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Autor Thema: Die Piraten der Schwertküste (mit Spielleiter-Kommentaren)  (Gelesen 49359 mal)

Beschreibung: D&D 4E Forgotten Realms

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Amurayi

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Piraten der Schwertküste

Eine D&D 4E Piraten-Kampagne in den Forgotten Realms



Inhalt: Die Kampagne beschreibt die Erlebnisse einer Piratencrew der Schwertküste. Gemeinsam versucht man sein Glück auf einem neuen Schiff und mit einem neuen Kapitän. Aber das Gefühl bleibt, dass kein Kapitän je so gut war wie der alte verschollene Kapitän Dornbart, so sehr ihn die alte Crew gefürchtet und verachtet hatte.
Auf der Suche nach einem Schiff wird die Crew Opfer der berüchtigten 3x3 Flüche der "Inferno", ein verdammtes stetig brennendes Schiff. In der Hoffnung die Flüche wieder loszuwerden, sticht die Crew in See, um die Geheimnisse darüber zu lüften. Unterwegs auf ihrer Reise müssen sie sich mit maroden Schiffen, Untoten, Gouverneurstöchtern, Stürmen, Seeungeheuern, Geisterschiffen, Meutereien und den Göttern der See herumschlagen.

Autoren: Protokolliert und niedergeschrieben von Sascha G., einer meiner Spieler, aus der Sicht des Wassergenasi Teenagers "Little Jack", dem ehemaligen Schiffsjungen - manchmal jugendlich naiv, manchmal heroisch wie ein angehender junger Held. Randnotizen von anderen Spielern.

DM Kommentare und 4E Stats: ... in "Spoilern":
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Charaktere:
    * Little Jack: Genasi Schiffszimmermann (ehemaliger Schiffsjunge) (Watergenasi Wizard)
    * Rika: Tiergestaltwandlerin, aber immer blau! (Dwarven Druid)
    * Kalliope: Schiffsbardin und zuständig für die Moral (Doppleganger Bard)
    * Varis: Ausguck und Scharfschütze (Elven Ranger)
    * Sora Frostbiss: Klerikerin von Umberlee, mit einem Hang zu Seebestattungen (Dragonborn Cleric)
    * Sharona: Schweigsame Seehexe (Deva Shaman)
    * Garibald Heribert Flinkfuß III.: Leicht zu erregender Schiffskoch mit Vorliebe für scharfe Messer(Hallfling Rogue)
    * Mysingur: Der Mann fürs Grobe (Goliath Fighter)



PERSÖNLICHES LOGBUCH VON LITTLE JACK

Handschrift des Wassergenasis "Little Jack"...
Die Gefängnisinsel

Seit Käpt´n Dornbart mitsamt der Vortex verschollen ist, geht es mit uns bergab. Bei Umberlees dunkelsten Tiefen, wie viel Pech kann man haben? Beshaba muss sich kringelig gelacht haben, als sie uns aus dem Wasser fischten wie gesalzene Heringe, so sehr haben wir in ihren Netzen gezappelt. Garibald den Halbling, Kalliope die Sängerin und Rika, die Tierfrau haben sie mit mir eingesackt. Dann, ehe wir uns versahen, saßen wir alle in einer schönen Kerkerzelle. Üppig ausgestattet mit dicken Eisenketten und schimmligem Stroh, konnten wir das klopfen der Hämmer hören, die die Galgen für unsere Hinrichtung zimmerten.

Wir waren auf einer Gefängnisinsel gelandet, denn wir hatten das einzige Verbrechen begangen welches es in Amn gab: Wir hatten den einflussreichen Handelshäusern geschadet. Nach zahlreichen Plünderungen, Raubzügen und Enterfahrten waren wir schlussendlich an geballter magischer Offensivkraft gescheitert. Amn hatte wohl einige Magier engagiert, die unser Schiff in einen finsteren Strudel versenkt hatten. Ich sehe es noch genau vor mir, wie sie über dem Schiff flogen, mit ihren Zauberstäben und wallenden Mänteln und mit ihrer finsterer Magie dafür sorgten dass das Wasser sich gegen uns wandte. Einige haben überlebt, so wie ich und meine Kameraden, aber was aus dem Käpt'n geworden ist weiß die Göttin der alles verschlingenden Tiefe, Umberlee, allein.

