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Autor Thema: Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens  (Gelesen 14790 mal)

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Archoangel

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« am: 12. Dezember 2009, 23:36:48 »
Titel ist Program. In meiner langen Zwangs-Gate-Abstinenz hatte ich zuviel Zeit zum Nachdenken.

Unter anderem kam ich also auf die Idee, dass die variablen Schadenswürfe reine Zeitkiller sind, die zudem noch in kritischen Moment den Spielspaß gewaltig hemmen können ... wer kennt das nicht: dein Fighter macht einen kritischen Treffer, bestätigt und würfelt eine 1. Oder der Magier uns sein Feuerball: 10W6 = 14.

Da stellte sich mehr oder weniger automatisch die Frage: Warum das gewürfle nicht sein lassen und einen Festschaden definieren. Vorteil: Zeitersparnis, kalkulierbares Risiko und weniger kaputte Nerven. Nachteil: ja was eigentlich?

Eure Meinungen bitte.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

DU#1229

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #1 am: 12. Dezember 2009, 23:39:54 »
Es gibt, erinnerungsgemäß, einige Gruppen, die (zumindest im epischen Bereich, wenn ich Tempus Fugit richtig erinnere) mit den durchschnittwerten spielen. Aus eben genau Deinem dargelegten Grund ;)

Baumschmuser

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #2 am: 12. Dezember 2009, 23:56:33 »
@Archoangel
Sehr interessante Frage wie ich finde.

Vorteile von variablem Schaden kann ich dir nicht wirklich nennen, aber ein paar Fragen hätte ich.

  • Ist die Zeitersparnis bzw. der Killerfaktor des Würfelns wirklich so groß ? Mit einem epischen Charakter bekomme ich hoffentlich mal etwas an Erfahrung, bisher hab ich die nur bis Stufe 13. Und in dieser Stufe ( oder bis zu dieser Stufe ) empfand ich es als nicht wirklich Spielstörend.
  • Dein zweites Argument, kann ich eher bestätigen, weil wir in einer Gruppe jemanden haben, der als Nahkämpfer zu 80% nur die 1 und die 2 bei einem Waffenschadenswurf fertig bringt. Es gab schon Tage, da hat er nur dadurch was gebracht, dass er Schläge abgefangen hat - davon abgesehen, dass es immer Laune macht sich über seine Künste lustig zu machen ( natürlich nur spaßeshalber^^ ). In welcher Höhe würdest du denn diesen Festschaden vorschlagen z.B. bei Waffen und Zaubern ?

    z.B.:
  • wie bei den TP ( die Hälfte +1 ? )- bei einem Feuerball mit 10 w6 also 36 Schadenspunkte ? oder
  • die Hälfte voll und die andere Hälfte gewürfelt ?


Windjammer

  • Mitglied
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #3 am: 13. Dezember 2009, 00:03:06 »
Fakt: in der 4E wollte man Würfelschaden abschaffen und durch Fixschaden ersetzen, um das Spiel zu beschleunigen.

Aber: es wurde nicht durchgesetzt, um der auf "Polyhedrals" spezialisierten Würfelindustrie nicht zu schaden.

Quelle
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Tyrion the Imp

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #4 am: 13. Dezember 2009, 00:12:39 »
Bei D&D gibt es nur wenig Anreize, da muss man dem Spieler diese zusätzliche Möglichkeit einräumen, Spannung zu erleben.

Ernsthaft aber wird damit natürlich Unwägbarkeit ins Spiel gebracht, eine Unwägbarkeit, die manchen gefällt. Dadurch entstehen außerdem die Geschichten: 20 gewürfelt und dann maximalen Schaden! Boo-ya! Genauso entsteht aber auch Frust, wenn einer im entscheidenden Kampf nur 1er und 2er würfelt. Ich mag das nicht besonders und es gibt ja auch viele Systeme, die nicht mit variablem Schaden spielen – oder diesen zumindest aufteilen, z.B. in den Angriffswurf packen und für je 2 über dem Zielwert eine Schadensstufe ansteigen lassen. Das Unisystem wirkt z.B. so.
Gewinner des WM-Tippspiels 2010
»For it is the chief characteristic of the religion of science that it works«

Morningstar

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  • test
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #5 am: 13. Dezember 2009, 00:40:00 »
Zudem hat man durch die Verschiedenen Würfelsorten und -mengen auch ein strategisches Element:

Spezialisiere ich meinen Krieger lieber auf ein Langschwert (1w8 / 1w12) oder auf ein Breitschwert (2w4 / 1w6+1), beide haben ansonsten identischen Crunch.

