und nur wenn das gegeben ist, hat auch der SL Spaß und Spaß für alle ist das Erklärte Ziel des Spiels."

Komisch. Ein Thread weiter ziehst du noch über meine Intoleranz her, und hier redest du etwas davon, wie die erste Direktive eines Gruppenvertrags lauten sollte.

Bin wieder da !

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