• Drucken

Autor Thema: Kampagne ohne magische Gegenstände  (Gelesen 11767 mal)

Beschreibung: Eure Meinungen und vor allem Erfahrungen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #90 am: 09. November 2009, 16:37:24 »
Wobei es bei mir nicht mal die "PA-Sache" ist, sich hinziehende Kämpfe oder die Spielwelt sind, die mich stören.

Wormy hatte ein paar Seiten zuvor gesagt, dass Powergaming in DSA nicht so schlimm sein würde wie in D&D. Bin damals nicht drauf eingegangen, weil ich den Diskussionsschwerpunkt anders gesetzt habe. Aber um dazu noch mal was zu sagen...

Ich habe da bei DSA einfach schlechte Erfahrungen gemacht. Nur um ein paar Boni abzugreifen, wurden "völlig wahnsinnige" Nachteile genommen, die die Chars zu totalen Sozipathen im Endeffekt gemacht haben. Solch eine Gruppe von Charakteren könnte man nie losschicken unter normalen Umständen zu irgendeinem "Auftrag" und die würde sich auch normalerweise nie zusammenfinden.
Und manchen kam es wirklich nur auf die Power des Charakters an, das hat man gemerkt. Bevor ich einen völlig verrückten Charakter spielen würde, spiele ich lieber einen (mehr oder weniger) "Normalo", der nicht der Meisterschnetzler im Kampf ist...
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Wormys_Queue

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #91 am: 09. November 2009, 20:22:34 »
So tun als ob, ist das bei mir nicht. Ich habe schon einen TPK erlebt, auf der von dir so verhassten hohen Stufen, wo man ja fast "unbezwingbar" mächtig ist.

Hmm, und gegen was habt ihr da gekämpft? Gegen Goblins? Wenigstens gegen Orks? niedrigstufige NSC? Sprich gegen irgendetwas, was in meiner Welt auch vorkommen würde?

Das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Wo ist denn "normales D&D" (also von Stufe 1 bis an die 20 gespielt; WBL in etwa entsprechend dem DMG) konsequenzfrei?

WBL?

Ich habe bei dem Satz nicht in erster Linie von den Regeln gesprochen, sondern von der Spielweise, die mit D&D 3.5 und spätestens der 4E und Pathfinder Einzug gehalten hat. Stufe 1-Commoner werden von einem Stufe 1-SC als Gegner gar nicht erst ernst genommen, weil sie nicht ernst zu nehmen sind. Schon auf niedrigster Stufe glauben die SC, sie könnten ihrer Umwelt gegenüber das große Wort schwingen, weil sie nicht im geringsten davon ausgehen, dass die Welt darauf adequat reagieren würde. Ähnliches gilt für die typisch niedrigstufigen Bedrohungen ala Goblins und Kobolde. Und das gilt um so mehr, je gnädiger der SL beim Bau der Charaktere ist, also ob er die Attribute würfeln lässt oder ein großzügiges PB wählt, welche Zusatzmaterialien er den Spielern gewährt usw.

Kurz: Die Spieler tun alles, um ihre Sterblichkeit so weit wie möglich zu senken und erwarten darüber hinaus vom SL, dass er sie abgesehen vielleicht von wichtigen Schlüsselbegegnungen ja nicht in ernsthafte Lebensgefahr bringt. Opferbereitschaft? Nur gespielt, aber wehe der SL fordert die Konsequenzen ein.

Zitat von: Sol
Wormy hatte ein paar Seiten zuvor gesagt, dass Powergaming in DSA nicht so schlimm sein würde wie in D&D. Bin damals nicht drauf eingegangen, weil ich den Diskussionsschwerpunkt anders gesetzt habe. Aber um dazu noch mal was zu sagen..

Das habe ich ja nun nicht gesagt.Ich habe darauf abgezielt, dass ein optimierter DSA-Charakter im Bezugsrahmen von D&D immer noch ein harmloses Bürschchen wäre. In dem Settingrahmen, der mir so ungefähr vor Augen schwebt, käme der aber wohl immer noch ins Schwitzen, während der optimierte D&D-Charakter in demselben Setting schlicht und ergreifend unbesiegbar wäre.


