Autor Thema: So ein Zirkus  (Gelesen 8431 mal)

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So ein Zirkus
« Antwort #15 am: 02. Januar 2010, 17:35:41 »
Als der Wächter, der an dem Geviert des Schreins saß, die heran kommenden Lichter sah, war es noch mehr als eine Stunde bis zum Sonnenaufgang. Der Mann legte seine Hand auf den Griff seines Schwertes und beobachtete den Fackelzug misstrauisch. Erst, als er sah, wer sich da näherte, entspannte er sich etwas. Nicht, dass diese Gestalten gewöhnlich aussahen, aber immerhin kannte er sie. Auf zwei Pferden kamen sie heran geritten, auf dem einen der hochgewachsene Deva, nun in einer polierten Plattenrüstung, auf dem anderen die Mephling und ein Halbling mit etwas wildem, kastanienbraunen Haar, den er noch nicht kannte. Nebenher lief eine junge Frau, und es dauerte einen Moment, bis dem Wächter ihr Schwanz auffiel. Bei allen Göttern, was für eine seltsame Truppe.
"Halt, wer geht da!" rief er, mehr weil er das in Dorftheatern gehört hatte als aus irgend einem anderen Grund.
Die inzwischen recht nahen Reiter sahen sich etwas schulterzuckend an, dann rief Ai in üblich pompöser Art "Streiter für das Gute, gekommen das Übel an diesem Ort zu vernichten und den Geist zur Ruhe zu betten."
Da es dazu nicht mehr wirklich viel hinzuzufügen gab, herrschte Stille, bis die kleine Gruppe ganz heran war.
"Könntet ihr uns bitte öffnen? Ich hoffe doch, wir stören Herrn Helweg nicht?"
"Äh, nun.. Herr Helweg ist in der Kapelle.. genauer gesagt in der Höhle darunter. Und er hat zwei finstere Gestalten mitgenommen, Söldner wohl. Ich.. weiss nicht, was die da wollen, und will es auch garnicht herausfinden." Es war offensichtlich, dass der Mann derzeit darüber nachdenkt, seine Karriere zu wechseln. Katabatis grinste etwas finster, knackte mit den Knöcheln. "Wir gehn ihn fragen. Öffnet uns die Tür."
Der Wächter nickte eingeschüchtert, wollte er sich doch nicht diesen Männern und Frauen entgegen stellen. Drinnen warteten die anderen Wächter, offenbar auch nicht sonderlich erfreut über die Gesamtsituation. Sie saßen dösend an den Wänden, allerdings in ihrer vollen Rüstung, mit den Waffen griffbereit. Immer mal wieder wanderten ihre Augen in Richtung des geöffneten Durchgangs hinter dem Altarraum.
Ai erklärte jenen Männern, dass sie doch bitte zurückbleiben sollten, während der Kampf für das Gute geführt wurde. Mystral tat währenddessen immernoch so, als wäre das alles ein großes Missverständnis und Helweg eigentlich in Ordnung. In Wirklichkeit jedoch bereitete sie sich innerlich schon auf einen Kampf vor. Nicht, dass sie gerne mit ihren Speeren herum fuchtelte, aber wenn man sie zwang, verstand sie es durchaus.
Und so zogen, mit Fackeln in Händen, die vier Abenteurer tapfer hinab in die Dunkelheit, zu den Geheimnissen und Gefahren, die sie dort erwarteten. So klang der Anfang dieser Geschichte im Geiste der Mephling. Ja, genug Pathos, aber nicht zu viel.

So ein Zirkus
« Antwort #16 am: 10. Januar 2010, 05:27:00 »
"Und ihr seid sicher, dass wir nicht falsch abgebogen sind?" fragte Hassad verwundert, während er sich in der Krypta umsah. Er hatte sich dies anders vorgestellt. Wo war dieser Halbelf und seine beiden Söldner? Und wo gings hier weiter?
Der Raum, in den die Vier kamen, war eine Grabkammer. In ihrer Mitte war eine große Statue errichtet, von einem Kriege, der mit erhobenem Schwert wie zur Schlacht zu deuten schien. An dem Sockel der Statue waren Namen eingraviert, ebenso ein Satz. "Zu Ehren der Ritter des Lautwasser-Tals." Um diese Statue waren, an den linken und rechten Wänden des viereckigen Raumes, Särge in kleine Nischen eingelassen. Auch an jenen standen, schwer lesbar, Plaketten, und an den Kopfenden der Särge waren kleine Statuen errichtet. Zur linken Hand sah man Lathander, den alten Gott der Morgenröte. Zur Rechten Bahamut, den Gott der Krieger und guten Drachen. Einen Ausgang konnte man nicht erkennen.
Etwas ratlos sahen sich die Vier in dem Raum um, tasteten nach Durchgängen, und begutachteten auch die Särge. Vor allem Mystral interessierte sich für jene, notierte sich eifrig die Namen der Ritter, sowie die Liste ihrer Taten, welche in Kurzform unter den Särgen notiert waren. Dann jedoch fiel auch ihr nichts Produktives mehr ein, und so beschäftigte sie sich auch mit dem Suchen.
Zuletzt schien die Suche zwecklos, doch gerade, als man sich ob eines neuen Planes beratschlagen wollte, tauchte aus dem Boden der Geist auf. Der heilige, und tote, Mann verschränkte die Arme und schaute abwartend auf die Gruppe hinab. Jene reagierte nicht, auch wenn Ai etwas angespannt die Hand auf den Schwertgriff lag. Nach einigen Momenten der Stille, sprach dann der Geist mit heiserer, hallender Stimme.

"Eindringlinge, hört meine Worte
und sie werden euch den Weg weisen.
Ignoriert sie, und ihr werdet
mit Sicherheit vergehen.

Wenn, vom rechten Pfade abgekommen, der Ritter drei Mal gen Westen reitet
So öffnet sich der Weg."

Mit diesen Worten verschwand der Geist wieder, oder genauer gesagt, er versank im Boden.
Einige Momente blieb nur Stille, doch dann begannen sich die Abenteurer rasch zu beratschlagen. Was meinte der Geist nur damit. Just zu dem Zeitpunkt war es Katabatis, die entdeckte, dass man die Statuen auch verschieben konnte. Druckplatten waren unter sie plaziert, offenbar löste man dieses Rätsel also durch das Verstellen der Statuen. In hektischer, wenn auch etwas zielloser Art wurden die Statuen verschoben, wobei Ai darauf bestand, sie nach jeder Berührung sorgfältig zu reinigen.
Am Schluss war es Mystral, der die Lösung auf dieses Rätsel einfiel. Die Statuen mussten, von rechten Weg abgekommen, links beginnend sortiert werden. Und wenn jemand nach Westen reitet, so hat er natürlich die Morgensonne im Rücken. Eilig wurden die Statuen aufgestellt, von links kommend Lathander, dann Bahamut, dann wieder Lathander, und so weiter. Kaum war die letzte Statue plaziert, hörte man ein Knirschen von der Kriegerstatue, und langsam glitt ein Steinpanel beiseite, gab den Weg auf einen weiterführenden Tunnel frei.
So zuversichtlich gestimmt, schritten die Abenteurer in diesen Tunnel, eine Wendeltreppe hinab steigend.
"Seltsam... Es scheint fast, als wären die Gräber der Krieger nur eine Ablenkung für diesen Tunnel." meinte Hassad stirnrunzelnd.
"Eine letzte Wacht, über den Tod hinaus. Sehr elegant gemacht." nickte Mystral beipflichtend neben ihm. Hassad seufzte leise. Er mochte seine kleine Freundin (es kam nicht oft vor, dass er jemanden überragte, wenn man die Flügel nicht mitzählte), aber manchmal schaffte sie es, das Thema mit zum verzweifeln bringender Genauigkeit zu verfehlen.

