Garibald DrachentöterMysingur und Garibald, die sich gestern Morgen noch gegenseitig verprügelt hatten, stürmten nun Seite an Seite nach vorne, den Untoten entgegen. So ist das mit uns Piraten: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Während der Große und der Kleine an der Front die Klingen kreisen ließen, wobei sie aber auch beide ziemlich eins auf den Deckel bekamen, hatte ich herausgefunden, dass man mit einer Anrufung des toten Gottes "Myrkul" (der nicht nur tot, sondern auch der ehemalige Totengott war, bevor Kelemvor den Job übernahm) die alten magischen Kreise aktivieren konnte. Auf jeden, der darin stand, fuhr dann magische Energie hernieder - ein Umstand den Kalliope gleich kreativ nutzte: Ihre Magie konnte nicht nur einen Untoten angreifen - nein - er wurde dabei auch noch zu ihr gezogen. Sie stellte sich also so, dass zwischen ihr und dem Gegner einer der Kreise war, beschoss ihn, zog ihn dadurch herbei und löste dann den Kreis aus.
Bei jeder Anrufung aktivierten immer gleich alle Kreise. Daher nutzte ich diese Idee und schleuderte einen mächtigen Zauber zwischen sie, dessen Kraft mehrere Untote direkt zerstörte und die anderen in die Kreise schleuderte. Dann sprach ich die kurze Anrufung und die Kreise besorgten den Rest. Zugegeben, es war Kalliopes Idee, aber als nach meinem Angriff nur noch zwei Gegner standen, war ich schon ein bißchen stolz.
Während wir noch mit dem letzten Untoten, ein Geist der im hellen Lichte des Sonnenaufganges kaum zu sehen war, rangen, hörten wir laute Ausgrab-Geräusche aus der Richtung eines eingestürzten Durchgangs im hinteren Teil der 4. Etage. Wir vermuteten erst, dass es eine unserer Kokurrenztruppen war, von denen einige gleich in die 3. Etage geklettert waren. Schnell wurden wir dann aber eines besseren belehrt, als durch die Türe eine Kreatur gebrochen kam: Feuerrot, mit Schuppen und Reißzähnen und zwei Köpfen... ein roter Drache!
Glücklicherweise war er nur so groß wie Garibald, so dass wir uns sofort mit ihm und dem Geist gleichzeitig anlegten. Und auch wenn Mysingur einen großen Ehrgeiz an den Tag legte und seine Klinge links und rechts des Wesens in den Boden drosch - so war es doch Garibald, der den Drachen besiegte! Seine Halblingshand schoß hervor und packte einen der zwei Hälse des Drachen, während seine rasiermesserscharf geschliffenes Küchenmesser vorstieß und eine dicke Fontäne kochendes Drachenblut vergoß. Er rief dabei irgend etwas von einem Filetstück, so dass ich mutmaße er wird demnächst Drachensteak kredenzen.
DM Kommentar (Anzeigen)_______________________________________________________________
Fast wie zu erwarten konnten die Spieler einem Gegner auf der Battlemat nicht widerstehen und haben darauf losgeprügelt... aber manchmal hat das eben auch Konsequenzen:
_______________________________________________________________
Im Augenblick seines Todes hatte der der zwei Drachenköpfe der nicht vom Halbling aufgeschlitzt worden war noch einen markerschütternden Todesschrei ausgestoßen... der ein sehr unangenehmes Echo fand! Von draußen, also von der Öffnung der 4ten Etage hin zur Bucht, erscholl aufgeregtes Geschrei von Seelueten unter uns. Außerdem hörten wir das beunruhigende "Flap-Flap" von SEHR großen Schwingen und dann wurden wir auch schon von einem dreistimmigen Wutgebrüll durchgeschüttelt!
Während uns die Ohren noch klangen, verdunkelte sich das Licht der Morgens und mit der Urgewalt eines Taifuns krachte ein riesiger dreiköpfiger roter Drache ungebremst in die offene Etage, voll ungebändigtem Zorn brüllend. Seine bihänder-großen Krallen zerschmetterten die Säulen, die ihm im Weg standen, als er sich rasend vor Wut zu uns durchprügelte. Mysingurs großspurige Anmerkung, dass der ja viel zu groß sei um hier hereinzupassen, wurde während der nun folgenden wilden Flucht ins Innere der Gewölbe ignoriert.