Glücklicherweise hatten sie uns in der Kerkerzelle aber ein kleines Fensterchen gelassen, welches zwar zu schmal war um einen Menschen durch zu lassen, mir aber den Weg in die Freiheit geebnet hätte. Fast tat es mir ein bißchen leid, denn der Halbling hätte zwar auch durchgepasst, wäre aber auf den Klippen unter dem Fenster zerschellt. Die Zwergin konnte sich zwar in jedes Tier verwandeln, doch fliegen konnte sie auf diese Art nicht, auch wenn sie noch so sehr wie eine Seemöwe aussah. Kalliope, die unglaublichste Frau der Schwertküste schließlich, konnte zwar das Aussehen jeder anderen Person annehmen - aber auch die hätte nicht durch das Fenster gepasst.

Blieb also ich, der diesen Tag überleben würde. Immerhin waren das meine Kameraden gewesen, wir hatten Monate, Jahre auf See verbracht, sie waren fast etwas wie meine Familie. Daher sagte ich ihnen nichts davon dass ich mich bald abzusetzen gedachte. Ich plante vielmehr möglichst lange bei ihnen zu bleiben, um ihnen ein bißchen von Umberlees Trost zu erzählen, jetzt wo Sora unsere Klerikerin nicht hier war. Außerdem würden die Wachen schön doof gucken, wenn ich mich vor ihren Augen durch das Fenster verdünnisierte, und wie ein Fisch ins Wasser springen würde.

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Dann kam aber doch alles anders.

In der anderen Zelle uns gegenüber gab es zwei, beziehungsweise drei weitere Gefangene. 2 Kapitäne hatte man da an Land gezogen, beide fast so berühmt wie unser Käpt'n Dornbart. Zwischen ihnen war noch ein halbverschimmelter, mit riesigen Warzen und von gigantischen Hautaufblähungen übersäter Kerl angekettet, von dem wir erst dachten er wäre tot. Die beiden Kapitäne jedenfalls waren mit seltsamen Ketten aus rotem Glas gefesselt und nur ein magischer Schlüssel konnte sie befreien.

Als meine Leute dann so im Angesicht ihrer letzten Stunde so mit ihnen ins Gespräch kamen, stellte sich raus, dass der eine Käpt'n Hiding, zwar ohne Schiff ist, mit einer engagierten Mannschaft aber sofort auf Kaperfahrt ziehen würde. Der andere, Käpt'n Goldwind, konnte Gold riechen und wusste angeblich wo so mancher Schatz vergraben liegt, was man bei seiner dicken Zwergennase sofort glauben konnte.

Da kam wieder Mut auf im Kerker der letzten Stunde! Wollten wir wirklich am Galgen baumeln, jetzt wo der Neuanfang uns quasi frei Haus in die Zelle geliefert wurde? Sofort schmiedeten meine Leute Ausbruchspläne, die auch schneller als wir planen konnten in die Tat umgesetzt wurden, denn der dicke Kerkermeister kam herein, um uns sein widerliches Essen zu servieren. Endlich die Rache für den Fraß!

Rika schmolz hinter seinem Rücken und unter dem ungläubigen Blick der Kapitäne zu einer gefährlichen Riesenschlange zusammen, die sich durch das Gitter unseres Gefängnisses wand. Da ist dem fetten Wärter der Schreck aber in die schwabbeligen Glieder gefahren, als plötzlich eine meterhohe Würgeschlange vor ihm stand, die ihm im nächsten Augenblick an die Kehle sprang. Garibald fingerte unterdessen das Schloss auf.

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Ich schielte immer noch mißtrauisch auf die Türe zum Rest des Gefängnisses, immer bereit mich abzusetzen falls nun noch mehr Wachen kommen würden um diesen Aufstand niederzuschlagen. Ich nutzte meine arkanen Kräfte um einen Wasserstrahl aus dem nichts zu erschaffen um den dicken Wärter mit zu beschiessen. Umberlees Kraft ist so stark und lebendig in mir, dass ich meine Wut wie eine Kanonengugel aus Wasser einfach von mir wegschleudern kann und damit auch schon manchen Seesoldaten von den Beinen geholt habe.

