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Die Piraten der Schwertküste (mit Spielleiter-Kommentaren)

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Amurayi:
Seit 100 Jahren Schiffbrüchig

Auf unserem Weg zu den Mondschein Inseln, machten wir nach einigen Tagen eine seltsame Entdeckung: Mitten im Meer sah Varis vom Krähennest aus einen einsamen Mann auf einem Riff stehen, der uns zuwinkte! Bis zum Horizont war ansonsten weder Land noch Schiff zu sehen.



Nach kurzer Diskussionen setzten wir mit einem Beiboot über, um nachzusehen was mit diesem Mann los war, ob er vielleicht etwas wertvolles dabei hatte und ganz allgemein um unsere Neugier zu befriedigen. Es hatte sich eingeschliffen, dass Kapitän Goldwind meistens Varis, Kalliope, Sora und mich zu solchen Missionen schickte und so war es auch diesmal.

Auf dem ungefähr schiffsgroßen Eiland trafen wir dann "Bones", den wahrscheinlich harmlosesten und unterbeschäftigtsten Untoten der Weltmeere. Hatte er von Ferne noch ausgesehen wie ein älterer Herr, so bestand er bei näherem Ansehen nur noch aus Knochen. Er freute sich sehr, dass er endlich mal Besuch hatte, sein Hauptproblem war nämlich die Langeweile - hatte ihn doch ein Fluch auf ewig an diesen verlassenen Felsen gebunden.

Blöderweise gab es hier auch keinen wirklichen Schatz, oder irgendein tolles Geheimnis. Es gab eigentlich gar nichts außer dem redefreudigen Skelett welches schon seit über 100 Jahren hier herumsaß. Im Laufer der Jahre hat er ein paar ungewöhnliche Fähigkeiten etwickelt. Er könne, seiner Aussage nach, jede tote Person ins Unleben zurückrufen. Allerdings sei die unglückliche Seele dann genauso verdammt wie er auf diesem kleinen Eiland abzuwarten, dass die Ewigkeit zu Ende geht.

Ich selbst fand Bones große Klasse! Welch eine Attraktion, welch eine Machtdemonstration wäre es gewesen einen Untoten an Bord unseres Schiffes zu haben. Ob 9 oder 10 Flüche spielte ja nun auch keine Rolle mehr und Bones hätte unseren Feinden und Opfern einen gehörigen Schrecken eingejagt. Zudem schlief er nicht, aß und trank nicht, ermüdete nicht, konnte unter Wasser arbeiten: Der Kerl hatte NUR Vorteile! Aber er konnte ja nicht von der Insel runter.

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Im Grunde fand ich die Idee Bones mit an Bord zu nehmen auch witzig. Habe mich aber dann aus zwei Gründen dagegen entschieden:
1. es kollidiert mit Ideen, die ich später in der Kampagne einsetzen will, und
2. wollte ich nicht, dass das Piratenschiff ein Wanderzirkus aus Freaks wird. Der bunte Mix an Rassen, den die Crew an sich schon darstellt reicht da schon.
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Als wir uns dann schon enttäuscht von ihm abwandten, rückte er dann doch mit einem Tipp für einen Schatz raus! Unter Wasser hatte sich bei seinem alten Schiff, dessen Teile noch hier im Sand zu sehen waren, eine Art Wasserelementar eingenistet und bewachte die einst wertvolle Fracht. Kurz entschlossen gingen wir tauchen und machten dem Wesen sowie einigen frechen Haien den Garaus! Sogar meine Luft atmenden Freunde hielten sich tapfer im Wasser, so dass wir bald einiges an Gold und ein paar Gegenstände bergen konnten.