So ein Zirkus
« Antwort #17 am: 11. Januar 2010, 11:19:18 »
Am Ende der Wendeltreppe angekommen, runzelte Katabatis die Stirn und schnüffelte. "Öl.. Lampenöl. Und sehr stark." zischte die Wechselbalg aus dem Mundwinkel und deutete voran. Die Gruppe blickte nachdenklich auf die beiden kleinen Lampen, die den Gang erhellten. Daher konnte dieser Gestank wohl kaum stammen, durchaus. Der etwas fischige, ölige Geruch war schon vom letzten Treppenabsatz her zu riechen gewesen, verdrängte den muffigen Geruch des Gemäuers.
Das Licht der beiden Lampen fiel auf ein Sammelsurium aus Knochen und Schädeln, welche über den Boden vor den Vieren verteilt waren. Es war nicht genug, dass man fürchten musste, auszurutschen, aber auch zu wenig, um einfach so da hingelangt zu sein. Mehrere Nischen ähnlich der oberen Grabkammer waren zu sehen, jedoch waren sie leer. Ihr Inhalt, drei Särge, standen in dem Gang, ihn wie Barrikaden versperrend. Jeweils einer war in einen von zwei Seitengängen plaziert, der Dritte versperrte als hintere Barrikade einen Durchgang etwas weiter hinten.
"Ich schätze mal, das ist die Stelle, in der die tapferen Helden von einem Hinterhalt der Schurken überrascht werden." nickte Mystral weise. Nichts desto trotz folgte sie Ai vorsichtigen Schrittes, sich hinter seiner panzergerüsteten Gestalt duckend. Auch die anderen folgten langsam mit gezogenen Waffen. Von Überraschung konnte also nicht wirklich die Rede sein, als hinter den Särgen zwei hart aussehende Männer hervorsprangen. Sie legten ihre Langbögen auf das erstbeste Ziel, den Deva, an. Vermutlich war es der einzige, den sie gut sehen konnten, oder aber sie hatten seine Schritte am deutlichsten herausgehört. Wieso auch immer sie sich für Ai entschieden, ihre Angriffe blieben wirkungslos.
Der eine Pfeil verfehlte den Deva komplett, der andere traf nur wirkungslos den Schild und prallte von jenem mit einem leisen twäng ab.
Nach einer kurzen Schrecksekunde stürmte Ai als erster voran, zu einem der beiden Särge. Mit einer raschen Bewegung schwang er sein Schwert, jedoch nicht nach dem Söldner, der erschrocken seinen Bogen wie zu einer Parade gehoben hatte. Offenbar hatte der Söldner nicht mit solch entschlossener Gegenwehr gerechnet, und so konnte er nur zusehen, wie Ai die Laterne von dem Sarg hieb. Jene flog neben die Füße des Söldners und zerbrach mit lautem Klirren, ergoss ihren brennenden Lampenölinhalt auf den Boden.
Der andere Söldner reagierte schneller. Er ließ seinen Bogen fallen und griff unter den Sarg. In einer großen Kraftanstrengung hob er ihn, leise ächzend, an, und kippte ihn in die Richtung des Paladins. Rauschend ergoss sich Lampenöl um die Füße des Deva, welches einen Moment später aufflammte, als die Laterne in dem Öl zerbrach. Dann gelang es dem gemieteten Schwertarm gerade noch, seine Klinge zu ziehen, bevor ihn eine wütend fauchende Schneeleopardin von der Seite her ansprang. Katabatis hatte sich, wie es ihre Gefährten schon oft gesehen hatten, in ihre Tiergestalt verzaubert, und bedrängte den Söldner nun von der Seite. Auch wenn sie das derzeit vom Boden aus tat, denn sie hatte sich bei dem Sprung über den umgekippten Sarg gewaltig verschätzt und war ausnahmsweise mal nicht auf allen Vieren gelandet.
Hassad und Mystral waren währenddesssen keineswegs untätig. Glitzernde Bälle aus Magie sprangen aus den Händen des Halblings, welche er dann nach den Söldnern warf und sie vor Schmerzen aufschreien ließ. Und auch Mystral warf den Wurfspeer in ihrer Hand nach dem Söldner, der nun von Ai bedrängt wurde. Dann zog die Mephling einen längeren Speer geschickt vom Rücken und sprang Katabatis zu Hilfe, bevor der Söldner seinen Vorteil ausnützen konnte.
Ai schrie vor Schmerzen auf, wie er so in den Flammen des Lampenöl stand. Der Söldner, der sich schon siegessicher wähnte, obwohl ein Wurfspeer seine Panzerung am Schildarm durchschlagen hatte, riss seine Augen auf, als der Deva nicht wie erwartet zurückwich oder auf den Sarg sprang. Stattdessen griff Ai nun selbst nach dem steinernen, entweihten Gebilde und stemmte sich gegen ihn, kippte den Sarg langsam in Richtung des Söldners.. Und des brennenden Lampenöls der zerbrochenen Lampe. Laut fluchend schlug der Söldner nach Ai, verfehlte ihn aber knapp. Dabei, in einem wie sich herausstellen sollte tödlichen Anfall von Ungeschick und Pech, trat er genau auf das brennende Lampenöl und fiel zu Boden. Dies rettete ihn zwar vor einer Kugel aus Säure, die der Halbling gerade nach ihm warf. Nicht jedoch vor der Flut aus Lampenöl, die sich nun direkt über ihn ergoss und sogleich an den Überresten der Laterne entzündete. Die Schmerzensschreie des glücklosen Söldners hallten noch eine ganze Weile durch den Gang.
Der zweite Söldner, demoralisiert über den Verlust seines Kameraden, floh vor den Speerstichen und Krallen seiner Widersacher in seine letzte Rückzugsmöglichkeit, einen dritten Sarg, der weiter hinten erneut den Gang blockierte. Doch noch bevor er das Gleichgewicht wiedererlangen konnte, sprang bereits die verschwommene Gestalt einer Schneeleopardin an ihm vorbei, fauchte ihn dann an und verbiss sich in seinem Schwertarm. Einen Moment später sah er auch, wie die Mephling in einer dramatischen Geste vor den brennenden Flammen auf dem letzten Sarg stand und ihm den Speer auf die Kehle richtete. Hinter den Flammen, aus denen der Paladin soeben erst entkommen war, stand der Halbling und ließ um seine Finger grünliche Magie spielen, bereitete den nächsten Angriff vor.
Was ihn endgültig dazu bewegte, sein Schwert fallen zu lassen, war der Anblick des Deva selbst. Jener war aus den Flammen gestiegen, stand auf dem umgekippten Sarg in einem Meer aus brennendem Lampenöl. Es schienen fast die Flammen der Gerechtigkeit selbst zu sein, die um den schwer gerüsteten und nur leicht angekokelten Paladin brannten, gar leuchteten sie etwas heller, als Ai sein Schwert auf den Söldner richtete und mit dröhnender Stimme sprach. "Ergebe dich den Kriegern der gerechten Sache, oder vergehe in den Flammen der Rechtschaffenheit!"
Laut klirrend fiel das Langschwert des Mannes zu Boden, just als die gepeinigten Schreie seines Schwertbruders endlich ein Ende nahmen und der glücklose Söldner still liegen blieb. Der Kampf war geschlagen.