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Jedenfalls war er bald auf den Brettern, in diesem Fall auf dem dreckigen Steinboden. Eine Schande dass wir alle schon seit Tagen keine Planken mehr unter den Füßen hatten. Dieses Rumgesitze an Land macht mich ganz krank, wenns nicht für meine Leute wäre, wäre ich schon lange abgerückt.

Dann kam Kalliopes große Stunde. Irgendwie ist es ja ekelhaft, aber andererseits auch faszinierend wie sie von einem Moment zum anderen von einer hübschen Menschin zu einem fetten Kerkermeister weden kann, gerade wie es ihr passt. Sie ist dann in die Kleidung vom "Duff" dem Wächter geschlüpft und vor die Türe gegangen, wo sie den nächsten Wächter solange beschwätzt hat, bis er ihr in den Zellentrakt gefolgt ist. Den haben wir dann auch noch abgemurkst, aber leider hat er lange genug um Hilfe rufen können.

Da wurde der Knast dann wach. Wo wir aber gerade mal so am ausbrechen waren, da wollten wir auch nicht wieder aufhören. Zudem brauchten wir ja noch den Zauberschlüssel, um die beiden Kapitäne loszubinden und uns die nächste Heuer zu sichern. Also haben wir uns die nächste Stunde abwechselnd durch den Knast geschlichen und geschlachtet, je nachdem wie es gerade kam. Dabei wären wir auch fast draufgegangen, ich habs nicht mehr hinbekommen rechtzeitig abzuhauen. Aber Kalliope hat mich gerettet, und Garibald und Rika haben den Wachen Saures gegeben, bis fast keine mehr übrig waren.

Dank der Gestaltwandlerin hatten wir bald unseren eigenen "Gefängnishauptmann" dabei, und nachdem Garibald noch seine beschissen schwere Kochutensilienkiste aus der Küche evakuiert hat (natürlich nicht ohne den Koch umzubringen) standen wir dann vor dem Gefängnisdirektor. Der hatte auch so seine Tricks, nämlich zum einen richtig fiese Kampfhunde und zum anderen war er eine Werratte, die verdammt zäh war. Aber es lief auch diesmal! Umberlees Zorn, der durch meine Hände strömte, hat sie schön ersäuft, während Rika die sich in einen Raptor verwandelt hatte und Garibald mit 'nem scharfen Küchenmesser aus der ganzen Bande Ratteneintopf machten.
« Letzte Änderung: 24. Januar 2011, 13:57:14 von Amurayi »
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Amurayi

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Piraten der Schwertküste
« Antwort #1 am: 29. Januar 2010, 00:40:16 »
Ein Kapitän zuviel

Hätte der Herr Obergefängniswärter nicht einen seiner beiden einzigartigen magischen Glasschlüssel zerbrochen, als er tot zu Boden fiel, wären wir sicherlich sauber aus der Sache rausgekommen. So hatten wir nur EINEN Schlüssel, und mussten uns aussuchen welchen der Kapitäne wir mitnehmen würden. Denn die Schlüssel waren dazu gedacht zu zerbrechen, nach einmaliger Benutzung.

Blöd war, dass beide Kapitäne gesehen hatten, was Kalliope, Rika und Ich so drauf hatten. Und auch Geribald war nicht ganz so heiss drauf Zeugen zu hinterlassen. Da der kampfeshungrige Kapitän Hiding mal erwähnt hatte, dass er seinen Smutje aufgeknüpft hatte und der gute Goldwind, der ja angeblich Gold riechen konnte, zudem noch für eine gerechte Beuteaufteilung berühmt war, fiel uns die Wahl leicht.

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Weil unser neuer Käpt'n Goldwind kein Freund von Brutalität war, führten wir ihn nach der Befreiung aus den Zellen, und gaben vor für Käpt'n Hiding noch eine Nachricht mitnehmen zu wollen. Kaum waren Rika und ich mit Hiding alleine machten wir kurzen Prozess und opferten seine Seele Umberlee. Um ganz sicher zu gehen, dass er nicht von den Toten aufstand, köpften wir ihn und pressten seinen blutenden Schädel durch das kleine Gitterfenster auf die Klippen hinaus.