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Wassergeist (eigentlich: Sevvik Water-Blessed)   Level 6 Lurker
Medium elemental humanoid (orc, water)   XP -250
Initiative +11      Senses Perception +10
HP 61; Bloodied 30
AC 20; Fortitude 18; Reflex 18; Will 17
Speed 6, swim 6
m Daggers (standard; at-will) • Poison, Weapon
+12 vs. AC; 1d4 + 4 poison damage and ongoing 5 poison damage (save ends)
r Thrown Dagger (standard; at-will) • Weapon
Ranged 5/10; +12 vs. AC; 1d4 + 4 poison damage and ongoing 5 poison damage (save ends)
M Drowning Embrace (standard when in water form; recharge 5 6)
+10 vs. Fortitude; 2d6 + 4 damage and ongoing 5 damage (save ends)
 Water Form (minor; at-will)
Sevvik turns into a pool of water. He gains insubstantial, a +5 bonus on Stealth checks, and can shift 5 squares as a move action in this form but cannot use his melee or ranged basic attack.
 Water Shift (immediate reaction, when damaged by a melee attack; encounter)
Sevvik gains insubstantial against the attack and can slide 5 squares.
Alignment Evil   Languages Common
Skills Athletics +9, Bluff +8, Stealth +12, Thievery +12
Str 12 (+4)   Dex 18 (+7)   Wis 15 (+5)
Con 19 (+7)   Int 13 (+4)   Cha 10 (+3)

Haifisch (eigentlich: Blackscale Bruiser)   Level 6 Brute
Large natural humanoid (reptile)   XP 250
Initiative +6      Senses Perception +9
HP 86; Bloodied 43
AC 18; Fortitude 20; Reflex 17; Will 14
Speed 8 (swamp walk)
m Greatclub* (standard; at-will) • Weapon
Reach 2; +9 vs. AC; 1d10 + 6 damage, and the target is pushed 1 square
M Tail Slap (standard; at-will)
+7 vs. Reflex; 1d8 + 6 damage, and the target is knocked prone
Alignment Unaligned   Languages Draconic
Skills Athletics +14
Str 22 (+9)   Dex 16 (+6)   Wis 12 (+4)
Con 16 (+6)   Int 5 (+0)   Cha 6 (+1)

* Der Greatclub war dann natürlich der Biss des Hais. Und statt zu pushen war das Opfer grabbed.

Ich habe hier eine Encounter lvl 6 angesetzt, auch wenn die Spieler im Schnitt nur Level 3-4 waren. Da sie aber alle eine Extended Rest hatten (was bei einer langen Schiffsreise fast immer der Fall ist), konnten sie einen etwas härteren Encounter schon vertragen. Das ist u.a. ein Grund, warum ich versuche interessante Encounter möglichst alle an einem Tag stattfinden zu lassen. Würde ich nur einen Encounter pro Reisetag ansezten, hätten die Spieler immer alle Dailys. Da sie dann nicht mit ihren mächtigsten Powers haushalten müssen, werden die Encounter schnell zu leicht.
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Verzweifelt versuchte Bones Kalliope dazu zu bewegen noch ein paar Tage oder wenigstens Stunden zu bleiben um ihn Geschichten von der Welt da draussen zu erzählen. Doch wir wollten Käpt'n Goldwind nicht länger warten lassen. Wir versprachen Bones, dass wir zurückkehren würden, denn ich war fest entschlossen mir noch einen sinnvollen Verwendungszweck für ihn und seine Insel einfallen zu lassen.


* Vielleicht ein Leuchtturm, dessen falsches Feuer Schiffe zu uns locken konnte?
* Ein Gefängnis für Leute die wir mal eine Zeit auf Eis legen wollten?
* Ein Versteck, für jemanden der untertauchen musste?
* Ein Treffpunkt für geheime Absprachen und verbotene Händel?
...irgendetwas würde mir schon einfallen. Mein Vertrauen zu mir selbst war in den letzten Wochen erheblich gewachsen - blieb zu hoffen dass meine Fähigkeiten damit auch Schritt halten können.

Amurayi:
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Es folgen die Beschreibungen zwei Spieler über den selben Abend aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Chars.
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Das "leere" Handelsschiff
Version Kalliope:
Die Handschrift wechselt zu anderen geschwungeneren Buchstaben.

