Das hat mit der Welt eigentlich erst mal gar nichts zu tun.
Was tun Abenteurer ? Sie betreten extrem gefährliche Gewölbe, wo halt solche Sachen rumliegen, weil sich da die 99.99% der Normalbevölkerung einfach nicht hintrauen. Das heißt ja noch lange nicht, dass man die gleich im Laden kaufen kann. Aber "wenn ich in ein Dungeon gehe, und sterben kann, da will ich auch was looten, wenn ich überlebe" Ums mal ganz plump auf den Punkt zu bringen Das ist halt D&D in Reinkultur.
Da liegt halt der Hund begraben. Es gibt halt auch Leute, die das Regelsystem zwar eigentlich ganz gerne mögen, aber mit den spielerischen Inhalten von "D&D" in Reinkultur" nicht mehr alleine zufrieden zu stellen sind.
Ich spiele z.B. eigentlich nie Charaktere, deren Motivation im Erwerb von Reichtum liegt oder die einfach nur aus Abenteuerlust losziehen. Meistens sind das Charaktere, die eigentlich sehr wenig heldenhaftes an sich haben, aber durch einen äußeren Anlass zu den Waffen (allgemein gesprochen) gezwungen werden.
Mein Charakter wäre also nicht der Held, der zufällig gerade in Sandspitze weilt, als das Dorf von Goblins überfallen wird, sondern der Bauer, der dort bisher ganz friedlich seinen Acker bestellte und jetzt durch die Ereignisse gezwungen wird, für die Verteidigung seiner Heimat und seiner Liebsten zur Waffe zu greifen.
In diesem Fall geschieht das Betreten eines Dungeons nicht mehr zum Erwerb von magischen Gegenständen und anderen Reichtümern, sondern weil die Handlung ihn dazu motiviert dieses zu tun. Und genau in diesem Fall ist es für den Charakter eher nebensächlich, wieviel Penunze dabei am Ende rausspringt.
Wenn man so will, ist das nicht das Gygax-D&D, sondern eher das Greenwood-D&D (ich glaub, auch Dave Arneson dachte eher in die Richtung, aber ich halte Greenwoods Einfluss für ungleich höher). Und eigentlich macht das gerade die Schönheit des Systems für mich aus, dass beide Spielweisen legitim und machbar sind.
@Lhor: Auch Itemjäger und Powergamer sind ja nicht nur das, sondern spielen auch ihre Charaktere, wenn auch vielleicht mit einer anderen Priorität. Und wissen daher die Freiheiten, die ihnen das P&P im Vergleich zu CRPGS bietet, durchaus zu schätzen. Und nachdem ich in einem aktuellen Nostalgieflash mich grad mal wieder mit dem guten alten Basic-D&D beschäftige, muss ich natürlich auch festhalten, dass das, was Du mit "Fantastische Entfaltung" umschreibst, dort eher rudimentär angelegt ist und das System an sich vor allem die Bereiche Kampf und Looten abdeckt. Ironischerweise bin ich gerade deswegen dennoch am Überlegen, für Online-Runden in Zukunft auf ein so vergleichsweise "primitives" System zurückzugreifen, weil ich die Regelkomplexität moderner Systeme zunehmend als Hemmschuh gerade für diese Entfaltung empfinde. Bremst unglaublich aus.