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Und gerade als wir der am Boden liegenden Pestbeule auch noch den Gnadenstoß versetzen wollten, fing der plötzlich krächzend an zu erzählen: Sein Name wäre "Wonkins", ein ehemaliger Schiffszahnarzt. Er kenne ein Schiff, die "Galgenkrähe" die aufgetakelt nur auf eine Mannschaft warte und zu der er uns führen würde, wenn wir ihn mitnehmen würden. Dieses unglaubliche Glück packten wir sofort am Schopf und nahmen ihn kurzerhand mit.

Da wir wussten dass eine Delegation aus Amn zu unserer Hinrichtung anreisen wollte, mussten wir uns beeilen. Die Gefängnisinsel verfügte über einen Hafen in einer Höhle, in welchem wir ein Boot zu finden hofften.

Unglücklicherweise hatten wie anderen Wachen die Leiche des Kommandanten entdeckt so dass nunmehr der ganze Komplex in Alarm versetzt wurde. Gehetzt von Soldaten flüchteten wir in die Keller des Gefängnisses und verschafften uns Zugang zum Bootshaus. Fast wären wir von Rattenschwärmen gefressen worden, beziehungsweise am Tor gescheitert. Und da keiner der anderen jemals etwas schweres gearbeitet hatte im Leben, musste ich auch noch selbst das Tor aufkurbeln, während unser neuer Käpt'n sein erstes neues Boot bestieg. Die kleine Jolle war zugegebenermaßen ein bescheidener Anfang, aber irgendwie mussten wir ja wegkommen.



Und das war in letzter Sekunde! Wir sahen am Horizont schon das Boot der Amn-Leute, die auf Booten reisten, die von Wasserelemenatren gezogen wurden und bedrohlich schnell näherkamen. Aber dann ging es doch gut, und wir stachen in See! Endlich Holz unterm Hintern und die Nase wieder im Wind, wie hatten wir das vermisst. Der neue Käpt'n war auch mächtig stolz auf mich, meine mir selbst fremde kämpferische Natur hatte ihn wohl beeindruckt und dass Umberlee durch mich ihren Zorn schickte.

Wir hatten eine kleine bescheidene Crew, einen Käpt'n ... jetzt fehlte uns nur noch ein Schiff! Dann würden wir endlich wieder in See stechen können!
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 00:49:46 von Amurayi »
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Amurayi

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Piraten der Schwertküste
« Antwort #2 am: 29. Januar 2010, 00:41:06 »
Das Geheimnis der Blutsirene

Erstmal machten wir uns zum nächsten Hafen, in diesem Fall ein kleines Fischer-Nest names "Bethany's Bucht", wo es die "Blutsirene" gab, einer berühmten Halunken- und Schmugglerkneipe. Pestbeule, a.k.a. "Doc" Wonkins der Zahnarzt, hatte uns vorgenuschelt, dass wir das "Herz der Blutsirene" erobern müssten, um an die sagenumwobene "Galgenkrähe" zu kommen.



Wir hatten keine Ahnung was das heissen sollte. Also sind wir ersteinmal zu dieser Kneipe marschiert. Das war eigentlich ganz nett hier, alles freie Männer und Frauen die unbehelligt von der Obrigkeit, die einen eh nur auspressen, ihren Geschäften nachgingen. Und gefeiert wurde hier, dass sich die Balken bogen. Die anderen dachten ich würde nichts vertragen, aber ich habe ihnen dann mal gezeigt wie man ordentlich einen Grog abzieht! Ich hab mich zwar gefühlt als hätten sie mich in Essig eingelegt, aber ich habe mir nichts anmerken lassen. Vor allem vor Rika wärs mir peinlich gewesen, die kann nämlich saufen wie ein Loch und ist trotzdem noch frisch wie der Tau am Morgen.

Wonkins hat sich in seinem Mantel verkrochen und nur in der Ecke gesessen, während wir uns das Haus angeguckt haben. Kalliope ging's den ganzen Abend nicht gut. Eine der Ratten aus dem Knast hatte sie wohl mit Schmutzfieber angesteckt. Ich wollte eigentlich was bei ihr raushandeln und habe Kräuter gesammelt um ihr beim Überstehen der Krankheit zu helfen. Und wenn sie dann gesund geworden wäre, hätte ich mir 'ne gute Gegenleistung von ihr gewünscht...

