Moinsen,
gestern wurde ich als SL mal übelst von meinem Spieler reingelegt, der Drow erfuhr eine Art Katharsis.
Nun, da ich gestern ein wenig einfallslos war und mir die Idee hier aus dem Gate mit dem todkranken, schnell alternden Mädchen sehr gefiel improvisierte ich das als kleines Intermezzo, da nicht alle anwesend waren und ich somit auch nicht mit der Kampagne weiterlaufen wollte.
Hier von rede ich.Die Mutter flüchtete schwer verletzt mit ihrem Kind in das Dorf der Helden, kam dabei allerdings ums Leben und bat die Helden mit ihren letzten Worten, einige Tage auf das Kind aufzupassen. Wie in dem Plot hier im Gate kam kurze Zeit später auch dieser reiche Mann vorbei, der um jeden Zweck versuchte, das Kind zu bekommen. Der Paladin (welcher sich zu dem Hauptmann der Wachen in dem Dorf aufschwingen konnte (das Dorf hat nur etwa 200 Einwohner)) versteckte das Kind bei einem guten Freund im Dorf, welcher die Ausbildung der Wachen leitet. Da er dem Drow aufgetragen hat diese Ausbildung auch zu durchlaufen um seine Geduld und Bereitschaft zu demonstrieren war dieser auch nachts dabei, das Kind vor möglichen Angreifern zu beschützen. Obwohl Jodfah (der reiche Mann) aus dem Dorf geschickt wurde, ließ er sich von dem Wachen zu dem Paladin begleiten um ihn 10k PM anzubieten, ganz offen. Natürlich hatte das keine große Chance. Der Drow hörte dies mit und ging sich kurze Zeit später die Beine vertreten ("Die Toilette aufsuchen") und kam erheblich später erst wieder zurück. Natürlich war der Paladin zu diesem Moment schon sehr misstrauisch. Nachdem in der späteren Nacht dann einige Meuchelmörder abgewehrt wurden, berichtete einer der Wachmänner dem Paladin am nächsten Tag, dass er den Drow zu dem Lager Jodfahs außerhalb der Stadt hat gehen sehen. Der Paladin konfrontierte den Drow umgehen mit diesen Aussagen, welche er bejahte. Da der Drow dem Paladin schon des öfteren auf der Nase rumtanzte, dachte er, er könne es sich das hier auch erlauben. Der Paladin zeigte sich logischerweise sehr enttäuscht über sein verhalten und trug ihm auf, am nächsten Tag das Dorf zu verlassen. Da der Drow damit sah, was er angerichtet hatte, versuchte der noch Buße zu tun, indem er dem Paladin berichtete, was Jodfah ihm erzählt hatte (weshalb er das Kind will etc), doch das war nicht genug. Am Abend kam der Drow nochmal zu dem Haus in dem das Kind versteckt gehalten wurde und bot seine Hilfe an, doch der Paladin schickte ihn Weg und erinnerte ihn daran, dass er am Morgen das Dorf zu verlassen habe (also der Drow hat schon einiges von dem Verhalten des Paladin aufgenommen, und versteht durch aus den Unterschied zwischen Gut und Böse und hat die vergangenen Sessions gelehrt bekommen, weshalb der "gute Weg" oftmals doch der bestrebsamere Weg sein sollte, seine sehr chaotische Ader schlägt nur oftmals noch durch
). Naja, nachdem das Intermezzo abgeschlossen war und die Helden sich auf machen wollten nach Schattental zu reisen, bemerkte der Halbling der Gruppe (Schurke), dass die Schwester des Drows (welche zur Erinnerung, ja als Eilistraee Klerikerin in dem Dorf lebt) viele Güter in ihr Haus "karrt" (Nahrung etc. halt mehr als für eine Person nötig). Da die Klerikerin sehr zurückgezogen lebt, pirschte er sich an das Haus, und sah, dass sie ihren Bruder aufgenommen hatte (mit welchem sie im übrigen zwischenzeitlich öfters über die Gesellschaft der Drow philosophiert hat. Das war auch Plan des Paladins, damit der Drow eine andere Sichtweise über die Drow lernt).
