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Autor Thema: Polizei Gewalt in Deutschland!  (Gelesen 81575 mal)

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TheRaven

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #15 am: 14. September 2009, 16:11:16 »
Das mit dem "wirklich gebraucht" ist eher ironisch. Sorry könnt ihr nicht wissen ich weiß. Aber der Ausdruck "Der wirds schon gebraucht haben" ist verbreitet bei der bayrischen Polizei.
Diese Rechtfertigung ist nicht haltbar und hochgradig fragwürdig. Es sollte aber auch die Frage erlaubt sein, woher denn diese Einstellung kommt und wieso sie verbreitet ist.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Protos Eklesius

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #16 am: 14. September 2009, 16:21:19 »
War leider auch schon Zeuge unnötiger Polizeigewalt

http://www.youtube.com/watch?v=Zi-rNbUCJho&feature=PlayList&p=97CC4DA3EFB04CC5&playnext=1&playnext_from=PL&index=34

Hier mein Beitrag dazu im Forum von RP-online

Zitat
Deeskalation hat versagt
Um den lang ersehnten Aufstieg gebührend zu feiern gingen meine Bekannten und ich nach dem Spiel in die Altstadt. Dort feierte ein bunter Haufen ausgelassen den glücklichen Ausgang des Spiels.
Die gegröhlten Schlachtgesänge und das wilde Herumgespringe mag nicht jedermanns Fall sein, dennoch sollte man in der Lage sein das zu tolerieren.
Dies gilt aber nicht für Flaschenwürfe und Feuerwerkskörper. Hier muß der Staat eingreifen um andere Bürger zu schützen.
Dennoch sollte hierbei die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Anstatt die verantwortlichen Gewalttäter einzeln zu stellen wurde einfach eine ganze Straße mit bestraft. So konnte ich live Szenen auf der Kurze Straße beiwohnen, die mich doch ein wenig an der Kompetenz der Einsatzleitung zweifeln lassen.
Anstatt die Leute per Megaphon daraufhinzuweisen das ein Polizeieinatz kurz bevor steht, damit sich Unbeteiligte zurückziehen konnten, wurde die gesamte Gasse mit Pfefferspray eingenebelt und martialisch anmutende Beamte in voller Kampfmontur stürmten los, um sehr freigiebig von Ihrem Knüppel Gebrauch zu machen. Jeder zweite Hieb traf einen Unbeteiligten, wir konnten beobachten das selbst der Wirt der gegenüberliegenden Kneipe von einem übereifrigen Beamten einen Hieb auf den Kopf bekam. Die Leute versuchten sich in den umliegenden Kneipen in Sicherheit zu bringen und das beißende Pfefferspray konnte den selbsternannten hirntoten Straßenkämpfern auf der Seiten der Chaoten wenig anhaben. Umso verstörter reagierten Unbeteiligte unter denen sich auch zahlreiche Frauen und Mädchen befanden. Da wir uns nicht in diesen Tumult stürzen wollten, harrten wir in der mit Pfefferspray parfümierten Kneipe mit brennden Augen und Hals aus, bis sich draußen die Lage beruhigte, was aber leider eine ganze Weile auf sich warten ließ da der Mob draußen nun völlig außer Kontrolle war und sogar ein Feuer legte. Dies beantwortet die Polizei mit einer weiteren Runde Pfefferspray und einem erneuten Vorrücken der gesichtlosen Knüppelgarde, vor der einem auch als unbeteiligtem Normalbürger Angst und Bange sein kann.

Alles in alllem ein sehr trauriges Ende für den langersehnten Aufstiegstag.

Ende vom Lied war dann das der Einsatzleiter seinen Stuhl räumen musste und sowohl Polizisten als auch Hooligans/Vollidioten sich vor Gericht für ihre Taten verantworten mussten.
"Never trust a smiling gamemaster"

TheRaven

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #17 am: 14. September 2009, 16:35:17 »
Ende vom Lied war dann das der Einsatzleiter seinen Stuhl räumen musste und sowohl Polizisten als auch Hooligans/Vollidioten sich vor Gericht für ihre Taten verantworten mussten.
Also ein Happy-End. Insofern zeigt das doch, dass in diesem Fall das System funktioniert hat. Ein Problem ist ja auch, dass sich diese "Strassenkämpfer" gerne inmitten "Zivilisten" verstecken, damit sie einerseits etwas geschützt sind und andererseits Anklage erheben können, wenn trotzdem durchgegriffen wird.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Mersharr

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #18 am: 14. September 2009, 16:40:37 »
Jeder Polizist sollte seine Dienstnummer vorne und hinten auf der Uniform haben, damit man ihn nicht erst danach fragen muss, wenn man sich beschweren will. Macht auch die Beweissicherung (zuungunsten der Polizisten) einfacher.