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« Letzte Änderung: 11. Januar 2010, 11:30:20 von Mystral Wolkenglanz »

Abbajan

  • Mitglied
So ein Zirkus
« Antwort #18 am: 11. Januar 2010, 18:13:51 »
Feedback der Leser ist übrigends immer gerne erwünscht und motiviert mich zum schnelleren Schreiben  ::)

Ich finds super - weiter so ;)
Da wurde mir klar, dass entweder ich verrückt war oder die Welt. Und ich tippte auf die Welt.
Und natürlich hatte ich recht.
J. Kerouac

So ein Zirkus
« Antwort #19 am: 12. Januar 2010, 13:42:26 »
Branwen, der überlebende Söldner, verstand die Welt nicht mehr. Eben noch hatten er und sein Kollege am hinteren Sarg gesessen und die Knochenwürfel klappern lassen, und dann brach die Hölle selbst über ihn los. Eine Frau, die sich in eine Gepardin verwandelte, knurrte ihn an. Ein Halbling bewarf ihn mit ätzender Säure, die einfach aus leerer Luft erschien. Eine Art Miniaturteufel bedrohte ihn mit einem Speer, lächelte dabei aber absolut freundlich, und ein in flammen stehender Mann mit blauer Haut ignorierte das Feuer, um seinen Kameraden zu töten. Man konnte ihm nicht wirklich vorwerfen, dass er mit der Situation überfordert war.
"Ich weiss garnichts.. bitte, lasst mich laufen!" begann er auf professionelle Art die Kapitulationsverhandlungen.
Die Mitglieder der Gruppe lächelten erleichtert. Ihr erster Kampf war wohl gut ausgegangen, wobei sie wohl eher Glück hatten. Der Gefangene stürzte sie jedoch jetzt in neue Schwierigkeiten. Wer sollte das Verhör übernehmen?
Die Abstimmung, die auf Blickbasis statt fand, erwählte Mystral für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Jene runzelte leicht die Stirn, lachte dann aber amüsiert. Sie hatte schon viele Geschichten über Verhöre gesehen, und wenn sie sich recht erinnerte, war das garnicht so schwer. Munter begann sie, den Mann auszufragen, wobei sie darauf achtete, ihre Waffe bedrohlich zu halten.
Im Nachhinein war ihr selber nicht so ganz klar, wieso dem Mann erst die Fragen stellte, ihn dann gehörig einschüchterte und ihn dann laufen ließ. In den Geschichten war die Reihenfolge etwas anders, aber in der Aufregung hatte sie da wohl was durcheinander gebracht. Jedoch, obwohl der Mann eher verwirrt als angstvoll ausgesehen hatte, hatte er doch einige interessante Informationen bereit gehabt. So, wie er die Dinge beschrieb, schien dieser Helweg weiter in dieser Höhle zu sein, und er wüsste nicht, was er da drin veranstaltete. Nach dem, was der Söldner aber erzählte, klang es am ehesten so, als ob der Halbelf eine Art Ritus durchführen würde. Sie hatten für ihn eine schwere Kiste hier hinab getragen, und waren dann auf sein Geheiß zurück geblieben. Die Mietschwerter interessierten sich offensichtlich nicht dafür, was ihr Arbeitgeber tat, solange die Bezahlung stimmte. Allerdings war Sterben wohl doch nicht im Preis inbegriffen.
Als Mystral der Meinung war, dass der Mann ihr alles erzählt hatte, was er wusste, ließen die Helden ihn laufen. Er durfte sogar sein Pferd behalten, nicht aber seine Waffen. Mystral war sich nicht sicher, ob das so klug war, aber andererseits wäre es wohl falsch gewesen, ihn einfach so kaltblütig zu ermorden. Immerhin, er machte ja auch nur seine Arbeit, oder?
Gerade, als die Gruppe weiterziehen wollte, stoppten sie und schauten etwas erschrocken voran. Aus dem Boden war wieder der Geist erschienen und schaute streng auf das Chaos, was der kurze, aber brutale, Kampf angerichtet hatte, hinab. Dann sprach er mit seiner hallenden Stimme, deutete dabei auf die verstreuten Knochen. "Ehrt sie."
Erneut gab er den Vieren keine Gelegenheit, Fragen zu stellen, sondern trat durch die Wand und ausser Sicht. Die Zurückbleibenden sahen sich einige Momente an, hoben sachte die Schultern. Ai, der als einzige solch eine menschliche Geste unter seiner Würde fand, meinte ruhig "Wir sollten tatsächlich die Toten wieder ihrer Ruhe überführen, wie wir es eh schon vorhatten."
"Hatten wir?" Echote Hassad halb, klappte unter dem strafenden Blick des Deva dann aber den Mund zu. Ai und Katabatis schoben die Särge dann zurück an ihre Plätze an den Wänden. Mystral und Hassad beschäftigten sich damit, die glücklicherweise trockenen und kühlen Knochen aufzusammeln und in die Särge zurück zu stapeln. Die beiden bemühten sich dabei um eine würdevolle Miene, auch wenn sie sich nicht die Mühe machten, die Personen wieder korrekt zusammenzupuzzeln. Danach war es Ai, der ein kurzes Gebet zu Ehren der Toten sprach. Die anderen fielen in jenes ein, immer mal wieder etwas Nervös nach dem Geist schielend. Dann ging es weiter in die Dunkelheit. Nur ein einzelner, neidrig gemauerter Gang führte von dem Ort des Kampfes weiter, und so traten die Vier wieder voran. Katabatis, die sich wieder in eine Schneeleopardin verwandelte, nahm es auf sich, voran zu schleichen, um den Weg auszukundschaften. Die anderen folgten langsam, auch wenn das leise Klappern der Plattenrüstung Ais die Heimlichkeitsbemühungen erschwerten.