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Da gabs im Gastraum noch 'n alten Papagei der wohl mal einem Schiffsarzt gehört haben muss. Der Vogel hat die ganze Zeit so geredet wie ein Medicus: "Nimm etwas davon und melde dich morgen bei mir", "Das kann nicht weh tun, ich spür doch auch nichts" und "Blute mir nicht den ganzen Boden voll" und ähnliches.

Aber erstmal war da noch der komische Hund! So ein räudiges Vieh. Flohbesetzt wie ein Kutter aus Tiefwasser. Ich dachte erst es wäre nur 'n Fell vor dem Kamin, aber plötzlich jault das Viech los als wäre der Klabautermann vor der Tür. Die Wirtin, Bethany, nach der wohl auch dieses Örtchen benannt wurde, konnt' ihn gar nicht beruhigen. Es wäre angeblich der Jahrestag des Todes seines Herrchens. Als die ersten Gäste schon auf die Idee kamen ihn mal im Trockendock kielzuholen haben wir ihr angeboten mal ein Ründchen mit dem "lieben Hundchen" zu gehen. Jaha, natürlich nicht aus Nächstenliebe sondern weil Garibalds aufmerksame Halblingsöhrchen mal wieder was mitbelauscht hatten. Der Hund gehörte nämlich dem Kerl von der Wirtin und der war einst auf der Galgenkrähe als Kapitän gefahren! Letztes Jahr hatte ihn wohl dahingerafft und er hat seine letzte Fahrt angetreten. Der Hund hat nun aber genau den Hut von dem Kerl angejault, der über'm Kamin hing und da haben wir die Töle mal schön Fährte aufnehmen lassen.

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Wie immer das passiert ist, Tymora, Göttin des Glücks, hat ihn wohl an der Leine geführt. Denn kaum waren wir aus der Kneipe raus, führt uns der Flohfänger rüber zu den Klippen bis an ein altes Grab. In schlichten Buchstaben war darauf nur "Barthus" zu lesen. Ohne groß zu warten haben wir's mal aufgebuddelt und siehe da: Ein schickes goldenes Herzchen fand sich und ein paar Stiefelchen für den guten Jack fielen auch noch an. Zauberstiefel! Seit ich von der Vortex runter bin habe ich keine Zaubersachen gehabt und jetzt wo wir nur noch vier Leute sind kriege ich plötzlich meinen Anteil als wäre ich vollwertiges Besatzungsmitglied.

Da ist mir ein Licht aufgegangen! Jetzt wo der alte Jack verschwunden war, musste der Käpt'n mich als Schiffszimmermann nehmen. Und dann würde mir ein voller Anteil zustehen. Ich würde endlich von der Beute bekommen! Wenn ich das dem Kapitän nur von Anfang an so verkaufte als wäre es die selbstverständlichste Sache der welt, dann würde das auch laufen.

Aber schlau musste ich sein, also hab ichs vermieden in Bethanys Gasthaus mit den Stiefeln ihres toten Liebhabers einzulaufen, daher ersteinmal in den Rucksack damit, als wir zurückgingen.

In dem Goldherz war ein Kompass drin. Der zeigte aber nicht nach Norden, sondern auf die "Blutsirene", als wäre es ein Schatzanzeiger. Wohin würde uns dieser wohl genau führen?
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 00:12:58 von Amurayi »
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Amurayi

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Piraten der Schwertküste
« Antwort #3 am: 29. Januar 2010, 00:57:13 »
Die Kombüse des Grauens

Und, bei den Untiefen von Kap Nelanther, als wir in den Gastraum kamen saßen da Varis und Sora! Sora ist eine Drachengeborene, mit blauen Schuppen und eine echte Priesterin der Göttin Umberlee. Alle Klerikerinnen der Herrin der Tiefe werden hoch geachtet, weil man ja davon ausgeht dass Umberlee nicht die Schiffe absaufen lässt auf denen ihre Anhänger predigen. Daher war sie bei Käpt'n Dornbart auch immer ganz hoch im Kurs und sie hat mir alles über Umberlee beigebracht. Varis ist unser Seiler und außerdem hat er Augen wie ein Adler, was vielleicht daran liegt dass er ein Elf ist. Wenn er im Krähennest sitzt erkennt er die Flagge von anderen Schiffen schon bevor die überhaupt unser Segel gesehen haben.

