Autor Thema: NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung  (Gelesen 483 mal)

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Darigaaz

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NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung
« am: 21. September 2009, 17:16:41 »
Zitat
Stammzellenforschung (ab Wann ist es ein Mensch?)
Das ist nebenbei für mich der größte Fauxpas, den man sich leisten kann, ein Mensch wird als etwas Besonderes hingestellt, aber es gibt Tierversuche und eigentlich ist man nichts adneres als ein Tier, ein schlaues vielleicht aber biologisch nichts anderes, eine menschliche Stammzelle ist sofort ein kleiner Säugling und man begeht Mord und Eingriff in die Natur wenn man damit experimentiert aber alleine schon durch die eigene Existenz greift man schon in die Natur ein....

Stammzellenforschung und die Ideologie der Kritiker ist meiner Meinung nach der größte Elefant, den man aus einer Mücke machen kann.
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 17:22:49 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

TheRaven

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NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung
« Antwort #1 am: 21. September 2009, 17:23:42 »
Man könnte die Frage ausweiten zu "ab wann ist es ein wertvoller Mensch". Die Leute sind immer ganz entsetzt, wenn ich bei dem Thema darauf hinweise, dass der Tod eines Kleinkindes ein deutlich kleinerer Verlust ist als der eines jungen Erwachsenen, welcher Bildung, Erfahrung, Wissen, etc. angesammelt hat und welcher sich selber versorgen kann. Doch wo ist der Fehler in dieser Aussage? Es ist deutlich einfacher, schneller und günstiger das Kleinkind zu ersetzen als den erwachsenen Menschen.
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 17:29:33 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Priest

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NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung
« Antwort #2 am: 21. September 2009, 17:35:18 »
Zitat
Stammzellenforschung (ab Wann ist es ein Mensch?)
Das ist nebenbei für mich der größte Fauxpas, den man sich leisten kann, ein Mensch wird als etwas Besonderes hingestellt, aber es gibt Tierversuche und eigentlich ist man nichts adneres als ein Tier, ein schlaues vielleicht aber biologisch nichts anderes, eine menschliche Stammzelle ist sofort ein kleiner Säugling und man begeht Mord und Eingriff in die Natur wenn man damit experimentiert aber alleine schon durch die eigene Existenz greift man schon in die Natur ein....

Stammzellenforschung und die Ideologie der Kritiker ist meiner Meinung nach der größte Elefant, den man aus einer Mücke machen kann.

Das Problem ist hier wie bei vielen Ethikfragen die Grundsatzdiskussion. Die bedeutet mehr und ist meiner Meinung nach auch wichtiger als die blose Tatsache das man einige Eizellen züchtet und denen Zellen entnimmt.
 Das Problem daran ist die Grundsatzfrage: Darf man einem Menschen schaden zufügen (oder ihn sogar töten) um anderen zu helfen. In diesem speziellen Falle ohne Zustimmung (was ja bei Eizellen unmöglich ist logischerweise)
Falls man Ethisch dort keinen Riegel vorschieben würde, währe auf lange Sicht auch zB die Frage ob man Lebenslänglich gefangene Kriminelle töten dürfte um Organe für eine andere Person zu bekommen.
Ist natürlich ein krasses Beispiel, aber wie so oft bei der Ethik muss man vielen Dingen bereits im Kern einen Riegel vorschieben, sonst wird das Thema schnell "normal" und nichtmehr kritisch betrachtet.

Anderes Beispiel: Darf man Gefangene Foltern um andere Leute zu retten?
Hatten wir in Deutschland auch schon das Thema.. kleines Mädchen ist gefangen und droht zu sterben. Der Täter ist anwesend sagt aber nichts. Darf man dieser Person gewalt androhen oder antun um das Mädchen zu retten?
Rein Gefühlsmäßig würde fast jeder sagen: Ja.
Das Problem daran ist aber nicht dieser Fall sondern das es uu dazu führen kann das Zustände wie im Mittelalter (und in manchen Ländern auch heutzutage) gibt in denen Folter und Gefangensein oder Folter und Befragungen völlig normal sind. Und wer will das schon ernsthaft?

typische Situation: Ethik vs. einzelne Situation.. was ist wichtiger? Meiner Meinung nach das Langfristige
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 17:37:25 von Priest »
Alles Wissen beginnt im Zweifel und Endet im Glauben