Da Jack seit Tagen nur über das Schiff stolziert, werde ich (Kalliope) nun das Logbuch weiterschreiben. Wir waren nur noch zwei Tage von King's Bay entfernt, als Varis ein Schiff am Horizont entdeckte und durch seine scharfen Augen wurde schnell klar, dass es sich dabei um ein Handelsschiff handelt. Wir waren sofort Feuer und Flamme. Die letzten Tage waren eher langweilig und so dürstete es uns nach ein wenig Ablenkung.

Sofort hissten wir die Segel und zogen auch die Piratenflagge hoch... der Ausguck des anderen Schiffes muss jedoch auch sehr scharfe Augen haben, da sie abdrehten und in der Flucht ihr Heil suchten. Fast sah es so aus als würden sie uns entkommen. Mann und Maus war auf dem Schiff unterwegs und tat sein möglichstes um das Schiff noch schneller zu machen und tatsächlich: wir holten auf!

Durch ein unglückliches Manöver des anderen Kapitäns konnten wir längsseits Segeln und zum Entern übergehen. Die wenigen Soldaten des anderen Schiffes versuchten uns daran zu hindern, um doch noch fliehen zu können. Ich wusste es gab nur einen Weg um dies zu verhindern: Ich schnappte mir ein Seil, kletterte auf den Mast und schwang mich hoch über den Köpfen der Crew auf das Handelsschiff. Im Flug zückte ich mein Entermesser, stieß es im Flug ins obere Ende des Hauptsegels und mit einem gewagten Sprung hing ich mich an das Messer und zerfetzte es in einem Rutsch. Mit einem zerrissenen Segel war klar, dass sie uns nun nicht mehr entkommen würden. Also gingen die Soldaten in Angriff über, doch gegen Sora, Jack, Garibald und mich hatten sie natürlich keine Chance. Garibald war aber auch zum Fürchten: Mit Schaum vorm Mund, wildem Blick und zwei riesigen Küchenmessern in den Händen sah er aus wie von Umberlee persönlich geschickt. So dauerte es nicht lange bis wir die Soldaten besiegt und das Schiff in unsere Hand gebracht hatten.

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Hier hab ich mal einen kompletten Kampf als Skill-Challenge abgehandelt. War sehr spannend. Die Spieler sind mit kreativen und blumigen Beschreibungen kommen. Ein schöne Abwechslung  zum sonstigen D&D Kampf, vor allem da es sich um leichte Gegner handeln sollte, bei dneen ein Kampf ganz so spannend gewesen wäre. Wie man bereits schon aus dem Protokoll sieht, waren die Eindrücke sehr erinnerungswürdig.
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Doch was fanden wir als wir unter Deck gingen??? SIEDLER!!! Was für eine Enttäuschung. Es waren alles einfache Handwerker, die in King's Bay, auf der Insel Gwynneth, ein neues Leben anfangen wollten. Deshalb haben wir das Schiff wieder frei gegeben. um uns auf die Suche nach einem reichen Handelsschiff zu machen... HAHAHA... wer's glaubt... Natürlich haben wir sie alle ausgeraubt und bei der Durchsuchung des Schiffes fand Jack dann auch tatsächlich noch etwas "wertvolles". In der Kajüte des Kapitäns fanden wir die schicken Kleider einer Dame die sich definitiv hier an Bord noch versteckt hielt. Ich war begeistert... ich musste meine Form zwar ein bisschen anpassen, da die Dame definitiv etwas kleiner und schmächtiger ist als ich, aber danach passten sie wie angegossen. Und bevor irgendjemand auf falsche Ideen kommen konnte für wen diese Kleider bestimmt sind, steckten sie schon in meinem Bag of holding und das schicke Ballkleid an meinem Körper. Ich sah phantastisch aus... ein heißes Bad und eine Bürste und ich könnte mich am Hof des Königs einschleichen. Einfach phantastisch.