So schnell uns unsere Beine trugen rannten wir einen Gang hinein, tiefer in die Verließe, während sich die tobende Bestie hinter uns her immer weiter näherte, so dass Steine und Schutt flogen. Die tragende Struktur des Bauwerkes geriet schnell in arge Mitleidenschaft, woraufhin Brocken von der Decke stürzten und wir nun nicht mehr nur vor dem Drachen flohen, sondern auch vor der einstürzenden Decke, die uns unter sich zu begraben drohte!
Hustend und spuckend stolperten wir blindlings durch das ohrenbetäubende Chaos um uns herum. In meinem Rücken nahm ich Garibald wahr, den seine kurzen Beine erstaunlich schnell trugen. Irgendwo hinter mir mussten dann Mysingur und Kalliope sein, auch wenn ich von Ihnen nichts mehr sah. Isarius war schon seit mehreren Minuten verschwunden, ich konnte nur annehmen dass er sich irgendwie verdrückt hatte, bevor der Drache kam.
Beshaba, die Göttin des Unglückes, muss ihre Hand im bösen Spiel gehabt haben, als nun auch vor uns gleichzeitig Boden und ein Stück Decke herunterbrachen. In einer undurchsichtigen Wolke aus Staub und Geröll stürzte ich mitten hinein in die einstürzenden Brocken, zu schnell um abzubremsen. In meiner Verzweiflung entschied ich mich zu springen - eine Entscheidung die mir leicht den Tod bringen konnte, wenn hinter dem Sturzbach aus Steinen der Gang nicht wie durch ein Wunder unversehrt wäre...
Ohrenbetäubendes Donnergrollen der einstürzenden Decke hinter mir! Keine Zeit zu denken, keine Zeit zu zögern - Sprung!
Stille.
Ich lag. Auf dem Boden? Ja, auf dem Boden. Husten, spucken, würgen. Dann atmen. Das ging. Augen öffnen - das ging auch. Ich blinzelte, meine Ohren waren wie taub, aber ich war nicht von Schutt begraben. Eine Handbewegung, instinktiv - der Lichtzauber.
Ich lag im Gang, vor einer Tür. Entfernt war lautes Rumpeln zu hören, doch hier, in diesem Stück, war es seltsam ruhig. Mit meinen Ohren schien alles in Ordnung zu sein, denn ich hörte Steinchen und Sand fallen, als ich mich ächzend erhob.
Nichts gebrochen? Keine Schmerzen? Ich wusste dass der Schock mir das vorgaukeln konnte, aber auch als ich einen Augenblick in mich hineinfühlte spürte ich nur einen leichten Schmerz, der wohl von der unsanften Landung kam. Offensichtlich hatte mein Hechtsprung mich tatsächlich in Sicherheit gebracht. Vorerst jedenfalls.
Der Gang vor zugeschüttet mit Steinen und Sand, nur der eine Meter vor der Tür, auf dem ich saß, war frei geblieben. Es gab keinen sonstigen Ausweg... meine Kameraden waren hinter mir gewesen...
Ich starrte auf das Geröll.
"Hätte ich heute morgen das Beschwörungsritual für die Succubi memoriert, dann hätte ich nun jemanden der mir graben helfen könnte" dachte ich einen Augenblick und musste unwillkürlich grinsen als ich mir einen Augenblick den empörten Gesichtsausdruck der Succubi vorstellte. Doch dann rasten meine Gedanken weiter und versuchten die Lage zu analysieren. Ob meine Leute noch lebten?
Mysingur? Wahrscheinlich. Den Nordmann brachte so leicht nichts um. Kalliope? Konnte die Gestaltwandlerin ihren Körper vor so etwas schützen? Ich hatte keine Ahnung, aber etwas sarkastisch dachte ich mir, dass ich diese Frage wahrscheinlich bald würde beantworten können. Und Garibald? Mit Glück war er in einem Hohlraum und hatte keinen schlimmen Schaden genommen. Mit Pech allerdings... Ich schob den Gedanken beiseite, das brachte mich nicht weiter.
Beten.