@Nadir: Ich kenn Midgard nicht so gut, danke für den Hinweis. Aber eigentlich will ich ja gerade nicht auf andere Systeme ausweichen, auch wenn das, was du da jetzt so genannt hast, auf Anhieb erst mal ganz vernünftig klingt.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Morningstar

  • Mitglied
  • test
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #92 am: 09. November 2009, 20:32:24 »
Zitat
Dann spielt der Spieler vielleicht beim nächsten Mal einen interessanten, glaubwürdigen Charakter. Aber wer die Klappe aufreisst, ohne das was dahintersteckt, hat eben Pech.

Wieso glaubwürdig ? Wenn man mal zb ein wenig in gewissen Clubs verkehrt, stellt man schnell fest, dass insbesondere Leute, die wenn es hart auf hart kommt eher zart besaitet sind, zumeist ihre Klappe bis zum Anschlag aufreißen. Glaubwürdig ist soetwas also schon durchaus, wenn man seinen Char so spielen möchte ! Sowas gibts in Echt zur Genüge. Zumal, wie Sol schon sagt, hängt einem Low-Level-SC ja kein Schild um den Hals. Und die Fähigkeit zu Bluffen sollte mMn eh nicht vom Level all zu sehr abhängen, oder (falls der Spieler eine coole Idee hat z.b.) überhaupt gar nicht von irgendeinem Skill/Würfelwurf.

Zitat
Kurz: Die Spieler tun alles, um ihre Sterblichkeit so weit wie möglich zu senken und erwarten darüber hinaus vom SL, dass er sie abgesehen vielleicht von wichtigen Schlüsselbegegnungen ja nicht in ernsthafte Lebensgefahr bringt. Opferbereitschaft? Nur gespielt, aber wehe der SL fordert die Konsequenzen ein.

Irgendwie harmoniert diese Einstellung aber nicht mit deinem "Bedürfnis" eben "eine schöne Geschichte" zu erleben. in einer Hardcore-Sandbox, bei dem nach SC Tod und nicht möglichem Res neue Chars z.b. grundsätzlich auf Lv 1 beginnen, kannst du genau diese Spielart finden. Macht sehr großen Spaß (falls man denn Mitspieler findet, die dafür wirklich bereit sind. Alles Weicheier, hehe :P), aber dann bitte ohne Eisenbahnschienen und Storygeplänkel ;) Dann bitte auch das echte Risiko, in eine hochstufige Drachenhöhle zu stolpern als Stufe 1 Trupp, und keine skalierten Bedrohungsstufen. Eine Geschichte ist nunmal nicht "schön", wenn die Todesrate etwa bei 1 lebender auf 10 tote SC kommt ;) Dafür ist sie um so lohnender, wenn man überlebt, und die Geschichten die dabei rauskommen, sind die, an die man sich 10 Jahre später noch erinnert.

Vielleicht wäre es gar nicht mal so verkehrt, wenn du dich mal auf ein Sandbox-artiges Spiel einlässt. (Immerhin hätte ich dann endlich einen Mitspieler für mein O/AD&D-Projekt ;))

« Letzte Änderung: 09. November 2009, 20:43:29 von Morningstar »
Bin wieder da !

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #93 am: 09. November 2009, 20:50:42 »
Das Problem ist, dass das D&D System etwas "unplausibel" wird, was Commoner Stufe 1 angeht. Die überleben fast nichts, wenn sie auf Abenteuer ausziehen würden. Und manche Commoner Stufe 1 wissen das im übertragenen Sinne, wenn vielleicht nicht alle (kann an geistigen Attributen oder an der inneren Einstellung liegen, dass man nicht davon ausgeht.) .

Aber entweder sterben Commoner Stufe 1 in D&D so gut wie hoffnungslos, sie fliehen oder sie lassen sich die Schreckensherrschaft gefallen.

Klar, kann man auch eine andauerende Flucht nachspielen und wie man sich dauerend über alles Sorgen macht und weinend in der Ecke hockt, aber ob das so toll ist auf Dauer, weiß ich nicht.