Während ich mich noch über meinen neuen Schatz freute, war Garibald auf der Suche nach einem Küchenjungen. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt eines der Kinder mit auf die Galgenkrähe zu nehmen. Ich war mir sicher, dass keiner der Siedler freiwillig sein Kind hergeben würde und ich war schon der Meinung das wir den Vater des Knaben, den sich Garibald ausgeschaut hat, einfach über Bord gehen lassen, doch ich hatte die Gier des Mannes eindeutig unterschätzt. Gegen 300 Gold wechselte Timmy den Besitzer und Garibald schickte ihn sofort in die Küche.

Als wir alles Wertvolle von diesem niegelnagel neuen Schiff "entliehen" hatten, schlug Sora mit einer Axt ein Loch in den Rumpf, auf das Umberlee entscheiden konnte, ob sie das Schiff in King's Bay ankommen ließ oder es auf den Grund des Meeres zog. Da Sora bei dieser Arbeit sehr entschlossen ans Werk ging, gehe ich davon aus, dass sie es nicht bis in den Hafen schaffen werden.

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Die Spieler diskutierten, was den wohl "Umberlee-gefälliger" sei: Das Schiff gleich versenken, es fahren lassen oder Leck schlagen. Da Umberlee eine sehr "launische" Göttin ist, entschieden sie die Laune der Göttin entscheiden zu lassen und halfen nur mit dem kleinen Loch im Rumpf nach.
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Nach kurzer Musterung der Siedler an Bord fanden wir die verkleidete Cynthia Seaside, die Tochter des Governours. Wir nahmen sie mit auf die Galgenkrähe, um aus ihrem Vater ein sattes Lösegeld zu erpressen. Wobei diese kleine Schlampe auch ein würdiges Opfer für Umberlee abgegeben hätte... naja, hoffentlich bringt sie uns nicht noch mehr Ärger, als sie 'eh schon macht.



Für eine Handvoll Gold
Version Little Jack:
Hier sind einige verschmierte Zeilen zu sehen, die Schriftart ändert sich wieder zu der von Little Jack

Für Piraten ist ein schwach bewachtes Schiff auf offener See, wie ein saftiger Knochen für einen Hund: Auch ohne Hunger lässt man sich einen kräftigen Happen nicht entgehen.

Und so machten wir uns über den zufällig daherkommenden Dreimaster aus Amn her. Ein brandneues Schiff, schnell und stabil - wären wir nicht mittels des Fluches an die Galgenkrähe gebunden, wir hätten direkt getauscht.

Wir mühten uns redlich und schließlich ab, um erfolgreich das Schiff einzuholen. Mit gewagten Schwüngen und Sprüngen enterten wir unsere Beute. Heute schienen es alle besonders schwungvoll haben zu wollen: Während sogar Sora mit Anlauf zum Hechtsprung ansetzte schwang sich Garibald mit dem Messer zwischen den Zähnen und mit todesverachtung im Auge direkt in die Gruppe der wartenden Seesoldaten. Kalliope schwang sich an einem Seil herüber, sprang in der Luft mit gezücktem Dolch ins feindlich Hauptsegel und liess sich dann mit dem Dolch nach unten rutschen, wobei sie das Segel zerschnitt und so dem Schiff die Fahrt nahm.

Ich selbst schwang mich elegant nach drüben vor den Anführer der Soldaten, und ließ ihn Umberlees Zorn spüren, dass er schnell auf den Knien vor mir lag und um sein Leben winselte.

So leicht der Sieg errungen war, so groß war doch unsere Enttäuschung, als wir die Ladung begutachteten: Nichts war da, außer einer Horde stinkender Landratten, Siedler, die nach King's Bay wollten, um dort ein neues Leben zu beginnen. Während Kalliope, Sora und Garibald den Siedlern die Kupferstücke abpressten, durchsuchte ich die Kapitänskajüte. Hier war seltsamerweise alles voll mit Kleidern und Frauendingen und es duftete nach Parfum: Entweder hatte der Kapitän Geheimnisse vor seinen Männern, oder es befand sich eine wertvolle Passagierin an Bord!