So ein Zirkus
« Antwort #20 am: 13. Januar 2010, 11:59:13 »
Im nächsten Raum fanden die anderen Gruppenmitglieder Katabatis, welche neben einem Durchgang an der Wand lehnte. Als sie die anderen Gruppenmitglieder sah, winkte sie sie heran und zeigte ihnen, was hinter dem Vorhang war, welcher den Durchgang verdeckte. Zwei Jungen saßen in dem Raum dahinter, in einer Art Schutzkreis gefangen und mit schweren Ketten an den Boden gefesselt. Große Steinstatuen standen an den Wänden und blickten in stummer Wacht auf die beiden hinab. Sie wirkten müde und ausgezehrt.
Die Mitglieder der Gruppe begannen sich hektisch zu besprechen. Sollten sie die Jungen erstmal dort lassen? Versuchen, sie trotz der offensichtlichen Falle zu befreien? Die Diskussion ging einige Zeit hin und her, und schliesslich war es der Geist, der erneut den Ausschlag gab. Er trat hinter den Vieren aus einer Wand, wie er das scheinbar immer tat, und befahl ihnen mit ruhiger Stimme, die Jungen zu befreien.
"Und könnt ihr uns sagen, auf welchem Wege wir an dem magischen Schutz vorbeikommen?" fragte Ai sanft und lächelte dabei höflich. Mystral runzelte etwas die Stirn, erwartete sie doch keinen Erfolg durch diese Worte, und so war sie überrascht, als der Geist ihnen tatsächlich das Losungswort "Xylarthen" verriet. Irgendetwas war an den Worten des Paladins, was sie bedeutsam machte, drängend und gewichtig. Er sprach nicht oft, aber wenn, hatte es meistens größere Auswirkungen als irgendjemand ahnen konnte.
Mit diesem Losungswort ausgestattet, trat Mystral dann munter lächelnd in die Kammer. Sie beruhigte die beiden Jungen, teilte ihnen mit, dass sie hergekommen waren, um sie zu befreien. Die anderen Gruppenmitglieder schauten leicht besorgt, besonders als die Mephling sogleich das Losungswort ausprobierte und dabei in den Kreis und daraus hervor trat. Jedoch, was auch immer für Teufeleien in der Magie des Kreises warteten, sie wurden nicht ausgelöst. Und so zückte Mystral aus ihrer Tasche eine Haarnadel und machte sich daran, an dem Schloss der Eisenkette herum zu fummeln.
"Wozu hast du eigentlich Haarnadeln? Du trägst dein Haar immer offen." wollte Hassad wissen, und erntete dafür ein resigniertes Seufzen von Mystral. "Um Schlösser zu öffnen natürlich. Was denkst du denn? Das macht man so." erwiderte sie, und gerade als Hassad meinte, das sowas nur in Tavernenerzählungen klappte, sprang das Schloss mit leisem Klicken auf. Mystral nahm triumphierend mit leichtem Grinsen die beiden Jungen an die Hände und führte sie aus dem Kreis hervor, wobei sie ihnen nochmals das Losungswort einschärfte.
Hassad brummte etwas beleidigt, akzeptierte aber seine Niederlage.. Dieses Mal.
Die Jungen wurden zurück zu den Wächtern in der Kapelle geführt. Jene schienen durch den Anblick der Kinder nur noch mehr gegen ihren Arbeitgeber aufgebracht zu sein. Was vorher noch Misstrauen war, wandelte sich in offene Abscheu, und so machten sich die drei sogleich daran, die beiden Jungen vorsichtig aufzupäppeln. Im Kampf gegen Helweg wollten sie sie immernoch nicht unterstützen, zu sehr schienen sie ihn zu fürchten.
Mystral, die erkannte, dass ihnen wohl ein schwerer Kampf bevor stand, trat zu den Wächtern und bat sie leise, mit den Jungen gen Lautwasser zu verschwinden, sollte die Gruppe nicht bis Sonnenaufgang aus der Krypta zurück gekommen sein. Ernst nickten die Wächter, und auch wenn Mystral dann wieder sich mühte, Optimismus auszustrahlen, konnte man ihr eine gewisse Sorge ansehen. Andererseits, jetzt zu sterben wäre fürchterlich antiklimaktisch, und deswegen unmöglich. Oder?
Mit ernster, angespannter, aber auch entschlossener Stimmung trat die Gruppe wieder den Marsch in die Finsternis an. Was auch immer sie dort unten erwartete, sie würden nicht vor ihm zurück scheuen.

So ein Zirkus
« Antwort #21 am: 15. Januar 2010, 11:05:21 »
Nichts stellte sich der Gruppe entgegen, als sie ihren Weg zurück in die Vorkammer des Gefängnisses suchte. Weder Fallen noch Feinde sprangen aus den Wänden, und auch der Geist verschonte sie. Und nur noch ein Gang blieb offen. Ein gewinkelter, dunkler Gang, der vom Vorraum aus nach Süden führte. Vorsichtig schritten die Mitglieder der Gruppe in diesen Gang hinein, linsten um die Ecke. Zu ihrer Überraschung hörte der Gang schon nach wenigen Schritten auf, weitete sich in einen großen, hohen Raum. In der Mitte des Raumes war eine Art Stehle errichtet, eine große Plattform aus schwarzem Stein. An ihren Wänden tanzten Dämonen und andere unheilige Wesen. Einige Kohlebecken erfüllten den Raum mit ihrem rötlichen Licht. Es roch nach Weihrauch und Metall, fast nach Blut.
Auf der Plattform stand Helwec, nun in eine schwarze, lange Robe gekleidet. Er trug einen Ebenholzstab in Händen, der mit einem funkelnden Bernstein verziert war, und seine Augen funkelten manisch. "Ah... meine Ehrengäste..." schnarrte er und entblösste Grinsend seine Zähne. "Euer Blut kommt mir gerade recht, wo ihr mir das Blut der anderen gestohlen habt.."
Die Mitglieder der Gruppe betrachteten den Elf etwas verwirrt, schauten sich dann gegenseitig an. "Pscht, sag was heldenhaftes" stubste Mystral souflierend Ai an die Seite, worauf jener stirnrunzelnd zu der Mephling hinab sah. Dann warf er sich in Pose, die Spitze des Schwertes auf Helwec richten. "Du alleine bist kein Gegner für uns, bösartiger Magier."
"Ich weiss.. alle Diener, steht mir bei!" rief Helwec dann und schlug mit dem Stab zwei mal auf den Boden. Leise klappernd traten einige Skelette hinter der Stehle hervor, bildeten einen Schildwall links und rechts von jener. "Du musstest das auch unbedingt sagen.." seufzte Hassad. Dann gingen auch die Helden in Kampfposition, und die Schlacht begann.
Das erste Opfer des rasch entstehenden Kampfes war, ironischerweise, Helwec selbst. Gerade, als der Halbelf zu einer finsteren Beschwörungsformel ansetzte, wurde er von einem Wurfspeer unterbrochen, der ihm auf einmal mitten in der Brust steckte. Hustend wankte er rückwärts auf der Stehle, wurde dann von einem Zauber des Halbling Hexenmeisters ergriffen und den Rest des Weges über den gewaltigen Stein getragen. Mit einem hässlichen Geräusch kam Helwec nach kurzem Fall auf dem Boden an. Es gelang ihm gerade noch, einen letzten Fluch in die Richtung von Katabatis zu schicken, dann hauchte er sein Leben aus. Aus der Wand neben ihm war der Geist getreten, ein Streitkolben in Händen, der dem Nekromanten seinen Schädel zerschmetterte.
Mystrals begeistertes Triumphieren über ihren Meisterwurf wurde rasch gedämpft, als sie hinter sich schwere Schritte hörte. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie sich in den Gang zurückwandte. "Hier kommen noch mehr!" Schrie sie etwas panisch, als sie sah, wie zwei Statuen, kurz hintereinander, durch den Gang schritten. Schon musste sie sich vor einem Hieb der vorderen Statue wegrollen, der Risse im Boden hinterliess. Der wahre Kampf hatte begonnen.
Im Nachhinein konnte keiner der Kämpfer sagen, wie es ihnen gelungen war, diese Schlacht vollständig zu überleben. Mystral ging schon bald unter den Hieben der Statuen zu Boden. Zu hart und gezielt waren die Fäuste, zu klein die Mephling. Sie hatte sich blockierend in den Durchgang gestellt, um ihren Kameraden Zeit zu geben, mit den Skeletten fertig zu werden. Hätten die Statuen genug Intelligenz besessen, sie beiseite zu stoßen, hätten sie problemlos in den Raum marschieren können. Doch ohne Helwec, der sie kommandierte, waren sie kaum mehr als dumme Konstrukte, und so schlug die vordere Statue auf Mystral ein, während die hintere nur dumpf zuschauen konnte.
Die so teuer erkauften Sekunden hatten Katabatis, Hassad und Ai nicht ungenutzt verstreichen lassen. Rasch fielen die vier Skelette unter dem entschlossenen Ansturm der Gruppenmitglieder. Besonders Ai, der mit flammendem Glauben und strahlendem Licht in den Kampf zog, wütete schwer unter den Untoten. Gerade noch rechtzeitig konnte sich der Paladin von seinem zerschlagenen Feind abwenden, um die Bardin fallen zu sehen. Der Golem hob seine Faust zum Todesstoß, doch das Schild des Paladins kam ihm dazwischen. Ai ließ etwas seiner heilenden Kraft in Mystral fließen, die sich daraufhin aufrappeln konnte, nahm dann ihre Stelle im Kampf gegen die golemähnlichen Wesen ein. Die ganze Zeit über war auch der Geist mit von der Partie und schlug auf die Untoten mit seiner geisterhaften Keule ein. Gegen die Skelette schienen diese Angriffe wenig Wirkung zu haben, und dennoch waren sie vielleicht das Zünglein an der Waage.
Der Rest des Kampfes war ein brutaler Schlagabtausch zwischen der Gruppe und den beiden Golems. Nach und nach gelang es den Helden, die Statuen zu Splittern zu schlagen, auch wenn besonders Ai schwer unter den Hieben wankte. Als die letzte Statue, unter einem Krallenansturm von Katabatis, zerfiel, brachen die Helden schwer atmend, völlig erschöpft an der Wand zusammen. Sie bemerkten es kaum, wie sich der Geist bei ihnen bemerkte und dann verschwand. Auch nicht, wie sich schliesslich Ai aufraffte und erst ihre, dann seine Wunden verband. Sie alle verband in diesem Moment das glückliche, aber erschöpfte Wissen, dass sie überlebt hatten, so knapp es auch gewesen war.
« Letzte Änderung: 19. Januar 2010, 10:35:47 von Mystral Wolkenglanz »