Außerdem Wormy musst du eines Bedenken:
Man kann als SL natürlich Spielercharakter schnetzeln wie man lustig ist, aber dadurch könnte man jeden Plot zerschreddern, indem bei jedem Kampf die SCs drauf gehen, weil sie zum Beispiel andere retten wollen. Irgendwann raubt das neue Einbauen Zeit. Der Plot muss immer geändert werden. Das kostet massiv Zeit!

Wer sagt denn Wormy, dass zwei Kriegsparteien aus Humanoiden und Orks oder Goblins auf der anderen Seite bestehen müssen zum Bleistift? Ist es verwerflich gegen andere Wesen zu Kämpfen? Alles schlechtes Rollenspiel?

Ich weiß aber immer noch nicht, was du genau willst. Warum sollte ich zum Beispiel meine Charaktere dümmer ausspielen als sie sind oder sie sinnfrei in den Tod stürmen lassen? Ich sehe aber wirklich die Diskussion als eine Art "Teufelkreis" und so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hätte wirklich auf meine innere Stimme hören sollen. Und nicht mal manche Themen teilweise anschneiden sollen.

Wenn du an Level 0 Charakteren und als Gegner an Orks und Goblins zum Beispiel Interesse hast, dann ist das halt so...
Mehr sage ich zum Schluss mal nicht dazu...
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Morningstar

  • Mitglied
  • test
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #94 am: 09. November 2009, 21:10:52 »
Na ja. Oder weil Wormy den Sam Gamgee so mag. Nehmen wir das Beispiel, wo er sich mit Bill Ferny anlegt in Bree, oder auch ggn Aragorn/Strider nicht nur misstrauisch ist, sondern ihn sogar aktiv bedroht zu Beginn. Das ist dann wohl auch etwa unglaubwürdig ? Und das, obwohl Sam wohl vermutlich selbst wusste, dass Aragorn mit ihm jederzeit den Boden aufwischen könnte.

Von Pippin/Merry ganz zu schweigen. ;)
Bin wieder da !

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #95 am: 09. November 2009, 21:17:22 »
Im Film hat Sam ja iirc auch gegen dieses Spinnenwesen tapfer gekämpft. In D&D wäre er halt wahrscheinlich ziemlich übel und fast chancenlos an dem Vieh verreckt. Rollenspielabenteuer sind halt keine Romane/Filme.
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Wormys_Queue

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #96 am: 09. November 2009, 21:38:10 »
Wieso glaubwürdig ? Wenn man mal zb ein wenig in gewissen Clubs verkehrt, stellt man schnell fest, dass insbesondere Leute, die wenn es hart auf hart kommt eher zart besaitet sind, zumeist ihre Klappe bis zum Anschlag aufreißen.

Glaubwürdig ist soetwas also schon durchaus, wenn man seinen Char so spielen möchte ! Sowas gibts in Echt zur Genüge. Zumal, wie Sol schon sagt, hängt einem Low-Level-SC ja kein Schild um den Hals. Und die Fähigkeit zu Bluffen sollte mMn eh nicht vom Level all zu sehr abhängen, oder (falls der Spieler eine coole Idee hat z.b.) überhaupt gar nicht von irgendeinem Skill/Würfelwurf.

Richtig. Und was passiert im echten Leben? Irgend so ein 08/15-Commoner wischt mit dem Großmaul den Boden. Zurück zu D&D: Jetzt ist das Großmaul plötzlich ein Stufe 1-Charakter. Ganz frisch, völlig unbeschriebenes Blatt, noch nie im Leben was geleistet. In der Realtität der Spielwelt ein ganz kleiner, unbedeutender Fisch. Wäre er zumindest, wenn das Regelsystem nicht dafür gesorgt hätte, dass die 08/15-Commoner gar nicht mehr in der Lage sind, mit dem SC den Boden aufzuwischen.

