Autor Thema: Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?  (Gelesen 4501 mal)

Beschreibung: Spielleiter mit Kreativitätsloch

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #30 am: 29. Dezember 2009, 17:36:12 »
Ihr geht immer vom Maximum einer Deus ex Machina (Elminster saves the day) aus. Was noch geht, sind zum Beispiel plötzlich einsetzende Wetterveränderungen...Nebel zum Beispiel, Dämmerung für Elfencharaktere usw. usf. So etwas läuft unter Deus ex machina, kann den SC vor etlichen Problemen bewahren aber nimmt ihm nicht komplett das Schwert aus der Hand.
Und das Deus ex machina immer unstimmig ist ist auch Blödsinn, in Comyr kann durchaus eine Patrollie Purpurdrachen helfen, wenn SC in den Wäldern angegriffen wird. Andererseits falls Vandergadast oder gar die Simbul ankommen würde, dem Tod die SC so grade von der Schippe schnippen würde und dann für den nächsten Kampf zu wichtigeren Geschäften sich verabschieden würde, ist das nicht nur für ARS Spieler höchst befremdlich.

Xiam

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #31 am: 29. Dezember 2009, 21:18:28 »
Ihr geht immer vom Maximum einer Deus ex Machina (Elminster saves the day) aus.
Nicht nur das, es werden partout nur unglaubwürdige Beispiele konstruiert und als Schlussfolgerung dann die allgemeine Aussage getroffen, sowas sei IMMER unglaubwürdig und daher schlechter Stil. Sowas nennt man "eine Brille aufhaben". Man sollte die halt auch ab und an mal absetzen.

Es muss echt anstrengend sein, da SL zu sein. Sobald ich was GEGEN die Spieler entscheide heißt es "Railroading, du willst uns mit Gewalt in eine bestimmte Richtung drängen, ich will jetzt aber hier lang gehen, ich wioll ich will ich will!", entscheide ich was FÜR die Spieler heißt es "SL-Willkür, Deus ex Machina, wie unglaubwürdig, ich will lieber TPKt werden".
Da muss man also eigentlich immer Tabellen parat haben, auf die man würfelt, was passiert und die Wahrscheinlichkeiten vorher mit den Spielern abstimmen. Jede Entscheidung, die der SL alleine und ohne durch (offenen) Würfelwurf generiertes Zufallselement fällt, ist pure SL-Willkür und daher inakzeptabel.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Morningstar

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  • test
Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #32 am: 29. Dezember 2009, 21:36:07 »
Wieso Wahrscheinlichkeiten mit den Spielern abstimmen, was geht das die Spieler an ?
Die merken schon von selbst, wenn die Dinge in der Welt nicht unbedingt den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit entsprechen, und wenn ständig "zufällig" Dinge zur selben Zeit passieren beispielsweise, oder ständig zufällig irgendwelche Gegner sich dort versteckt hatten, wenn man mal nicht auf Spot gewürfelt hat. Oder wenn zufällig immer genau dann, wenn die Gruppe mal sehr früh rasten will, scheinbare zufällige Begegnungen erfolgen. Oder wenn zufällig die Gegner immer die Energien in ihren Zaubern memoriert oder gelernt haben, gegen die man gerade keinen Schutz gebufft hat. usw...
Wichtig ist halt, dass man überhaupt erstmal Wahrscheinlichkeiten betrachtet - sei es per Würfel, oder wenigstens per Überlegung bereits vergangener Ereignisse ('Es war 5 Tage hinternander sonnig, jetzt kann es ruhig mal regnen') und nicht nur irgendwelch Ausgänge forciert mit Hintergedanken, die nicht unmittelbar kausal mit der Spielwelt verknüpft sind.
Dazu brauche ich keine Tabelle (auch wenn sie hilfreich sind), sondern nur meinen GMV. Ich setze zum Beispiel, insgeheim: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 20% landet der Pfeil in der Lava. Dann rolle ich stillschweigend meine Chance, akzeptiere das Ergebnis, und entsprechend geht es weiter. Keine Tabelle nötig, wozu auch.

Das selbe gilt für offene Würfe. Wenn ich einen SL erst offen würfeln "lassen will", damit ich ihm das Ergebnis abnehme, dann ist schonmal etwas grundverkehrt. Offen Würfeln sollte eine (optionale) Geste vom SL sein - insbesondere wenn man noch nicht lange zusammen spielt - und kein Zwang, unter dem was abläuft.