So ein Zirkus
« Antwort #22 am: 19. Januar 2010, 10:32:24 »
Die letzten Noten von Mystrals Gesang verklangen sanft, hinterließen in den Herzen der Zuhörer ein warmes Gefühl der Geborgenheit. Wohlig seufzte Katabatis auf und streckte sich etwas. Die zahlreichen Schnitte und Prellungen, die der Kampf bei ihr hinterlassen hatte, die Müdigkeit, die Schmerzen in den Fingernägeln, die als Krallen über rostige Panzer geschabt hatten, waren wie fortgeblasen. "Es erstaunt mich immer wieder, welche heilende Kraft in der Musik liegen kann."
"Mich auch." meinte Mystral vergnügt und schlang ihre Harfe sorgfältig auf ihren Rücken. Sorgfältig polierte sie vorher einen kleinen Fleck von dem Holz, ließ dann die Fingernägel knacken. "Aber noch mehr freut mich, dass wir gesiegt haben... was tuen wir nun?"
"Nachschauen, was wir hier so finden." meinte Hassad mit leichtem Grinsen, kurz bevor er begann, die Höhle zu durchsuchen. Katabatis, diejenige in der Gruppe mit den besten Augen, unterstütze ihn. Der Halbelf selbst trug nicht viel mit sich, abgesehen von seinem, komplett unmagischen, Stab und seiner inzwischen vom Blut dunkelbraun verfärbten Robe. In einer Truhe in einer Ecke des Raumes fanden die Gruppenmitglieder eine Kiste. Bedauerlicherweise war sie nicht verschlossen, sodass Mystral ihre Haarnadel wieder wegstecken musste. In ihr fand sich ein goldenen Messer, wohl ein Opferdolch, sowie ein schwarzes Ritualbuch. Nach einem kurzen Blick von Hassad in jenes meinte dieser, dass es wohl das beste wäre, es zu verbrennen. Die darin beschriebenen Rutale waren wohl allesamt bösartig und verlangten Menschenopfer, um dämonische Mächte zu beschwören. Einhellig entschloss man sich, Hassads Vorschlag Folge zu leisten. Ansonsten waren noch eine Geldbörse sowie einiges an Wechselkleidung in der Kiste zu finden.
"Ich schlage vor, wir begraben Helweg... am besten mit dem Gesicht nach unten. Nicht, dass er sich noch herausgräbt, ist er doch ein Totenbeschwörer." schlug Mystral vor. Zwar waren die Blicke, die sie darauf erntete, etwas skeptisch, aber wirkliche Gründe, ihr zu widersprechen, fanden sich keine.  Und so schafften sie die Leiche des Halbelfen, ebenso wie den toten und inzwischen abgekühlten Söldner, die Treppe hinauf zu der Kapelle, in der Absicht, ihn zu verbrennen.
Die Wächter hatten sich um die beiden Jungen gekümmert und wirkten sichtlich erleichtert, dass es die Vier waren, die die Treppe hinauf kamen, und nicht Helwec. Sie lauschten der Kurzform der Erzählung, die schon jetzt in Mystrals Kopf herumspukte, und sie alle waren wohl glücklich, dass Helweg nichts mehr hinzu zu fügen hatte. Sie erbaten von der Gruppe ihre ausstehende Bezahlung, zwei Goldmünzen, in der Absicht, dann zu verschwinden.
"Seid ihr sicher, dass ihr die Münzen wollt. Jeder bekommt seine Belohnung, auf die eine oder andere Art? Ist euch das Gold soviel mehr wert als was, was ihr heute vollbracht habt?" Zwei der Wächter blickten etwas verwirrt, hoben dann aber nur die Schultern und verzichteten auf ihre Bezahlung, auch wenn sie wohl nicht ganz verstanden, wieso. Nur der letzte Wächter ließ sich ausbezahlen und meinte, er wolle einfach verschwinden und mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Nachdem Mystral ihm versicherte, dass sein Wunsch erfüllt würde, schwang er sich auf sein Pferd und ritt von dannen. Draussen war inzwischen der Himmel ergraut, das Morgenrot näherte sich. Und während Ai begann, mit einer Schaufel ein Grab für Helweg und den Söldner auszuheben, wandte sich Mystral lächelnd zu den beiden verbliebenen Wächtern. "Wie heißt ihr eigentlich, Freunde? Für meine Geschichte."

Amurayi

  • Mitglied
    • http://www.rpg-wiesbaden.de
So ein Zirkus
« Antwort #23 am: 29. Januar 2010, 19:20:15 »
Die Diskussion ging einige Zeit hin und her, und schliesslich war es der Geist, der erneut den Ausschlag gab. Er trat hinter den Vieren aus einer Wand, wie er das scheinbar immer tat, und befahl ihnen mit ruhiger Stimme, die Jungen zu befreien.
"Und könnt ihr uns sagen, auf welchem Wege wir an dem magischen Schutz vorbeikommen?" fragte Ai sanft und lächelte dabei höflich. Mystral runzelte etwas die Stirn, erwartete sie doch keinen Erfolg durch diese Worte, und so war sie überrascht, als der Geist ihnen tatsächlich das Losungswort "Xylarthen" verriet.

Was ist denn da genau am Tisch passiert?
Der Geist erscheint einfach und kennt die geheimen Losungsworte?
Und dann lassen sich die die beiden Jungen einfach so befreien?
Warum hatte es der DM es der Gruppe auf einmal so einfach gemacht?
D&D im Raum Rhein/Main Wiesbaden: www.rpg-wiesbaden.de
"Piraten der Schwertküste" - Kampagnenlogbuch: http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,25299.0.html

So ein Zirkus
« Antwort #24 am: 04. Februar 2010, 11:14:05 »
Nun... Was am Tisch passierte war:

Paladinspieler: Ich frag ihn mal höflich, ob er uns das Passwort gibt (*paraphrasiert es IC)
SL: Öhm.. gut, würfel mal auf Diplomatie.
Paladinspieler: *Würfelt auf Diplomatie, erreicht eine 23 (20 gewürfelt, +3 Bonus)
SL: Okay.. natürliche 20, er antwortet dir und sagt dir das Passwort, es lautet Xhylarten.