Ich wollte zu Umberlee beten, doch dann besann ich mich. Worauf hoffte ich? Auf günstigen Wind? Dass ich nicht ertrank? Aufgrund meiner religiösen Unterweisung war mir bewusst, dass Dumathoin, der zwergische Gott der Bergarbeiter, wohl der passende Ansprechpartner wäre und so sandte ich ein Stoßgebet für meine begrabenen Kameraden an Ihn. Ich hielt nicht so viel davon Götter anzubeten, denen man sich sonst nicht zuwandte, daher gelobte ich mit meinen Kameraden einen Rubin im Tempel des Dumathoin zu spenden, wenn wir hier lebend rauskamen. Die Schacherei ist normalerweise eher dem Waukeengebet vorbehalten, aber man weiß ja, dass Zwerge keine Rubinverächter sind.
Und wie beim Gebet an Umberlee spürte ich auch jetzt jenes seltsame Gefühl, dass den Gläubigen durchfährt wenn sein Gebet wahrgenommen wird von den höheren Mächten. Ich gelobte innerlich den Rubin nicht zu vergessen. Götter können sehr nachtragend sein.
Beten alleine war aber nicht alles, Zeit war der entscheidende Faktor, denn jede Sekunde unter dem Geröllhaufen brachte sie dem Tod näher. Ich suchte einen Augenblick nach der günstigsten Stelle und setzte dann gezielt eine magische Donnerwelle an. Diese fegte das Gestein krachend zur Seite und warf einige große Brocken zur Seite, so dass man an die darunterliegenden Steine kam.
Dann fing ich eilig an mit den bloßen Händen zu graben, Steine wegzuwälzen und Sand zur Seite zu schieben. "Wer hätte auch daran denken können bei einer Mission in ein Höhlensystem eine Schaufel mitzunehmen!" schalt ich mich innerlich.
Stärke war meinem Volk schon immer gegeben und auch wenn ich nicht besonders trainierte, so hatte mich die Seefahrt nicht verweichlichen lassen. Schnell hatte ich eine kleine Grube gegraben, als ich auch schon etwas unter mir spürte! Eine Bewegung, ein Geräusch - dann eine Hand! Schlank und grazil - Kalliope! Ich packte die Bardin und zog, als im selben Augenblick neben meinem Fuß eine große kräftige Nordmannshand herausbrach und sich haltsuchend an meinem Knöchel festhielt. Mysingur!
Ohne Rücksicht auf Schrammen zerrte ich die verschüttete Gestaltwandlerin in das magische Licht meines Zaubers, welches den Gang erleuchtete und gleichzeitig grub sich Mysingur mit ungeheurer Gewalt selbst heraus, so dass wir nunmehr zu dritt hustend und keuchend im Gang saßen. Mein kurzer prüfender Blick zeigte mir, dass Kalliope wie durch ein Wunder kaum verletzt war - offenbar konnte die Gestaltwandlerin ihren Körper also tatsächlich so verformen, dass sie nicht so einfach erschlagen werden konnte, auch wenn sie jetzt wieder so normal aussah wie eh und je. Nur eben vollkomen verdreckt.
Mysingur hatte es offensichtlich ganz schön erwischt, aber auch Platzwunden und eine gebrochene Rippe konnten diesen Baum von einem Kerl nicht von den Beinen holen. Fehlte noch Garibald, von dem es keine Spur zu sehen gab...
Ohne große Worte begannen nun auch Kalliope und Mysingur eifrig zu graben. Mein nagelneuer Zauberstab musste als Hebel herhalten um Steine wegzustemmen, was ich aber nicht kommentierte. Auch Kalliope schwieg zu ihren ruinierten Fingernägeln (oder hatte sie die vielleicht auch einfach eingezogen?) und Mysingur fluchte nicht über den kleinen Koch, der ihn ja gestern erst böse verprügelt hatte.
Doch dann war uns das Glück hold! Tymora sei Dank erspähte Mysingur die Dolchscheide des Halblings, die zwischen zwei dicken Brocken Gesteins steckte und griff berherzt nach dem dazugehörigen Gürtel - und zog dann kräftig.
Im Lichte meines Zaubers lag der geschundene Körper des Halblings, blutverschmiert, mit seltsam verrenktem Arm, bewusstlos, kaum atmend, kaum ein Herzschlag spürbar. Kalliope packte ihn entschlossen an den Beinen, hob ihn daran hoch und schüttelte ihn, so dass er hustete und dazu eine widerliche Mischung aus Dreck und Mageninhalt ausspie. Diese Kur war zwar nicht die sanfteste aber es brachte ihn tatsächlich wieder zu Bewusstsein.