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #19 am: 15. September 2009, 01:23:31 »
Da hab ich mehr als einen Grund für Polizeigewalt gesehen.
Würd mich mal interessieren, was denn ein Grund wäre... imho nichts als vorhandene Gewalt.
Ach das ist doch immer dasselbe. Provozieren, Regeln brechen und sich dann als armes, unschuldiges Opfer darstellen, das nur per Zufall am falschen Ort war und vom bösen, bösen Polizeistaat unterdrückt wird. Von ganz alleine und ohne vorhergegangene Provokation wird der Polizist wohl nicht gehandelt haben. Das Problem ist, dass man die Vorgeschichte nicht kennt und sich daher auch kein richtiges Bild machen kann, auch wenn Gewalt immer unschön ist. In der Szene gibt es aber schon etliche hinterlistige und fiese Arschlöcher, welche solche Szenen geradezu provozieren. Ob dies hier der Fall ist lässt sich nicht sagen, wie so oft.
Äääh "ja, aber":
Du hast völlig recht, es gibt diese Menschen, die scheinbar nicht in der Lage sind auf einer Demonstration einfach nur zu demonstrieren dass sie da sind und dass sie die Ziele der Demo unterstützen. Dennoch geht es nicht an, dass man erm ich nenne es mal "zivilem Ungehorsam" mit solcher Härte entgegnet. Und wenn der Herr im blauen Hemd dem Beamten gesagt hat, dass er stinkt und seine Mama noch mehr und dass er das wisse, weil er kurz zuvor Geschlechtsverkehr mit ihr hatte (so oder so ähnlich funktioniert das doch oder?). Und dann fügt er hinzu dass der Beamte ein "scheiß Bullenschwein" ist.
Dann ist die normale Reaktion eine Aufnahme der Personalien mit anschließender Strafanzeige. Weigert sich der Demonstrant kann man ihn zur Feststellung der Personalien verhaften festnehmen. Und wehrt er sich dagegen, dann kann man ggf. körperlich aktiv werden (dass Prügel da auch nicht das Mittel der Wahl sind dürfte klar sein, aber... Situationsabhängig).
Gleiches/ähnliches gilt für das von Xiam angedachte Szenario, dass der Mann einem Platzverweis nicht folgte (da könnte man die Feststellung der Personalien weglassen und die Person direkt festnehmen und entfernen).

Die Verhältnismäßigkeit von Tat und Strafe sollte auch für Polizisten gelten. Unabhängig davon, dass eine Strafe wahrscheinlich (ich finde das sehr Zusammenhanglos, was man dort sieht, wenn auch alles auf ein grobes Fehlverhalten hindeutet) rechtfertigt kaum die Vernichtung der Existenz, was eine Entlassung mehr oder weniger zur Folge hätte.
Ich fand das jetzt nicht sooooo schrecklich. War bestimmt voll daneben, wahrscheinlich auch eine Überreaktion, aber es gab schon schlimmere Prügelszenen. Vielleicht hatte der Polizist an dem Tag ja schon ne Flasche an den kopf gekriegt oder die Antifa-Kare ist ihm über den Fuß gerollt.
Kann ich nachvollziehen, hast wahrscheinlich recht, Job weg ist recht hart als Strafe (wenngleich üblich). Allerdings steht imho außer Frage, dass man diese(n) Beamten offenbar nicht solchen Situationen nicht aussetzen darf, mir schwirren da jetzt Sachen wie Abteilung wechseln oder Fortbildung (damit der damit umgehen kann) im Kopf herum.
Nebengedanken zur Existenzvernichtung durch Strafen (Anzeigen)