Und ich hab nichts dagegen, wenn Spieler ihren Charakter so anlegen. Ich hab was dagegen, wenn sie die daraus entstehenden Konsequenzen nicht anerkennen wollen, und direkt zu diskutieren anfangen, wenn man sie nur auf die Möglichkeit solcher Konsequenzen hinweist. Und um mal Butter bei die Fische zu tun: Ich hab Sol nicht dafür kritisiert, dass er seinen Charakter so ausgespielt hat (abgesehen mal davon, dass seine Rede im Rahmen einer 6-sek-Lampagnenrunde vielleicht ein kleines bissl zu lang geraten war ;) ). Ich hätte ihn nicht mal dafür kritisiert, wenn er seine Racheschwüre nach überstandenem Kampf einfach in die Tat umgesetzt hätte. Hat er nur nicht gemacht, sondern sich vorher vergewissern wollen, ob das auch für mich in Ordnung geht. Und als ich ihn dann von Spielleiter zu Spieler darauf aufmerksam machte, dass das durchaus negative Konsequenzen gerade für einen niedrigstufigen Charakter haben könne, hat er freiwillig (unter ein bissl Murren über den doofen SL ;) )drauf verzichtet. Bei allem Respekt, aber da gehe ich keinesfalls von aus, dass wenn ich einfach gesagt hätte: Mach ma. und ihn dann die Konsequenzen hätte spüren lassen, dass er das dann  so einfach lächelnd und ohne Widerspruch hingenommen hätte.

UNd ums mal ganz klar zu sagen: Ich nenne Sol jetzt nicht, weil ich grad Spass dran hab, auf ihm rumzuhacken, sondern als ein Beispiel für ein Symptom, das inzwischen weit um sich gegriffen hat und  mich (wie ich gerade erfahren habe) in einer anderen Kampagne gerade einen Spieler gekostet hat.

Zitat
Irgendwie harmoniert diese Einstellung aber nicht mit deinem "Bedürfnis" eben "eine schöne Geschichte" zu erleben.

Jein. Mir gehts ja nicht um die Hardcore-Sandbox, wobei ich dir zustimme, dass die dabei am Ende rumkommenden Geschichten oft die erinnerungswürdigsten sind. Aber zwischen "die SC sind relativ unsterblich" und "auf 10 SC kommen 9 Tote" ist ja noch eine Menge Platz. Und auch wenn das nicht jedermanns Geschmack sein muss, für mich persönlich sind die besten Geschichten oft diejenigen, bei denen auch mal ein liebgewonnener Charakter auf der Strecke bleibt.

Zitat
Vielleicht wäre es gar nicht mal so verkehrt, wenn du dich mal auf ein Sandbox-artiges Spiel einlässt. (Immerhin hätte ich dann endlich einen Mitspieler für mein O/AD&D-Projekt ;))

Ich hab nix gegen Sandbox. Ich hab im Moment nur nicht die Zeit, um mich auf noch was neues einzulassen. Aber tatsächlich gehen meine Gedanken dazu ja durchaus in diese Richtung.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #97 am: 09. November 2009, 21:55:21 »
Falsch:

Du hast diese Tat als böse interpretiert und gesagt, dass sie nur zu bösen Anhänger von Calistria passen würde. Mein Charakter war CN. CB darf er nicht werden und selbst wenn die One-Step Regel nicht für Barden gilt, ist mir doch folgendes wichtig:

1. Mein Charakter ist CN und eben nicht böse! Entsprechend muss er ausgespielt werden! Es hätte zudem massive Probleme mit meinen "Mitcharakteren" Ingame gegeben; eine Gruppenzusammenführung wäre niemals plausibel möglich gewesen! Nur ein richtiger Egomane hätte sein Bestreben mit der absoluten Brechstange in dieser Situation durchgesetzt.

2. Dass ich keinen Glauben ausspielen will, der so nicht gepasst hätte! Mir war nicht bekannt, dass nur böse Charakter den Racheaspekt so sehr betont hätten.

Ich muss mich doch an die Vorgaben meines SLs halten und nicht einfach sagen: Das ist alles Schall und Rauch, was der Kerl da erzählt!