Es hinterlässt im Übrigen einfach ein besseres Gefühl, von einem Monster zerhackt zu werden, wenn man dabei die Würfel sieht. ;)

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« Letzte Änderung: 29. Dezember 2009, 21:57:07 von Morningstar »
Bin wieder da !

Prospero

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #33 am: 30. Dezember 2009, 14:15:48 »

Ein Kampf, damit die Einsteiger die Mechanismen verstehen ist keine schlechte Idee. Natürlich ist ein Lvl 1 Barde (oder dergleichen)
am Anfang ziemlich schlecht dabei... aber es hat ja niemand gesagt, dass es ein echter/ernster Kampf auf Leben und Tod sein muss!
Wozu gibt es schließlich Betäubungsschaden?

Ein paar passende  Ideen:
- Ein streitlustiger Schläger verwickelt den SC in einen Faustkampf. Verliert der SC, dann wacht er im schlimmsten Fall mit ein paar
Blessuren irgendwo wieder auf (im Hospiz, in der Gosse, unter dem Tavernentisch, ... ).
- Ein NSC fordert den Charakter zu einem Trainigskampf, also Sparring auf. Es gibt Regeln, Verletzte werden in jedem Fall versorgt,
und meist wird nur Betäubungsschaden angerichtet. Das kann z.B. als Übung ("Mal sehen was Du kannst! Hier nimm die Handschuhe...")
oder als Wette ("WER SCHLÄGT DEN GROSSEN BREIGAR? ZEHN GOLDSTÜCKE FÜR DEN SIEGER!") passieren.

So lernen die Spieler tatsächlich spielend die Regeln kennen und gleichzeitig die Risiken. Wenn die total verlieren kann ihnen ja
noch einer warnend mit auf den Weg geben:"In einem echten Kampf wärst Du jetzt tot!" oder "Du musst noch viel lernen bevor Du
Dich mit einem Ork anlegen kannst."


rujoh23

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #34 am: 30. Dezember 2009, 18:35:03 »
So ein zu schwerer Kampf kann aber auch ein guter Einstieg in die Kampagne sein. Das wird in Bücher, PC, Spielen und Filmen ja gerne so gemacht. So taucht z.B. Gandalf im Hobbit immer im rechten Moment auf um Bilbo zu retten. Du kannst einen wichtigen NSC hier zum ersten mal auftauchen lassen. Diese sollte gar nicht so übermächtig wie Gandalf oder Elminster sein. Bei einem Stufe 1 Barden der von einem Wolf bedroht wird, würde etwa ein Stufe 4 Waldläufer reichen. Der macht den Wolf locker platt und heilt den Barden. Später stellt sich heraus das eben dieser Waldläufer ein Freund des Magiers ist, zu dem der Barde unterwegs ist. So kann man den Waldläufer immer wieder als Questgeber benutzen. Bis die Gruppe dann irgendwann Stufe 6+ hat und den Waldläufer das leben rettet. So schließt sich dann der Kreis.

Prospero

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #35 am: 30. Dezember 2009, 21:52:12 »
So ein zu schwerer Kampf kann aber auch ein guter Einstieg in die Kampagne sein. Das wird in Bücher, PC, Spielen und Filmen ja gerne so gemacht. So taucht z.B. Gandalf im Hobbit immer im rechten Moment auf um Bilbo zu retten. Du kannst einen wichtigen NSC hier zum ersten mal auftauchen lassen. Diese sollte gar nicht so übermächtig wie Gandalf oder Elminster sein. Bei einem Stufe 1 Barden der von einem Wolf bedroht wird, würde etwa ein Stufe 4 Waldläufer reichen...

Es ist immer wahnsinnig frustrierend für Spieler, wenn ihr Charakter gerettet werden muss. Umso schlimmer, je mächtiger der Retter
ist. Wenn schon Hilfe, dann minimal. Am besten Hilfe zur Selbsthilfe, damit der SC sein Gesicht wahren kann. Es macht außerdem den
Retter sympathischer, wenn er nur knapp davonkommt.