Ich persönlich mag die Unsicherheit sehr, sie gehört einfach dazu !
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2009, 00:43:24 von Morningstar »
Bin wieder da !

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #6 am: 13. Dezember 2009, 01:01:54 »
Nachteil: ja was eigentlich?
Ernsthaft aber wird damit natürlich Unwägbarkeit ins Spiel gebracht, eine Unwägbarkeit, die manchen gefällt. Dadurch entstehen außerdem die Geschichten: 20 gewürfelt und dann maximalen Schaden! Boo-ya! Genauso entsteht aber auch Frust, wenn einer im entscheidenden Kampf nur 1er und 2er würfelt. Ich mag das nicht besonders
Ich schon!
Scheinbar eine Geschmacksfrage, nennt mich einfach gestickt, aber auch solche Momente, die nur aus dem Zufall entstehen bereiten mir Emotionen und genau darum geht's ja beim Spiel.
Und dazu muss ich es nichtmal selbst sein, auch als Spielleiter bin ich erheitert zu beobachten, wie ein Spieler zwei Crits in der gleichen Runde macht und nebenbei hohen Schaden und ebenso erheitert bin ich wenn sein Nachbar genau das Gegenteil hinlegt: Einen automatischen Fehlschlag und einen Crit mit Minimalschaden... oder so.
Also wie gesagt: Emotion durch Zufall: YEA!

Zweiter Punkt: Ich würfle gern!

Dritter Punkt: Entkräftung
Je nach System und Situation halte ich es für einen geringen Aufwand den Schaden zu ermitteln bei D&D z.B. werfe ich den Schaden eh immer mit (wie die meisten wahrscheinlich) egal ob ich treffe oder nicht und normalerweise ist da EIN Würfel abzulesen. Wenn ich Zusatzschaden verursachen könnte (z.B. hinterhältigen) werfe ich den auch immer mit, selbst wenn er nicht zur Anwendung kommt. (Als Spielleiter oder Caster mache ich das natürlich nicht, weil man da ständig mit unterschiedlichen Würfeln hantiert).
In anderen Systemen muss man maximal achtzehn Augen auf neun Würfeln ablesen oder der Angriff beinhaltet den Schaden bereits (wie Tyrion gerade anmerkte)...

Ich gebe dir aber recht, irgendwann wird's viel, wenn ich 10W6 ablesen muss oder 12W4 wird's blöd, da würde ich auch für Durchschnitt plädieren. Oder man kombiniert was wenn man wie ich das Zufallselement nicht aufgeben will dann wird aus 12W4 eben 4W4+20 oder 3x4W4 (vier werfen und multiplizieren).
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Wormys_Queue

  • Mitglied
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #7 am: 13. Dezember 2009, 01:15:27 »
Nachteil: ja was eigentlich?

Der Feuerball mit >50 Schaden fällt auch weg. Oder der kritische Treffer mit Maximalschaden. Und damit der ein oder andere äußerst denkwürdige Moment, der genau aus diesen Unsicherheiten heraus entsteht.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

TheRaven

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #8 am: 13. Dezember 2009, 02:53:17 »
Die Fans sind das Problem bzw. die Spieler selber. Es wäre vielleicht die bessere Regeln, würde am Ende allen mehr Spass machen und das Spiel würde besser aber dazu müsste man diese Änderung zuerst akzeptieren und ausprobieren. Weiterhin gibt es in der Tat Leute, welche einfach gerne würfeln. Je mehr, desto besser. DicePool-Systeme legitimieren sich zu einem grossen Teil alleine durch diese Freude. Und zu einem gewissen Grad kann ich das nachvollziehen auch wenn ich selbst eine tiefe Abneigung gegen Systeme habe mit unterschiedlichen Würfeln. Aber so eine Hand voll d6 werfen ist einfach eine tolle Sache.