Bitte die Geschichte nicht bloß halb erzählen...
« Letzte Änderung: 09. November 2009, 21:57:24 von Sol »
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Wormys_Queue

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #98 am: 09. November 2009, 22:18:49 »
Und was ändert das? Du warst nicht bereit, die Konsequenzen, die deine Handlungen gehabt hätte auch auf dich zu nehmen. Die Frage nach der Gesinnung spielte nur eine untergeordnete Rolle, dass ich deinem Charakter nicht gleich wegen der einen Aktion eine böse Gesinnung verpasst hätte, hab ich ja wohl deutlich genug gesagt.

Du hast gesagt, du wüsstest immer noch nicht worauf ich hinauswill. Ich antworte mit dem, worauf ich keine Lust mehr habe:

Valeros laut PF #1: Kämpfer, PB 25, HP 11, AC 17, melee longsword +4 (1W8+2), init +6

Gegner: Goblin, HP 5, AC 15, melee morningstar +2 (1W6), init +1

Vermutlicher Kampfausgang: Valeros gewinnt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Initiative, und bei einer Trefferwahrscheinlichkeit von 50% und einem Durchschnittsschaden von 5,5 ist der Goblin statistisch gesehen spätestens in Runde 2 Geschichte. Wenn Valeros vieel Pech hat, hat der Goblin zwischendurch mal getroffen und bei einem Durchschnittsschaden von 3,5 einen leichten Kratzer bei Valeros verursacht.

Goblins haben HG 1/3, 3 Goblins sollten also eine angemessene Herausforderung für eine vierergruppe der Stufe 1 sein. Tatsächlich hat Valeros ganz gute Chancen, die drei ganz alleine aufzumischen, wenns nicht blöde läuft.

Valeros als SC hätte typischerweise deutlich bessere Werte als PB 25, wahrscheinlich auch dank Schild eine bessere AC, was das Ungleichgewicht noch zu seinen Gunsten weiter verschieben würde. Wenn er noch ein paar Stufen mehr hat, ist er für den Goblin schon nahezu untreffbar und hat eine mehr als gute Chance, eine ganze Horde von den kleinen Rackern ganz alleine platt zu machen. Aber da er ja inzwischen schon irgendwo auf den Ebenen rumturnt und sich mit Dämonen und anderem Gesocks rumschlägt, spielt das für ihn eh keine Rolle mehr, was interessieren ihn inzwischen die Bauern in seiner Heimat, er muss schließlich das Universum retten. Gandalf, Aragorn und Co. betrachtet er als Amateure und amüsiert sich köstlich darüber, dass die mit so ner Lusche wie Saruman so lange rumalbern, statt einfach die Tür aufzutreten und sein armes Köpfchen mit einer Hand zu zerdrücken.

D&D halt, nachdem es dem Motto von "Schneller, Höher, Weiter" zum Opfer gefallen ist.

Dagegen hört sich Nadirs Tischrunde mit Stufe 5 nach vier Jahren geradezu nach paradiesischen Zuständen für mich an. Gab mal Zeiten, da war das in D&D auch noch so.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

  • Gast
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #99 am: 09. November 2009, 22:23:24 »
@Nadir: Ich kenn Midgard nicht so gut, danke für den Hinweis. Aber eigentlich will ich ja gerade nicht auf andere Systeme ausweichen, auch wenn das, was du da jetzt so genannt hast, auf Anhieb erst mal ganz vernünftig klingt.

Gern :)
Anhand Deiner Argumentation, sehe ich halt nur, dass Du langfristig mit D&D (egal welcher Ausführung) nicht glücklich werden wirst. Das Machtniveau ist schlicht zu hoch für Deine Ansprüche und es bedürfe seitenweise Hausregeln, um das System nach Deinem Geschmack zu ändern. Meine Empfehlung war nicht bloß in den leeren Raum gesprochen. Denn wir spielen Midgard seit 5 Jahren relativ regelmäßig und sind anfangs halt echt sehr geschockt gewesen, ob der ach so tollen Zauber unserer Charaktere... Zaubersalz, dass den Gegner zum Jucken bringt, oder ihn ruck-zuck Wasserlassen lässt. Hat zu sehr witzigen Situationen geführt, aber einen Gegner beeindruckst Du im Nahkampf nicht...
Wenn Du mehr Interesse an meinen Erfahrungen hast, schreibe ich Dir a) gern ne PN oder auch hier einen längeren Beitrag die nächsten Tage.