Um beim Beispiel mit dem Wolf zu bleiben (in der Realität sind Wölfe übrigens nicht so schlimm wie ihr Ruf): Wenn der Barde übel was
abbekommt, könnte der helfende NSC z.B. ein Bauer sein, der sich Minuten zuvor vor dem selben Wolf auf einen Baum gerettet hat.
Er zieht den SC plötzlich hoch. Jetzt hocken beide auf dem Baum. Ein verletzter Bauer mit ausgerenktem Arm und der Barde.
Der Bauer hat vielleicht eine Schleuder dabei und borgt sie dem Barden, der mit einem Bisschen Glück den unten hockenden
Wolf per Schleuder vertreiben kann. Danach kann der SC dem Bauern auch noch die Wunde verarzten oder diesem zumindest
nach Hause helfen. Je verängstigter der Bauer ist, desto besser. Umso heroischer kann der SC wirken.
Damit hat keiner sein Gesicht verloren und beide haben eine gemeinsame Gefahr überstanden. Daraus kann sich eine echte
Freundschaft entwickeln.



rujoh23

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #36 am: 30. Dezember 2009, 23:29:29 »
So allgemein kann man das nicht sagen. Natürlich ist es blöd wenn bei jedem Kampf in dem die SCs unterlegen sind der große Super-NSC auftaucht, sie rettet und danach gleich wieder verschwindet. In Normalfall sollte also Sieg, Flucht oder SC-Tod die möglichen Enden eines Kampfes sein. In speziellen Situation gibt es aber halt mehr z. B. das Burgtor so lange zu halten bis die Verstärkung eintrifft oder den Höherstufigen-NSC Magier solange zu schützen bis er einen bestimmten Zauber ausgeführt hat. Das passiert natürlich nicht in einen reinen Dungeon-Crawl aber in längeren Kampagnen gibt es eben Kämpfe die nicht nur die Optionen Spieler oder Monster tot aufweisen.

Lyr

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Was hetzt man auf einen erste-Stufe-Magier?
« Antwort #37 am: 07. Februar 2010, 11:38:41 »
Ich wies das Thema ist schon ein paar Tage älter möchte aber trotzdem ein paar Worte verlieren.

Klar eine immer wiederkehrende Deus Ex Machina ist schon ganz schön blöde da sind wir uns wohl alle einig und das steht auch nicht zur Debatte.

Es ging hier doch um einen Stufe 1 Barden oder lasst ihn Stufe 2 sein und da kann eine Situation wo der Barde nach einem für ihn durchaus harten Kampf gerettet wird auch durchaus Stimmungsvoll zur Story beitragen, natürlich sparsam genutzt.

folgendes Scenario.
Der Barde war auf einer Straße unterwegs und ein paar Wegelagerer stellen sich ihm in den Weg. Es kommt zum Kampf in dem der Barde verliert. Muss nicht mal geplant sein aber manchmal sagen die Würfel wo es langgeht und wenn sie dumm rollen  liegt so ein angehender Stufe 1-2 Held auch schon mal sterbend am Boden. Du bemerkst wie der letzte Streich des Banditen tief in deinem Bauch eindringt und dir wird nach wenigen Augenblicken schwarz vor Augen als du zusammensackt. Nu lässt man das ganze kurz sacken. Was nu neuen Charakter erstellen? Nö gar nicht nötig weiter mit der Geschichte. Wie weiter aber ich bin doch tot? Na na
Du wirst wach und hast das Gefühl eine Ogerversammlung feiert in deinem Kopf ein rauschendes Fest. Nachdem deine Sinne wieder mehr oder weniger vollständig wieder da sind realisierst du das du offenbar in einer warmen Höhle in einem Berg von Fellen liegst.  Deine Wunden wurden offenbar versorgt und du bemerkst das prasseln eines Feuers zudem steigt dir ein wohlschmeckender Geruch in die Nase. Nachdem du dich liegend einmal in der kleinen Höhle umgeschaut hast entdeckst du recht schnell eine kleine offenbar ältere Person die ein paar Gewürze in einen kleinen Kessel wirf und diesen umrührt.
"Oh du bist ja wach. Fein. Da hast du ja noch mal Glück gehabt das ich vorbeigekommen bin. Das sah ganz schön übel aus. Wie heißt du eigentlich? ...."

So nu sagt doch mal was hier unglaubwürdig war? Der Neuling hat erkannt das Kämpfe schneller vorbei sein können als einem lieb ist. Aber so schnell stirb es sich gerade für Helden auch nicht. Sparsam heißt das Zauberwort. Ab und zu finde ich so eine Begegnung auch im Rollenspiel für ganz in Ordnung wenn man dieses Stilmittel dosiert nutzt gerade am Anfang bei Stufe 1 bis 2 Helden. Vor allem wenn sie alleine unterwegs sind.
Passiert sowas immer wieder dann wird es natürlich unglaubwürdig und auch schnell frustrierend, aber das brauch ich hier keinem erzählen.