Bald hatten wir die junge Frau gefunden, die sich unter den Siedlern versteckt hatte. Ein hübsches Ding war das, hochnäsig und verwöhnt, aber schön wie der Frühling. Ihr Name war Cynthia Seaside, die Tochter des Governeurs von King's Bay. Wir hatten auch gleich eine gute Idee was man mit ihr anstellen könnte.

Während Kalliope sich über die schicken Kleider hermachte, brachte ich den Vorschlag ein, die Kleine in ihrem schönsten Kleid und behängt mit ihrem Schmuck an Umberlee zu opfern. Aber der Rest der Mannschaft wollte lieber ein Gottesurteil herbeiführen, und so schlug Sora das Schiff leck, während ich die Werkzeuge der Zimmerleute einsammelte. So Umberlee wollte schafften sie es nach King's Bay. So sie es nicht wollte... naja!

Inmitten des ganzen Durcheinanders hatte Garibald einen kleinen Jungen in sein Herz, und dann in seine Küche geschlossen. Für ganze 300 Gold kaufte er dem Vater seinen Knaben für eine "Lehre" ab (den Fluch ließ er unerwähnt). Ab sofort gab es "Timmy", den Küchenjungen, auf der Galgenkrähe. Warum er dem Vater die Goldpracht nicht wieder abnahm nachdem er den Jungen hatte, wissen allein die Götter.

Während wir uns davonmachten und die Siedler Umberlee überließen, schaute ich mich auf unserem Schiff um: Ich hatte bei den letzten Plünderungen so viel an Werkzeug und Reparaturmaterialien zusammengerafft, dass wir nun prall ausgestattet waren. Insbesondere die neuen und guten Werkzeuge aus Amn ergänzen die Sammlung prächtig. Meine Arbeit als Schiffszimmermann begann mir immer mehr Spaß zu machen: So sehr ich den großen Auftritt liebte, manchmal erwischte ich mich dabei, dass ich mir mitten im Kampf Gedanken darüber machte, dass die unteren Seilwinden, über die der Gegner gerade gefallen war, doch mit einem Metalllager noch besser und wetterfester...





Einen Tag später kamen wir in King's Bay an. King's Bay ist fest in der Hand von Amn Siedlern. Während die Grundmauern vieler Gebäude sicherlich noch aus Zeiten stammt, als dieser Teil der Insel Gwynnth das Menschenreich Corwell war, domiert jetzt der Amn Architekturstil. Zudem müssen sich die Bewohner mit hohen Steinwällen gegen die Feenwesen der Insel wehren, die die Kolonisten als Eindringlinge ansehen.

Und wie wir so anlegten und das Schiff vertäuten, da gab es eine ziemliche Aufregung unter den Dockleuten. Offenbar hatte ein gewisser elfischer "Hexendoktor" die Prophezeihung verbreitet "Wenn der Galgen am Horizont zu sehen ist, wird das Inferno über die Stadt kommen" oder so ähnlich. Das abergläubische Volk (gut, nicht GANZ zu unrecht...) mied uns also wie die Pest. Der markante Galgen an unserem Hauptmast war schließlich klar und deutlich zu sehen.

Wir waren begierig darauf unsere gesammelten Schätze auszugeben. Während Kapitän Goldwind ins Hurenhaus stürmte, wollten Garibald, Sora, Kalliope und ich uns auf zu den Läden machen - während die Gouverneurstochter schön geknebelt im Frachtraum saß, bis wir das Lösegeld ausgehandelt hatten. Warum Kalliope so hart mit ihr umsprang wusste ich nicht, aber irgendwie hatte sie die Kleine gefressen.

Doch weit kamen wir nicht...

Amurayi:
King's Bay

'Wieder die weibliche geschwunge Handschrift von Kalliope...'

Nachdem Sora, Garibald, Jack und ich das Schiff vertäut hatten, gingen wir runter in den Laderaum, wo wir das kleine Flittchen eingesperrt haben. Da wir uns dazu entschlossen hatten eine Lösegeldforderung an den Governour zu stellen, brauchten wir natürlich etwas von der Kleinen, um zu beweisen, dass sie sich auch in unserer Hand befindet. Ich fakelte gar nicht lange und schnitt ihr einfach ihren wunderschönen Pferdeschwanz aus langen goldenen Locken ab. Und dann fing dieses Miststück auch noch an zu kreischen. Da riss mir endgültig der Geduldsfaden. Ich verpasste ihr ordentlich eine und knebelte sie, damit sie uns nicht schon vorher verrät.