Garibald röchelte und hustete sich die Seele aus dem dünnen Leib, als die Gestaltwandlerin Mysingur ein Zeichen gab, woraufhin der ihn in seinen schraubstockartigen Griff nahm. Dann renkte die Bardin mit geübten Griffen seine Knochen wieder so wie sie gehörten! Ich hörte es hässlich knacken und sah unseren Smutje zappeln während der schmerzhaften Prozedur, in deren Verlauf er gnädigerweise wieder das Bewusstsein verlor.
Mein Blick ruhte einen Augenblick auf meinen konzentriert arbeitenden Kameraden: Würde ich dort liegen - würden sie sich auch so um mich kümmern? Würden sie sich vielleicht sogar selbst gefährden um mir das Leben zu retten? War Mysingur, war Kalliope und auch Garibald, Varis, Sora, Isarius, der Kapt'n, Wonkins und all die anderen - waren sie Freunde, so etwas wie Familie? Was bedeuteten sie mir, was bedeutet ich ihnen? So sehr ich mich immer wieder über sie aufregte - was bedeuteten mir diese Leute?
Kalliope hat mich gelehrt, dass Schönheit nur eine Äußerlichkeit ist. Ob Schuppen oder Haut, Flügel, Kiemen, Klauen - das war alles äußerlich, austauschbar, willkürlich. Jetzt und hier, wo es um das Überleben ging - was blieb da noch übrig? Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken loszuwerden. Das hatte Zeit für später, wenn wir wieder an Bord waren und in unseren Hängematten lagen, und ich mich in Ruhe mit solchen Fragen beschäftigen konnte. Zum Beispiel mit der Frage welche Gedanken und Gefühle eine Untote noch haben kann...
Das reichte mit der Grübelei, es gab wichtigeres zu tun.
DM Kommentar (Anzeigen)_______________________________________________________________
Die ganze Verschüttungsaktion war ziemlich knackig. Zuerst mußte jeder einzelne SPieler zu Bewußtsien kommen (Endurance Check). Währenddessen lief ein Ongoing 10 Damage durch für den es keinen Save gab solange sie nicht ausgegraben wurden. Hektisch wurde überall mit angepackt, damit die Teamkollegen nicht drauf gingen.
_______________________________________________________________
Während Kalliope unseren Schiffskoch mit den Verbänden und etwas Wasser verarztete, machte ich mich daran eine magische Scheibe zu beschwören, auf die wir Garibald in Ermangelung einer Trage legen wollten. Was immer wir hinter Tür vorfinden würden, wir konnten den Halbling nicht mit uns schleppen - das wäre im Übrigen auch seiner Genesung nicht förderlich gewesen.
Nachdem wir uns soweit gesammelt hatten und Garibald friedlich auf der magischen Transportscheibe schlummerte, öffneten wir vorsichtig die Türe. Sie führte in einen lange verlassenen Raum, der weitere Ausgänge hatte. Zur rechten sahen wir einen teilweise verschütteten Treppenabgang, über den Wasser tropfte. Zur linken einen Treppenaufgang und geradeaus gab es einen altarartigen Tisch mit einem Becken davor. Hinter dem Tisch gab es eine weitere Eisenbeschlagene Tür, die aber ohne Schloß war.
Ansonsten konnten wir zwei große runenverzierte runde Steinscheiben auf dem Boden ausmachen, die ähnlich wie Mühlsteine jeweils ein Loch in der Mitte hatten. Die von uns aus gesehen linke war jedoch zerstört. Und neben der türe hinter dem Tisch gab es noch eine Steinplatte die an der Wand hing. Auf ihr waren in verschiedenen Größen und reliefartig in verschiedenen Höhen Buchstaben zu sehen, die wirr durcheinander wirkten.
Mysingur bestand darauf den Raum nach Fallen zu untersuchen, so dass wir ihn ersteinmal durch den Raum tappen ließen, wo er jeden Stein umdrehte und mißtrauisch die Bodenfliesen beäugte. Meiner Ansicht nach hätte er sie eher ausgelöst als entdeckt, und ohne Garibald konnten wir sie eh nicht entschärfen... Aber er fühlte sich offensichtlich gut dabei, also ließen wir ihn gewähren.
Ich hatte nun Zeit über die Steintafel an der Wand nachzusinnen und mein Verstand erfasste sofort dass deren Außenmaße identisch waren mit dem Becken vor dem Altartisch. Als Mysingur den Raum schließlich als "Fallenfrei" freigegeben hatte, entdeckten wir dass der Tisch sogar alte Blutspuren aufwies. Er war so konstruiert dass ein potentielles Opfer auf dem Tisch sein Blut in eine Rinne vergießen würde, die nach unten in das Becken führte. Legte man nun die Wandplatte hinein, so füllte das Blut langsam das Relief und je nach Füllstand wurden andere Buchstaben sichtbar!