Und ja, dann liessen sich die Kinder problemlos befreien. Ich schätze mal, der Geist hat dem Halbelf-Magier gelauscht, als er den Kreis aktiviert hat, und kannte die Passwörter daher.

Genau genommen wäre es uns aber lieber gewesen, den Statuenkampf schon beim Zirkel auszulösen, denn bei dem Endkampf + Statuenkampf in einem wären wir fast gestorben. (Stufe 1 Charaktere in einer Stufe 4 Begegnung mit schlechter taktischer Position). Wir haben alle Register gezogen und hatten am ende keine einzige Daily oder Encounter Power mehr, Second Winds waren auch alle und die HP sahen auch nicht so toll aus.

Nächster Post kommt heute Abend. Mein PC war kaputt.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2010, 11:17:41 von Mystral Wolkenglanz »

Laemmchenxxl

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So ein Zirkus
« Antwort #25 am: 04. Februar 2010, 11:48:27 »

Was ist denn da genau am Tisch passiert?
Der Geist erscheint einfach und kennt die geheimen Losungsworte?
Und dann lassen sich die die beiden Jungen einfach so befreien?
Warum hatte es der DM es der Gruppe auf einmal so einfach gemacht?

Also, aus meiner Sicht (SL) war das so:
Geist erscheint einfach.... naja, war vielleicht ein Fehler, den da nochmal auftauchen zu lassen.
.... und kennt das Losungswort. Ja, das kennt er und verrät es auch bei natürlicher 20. Nicht von allein, Spieler mußten schon fragen.
Das der Spieler es beim reingehen sagt (und damit die beiden Statuen nicht auslöst) war klar, die sollten nämlich im Endkampf erst kommen. Wären nämlich sonst beide Kämpfe sehr einfach geworden bei den Kräften der Gruppe.
Dass auch beim Hinausgehen aus dem Kreis das Losungswort gesagt wird, ist alleine auf die Spieler zurückzuführen. Gute Idee von ihnen. Die 'Deckeneinstürze hätte ich ihnen gerne gegeben.
Einfach so befreit..... naja, Mystral hat da schon 10 Minunten an dem Schloss gefummelt, bis der 2. Thievery-Check passte. Danach waren die beiden bei den Wachen oben gut aufgehoben (ok, die gibt im Original nicht, was es einfacher gemacht hat für die Gruppe. Aber 2 verängstigte Kiddies kann ich als SL nicht wirklich gut ausspielen und die Gruppe trennen hätte bedeutet, daß ein Spieler den Endkampf nicht mitmacht, weil er auf die Kiddies aufpaßt).
Was in dem Raum einfacher wurde war dann mit dem Lvl-5-Encounter im letzten Raum entsprechend erschwert, und der Kampf war sowohl lange als auch weitaus besser als die beiden (relativ) einfachen Kämpfe des Buches.

Es war also eine Kombination aus Frechheit (einfach mal Geist fragen), Glück (natürliche 20, Wort auch beim rausgehen gesagt) und Können (Encounter-Lvl 5 als Stufe 1 geschafft)

So ein Zirkus
« Antwort #26 am: 18. März 2010, 21:54:04 »
Als die, inzwischen ordentlich angewachsene, Gruppe am Abend Lautwasser erreichte, wurde sie von einer sich rasch vergrößernden Menschenmenge begrüßt und gefeiert. Obwohl sie den Vormittag für eine Rast genutzt hatten, konnte man allen Gruppenmitgliedern ihre Müdigkeit deutlich ansehen. Katabatis trottete noch einigermaßen wach neben den Pferden her, und auch Ai zeigte nur seine stoische, ruhige Fassade. Mystral jedoch schreckte aus ihrem Halbschlaf hoch, der sie die Wegstunden über gefangen gehalten hatte. So eine Aufregung.. Glücklicherweise hatte sich einer der beiden Jungen bereit erklärt, sie während dem Rückritt nach Lautwasser festzuhalten, damit sie nicht vom Sattel fiel.
Sogleich mussten die Helden, sprich Mystral, berichten, was sich zugetragen hatte. Die Mephling tat das nur zu gerne, eine Menschenmenge, die ihren Worten lauschte, war ihr lieber als eine, die sie mit Mistgabeln jagte. Mit bestem Wissen gab sie die Geschehnisse wieder, veränderte nur hier und da ein paar Kleinigkeiten, um die Geschichte flüssiger zu gestalten. Die einzigen Unterschiede befassten zwei Dinge. Zum Einen gab es in Mystrals Geschichte nur zwei Wächter in der Kapelle, welche sie dann auch gleich der Menge vorstellte. Man konnte nicht sagen, dass sie sie in höchsten Tönen lobte, aber sie stellte sie doch als klug, pflichtbewusst und zum rechten Zeitpunkt gut handelnd dar. Die beiden Wächter schauten etwas verwundert, als ihr Kamerad nicht erwähnt wurde, sagten aber nichts.
Das andere Detail, das anders war, betraf sie selber. Auch wenn sie ihre Taten erwähnte, spielte sie sie etwas herunter, hob die Leistungen der anderen mehr hervor. Wenn man ihr lauschte, konnte man glauben, dass sie nur dabei war und nicht wirklich eine Heldin war. Nicht, dass sie nicht dennoch dem Freibier, das ihnen ausgeschenkt wurde, zusprach. Auch Hassad nippte an einem Weinglas, während Katabatis und Ai in einer Ecke eingedöst waren. Man ließ sie schlafen, wohl teilweise, weil man solch seltsame Wesen nicht unnötig wecken wollte.
Als Mystral endete, und sich gerade schon auf eine Nacht in ihrem bequemen Bett freute, und auch Ai und Katabatis sich wieder hochgerafft hatten, trat ein halbelfischer junger Mann auf sie zu. Er stellte sich als ein Dienstbote Engohins vor, und bat sie, doch auch jenem nochmal von unseren Taten zu erzählen. Nach einem kurzen, allgemeinen Seufzen kamen sie alle der Bitte nach und folgten dem Dienstboten zu dem Anwesen des adeligen Elfen. Auch jener bekam die Geschichte zu hören, in einer ein wenig kürzeren Fassung, denn die Müdigkeit steckte ihnen allen doch noch sehr in den Knochen. Der Elf schien glücklich über diese Entwicklungen, auch wenn es ihm nicht gefiel, dass diese Krypta wiederentdeckt wurde. Scheinbar wäre es besser gewesen, wäre sie vergessen geblieben. Aber was geschehen war, war geschehen, so drückte er es zumindest aus, und wir hatten gut daran getan, Helweg aufzuhalten.
Als Lohn für ihre Taten schenkte er den Gruppenmitgliedern einige Dinge aus seiner "Sammlung", wie er es nannte. Magische, wenn auch nicht sonderlich mächtige Dinge waren es, die er ihnen gab. Ein Schwert, welches seinen Träger schützen konnte, ein paar Sandalen, die ihren Träger vor einem Fall bewahrten, und eine Flasche mit einem elfischen Wein waren es, die er überreichte. Mystral bat ihn noch, an eine Gaststätte in Niewinter, deren Name "Regenbogenlilie" lautete, ein paar Dokumente zu senden, so er diese denn sammeln konnte. Vor allem interessierte sie sich für die Geschichte des Ritterordens, der unter dem Schrein bestattet wurde. Ihr Name war schlicht "Die Ritter des großen Tals", und sie waren, vor dem Todes Mystras, die Bewahrer des Friedens in diesem Gebiet. Etwas darin schien Mystral zu interessieren, auf jeden Fall bat sie den Elf eindringlich, jenes Wissen nach Niewinter zu schicken. Die Wirtin jener Gaststätte kannte Mystral, und würde all dies für sie aufbewahren, bis sie es abholte. Wenn alles so lief, wie der Wanderzirkus es vorhatte, würde dies im kommenden Herbst der Fall sein.
In Freundschaft schied man, und die Mitglieder der kleinen Abenteurergruppe zogen sich auf das Feld vor der Stadt zurück, wo sie von den Schaustellern, die noch wach waren, empfangen wurden und selbstverständlich auch nochmal die Geschichte hören wollten. Ein allgemein enttäuschtes Seufzen ging von ihnen aus, als sie alle einfach in ihre Wohnwagen gingen und die Türen hinter sich zu schlugen, teilweise mit einem knappen "Morgen vielleicht." auf den Lippen.