Darastin

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #100 am: 09. November 2009, 22:29:45 »
WBL?
Wealth by Level?

Sollte in dem Fall heißen, daß die Charaktere ungefähr so gut ausgerüstet sind, wie sich die Macher das vorgestellt haben. Gerüchten zufolge verhält sich das Spiel ein wenig anders wenn man von dieser Annahme abweicht :)

Zitat
Ich habe bei dem Satz nicht in erster Linie von den Regeln gesprochen, sondern von der Spielweise, die mit D&D 3.5 und spätestens der 4E und Pathfinder Einzug gehalten hat. Stufe 1-Commoner werden von einem Stufe 1-SC als Gegner gar nicht erst ernst genommen, weil sie nicht ernst zu nehmen sind. Schon auf niedrigster Stufe glauben die SC, sie könnten ihrer Umwelt gegenüber das große Wort schwingen, weil sie nicht im geringsten davon ausgehen, dass die Welt darauf adequat reagieren würde.
Hmmm.. derartige Erfahrungen habe ich bisher eigentlich nicht gemacht. Abgesehen davon, daß erststufige SC auch bei AD&D nicht die allerkleinsten Lichter waren (Bauern, Kobolde und vielleicht auch Gobbos waren damals auch schon schwächer) muß man doch immer noch bedenken, daß:

- Die Leute keinen Schriftzug mit Stufe und eventuell sogar Klasse über dem Kopf haben. Klar, wahrscheinlich ist es nur ein einfacher Bauer, aber vielleicht auch nicht und selbst wenn doch - vielleicht kennt er ja jemanden, der mehr auf dem Kasten hat.
- Ein Bauer vielleicht kein Problem ist, aber ein Dutzend davon schon.
- Auch ein Dorfbüttel leicht mal die zweite oder dritte Erfahrungsstufe haben kann, und das ist selbst für einen Helden-SC kein trivialer Gegner mehr.
- Das Leben ziemlich schnell ziemlich unbequem wird, wenn man sich überall nur Feinde macht; während im Gegenzug ein guter Ruf unschätzbar wertvoll sein kann.

Vieles davon ist auch für höherstufige oder sonstwie überdurchschnittlich starke Charaktere relevant. Daher verhalten sich die Charaktere auch entsprechend bzw. die Spieler wissen genau, was ihnen unter Umständen blühen kann und nehmen das willentlich in Kauf.

Zitat
Kurz: Die Spieler tun alles, um ihre Sterblichkeit so weit wie möglich zu senken und erwarten darüber hinaus vom SL, dass er sie abgesehen vielleicht von wichtigen Schlüsselbegegnungen ja nicht in ernsthafte Lebensgefahr bringt. Opferbereitschaft? Nur gespielt, aber wehe der SL fordert die Konsequenzen ein.
Klingt für mich nach einem klaren Fall für Regel Nummer zwei.

Ich sehe auch nicht, inwiefern ein niedriges Machtniveau da unbedingt hilft. Schlechte Spieler werden nicht automatisch besser, wenn man ihnen ihre Lieblingsspielzeuge wegnimmt. Da hilft eher ein kleiner Rollentausch. "Stell Dir vor, Du bist ein armer kleiner Bauer, der gerade von einem schlecht gelaunten dahergelaufenen Söldling 'rumgeschubst wird. Was würdest Du tun? Würdest Du Dir alles gefallen lassen?"

Zitat
Das habe ich ja nun nicht gesagt.Ich habe darauf abgezielt, dass ein optimierter DSA-Charakter im Bezugsrahmen von D&D immer noch ein harmloses Bürschchen wäre. In dem Settingrahmen, der mir so ungefähr vor Augen schwebt, käme der aber wohl immer noch ins Schwitzen, während der optimierte D&D-Charakter in demselben Setting schlicht und ergreifend unbesiegbar wäre.
Ich wäre fast versucht zu sagen "dann spiel doch DSA", aber abgesehen davon, daß sich die Macher diesen Low-Power-Ansatz ohne mit der Wimper zu zucken in die Tonne treten wenn ihnen gerade danach ist, ein Independence-Day-Raumschiff auftauchen zu lassen (nein, das ist leider kein Witz; siehe Schlacht in den Wolken) hat das System einfach zu viele funktionale Mängel um es ernsthaft zu empfehlen.