Dass solche Sachen immer mal wieder vorkommen ist leider wahr, ich hatte bisher glücklicherweise nur eine Erfahrung mit einem Wasserwerfer... auch nicht lustig. Aber ein Einzelfall ist das auch nicht Xiam (wenngleich dein Posting ansonsten reichlich gelungen ist um Verständnis für alle Seiten zu erzeugen :thumbup: ).
Der Polizei-Apparat ist nicht perfekt, man kann "schwarze Schafe" (also für solchen Dienst ungeeignete Personen) nicht immer vorher erkennen und heraus filtern und ggf. wissen diese nichtmal, dass sie mit diesen oder jenen Situationen nicht klar kämen. Und da macht man eben das was noch übrig bleibt: Trail & Error. Ist zwar blöd (weil auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen), aber eine richtige Alternative sehe ich nicht.
Und man muss auch sagen, dass sich ja einiges verbessert hat, insofern ist es vielleicht wirklich ein "Einzelfall" in dem Sinne, dass das in dern 60ern bis 80ern nahezu die Regel war (auch andere Taktiken, nicht unbedingt "hauen" aber... sehr unschöne Sachen). Man könnte es also auch so sehen, dass wir auf einem guten Weg sind :)
Edit/Nachtrag:
Jeder Polizist sollte seine Dienstnummer vorne und hinten auf der Uniform haben, damit man ihn nicht erst danach fragen muss, wenn man sich beschweren will. Macht auch die Beweissicherung (zuungunsten der Polizisten) einfacher.
In der Tat, das habe ich auch schon hier und da erlebt, dass Personen (nicht nur Beamter, auch z.B. Zugbegleiter) ihre Identifizierungs-Schildchen noch aktiv verbergen... und da rieche ich dann irgendwo Vorsatz, denn irgendwie ist doch irgendwas geplant oder?
« Letzte Änderung: 15. September 2009, 01:25:12 von Deus Figendi »
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Lhor

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #20 am: 15. September 2009, 08:43:38 »
Diese Rechtfertigung ist nicht haltbar und hochgradig fragwürdig. Es sollte aber auch die Frage erlaubt sein, woher denn diese Einstellung kommt und wieso sie verbreitet ist.
Bin ich auch der Meinung.
Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt, aber ich HASSE diese Einstellung und die Menschen/Polizisten die so denken.
Deswegen bekomme ich auch heute kein so "tolles" Beamtengehalt mehr sondern muss im Büro versauern. 
Nichtsdestotrotz auch deswegen, weil Andersdenkende die rumphilosophieren wollen ganz schnell gemobbt werden.
So auch ich.

Diese Einstellung der Polizisten fängt schon damit an, warum man überhaupt zur Polizei geht.
Viele Polizisten kommen aus ländlichen Gegenden und haben eine gewisse "Bauernmentalität" was sie sehr schnell zu Sheriffs macht.
Und dann noch gegenseitiges Männlichkeitsgetue und schon hast du ein verstörtes Ego und ein geliehenes Selbstbewusstsein, was diese Einstellung schliesslich erschafft.

Ich red lieber nicht weiter, sonst fühlen sich evtl. Polizisten hier ans Bein gepinkelt.
Aber es war nunmal meine Erfahrung und wie gesagt, nicht alle Polizisten sind so, aber eindeutig zu viele davon.

PS: In Deutschland haben Polizisten keine "Dienstnummer" in dem Sinne. Ist nicht so wie in den Filmen. 
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Durion-Gollor

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #21 am: 15. September 2009, 10:36:31 »
Nur ganz kurz zu Deus Spoiler:
Mir schwirren bei den S-Bahn Schlägern ganz andere Gedanken im Kopf rum als Täterverständnis. In einer möglicherweise heiklen Situation un an einem schlechten Tag einem -nennen wir es- halbschuldigen täter ins Gesicht zu schlagen und die Nummer passen für mich nicht im Geringsten zusammen.
Wo man noch etwas retten kann, möge man das tun, aber wer so weit ist wie die Jungs von der S-Bahn... da geht doch gar nix mehr.

Nur nochmal im Nachgang, damit auch ja keiner denkt, ich hätte nur das geringste Verständnis für diesen Abschaum.