So ein Zirkus
« Antwort #27 am: 12. April 2010, 13:38:09 »
[Die folgenden Abenteuer werden von mir etwas gerafft zusammengefasst, damit ich die Gruppe endlich mal mit dem Erzählstrang einhole. Das folgende Abenteuer basiert auf dem Level 1 Dungeon aus dem Dungeon Delve Buch. Wenn ich mich korrekt erinnere, hatte die Gruppe nach dem Goblinüberfall Level 2 erreicht.]

Aus dem Tagebuch von Mystral Wolkenglanz.

5. Reisejahr, 57. Reisetag

Liebes Tagebuch

Heute sind wir zurück nach Zelbross gekommen. Wie üblich, wurden wir freundlich begrüßt, auch wenn kein Auftritt anstand. Das kleine Dörflein hat nicht wirklich etwas, um sich an dem freien Tag zu unterhalten, aber das macht nichts, denn wir haben scheinbar schon eine andere Aufgabe gefunden. Auf dem Weg von Lautwasser hierher haben uns einige Goblins überfallen. Es war ein ziemlich harter Kampf, vor allem weil mich einer von ihnen mit Magie in den nahen Fluss warf. Glücklicherweise konnten wir sie gerade so zurückschlagen. Nicht auszudenken, wenn sie uns überwältigt hätten, nachdem wir so viel vollbracht haben.
Wie sich herausstellte, gehörten diese Goblins wohl zu einer Räuberbande, die die Gegend unsicher machte. Kaum zu glauben, dass es noch mehr von denen gab. Andererseits, wer sagte, das Goblins schwach sein mussten. Sind ja auch nicht größer als ich. Bedauerlicherweise mussten wir die meisten töten, auch einen von ihnen, der eine Zitter quälte und dabei schief sang. Ich hab den nicht mal gesehen, Hassad hat ihn mit einem gezielten Zauber von den Beinen geholt. Dachte wohl, er tat mir einen gefallen, und hat mir das Instrument geschenkt. Nicht, dass ich das toll findet, wenn jemand in meinem Namen tötet, aber einen Schmatzer hat er dennoch bekommen. Ich glaube, die Zitter ist magisch, auch wenn ich noch keine Gelegenheit hatte, sie näher anzuschauen.
Die Goblins erzählten davon, dass sie einem weißen Drachen dienten. Kannst du dir das vorstellen? Ein Drache, der Räuberhauptmann spielt? Naja, der Bürgermeister schien auch nicht so froh, als wir das ihm gegenüber erwähnte. Er meinte, dass jemand sich das anschauen sollte, da jetzt schon der Handelsverkehr immer mehr abnahm. Und wer darf mal wieder in den sauren Apfel beißen? Richtig, liebes Tagebuch, wir. Wir haben uns bereit erklärt, eine nahe Zwergenmine zu untersuchen, von der sich längere Zeit niemand mehr gemeldet hat. Vielleicht erfahren wir so mehr über diesen Drachen. Ausserdem gibt es in der Gegend nach einen Waldhüter und Einsiedler, bei dem wir mal vorbei schauen könnten.
Immerhin gehen wir nicht ganz alleine. Ich habe den Bürgermeister überredet, uns seine Miliz mitzugeben. Das sind zwar nur ein Dutzend Leute, und nur die Hälfte von denen hat wohl schonmal wirklich mehr als eine Kneipenschlägerei mitgemacht, aber immerhin waren sie motiviert, nachdem ich eine kleine Ansprache gehalten habe. Bei Ai hatte das nicht so gut geklappt, aber ich musste nur ein wenig General Taciturnus zitieren, zugegeben ganz passabel, und schon waren die Jungs Feuer und Flamme. Wir brechen gleich auf, sobald alle ihre Sachen gepackt haben. Wünsch mir Glück!

So ein Zirkus
« Antwort #28 am: 13. April 2010, 11:33:24 »
5. Reisejahr, 58. Reisetag

Liebes Tagebuch

was hältst du davon? Drachentöterin Mystral! Ich finde, das hat einen netten Klang. Eigentlich war es ja Hassad, der den Drachen erledigte, aber ads hat nur geklappt, weil... Naja, ich greife vor.

Kurz, nachdem ich das letzte mal etwas hierrein geschrieben habe, sind wir aufgebrochen. Wir, das sind ich, Ai, Katabatis und Hassad, sowie das Dutzend Milizionäre. Die Jungs waren recht motiviert, auch wenn ich wusste, dass wir gut auf sie aufpassen mussten, um sie alle heim zu bringen. Wir waren kaum eine halbe Stunde gegangen, als Katabatis etwas hörte, Geräusche, die sich uns näherten. Von ihr gewarnt, schlugen wir uns in die Büsche und lauerten. Kein sehr heldenhaftes Unterfangen, aber es ging ja auch schliesslich gegen nicht sehr heldenhafte Wesen. Die Goblins, die den Weg entlang gingen, wussten nicht, was sie traf, als wir über sie herfielen. Sie kamen nichtmal dazu, ihre Waffen zu ziehen, als bis auf drei alle tot oder sterbend am Boden lagen. Wie Katabatis meinte, wollten sie das Dorf um Schutzgeld erpressen. Genau weiss ich es nicht, ich spreche ja nicht ihre Sprache.

Glücklicherweise sprach aber einer der Goblins die Handelssprache, und ich konnte ihn etwas befragen. Abgesehen davon, dass der mir ständig ganz woanders hin als die Augen geschaut hat (der hatte vielleicht Nerven) war er ganz nützlich. Scheinbar hatte der Drache sich tatsächlich in der Zwergenmine eingenistet, zusammen mit einem ganzen Haufen Kobolde. Wir bekamen einen Gebäudeplan, eine Schätzung unserer Gegner (drei Dutzend. Ohjeohje) und marschierten dann weiter. Die Goblins ließen wir gefesselt zurück, sie konnten ihre Boshaftigkeit später sühnen.