'Wieder ändert sich die Schrift zu der von Little Jack'

Wir machten uns auf in den Hafen, um ein bißchen einzukaufen bevor wir die Geisel verkaufen wollten. Kaum waren wir jedoch am Kai unterwegs, da kam auch schon eine Kutsche zum stehen neben uns: Der Kapitän der Galgenkrähe wurde zu einem Gespräch in die Residenz des Gouverneurs eingeladen! Da der Kapitän nicht da war und da Garibald den Boten nicht mit Einzelheiten über unsere Vertretungsregelungen langweilen wollte, erklärte er sich kurzerhand selbst zum Käpt'n.

Obwohl ich lieber eingekauft hätte und ungerne mit den Taschen voller Gold durch die Gegend fuhr, ging es nun in schneller Fahrt hinauf zu dem etwas geschmacklos angestrichenen Herrenhaus auf dem Hügel über der King's Bay. Man hatte hier einen hübschen Blick über die malerische Bucht, die weiße Marmorterasse wurde von Palmen gesäumt und eine angenehme Brise wehte vom Meer heran.

Im Vorraum der Residenz fiel uns eine von einem magischen Kraftfeld geschützte goldene etwa Unterarmgroße Statue auf, die einen Delfin darstellte. Was es damit auf sich hatte, wussten wir nicht und bekamen es auch vorerst nicht heraus.

Der Gouverneur jedenfalls stellte uns in seinem Arbeitszimmer (vor dem Gemälde seiner Tochter, welche ja bei uns im Laderaum saß) einen Kaperbrief von Amn in Aussicht... wenn wir dafür eine kleines Eingeborenenproblem mit einheimischen Eladrin und Feenwesen in Borth, wenige Meilen nördlich von hier, für ihn erledigten. Die hier lebenden Elfen gingen anscheinend gegen die Abholzung ihrer Wälder vor.

Nachdem wir den Auftrag dankend angenommen hatten, ging das Gespräch zu der seltsamen "Prophezeihung" über, die wir ja schon im Hafen von der Arbeitern gehört hatten. Gouverneur Seaside schien geradezu enttäuscht darüber zu sein, als wir das herunterspielten. Offenbar wollte er der Inferno gerne habhaft werden. Wie wir erfuhren gehörte er zum "Orden von Belox", einem einflussreichen Haus aus Amn, das seltene und wertvolle Gegenstände sammelt und sich Geheimnissen aller Art widmet.

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Der Orden von Belox unternimmt vor allem nach Chult Expeditionen. Referenz auf aktuelles LFR Abenteuer.
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Während wir sein Anwesen verließen, machten wir uns Gedanken über eine Merkwürdigkeit in seinem Zimmer: Das Potrait hinter den Gouverneur, zeigte ihn als älteren Mann. Leibhaftig schien er aber ein kerngesunder Mittdreißiger zu sein. Ob er eine Art Jungbrunnen entdeckt hatte? Nun, alles zu seiner Zeit. Für uns war ersteinmal Einkaufen angesagt und wir begannen die Händler mit unserem Gold zu füttern.