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Erstmal war das Wiedersehen freudig, und dann haben wir flugs die Köpfe zusammengesteckt. Hier im Gasthaus nämlich, da drehte sich der Kompass nur im Kreis, so dass wir mutmaßten das geheimnisvolle Schiff läge vielleicht unten in einer Höhle in der Klippe. Es war nun aber schon Spät in der Nacht, so dass wir uns ersteinmal in der Schlafscheune einquartierten. Sora kümmerte sich nun mit meiner Unterstützung um Kalliope - was mich einerseits freute, andererseits aber auch meinen schönen Plan über den Haufen warf.

Am nächsten Morgen waren wir alle mit der Flut auf den Beinen, und sofort nach dem wir was gegessen hatten schauten wir uns wieder die Blutsirene an. Kapitän Goldwind und Wonkins ließen uns freie Hand, denn weder roch das Schiff nach Gold, noch wußte Wonkins irgendwie weiter. Varis versuchte dann zunächst die Klippe von außen zu begutachten, ob es da vielleicht eine höhle gäbe in der sich ein Schiff verbergen könnte... aber leider gefehlt, da war nichts. Also mussten wir rein ins Haus, und schauen obs da einen Keller gibt. Blöderweise ist die Blutsirene aber tagsüber geschlossen. Man hörte nur das Schnarchen von Bethany, das so gewaltig war dass es die Fensterläden zum erzittern brachte.

Nun, Ungestörtheit war uns bei unserer kleinen Schatzsuche sowieso lieber! Also schlichen wir alle Mann zur Küchentüre, und weil Garibald noch im Stroh schlummerte sollte ich die Türe leise aufmachen, am besten von Innen. Das war auch eigentlich ne gute Idee, aber kaum hatte ich mich Umberlees Element hingegeben und meinen Körper in Wasser aufgelöst um unter der Türe durchzufließen, bemerkte ich dass wir etwas nicht bedacht hatten. Denn der Hund, das blöde Vieh vom Vorabend, hatte sehr schnell bemerkt dass jemand ins Haus eingedrungen war. Da wurde ich nun ersteinmal hektisch, und in dieser halbdunklen Küche war auch kein Stück Fleisch zu finden! Was ist das für ne Kombüse, so ganz ohne Fleisch? Garibald hätte hier erstmal ein paar Schiffshasen geschlachtet, um das Schneidbrett ordentlich in Blut zu tränken. Aber glücklicherweise war noch ein Eimer Grog da, und da ich ahnte was der Vorbesitzer des Hundes als alter Seebär seiner Töle so kredenzt hatte, versuchte ich mein Glück mit einem Napf voller Wasser mit Rum. Das war ein Volltreffer! Der Hund schlabberte seelenruhig.

Ruhig. Zu Ruhig. Das Schnarchen hatte aufgehört! Im nächsten Moment kam dann auch schon die Wirtin die Treppe runtermarschiert, im Gastraum fing der blöde Papagei an Geschichten aus dem Lazarett zum besten zu geben, und ich selbst war immer noch alleine in der blöden Küche. Mit mehr Glück als Verstand konnte ich mich verstecken und Bethany kam auch nur für einen Schluck Rum in die Küche und legte sich anschließend wieder schlafen.

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Endlich alleine, holte ich den Rest meiner Leute ins Haus, und gemeinsam entdeckten wir in der Küche eine Falltüre im Boden. Bald standen wir in einem kleinen Keller voller Rumfässer, die besten Jahrgänge waren da fein säuberlich aneinandergereiht. Rika hat ganz zittrige Finger bekommen bei der ganzen Pracht, und fing auch gleich mit der Verkostung an. Mittels des Kompanten entdeckten wir eine Geheimtüre hinter den Fässern, und gingen daran diese freizulegen. Hab ich schon erwähnt dass außer mir nur Süsswasserpiraten den Untergang der Vortex überlebt haben? Garibald ist zu klein zum Fässer heben, Rika zu dick, Kalliope zu schön, Varis zu dünn und Sora zu heilig. Also muss ich wieder schuften - was ein Glück dass in meinen Adern das Meerwasser meiner Vorfahren fließt.