Nach einem kurzen Abstecher zu dem Einsiedler, der sich dazu überreden ließ, seinen Bogen unserer Sache zur Verfügung zu stellen, ging es dann weiter zur Zwergenmine. Jene war hinter einer hohen Holzpalisade verborgen, und so flog ich einmal auf einen Sims am Hang, in den sie gebaut war, um mir das näher anzuschauen. Die Kobolde, die mich entdeckten, konnte glücklicherweise mit ihren Schleudern nicht hoch genug zielen. Ich rief ihnen einen Witz zu, ich glaube es war etwas in der Art von "Kommen ein Deva, ein Halbling und ein Wechselbalg zu einer Zwergenmine..". Weiter kam ich nicht, da fielen auch schon Katabatis, Hassad und Ai den abgelenkten Viechern in den Rücken. Kaum hatten sie sich umgedreht, um den dreien zu begegnen, kamen die Milizionäre von der anderen Seite der Holzpalisade, und danach ging es recht flott, bis wir sie erledigt hatten. Ich konnte von da oben leider nicht viel machen, meine Wurfspeere gingen allesamt zu weit. Ich muss einmal das Zielen von hohen Plätzen üben.

So ganz lief die Sache nicht zu unseren Gunsten. Zwei der Milizionäre wurden verletzt, einer davon so schwer, dass er nicht mehr weiter mitkämpfen konnte. Um die beiden zu schonen, und um in den Tunneln nicht so viele Leute mitzunehmen, dass sie sich gegenseitig behinderten, ließen wir vier der Milizionäre oben am Mineneingang zurück. So verhinderten wir immerhin, das zufällig wiederkommende Kobolde uns in den Rücken fielen und im Notfall der Rückzug gedeckt war. So geschützt, ließen wir uns die Leiter hinab in die Tiefe, den uns kaum bekannten Gefahren entgegen.

So ein Zirkus
« Antwort #29 am: 14. April 2010, 13:03:47 »
In den Tiefen der Zwergenmine angelangt, kamen wir in einen grob behauenen Raum, der bis auf etwas Geröll leer schien. Wir vier "Abenteurer" gingen vor, hinter uns die Milizionäre. Natürlich trauten wir der Ruhe nicht, und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis hinter einer Statue, die an der Stirnseite des Raumes mitten im weiterführenden Gang stand, einige Kobolde hervor kamen. Ein Hagel aus Zaubern und Schleudersteinen deckte uns ein, und es fiel uns nicht wirklich leicht, an die gut verschanzten Viecher ran zu kommen. Auf einen der Milizionäre ließen sie gar die Statue fallen, was jenem das Bein brach. Das war aber die schlimmste Verletzung, wir anderen kamen mit Prellungen und Fleischwunden aus der Sache raus. Nichts, was meine Heillieder nicht wieder flicken konnten, und deutlich besser als es den Kobolden erging. Die schienen nicht einmal an Rückzug zu denken. Verblüffend, wie wahnsinnig man kämpfen kann.

Nachdem wir unsere Verletzungen versorgt hatten, und die beiden nächsten Milizionäre, die nicht mehr kampfbereit waren, an die frische Luft gebracht hatten, ging es dann vorsichtig weiter. Nach den Berichten war jetzt nur noch der Thronsaal des Drachen vor uns. Und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit gings durch eine Flügeltür, und dann in einen großen Raum. Fast sofort stürzten sich eine Schar von Kobolden, etwa ein Dutzend, Schwerterwedelnd auf uns zu. Es gelang uns, durch mehr Glück als Schlachtgeschick, uns so zu positionieren, dass wir nicht von ihnen überwältigt werden konnten, und auch der Drache, der nun zum Vorschein kam, kam nicht an uns heran. Drache ist dabei vielleicht das falsche Wort, Drachlein wäre richtiger. Ich hab schon größere Hunde gesehen, die Flügel mal nicht mitgezählt. Dennoch schien dieses Wesen verblüffend von sich überzeugt. Es wollte sich gerade auf den vorstürmenden Ai (Hach, er kann ja manchmal so ein Held sein) als, ihn ein Wurfspeer im Auge traf, ganz zufällig von meiner Wenigkeit geworfen. Ich bin überzeugt, dass der schon ausgereicht hätte, aber genau in dem Moment, als der Drache den Kopf herumwarf, um schmerzerfüllt mir entgegen zu brüllen, flog ihm eine mächtig große Kugel aus Blitzen genau ins Maul. Hassad hatte sie geworfen, und mir tun jetzt noch die Ohren weh von dem Todesschrei des Drachen, als jener gegen die gegenüberliegende Wand flog und dort liegenblieb. Die Kobolde, ihres Anführers beraubt, ergaben sich rasch und legten ihre Waffen nieder.

Wir überließen sie den Zwergen, die in einem Nachbarraum hausten. Jene überließen uns dafür den Teil des "Drachenhorts" (Ein paar kleine Beutel mit Goldmünzen und ein paar magische Stiefel), der nicht von ihnen stammte. Wohl Besitz von geraubten Händlern, aber die Chancen standen schlecht, dass wir die ursprünglichen Besitzer aufspühren könnten, also haben wir es für uns behalten. Muss ja auch mal sein. Ha, meine Vergnügungskasse für Baldurs Tor quillt schon jetzt über. Wir haben die Zwerge dann da gelassen und ihnen überlassen, was sie mit den gefangenen Kobolden anstellten. Sie schauten nicht sehr freundlich drein, die kleinen Bartträger.

Ach ja, ein paar Milizionäre, die verloren gegangen waren, fanden wir auch noch bei den Zwergen. Die Wiedersehensfreude war natürlich riesig groß, und wir machten uns dann im Triumphzug zurück ins Dorf. Der Einsiedler verdrückte sich mit einem kleinen Anteil des Schatzes zurück zu seiner Hütte, ihm sagte der ganze Trubel wohl nicht so zu. Den gab es auch tatsächlich, denn als wir in das kleine Dörflein einzogen, waren alle Einwohner mit Mann und Maus auf der Straße und umarmten die zurückgekehrten Helden. Ich überließ es dem Anführer der Wache, die Geschichte zu erzählen, nachdem ich ihm in einem stillen Moment eingeschärft hatte, mich aus der Geschichte so gut es geht herauszuhalten. Immerhin, das war ihre Geschichte. Der Drachenkopf wird wohl bald ausgekocht in der Dorfgaststube hängen, auch wenn jeder von uns einen Drachenzahn als Andenken mitbekam. Der eine Mann, dem das Bein gebrochen wurde, wird wohl bis ans Ende seines Lebens etwas hinken, aber dafür konnte er seinen staunenden Enkelkindern eines Tages von diesem großen Abenteuer erzählen und dabei auf den Drachenkopf deuten.

Achja, die Goblins, die wir gefangen genommen haben, haben wir zum Dorf zurückgebracht. Ich habe den Bürgermeister überredet, ihre Hilfe dazu zu nutzen, dem Dörflein endlich mal eine Palisade zu errichten. Immerhin, genug Wald ist ja drum herum, und man konnte nie wissen, wann die nächsten Banditen auftauchten. Und wer weiß, vielleicht sahen die Goblins ja endlich durch etwas harte, aber lohnende Arbeit ein, dass ihre Wege falsch waren. Meine Worte hatten sie wohl nicht erreicht, wohl weil der einzige, der die Handelsprache verstand, mit immer noch ständig auf die Brüste starrte. Wir brechen wohl morgen auf in Richtung Secomber um uns dann gen Baldurs Tor zu wenden. Ich freue mich schon wieder auf den Weg, er ist immer schön ereignislos, da es da kaum Dörfer auf dem Weg gibt. Und vorher noch etwas Unterhaltung in Secomber.
« Letzte Änderung: 14. April 2010, 13:05:36 von Mystral Wolkenglanz »