Meines Erachtens müsste sich der Effekt auch mit jeder anderen dunklen Flüssigkeit imitieren lassen und so probierten wir es kurzentschlossen mit dreckigem Wasser aus. Als die schlammige Brühe langsam das Becken füllte und sich die Buchstaben des Reliefs abzuzeichnen begannen, wurde offenbar, dass ich richtig gelegen hatte und schnell hatten wir den entscheidenden Satz herausbekommen. Eine Myrkulanrufung war es (natürlich!) und als wir sie laut aussprachen, da öffnete sich rumpelnd die Metalltüre hinter dem Altar.
Eifrig auf der Suche nach Beute stürzten wir in den dahinterliegenden Raum, in welchem eine große steinerne Truhe zu sehen war. Zu unserer Enttäuschung war dies aber nur ein sehr großer Stein, der in Form einer Truhe gemeißelt war. Kalliope und ich untersuchten sie magisch und bald waren wir uns einig dass hier ein Zauber am Werk war, welcher die Steintruhe in eine normale Truhe verwandeln könnte. Wenn man diesen Zauber irgendwie auslösen könnte, so würde aus dem Stein eine Truhe.
Im Gegensatz zu der Truhe in der Grotte der Toten, konnte man diese hier allerdings nicht einfach entzaubern, denn dann wäre sie schlicht ein Stein geblieben, da in diesem Fall der Urzustand ein behauener Stein war, den die Magie lediglich zur Truhe hatte werden lassen. Man benötigte also den richtigen Zauber"schlüssel" um an den Inhalt zu kommen - und dies konnte alles möglich sein, vielleicht auch ein Gegenstand den es in diesen Verliesen zu finden gab.
Zuersteinmal war aber Ausruhen angesagt, und so setzten wir uns an den Resten eines vergangenen Lagerplatzes einer vorherigen Abenteurergruppe zur Rast.
Als wir uns ausgeruht und ein wenig gedöst hatten, stellten wir entsetzt fest, dass der Pockenfluch uns langsam einzuholen begann. Es juckte und kratzte bereits unangenehm und unsere Körper bedeckten sich mit Pusteln und Beulen. Das war zwar momentan noch nicht lebensbedrohlich aber eine weitere Rast wollten wir uns hier nicht leisten. Jetzt erkannten wir auch dass es eine blöde Idee gewesen war die letzte Nacht im Ausguck der Schädelfeste und nicht an Bord zu verbringen. Der Fluch wäre im übrigen schon längst noch heftiger ausgebrochen wenn wir nicht allesamt die Holzamulette trügen, die ich aus Holz von der Galgenkrähe geschnitzt hatte, so dass wir immer ein "Stück Schiff" bei uns hatten.
Garibald war wieder obenauf, auch wenn nun nach dem Erwachen das Zittern welches er in den letzten Tagen schon gezeigt hatte wieder stärker geworden war. Sein Tatendrang war aber trotzdem kaum zu bremsen - genaugenommen war er sogar ziemlich nervig, er hopste herum, plapperte unablässig und war überhaupt nicht zu bändigen. Das Zittern bekam er zwar nach einer weile unter Kontrolle, dafür wurde er noch aktiver. Ich glaube ja dass er krank ist, er war früher schon kein einfacher Typ, aber seit einigen Tagen wird es immer schlimmer mit ihm.
Als wir den eingestürzten Treppenabgang an welchem das Wasser herabtropfte untersuchten, stellten wir fest dass es nach der Engstelle weiterging. Doch wie sollten wir durchkommen? Da wir das Ende nicht genau sehen konnten, war es fraglich ob ich hindurchfließen konnte, denn das konnte ich nur eine sehr kurze Strecke. Wenn ich mich in einem zu engen Gang zurückverwandelte... mich schauderte bei dem Gedanken.
Garibald hatte eine magische Rüstung, die ihn in die Gestalt einer Ratte verwandeln konnte. Ohne zu zögern setzte er diesen Zauber ein und mit noch schrillerer Stimme als sowieso schon, wieselte er die Treppen herunter und war sofort verschwunden.