Aber Du mußt Dich trotzdem fragen lassen warum Du unbedingt bei D&D bleiben willst. D&D wurde für Larger-than-Life-Fantasy gemacht und hat auch da seine größten Stärken. Warum nimmst Du nicht ein System, das für ein bodenständigeres Machtniveau konzipiert wurde? Davon gibt es nicht wenige, was sicherlich zu einem beachtlichen Teil daran liegt daß man sich dadurch von D&D abgrenzen will. Bei Low-Power-D&D wirfst Du das weg, was das System am Besten kann. Was belibt dann noch übrig? Jede Menge Merkwürdigkeiten und ein Riesenaufwand, um daraus etwas halbwegs Spielbares hinzubekommen. Ich wage mal zu behaupten, daß Du mit einem Low-Power-System weniger Arbeit und demzufolge mehr vom eigentlichen Spiel hast.

Bis bald;
Darastin
« Letzte Änderung: 09. November 2009, 22:45:40 von Darastin »
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #101 am: 09. November 2009, 22:32:05 »
Und was ändert das? Du warst nicht bereit, die Konsequenzen, die deine Handlungen gehabt hätte auch auf dich zu nehmen. Die Frage nach der Gesinnung spielte nur eine untergeordnete Rolle, dass ich deinem Charakter nicht gleich wegen der einen Aktion eine böse Gesinnung verpasst hätte, hab ich ja wohl deutlich genug gesagt.

Nein, es ist mir als Spieler meines Charakters wichtig, dass ich etwas nicht "falsch" ausspiele, nur weil ich einem Irrglauben auf Incharacter-Ebene erlegen wäre. Ich hatte nicht gedacht, dass das als böse interpretierbar wäre und ich erlag auch dem Irrglauben, dass es eine Calistria-Priester zwangsläufig so ausgespielt werden müsste und habe auch die Calistria-Priesterschaft in Rätselhafen schlicht völlig falsch eingesetzt. Du unterstellst mir hier einfach, dass ich die Konsequenzen gefürchtet hätte, wenn ich die beiden getötet hätte. Da täuscht du dich. Nach nochmaligem Durchdenken war das für einen CN Calistria-Priester, war es doch nicht mehr so angemessen wie ich gedacht habe. Ehrlich gesagt, habe ich die Ingame Konsequenzen zu 0% für diesen Mord IG gefürchtet, selbst wenn sie immens drastisch gewesen wären, wenn die Handlung nach nochmaligem Grübeln die Richtige gewesen wäre. War sie aber nicht.
Gesinnung + Glauben sollen schon im korrekten Maß Ingame ausgespielt werden...

Muss ich mich hier allen ernstes für mein Charakterspiel rechtfertigen und mir etwas unterstellen lassen? Wird gefordert, dass nach Berücksichtung aller Hinweise doch nicht das Richtige für mich selbst auszuspielen gewesen wäre?

Ich muss schon sagen, dass mich das alles so langsam ziemlich verärgert.

"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Sol

  • Globaler Moderator
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #102 am: 09. November 2009, 22:35:33 »
@ Darastin

Dein letztes Zitat stammt nicht von mir, sondern von Wormy ;)
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Darastin

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #103 am: 09. November 2009, 22:47:16 »
Oooops... das passiert, wenn man die Zitate auf das wesentliche zusammenkürzt und das falsche Quote-Tag stehen läßt ;)

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Wormys_Queue

  • Mitglied
Kampagne ohne magische Gegenstände
« Antwort #104 am: 09. November 2009, 23:03:14 »
Wealth by Level?

Ah, ok , bin ich nicht drauf gekommen.

Zitat
Ich sehe auch nicht, inwiefern ein niedriges Machtniveau da unbedingt hilft. Schlechte Spieler werden nicht automatisch besser, wenn man ihnen ihre Lieblingsspielzeuge wegnimmt.