Wormys_Queue

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #22 am: 15. September 2009, 10:43:35 »
Du hast völlig recht, es gibt diese Menschen, die scheinbar nicht in der Lage sind auf einer Demonstration einfach nur zu demonstrieren dass sie da sind und dass sie die Ziele der Demo unterstützen. Dennoch geht es nicht an, dass man erm ich nenne es mal "zivilem Ungehorsam" mit solcher Härte entgegnet.

Es geht auch nicht an, das gewaltbereite Idioten dafür sorgen, dass bei solchen Demonstrationen überhaupt Polizei notwendig ist. Aber wegen den Flaschen- und Molotowcocktail-schmeißern macht hier niemand einen Thread auf.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Morningstar

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  • test
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #23 am: 15. September 2009, 10:55:25 »
Zitat
Dennoch muss man auch deutlich sagen, dass die Ereignisse im Vorfeld nicht zu sehen sind, man sich hier seine Meinung also aufgrund einer Momentaufnahme bildet, ohne die gesamte Situation beurteilen zu können.

Also bitte. Wenn die sich - egal wie sehr provoziert - nicht unter Kontrolle haben, haben sie einfach den falschen Job gewählt. So einfach ist das.
Die können meinetwegen Strafzettel verteilen, aber sicher nicht mit enier Waffe durch die Gegend rennen.

Meiner bescheidenen Meinung nach (kA ob es nicht so ist, aber ich denke mal eher, dass die Staatsanwälte die Polizisten ganz gerne auch decken) sollte das auch härter bestraft werden, als wenn ein Zivilist das so macht. Schließlich sind Polizisten mit gewissen Rechten ausgestattet, die eine Verantwortung mit sich bringen.

Auf der anderen Seite: Man vergleiche uns mit Ländern wie Türkei, China oder auch nur Amerika. Da können wir doch - zumindest relativ gesehen - echt froh sein, ob unserer Freunde und Helfer ;)
« Letzte Änderung: 15. September 2009, 11:07:29 von Morningstar »
Bin wieder da !

Xiam

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  • Mörder der 4E
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #24 am: 15. September 2009, 11:18:43 »
Also bitte. Wenn die sich - egal wie sehr provoziert - nicht unter Kontrolle haben, haben sie einfach den falschen Job gewählt. So einfach ist das.
So einfach ist es halt nicht. SInd immerhin Menschen und keine Maschinen, die ein Programm abspulen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Lhor

  • Mitglied
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #25 am: 15. September 2009, 11:23:14 »
Ich will gar nicht wissen wieviel Gewalt verhindert werden könnte, wenn die meisten Polizeibeamten grundlegende soziale Interaktion beherrschen würden.
Ich z.B. war als Weichei bekannt, weil ich sogar heroinsüchtigen Autodieben was zu trinken gebracht und mich mit ihnen unterhalten habe warum sie das machen und wie sie da reingeraten sind. Von meinen anderen Kollegen wurden sie wie verseuchte Ratten behandelt.
Am Ende war es dann eine herzliche Kollegin und ich, welche den hochaggressiven Autodieben die den übelsten Affen geschoben haben, nur ein paar Worte sagen mussten damit sie sich wieder beruhigen. Die anderen hatten die Handschellen schon draussen und hatten die Widerstand-Anzeige schon halb eigespannt.
Und die hätten nach ihrem abwertenden Verhalten im Vorfeld auch keine anderen Möglichkeiten mehr gehabt.

Ich bin jetzt kein diplomatisches Genie oder so, hatte aber nicht ein einziges Mal einen Widerstand oder sonstige Probleme. Einfach weil Kriminelle (egal welche, wobei ich sagen muss, sowas wie Mörder und Vergewaltiger kamen zum Glück nicht vor) für mich auch Menschen waren.
Wenn das jeder Polizist so handhaben würde, gäbe es wahrscheinlich nur wenig Gewalt gegen Polizisten sowie dadurch aufkommende Gegengewalt.