Nach geraumer Zeit kehrte er - immer noch als Ratte - zurück und berichtete dass in dem weiter unten liegenden Raum eine Scheibe sei, wie auch hier oben, mit einem gleichartigen Loch in der Mitte. Außerdem ein Wasserbecken, in welchem ein goldener, leuchtender Schlüssel sei!
Dies konnte der gesuchte Schlüssel sein! Wie viel Glück konnte man haben?! Doch wie gelangten wir dorthin? Ich untersuchte die Scheibe bei uns im Raum noch einmal und kam nach längerem Studium der Runen zu dem Ergebnis, dass es sich um magische Portalsteine handelte. Man konnte zwei dieser Steine mit einem gleichartigen Edelstein in der Mitte bestücken und dann wären diese verbunden, so dass man hindurchsteigen könnte. Als ich dies meinen Leuten erklärte, zog Kalliope triumphierend zwei Smaragde aus der Tasche, die wie geschaffen waren für unser Vorhaben. Sie schaute dabei zwar sehr seltsam, so als hätte es mit den Steinen etwas auf sich, aber ich hatte keine Ahnung was das war.
DM Kommentar (Anzeigen)_______________________________________________________________
Schlechtes Gewissen, da aus der Schatzkammer des Umberleeetempels gestohlen.
_______________________________________________________________
Eifrig platzieren wir einen der Steine in unserer Scheibe und steckten den Anderen der Ratte Garibald ins Maul, die sofort wieder die Treppe hinunterlief. Schon bald spürte ich das prickelnde Gefühl des magischen Feldes, welches neben uns aktiv wurde... der Teleporterstein war bereit!
Mysingur stieg auch sogleich darauf und verschwand sofort in einem grünlichen Licht! Und als ich von unten durch den Schacht seine aufmunternden Rufe hörte, dass alles in Ordnung sei, da stiegen auch Kalliope und ich auf den Stein ...
... und standen sofort unten in dem Raum mit dem Becken und dem Schlüssel. Kaum hatten wir allerdigs das Wasserbecken berührt, da erhob sich ein Wasserelementar um uns abzuwehren, welches wir mit vereinten Kräften aber lange genug hinahtlen konnten, bis wir den Schlüssel aus dem Becken geborgen hatten und schnell wieder über den Teleporterstein flüchteten. Garibald - immer noch als Ratte - brachte dann den Smaragd wieder nach oben.
Der Schlüssel den wir jetzt hatten hatte allerdings nicht die Stärke an Magie, die wir von einem Artefakt wie wir es suchten erwarteten. So probierten wir ihn dan nzuerst einmal an der Steintruhe aus und ... es klappte! Die Truhe wurde mit einem kurzen Schimmern holzbraun und mit leisem Klicken schnappte das Schloss auf.
Als wir zu viert eilig den Deckel aufrissen, war die Freude auf Kalliopes Seite: Ein magische Rüstung, die ihre Bardenfähigkeiten verstärkte war, neben Goldmünzen, darin zu finden sowie ein Messingschlüssel.
Wir wandten uns zur linken, zu dem Treppenaufgang, welcher ja ebenfalls an einer verschlossenen Türe endete und den wir bisher noch nicht genauer in Augenschein genommen hatten. Hier passte nun dieser neue Schlüssel und wir betraten einen Kerkerraum, welcher an den Wänden mit Eisenketten behängt war.
An der Wand war eine sehr hilfsbedürftig aussehende Frau angekettet, die bei unserem Eintreten sofort um Hilfe rief. Ihre Ketten seien mit einem kleinen Schlüssel (der praktischerweise neben der Türe hing) gesichert, so jammerte sie uns vor, und wir sollten sie doch bitte erlösen.
Selbstverständlich traute niemand von uns ihr auch nur eine Sekunde, das Ganze war höchst offensichtlich eine Falle - die Frau wahrscheinlich ein Vampir oder Dämon.
DM Kommentar (Anzeigen)_______________________________________________________________
Nein, eine Gift-Kellerassel-Lamia.


_______________________________________________________________
Trotzdem wollte ich mir den Kupfer-Schlüssel anschauen und griff daher neugierig danach. Ein gewaltiger elektrischer Schlag entfuhr aus dem Schlüssel warf mich von den Beinen. Das Jammern der Gefangenen wurde zu hämischem und irrem Gelächter, als sie ihre Hände mühelos aus den Ketten zog und zum Angriff überging!