Nuja, ich hab ja schon mit den ganz normalen D&D-Regeln an Spielen teilgehabt, die in etwa so verliefen, wie es mir gut gefällt, das hängt aber auch damit zusammen, dass es sich dabei um Spieler handelte, die zumindest keine Probleme mit den Prämissen hatten. Da ich aber hauptsächlich auf die hiesigen online-Runden angewiesen bin, komme ich zwangsläufig auch mit Leuten mit anderen Präferenzen zusammen. Und da scheints trotz aller Bemühungen fast nicht machbar zu sein, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen, ohne dass das irgendwann zu Problemen führt. Es sei denn, der SL zieht ziemlich gnadenlos einfach sein Ding durch (was nicht zu meinen Charakterstärken zählt) oder die Gruppe ignoriert die Regeln weitestgehen und macht eine Art Erzählrollenspiel draus.

Niedriges Machtniveau schützt mich also nicht vor schlechten Spielern, macht aber eine klare Ansage an die Spieler, für die der niedrige Stufenbereich nur eine Durchgangsphase auf dem Weg zum für sie interessanten Hochstufenbereich darstellt.



Zitat
Ich wäre fast versucht zu sagen "dann spiel doch DSA", aber abgesehen davon, daß sich die Macher diesen Low-Power-Ansatz ohne mit der Wimper zu zucken in die Tonne treten wenn ihnen gerade danach ist, ein Independence-Day-Raumschiff auftauchen zu lassen (nein, das ist leider kein Witz; siehe Schlacht in den Wolken) hat das System einfach zu viele funktionale Mängel um es ernsthaft zu empfehlen.

Aber Du mußt Dich trotzdem fragen lassen warum Du unbedingt bei D&D bleiben willst. D&D wurde für Larger-than-Life-Fantasy gemacht und hat auch da seine größten Stärken. Warum nimmst Du nicht ein System, das für ein bodenständigeres Machtniveau konzipiert wurde? Davon gibt es nicht wenige, was sicherlich zu einem beachtlichen Teil daran liegt daß man sich dadurch von D&D abgrenzen will. Bei Low-Power-D&D wirfst Du das weg, was das System am Besten kann. Was belibt dann noch übrig? Jede Menge Merkwürdigkeiten und ein Riesenaufwand, um daraus etwas halbwegs Spielbares hinzubekommen. Ich wage mal zu behaupten, daß Du mit einem Low-Power-System weniger Arbeit und demzufolge mehr vom eigentlichen Spiel hast.

Hauptsächlich die mit der OGL verbundenen Vorteile für die Onlinerunden, darüber hinaus ist es hauptsächlich Gewohnheitssache schätz ich. Mein Interesse an Regelwerken tendiert inzwischen nahezu gegen 0, und die Aussicht mir ein neues aneignen zu müssen, schreckt mich mehr ab, als die Idee, am bestehenden, mir bekannten D&D-Regelwerk rumzudoktorn. Und so sachen wie E6 zeigen ja, dass durchaus im Rahmen des bestehenden Systems einiges machbar ist.

Aber ich sag ja auch, dass ich im Moment in der Sondierungsphase bin, dazu zählen natürlich auch andere Systeme.

@Sol: Du nennst es selbst Mord und "hättest nicht gedacht, dass das als böse interpretierbar wäre"? Und wunderst dich darüber, dass ich dir unterstelle, dass dir das sehr wohl bewusst war? Du wolltest nen wehrlosen Gefangenen einfach so abstechen, nur weil er sich von deiner vorherigen Drohung nicht genügend beeindruckt zeigte. Da stellt sich die Frage nach der Gesinnung überhaupt nicht, und was Calistria dazu sagt, ist absolut irrelevant, die macht das Gesinnungssystem nicht, die bewegt sich nur darin. Bei einem blutigen Anfänger würde ich vielleicht davon ausgehen, dass ich dem das erklären müsste. Bei dir setze ich da höhere Masstäbe an. Tut mir leid, wenn ich dich damit verärgere.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

  • Drucken