Aber dummerweise werden solche Leute keine Polizisten oder bleiben nicht lange.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Dinin

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Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #26 am: 15. September 2009, 11:49:40 »
Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch den einen oder anderen Polizist, wollte selber mal einer werden, mein Knie hat mir leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber darum geht es ja jetzt nicht^^.
Jedenfalls hat einer meine Polizeibekannten (war ein eher flüchtiger) mal bei ner gemütlichen Runde Bier zum besten gegeben, dass bald wieder ein Kastortransport ist, wo er sich schon sehr drauf freuen würde, weil es da immer (ich weiß seinen genauen Wortlaut nicht mehr aber ich sag mal) was zu tun gibt. Es lief jedenfalls auf genau so eine Situation hinaus, auf die er sich freute. Sowas kann nicht sein und ganz ehrlich, das passiert öfter als man denkt. Ich will auf keinem Fall alle über ein Kamm schären aber das es diese Polizisten gibt, wird, wie ich finde, gerne heruntergespielt und verschleiert. Polizisten haben viele Möglichkeiten sich zu wehren, klar heutzutage ist es vielleicht auch nicht mehr allzu leicht abzuschätzen mit welchem Mittel man am besten reagieren sollte, weil jeder dritte heute ein Messer in der Tasche hat, welches er auch einsetzt. Allerdings machen sich manche Beamte die Entscheidung auch etwas zu einfach und schlagen erst zu und fragen danach. Hab ich auch schon erlebt. War bei uns am See hab gegrillt mit ein paar Freunden und neben uns haben Punks gefeiert, das eskalierte irgendwann etwas und die Polizei kam und wollte einen Mitnehmen. Der wollte aber mich recht, war betrunken und hat dem einen Polizisten ins Gesicht gespuckt und ihn beleidigt, wohl bemerkt hat ihn nicht geschlagen. Daraufhin hat ihn von hinten einer der 5 Polizisten festgehalten und die anderen 4 haben fröhlich munter alle mal draufgehauen. Das ist sicher nicht das angemessene Mittel in dieser Situation gewesen. Wenn sie nicht in der Lage sind, vielleicht auf Grund von zu angespannten Nerven, wie schon gesagt wurde, es sind ja auch nur Menschen mit Problemen, angemessen zu reagieren, dann sollten sie nicht unbedingt auf eine Demo oder zum Fußball geschickt werden.
Ich teile jedenfalls die Meinung, dass es Beamte bei der Polizei gibt, die mit der Einstellung auf ein Event gehen einen umzuhauen. Aber ich möchte es auch noch mal betonen, dass nicht alle so sind.
Aber zusammenfassend hab ich mal ein Spruch gelesen, der hier vielleicht ganz gut passt, wenn er auch etwas provoziert :
Ich glaube an die Deutsche Justiz wie an die Unschuld einer Hure.
Lass ich mal ein Stück weit unbewertet im Raum stehen, aber irgendwo lässt sich da ein Fünkchen Wahrheit erkennen. Nicht nur im Bezug zu Polizeigewalt, das greift alles etwas tiefer und führt hier zu weit.

lg dinin
« Letzte Änderung: 15. September 2009, 11:53:39 von Dinin »
Manchmal ist es besser den Mund zu halten, somit die anderen glauben zu lassen man sein dumm, als zu antworten und seine Dummheit zu bestätigen.

Morningstar

  • Mitglied
  • test
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #27 am: 15. September 2009, 12:09:04 »
Also bitte. Wenn die sich - egal wie sehr provoziert - nicht unter Kontrolle haben, haben sie einfach den falschen Job gewählt. So einfach ist das.
So einfach ist es halt nicht. SInd immerhin Menschen und keine Maschinen, die ein Programm abspulen.

Das könnte man gelten lassen, wenn sie ehrenamtlich oder sonstwie tätig sind. Aber nicht so, das ist eine faule Ausrede.

Ein Arzt lernt, eine Distanz zu seinen Patienten zu wahren. Ein Lehrer lässt sich nicht mit Schülerinnen ein. Genauso prügelt ein Polizist nicht drauf los. (So sollte es nunmal einfach sein.)
Bin wieder da !

Thanee

  • Mitglied
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #28 am: 15. September 2009, 13:33:26 »
Aber dummerweise werden solche Leute keine Polizisten oder bleiben nicht lange.

Das ist in der Tat sehr schade...