@Wormy
Nö, kritisch ist kritisch. Also Schaden x2 oder so. Das ändert nichts.
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2009, 02:54:52 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #9 am: 13. Dezember 2009, 07:49:04 »
Wenn das aber immer so ist, dann ist es nichts besonders mehr, über das man noch Jahre später begeisterte Anekdoten austauscht. Kritische Treffer würfelt man dafür viel zu oft.

Ich hab für die dahinterstehende Grundphilosophie einfach nichts übrig. Hat ja schon länger bei den Trefferwürfeln Einzug gehalten, da wird ja auch immer drum verhandelt, statt zu würfeln lieber den Durchschnitt (natürlich mindestens Durchschnitt +1) zu nehmen. Von den Auswüchsen bei der Attributsgenerierung ganz zu schweigen. Die ganze Risikominimierung geht mir halt auf den Keks.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Xiam

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  • Mörder der 4E
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #10 am: 13. Dezember 2009, 09:13:40 »
Zudem hat man durch die Verschiedenen Würfelsorten und -mengen auch ein strategisches Element:

Spezialisiere ich meinen Krieger lieber auf ein Langschwert (1w8 / 1w12) oder auf ein Breitschwert (2w4 / 1w6+1), beide haben ansonsten identischen Crunch.

Ich persönlich mag die Unsicherheit sehr, sie gehört einfach dazu !
Stimme ich voll zu. Den Nachteil variablen Schadens kann ich nicht so ganz nachempfinden.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

DU#1229

  • Gast
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #11 am: 13. Dezember 2009, 09:40:43 »
Ich sehe die unterschiedlichen Würfeltypen und auch den Fokus auf die Würfelmechanik, als einen elementaren Teil der verschiedenen D&D-Editionen an. Viele Systeme definieren sich zu einem Gutteil über das Würfelsystem. Und auch hier wird natürlich jeder das spielen, was ihn persönlich am meisten reizt.

Gegenfrage, bezogen auf Deine Unzufriedenheit mit den aktuelleren D&D-Editionen:
warum möchtest Du vom herkömmlichen Würfelsystem abweichen?

-edit-
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2009, 10:29:00 von Nadir »

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #12 am: 13. Dezember 2009, 10:04:18 »
Mensch Nadir, Augen auf  :P

Schreibt er doch oben.

1. Weil ihm spätestens im epischen Bereich die Würfel- und Rechenorgie zu nervtötend wird.

2. Weil er es als störend empfindet, wenn der Krieger einen kritischen Angriff würfelt und dann wegen Würfelpech selbst für einen normalen Angriff unterdurschnittlichen Schaden auswürfelt.

Zu 1 kann ich nicht wirklich was sagen, weil ich nicht episch spiele. Will ich auch gar nicht, reizt mich nicht. Betrifft mich also nicht.
2 kann ich noch irgendwo nachvollziehen, kritisch sollte auch schon kritisch sein. Dennoch, wenn ich mich nicht irre, ist es doch bei Star Wars so, dass man bei einem kritischen Angriff den Schaden gar nicht mehr würfeln muss, weil man automatisch den Maximalschaden macht.
Fand ich nie so prickelnd. Kritisch zu treffen bedeutet für mich die Chance auf höheren Schaden, als normalerweise möglich wäre, nicht die Garantie darauf.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

DU#1229

  • Gast
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #13 am: 13. Dezember 2009, 10:16:25 »
Nachfrage war dahingehend ausgerichtet, dass Archo ja scheinbar recht eklatante Probleme mit den neueren Editionen hat (3.0 und folgend).

Und irgendwie scheint mir sein Unmut nicht bloß durch die schlechten Würfelwürfe, Würfelorgien, Pech und Co. zu kommen, die kann man nämlich in den alten Systemen auch haben ;)

War aber unglücklich formuliert, gebe ich zu.

Balrog_Master

  • Mitglied
  • and the heavens shall tremble
Überzeugt mich vom Vorteil variablen Schadens
« Antwort #14 am: 13. Dezember 2009, 10:43:15 »
Ein anderer Nachteil könnte sein, dass Spielern dadurch zuviel Metawissen preisgegeben wird. Wenn ein 10-stufiger Orkmagier einen Feuerball spricht und 30 Schadenspunkte (3 Durchschnittsschaden pro Level abgerundet), dann wissen die Spieler sofort, dass sie es mit einem Magier mit Caster Level 10 zu tun haben.
Ich war böse. Eine Succubus soll mich bestrafen!

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