Darigaaz

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NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung
« Antwort #3 am: 21. September 2009, 18:26:40 »
Man könnte die Frage ausweiten zu "ab wann ist es ein wertvoller Mensch". Die Leute sind immer ganz entsetzt, wenn ich bei dem Thema darauf hinweise, dass der Tod eines Kleinkindes ein deutlich kleinerer Verlust ist als der eines jungen Erwachsenen, welcher Bildung, Erfahrung, Wissen, etc. angesammelt hat und welcher sich selber versorgen kann. Doch wo ist der Fehler in dieser Aussage? Es ist deutlich einfacher, schneller und günstiger das Kleinkind zu ersetzen als den erwachsenen Menschen.
Diese Reaktion ist normal und zeigt, wie sehr Gefühle/Instinkte noch einen Einfluß auf die Entscheidungen und das Verhalten ausüben. Der Mensch ist etwas Besonderes und gleichzeitig auch wieder nicht. Ein Insekt hat tausendfach besser ausgebildete Sinne als der Mensch und dennoch beherbergt es kein Selbstbewußtsein und bleibt dennoch ein Wunder der Natur.

Wenn man so will, machte homo sapiens aus seinem großen Eierkopf eine Tugend und nutzte den Geist, da er weder gescheite Reißzähne noch scharfe Klauen hatte, um ohne Werkzeuge zu jagen und zu arbeiten.

Das Gehirn:
Überzüchtung oder Geniestreich der Natur? ;)

Diskussionen um Gentechnik erübrigen sich eigentlich, die Ressourcen der Erde werden schnell knapper und irgendwann muß man sich abseits der medizinischen und biotechnischen sowie genetischen Forschung deine Frage stellen:
Wann ist man ein wertvoller Mensch und vor allem wer ist ein wertvoller Mensch? Die Antwort könnte beunruhigend sein.

Zitat
Die Sache mit Zeitreise ist interessant aber ich nerve mich immer über diesen Hitler-Nebensatz. Das ist so uninspiriert. Wieso nicht dem Galileo ein modernes Teleskop schenken? Oder dem Aristoteles ein modernes Anatomiebuch?
Oder wieso nicht mit seinem Wissen Gott sein, und die Welt beherrschen? Mit einem Palast aus weißem Marmor, vor der Eingangstüre mit riesigen, schwarzen Steinen geschrieben:
''Eure Dummheit kotzt mich an!''
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 18:31:37 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Priest

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NW/Ethik-Split: Stammzellenforschung
« Antwort #4 am: 21. September 2009, 18:33:10 »
Man könnte die Frage ausweiten zu "ab wann ist es ein wertvoller Mensch". Die Leute sind immer ganz entsetzt, wenn ich bei dem Thema darauf hinweise, dass der Tod eines Kleinkindes ein deutlich kleinerer Verlust ist als der eines jungen Erwachsenen, welcher Bildung, Erfahrung, Wissen, etc. angesammelt hat und welcher sich selber versorgen kann. Doch wo ist der Fehler in dieser Aussage? Es ist deutlich einfacher, schneller und günstiger das Kleinkind zu ersetzen als den erwachsenen Menschen.
Diese Reaktion ist normal und zeigt, wie sehr Gefühle/Instinkte noch einen Einfluß auf die Entscheidungen und das Verhalten ausüben. Der Mensch ist etwas Besonderes und gleichzeitig auch wieder nicht. Ein Insekt hat tausendfach besser ausgebildete Sinne als der Mensch und dennoch beherbergt es kein Selbstbewußtsein und bleibt dennoch ein Wunder der Natur.

Wenn man so will, machte homo sapiens aus seinem großen Eierkopf eine Tugend und nutzte den Geist, da er weder gescheite Reißzähne noch scharfe Klauen hatte, um ohne Werkzeuge zu jagen und zu arbeiten.

Das Gehirn:
Überzüchtung oder Geniestreich der Natur? ;)

Diskussionen um Gentechnik erübrigen sich eigentlich, die Ressourcen der Erde werden schnell knapper und irgendwann muß man sich abseits der medizinischen und biotechnischen sowie genetischen Forschung deine Frage stellen:
Wann ist man ein wertvoller Mensch und vor allem wer ist ein wertvoller Mensch? Die Antwort könnte beunruhigend sein.

Bezüglich Resourcen: Die Menschen haben es schon immer verstanden die Menschheit immer wieder mal zu verkleinern. Falls es Platzmangel gibt, wird nicht angefangen zu selektieren wer wichtiger ist, sondern wer Politisch und Militärisch stark genug ist um sich zu holen was er will.

Und Menschen betrachtet sich selbst nuneinmal Ethisch höher als jedes Tier. Wenn man es nicht tun würde, währe die Konsequenz das wir kein Fleisch essen dürften oder Nutztiere halten. Was im Umkehrschluss natürlich nicht geht.
*schulterzuck* Die Tatsache das die Menschheit sich für was besseres hält wird sich niemals ändern. Evtl. die Tatsache wie wir mit den "niederen Wesen" umgehen. Wäre zumindestens wünschenswert.
Alles Wissen beginnt im Zweifel und Endet im Glauben