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Die Spieler können in kleinen Aussenposten wie diesen bis zu 3 Level unter der Stufe des höchststufigen Spielern frei magische Gegenstände kaufen wie sie möchten. Davon ausgenommen sind Verbrauchsmaterial und, weil ich sie so cool finde, magische Tatoos, bei denen es keine Beschränkung gibt. In großen Häfen wie in Tiefwasser, Niewinter etc. könnten sie bis zum Level des höchststufigen Spielers shoppen. Wollte damit ein bißchen den Unterschied der kleineren Hafenstädte hervorheben. Gleichzeitig wagen sich die Piraten aber auch mal zum Shoppen in eine grössere Stadt, was dann aber sicher nicht ganz ungefährlich ist.
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Es brach der nächste Morgen an und jeder von uns hatte die Nacht anders verbracht. Käpt'n Goldwind hatte wohl im Bordell genächtigt, Garibald hatte es sich in einem kleinen Gasthof wohlergehen lassen, Sora hatte Ritualbücher gewälzt und ich hatte mich von den Schmerzen des riesigen Tattoos erholt, welches nun auf meinem Rücken prangte. Es zeigt die Göttin Umberlee in grausamer Schönheit, wie sie ein Schiff verschlang!

Kalliope hingegen hatte einige Gesangsdarbietungen in einer Taverne bestritten und sich dabei mit den örtlichen Seniorinnen bekannt gemacht. Diese beklagten hinter vorgehaltener Hand den Verlust ihres geschätzten Hexendoktors Abubika, der ihnen bisher mit Heilkräutern gegen die Beschwerden des Alters ausgeholfen hatte. Abubika war in King's Bay als Aufrührer bekannt und steckbrieflich gesucht. Daraufhin schaute die Gestaltwandlerin sich das Haus des Hexendoktors an und fand ein seltsames Wandbild, das einen Klippenabschnitt zeigte, das vom Gestein her wohl zu Gwynneth passte. Das Bild war kreisrund und die untere Hälfte, in finsteren Farben gemalt, schien eine Spiegelung der oberen Hälfte zu sein. War das ein Hinweis zum Aufenthalt von Abubika?

In aller früh beschloss ich den Käpt'n zu suchen mit dem Hintergedanken mir selbst noch ein vergnügliches Stündchen im Bordell zu machen. Begleitet von zwei Mannschaftsmitgliedern begaben wir uns "Zum roten Segel", wo ich mich nach dem Eintritt zum Käpt'n durchzufragen begann - nicht ohne Ausschau nach einer hübschen Hafenbraut zu halten. Blöderweise war in der Frühschicht nur der Teil der Damenwelt verteten die wirklich dringend Geld brauchten, so dass ich schon enttäuscht abziehen wollte.

Da sprach mich aber eine der Frauen an und sie gab vor zu wissen wo der Käpt'n sei. Als ich ihr in ein Zimmer folgte, merkte ich allerdings recht schnell das etwas nicht stimmte. Sie fing an zu schreien und plötzlich stand sie in Flammen. Sie brüllte mich an, dass die Inferno sie bereits erwischt hätte und sie uns auch noch kriegen würde, bevor sie vor meinen Augen verbrannte! Sekunden später, als ich schon aus dem Fenster flüchten wollte, kamen dann die Türsteher hereingestürzt und als ich die Augen wieder öffnete war der Raum leer und staubig. Bevor sie mich herauswarfen, erklärten sie mir noch dass hier vor Monaten eine Frau verbrannt sei, aber genaueres wussten sie nicht.

Beim Kriegsrat am nächsten Morgen hatte dann Varis den Geistesblitz: Anstelle einer komplizierten Geiselübergabe, die schon in meinen geliebten "Die schwarze Hand"-Romanen immer schief gegangen waren, könnten wir die Tochter einfach an die rebellischen Elfen verkaufen. Diese hätten ein schönes Druckmittel gegen die Obrigkeit hier und wir hätten unser Gold!

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"Die schwarze Hand" ist der Name einer Diebesgilde aus Westgate, die die Nachtmasken dort bezwungen haben - eine alte 3.5 Kampagne von mir. ^^
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Dieser Hexendoktor Abubika war wohl der richtige Mann für diesen Handel.

Negrim:
Ich finds richtig gut. auch das mit den Bilder. Klasse.  :thumbup:

Amurayi:

--- Zitat von: Negrim am 10. Februar 2010, 06:07:19 ---Ich finds richtig gut. auch das mit den Bilder. Klasse.  :thumbup:

--- Ende Zitat ---
Das freut mich! Motiviert zum weitermachen!

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