Nun ja, nachdem der Paladin durch den Halbling davon erfahren hat, ging er wutentbrannt zu dem Haus der Drow und ich rechnete echt damit, dass er ihn nun töten wolle, auch wenn das eine sehr harte Handlung gewesen wäre. Ich war eh schon ziemlich überrascht, als er seine Linie so hart durchzog, da ich die chaotische Ader immer wieder ausspielte um die Geduld des Palas zu strapazieren (Geduldstest quasi).
Naja, am Haus angekommen, öffnete die Schwester des Drow die Türe und der Paladin erbat Eintritt, da er den Drow zu Rechenschaft ziehen müsse. Nach einem kurzen Wortwechsel, dass ihm nichts angetan werden soll und der Erinnerung, dass der Paladin der Klerikerin auch schon geholfen hat und ihm deshalb vertrauen könnte ließ sie ihn in ihr Haus. Der Drow stand in einer leicht defensiven Haltung in einer der Ecken des Zimmers (da er genau weiß, dass er im Zweifel auf jeden Fall der schwächere ist).
Es entstand ein erhitztes Gespräch, in dem der Paladin dem Drow erklärte, dass er die Hoffnung aufgegeben habe, und er zählte ihm auf, was er bisher alles falsch gemacht hat. Der Drow, der 5 Tage sich bei seiner Schwester versteckte und darüber grübelte, was er falsch gemacht hat gestand, dass er vieles falsch gemacht hat, dass sie allerdings auch Fortschritte gehabt hätten (in gewisser Weise hängt er an dem Paladin, wegen eben oben genannten Gründen und weil der Paladin ihn schon mehr als einmal aus der Klemme geholfen hat). Der Paladin, natürlich nicht sehr bereit den Worten des Drow Glauben zu schenken, da dieser ihn ja schon mehrmals angelogen hatte, forderte ihn auf, zu erklären, welche Fortschritte das wären und was er gelernt habe. Der Drow erklärte ihm, wie er nun "Gutes" sehen würde, und dass er verstünde, dass sehr grob gesagt, "Gutes" tun einfach daran sich auch äußert Leuten zu helfen, egal wie. Auf weitere Fragen (wie in einem Kreuzverhör) wusste der Drow kaum noch Antworten und antwortete immer mit seiner (schwammigen) Definition von "Gutes tun". Man bemerkte wie verzweifelt er war um den Paladin zufrieden zu stellen doch nicht die Antworten wusste, die er hören wollte.
Der Paladin erhob dann sein Schwert und sagte "Nun, wenn das alles ist was du gelernt hast" und ich dachte mir schon "das wars nun" (und "toll was mache ich dann mit seinen Palakräften", wegen böse Handlung, hätte nicht so recht gewusst ob ich das als böse Handlung hätte auslegen sollen, hätte schon dazu tendiert). Er legte dem Drow das Schwert auf die Schulter und fuhr fort: "Damit ist deine Ausbildung beendet". Das war nun quasi die Katharsis für den Drow, da er tagelang verzweifelt darüber nach dachte, was er falsch gemacht hatte und es auch einsah, mit seiner Schwester darüber redete und der Paladin ihn glücklicherweise erst in dieser Unwissenheit hat schmoren lassen.
Das war das, womit ich als SL auch selber überrascht wurde, denn mit diesem Ausgang hatte ich gar nicht gerechnet.
Anschließend war der Drow nun ein wenig apathisch, da er es erstmal verarbeiten musste, was die letzten Tage da passiert war
. Durch diese starke Wendung habe ich dann seine Gesinnung von CB auf CN verschoben.
Mir hat das sehr viel Spaß gemacht gestern und es war sehr erfrischend als SL mal von seinen Spielern so hinters Licht geführt zu werden.
Grüße
Fabian
PS: Jaja ich weiß, ist wieder ein Roman geworden