Bye
Thanee

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Polizei Gewalt in Deutschland!
« Antwort #29 am: 15. September 2009, 17:26:21 »
Nur ganz kurz zu Deus Spoiler:
Mir schwirren bei den S-Bahn Schlägern ganz andere Gedanken im Kopf rum als Täterverständnis. In einer möglicherweise heiklen Situation un an einem schlechten Tag einem -nennen wir es- halbschuldigen täter ins Gesicht zu schlagen und die Nummer passen für mich nicht im Geringsten zusammen.
Richtig, ich habe auch mitnichten versucht die Taten oder Strafen miteinander zu vergleichen, sondern deren Verhältnisse.
Jemanden zu töten ist selbstredend eine andere Qualität als jemanden zu verprügeln (ggf. nichtmal).
Jemanden für 15 Jahre in Haft zu schicken hat eine andere Qualität als jemanden zu entlassen.

Beide Strafen beinhalten eine potentielle "Existenzvernichtung" *1 Dennoch stimmte ich dir ja bereits zu, dass es ausreicht den Beamten ganz normal strafrechtlich zu belangen (jemandem im Affekt die Nase brechen bringt dich ja nicht hinter Gitter, sonst säße jeder zweite Kneipen-/Sportbesucher) und in beruflicher Hinsicht eben zusehen, dass der arme Mensch nicht mehr in solche Situationen gerät, denn er ist eben diesbezüglich inkompetent. Das ist ansich ja auch nichts tragisches, ich weiß auch nicht wie ich in dieser oder jener Stresssituation reagierte (wobei: Ich lasse mich tendenziell lieber verprügeln als jemanden zu verletzen), aber wenn ich eben zu den Menschen gehöre, die damit nicht zurecht kommen, dann wäre mein Arbeitgeber ein ganzschönes Arschloch, wenn er mich dennoch dem aussetzt.
Daher schließe ich mich voll Morningstar an
Also bitte. Wenn die sich - egal wie sehr provoziert - nicht unter Kontrolle haben, haben sie einfach den falschen Job gewählt. So einfach ist das.
So einfach ist es halt nicht. SInd immerhin Menschen und keine Maschinen, die ein Programm abspulen.

Das könnte man gelten lassen, wenn sie ehrenamtlich oder sonstwie tätig sind. Aber nicht so, das ist eine faule Ausrede.

Ein Arzt lernt, eine Distanz zu seinen Patienten zu wahren. Ein Lehrer lässt sich nicht mit Schülerinnen ein. Genauso prügelt ein Polizist nicht drauf los. (So sollte es nunmal einfach sein.)
Richtig, es sind Menschen, aber wenn ich einmal festgestellt habe, dass dieser Mensch eher ungeeignet für diesen Teil der Arbeit ist dann kann ich ihm eine andere Aufgabe geben.
Von Talamar weiß ich, dass das ein geringes Problem ist, denn ein Polizist ist ein Polizist, egal welche Aufgabe er hat und das Bundeland bei dem er angestellt ist hat jedes Recht ihm eine beliebige Aufgabe bei der Polizei zuzuweisen. Es ist also kein Problem jemanden aus den Hundertschaften raus zu nehmen und auf eine Straßenkreuzug zu stellen (kA vielleicht 'ne kleine Fortbildung nötig, aber im Wesentlichen kein Problem). Er ist der Aufgabe nicht gewachsen, also macht er sie nicht mehr.
Mein Kollege hat Höhenangst, unser Chef verlangt nicht, dass er aufs Dach steigt, von mir verlangt er das sehrwohl. Der Kollege ist der Aufgabe nicht gewachsen, also macht er sie nicht, aber es gibt noch jede Menge Aufgaben am Boden in dem Betrieb. So what?
Und das wäre im Übrigen vielleicht auch der Punkt, an dem ich Morningstar doch widerspreche: Jemand der mit entsprechenden Situationen nicht umgehen kann hat mit "Polizist" nicht zwingend den falschen Beruf gewählt, er ist nur eben in der Verwaltung besser aufgehoben und - das ist mein image-pflegender Naivitäts-Nebensatz - vielleicht wollte er eigentlich auch genau da hin.



1potentiell, weil man sich 'nen anderen Job suchen kann und weil jemand, der sein halbes Leben in Haft war auch auf die Beine kommen kann. Beides mag selten sein.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
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