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Während "wir" also fröhlich die Fässer stapeln macht die ganze Bande so einen Höllenlärm, dass die Wirtin durch zwei dicke Holzdecken hindurch wach wird und runterkommt, weil sie natürlich denkt, jemand klaue ihr den Rum. Bis wir das wieder erklärt hatten! Eher hätte ich Käpt'n Dornbart dazu überredet ein Ballkleid anzuziehen, als der Wirtin abzuhandeln ihre Kellerwand aufzubrechen, aber Kalliope hats irgendwie geschafft. Vielleicht hat aber auch der Herzkompass geholfen, den sie sofort erkannt hat. Blöderweise mussten wir ihr zwei Anteile an dem Schatz den wir zu finden hofften versprechen, aber dann ließ sie uns gewähren.
« Letzte Änderung: 03. Februar 2010, 15:11:40 von Amurayi »
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Amurayi

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« Antwort #4 am: 29. Januar 2010, 01:09:36 »
Das Grab der Galgenkrähe

Als nächstes öffneten wir die Türe und entdeckten sofort einige Leichen - offenbar ünglückselige Seefahrer, die in diesem Geheimgang lebendig begraben waren. Neben diesen entdeckten wir ein kleines goldenes Herzmedaillon, auf das der Kompass zeigte: ein Amulett, welches mit dem Himmelszeiger magisch verbunden war. Bethany war fast der Ohnmacht nahe, als wir es ihr zeigten, denn tatsächlich war ein kleines Gemälde von ihr und ihrem Käpt'n Bartus darin enthalten.

Nachdem wir die Rührung überwunden hatte, und den Tunnel erkundeten, stellten wir zwei Dinge fest: Zum Ersten befanden sich in dem darunterliegenden Tunnelsystem noch viel mehr Leichen, offenbar die restliche Crew der Galgenkrähe, die man hier lebendig eingemauert hatte. Und zum Zweiten waren diese Leichen von der Wut über den Verrat der an ihnen begangen worden war so sehr beseelt, dass sie aufstanden und uns umbringen wollten.

Ein gewisser "Robert Snelgrave", den wir als Piratenkapitän der Schwertküste vom Hörensagen kannten, war wohl ihr Quartiermeister gewesen und irgendwie für ihren Tod verantwortlich. Umberlees Kräfte mit denen Sora die Geister und Knochenmänner niederstreckte machtem dem Spuk jedoch langsam aber stetig ein Ende. Ich merkte an mir selbst ganz ungewohnt dass mir der Kampf kein Angst mehr bereitete, und je mehr ich mit dem Bambusstab zuschlug, desto einfacher fiel es mir. Auch Varis mit seinem Bogen leistete ausgezeichnete Arbeit. Er vermochte es sogar Skelette zu erschießen, was meiner Vorstellung nach wirklich schwierig ist.

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Bei Kalliope ist das ganz seltsam: Sie singt die ganze Zeit im Kampf, aber das ist gar nicht nutzlos! Den Untoten schien das richtiggehend wehzutun, sie stolperten und strauchelten dadurch, während bei uns die Wunden verheilten als würde Sora Umberlees Wunder wirken. Sie konnte sogar so hoch singen dass einige Skelette einfach zerfallen sind!

Dann... dann hat sie was komisches gemacht. Aus einer Laune heraus hat sie sich in eine Wassergenasifrau verwandelt. Mir ist fast das Herz stehengeblieben. Mir ist ja klar dass das nur ihre komische Fähigkeit ist, wie ich mich eben in Wasser verwandeln kann, oder Rika in ein Tier... aber trotzdem. Es wirkt eben so unglaublich echt. Ich weiß nicht was ich darüber denken soll. Sie sah in diesen Augenblicken aus wie aus meinen Träumen entsprungen, aber dann muss ich immer daran denken dass sie sich im nächsten Augenblick in den fetten Kerkermeister verwandeln kann, und das wirkt dann genau so echt. Was ist sie eigentlich? Ist sie überhaupt eine Frau? Das ist irgendwie unheimlich.

Zurück zur Schatzsuche: Kaum hatten wir die Plage besiegt, kamen dann auch der Kapitän und Wonkins hinter uns her. Wir fanden schließlich eine zugemauerte Öffnung mit einer Türe drin. Das war wohl mal eine ausgebaute Vorratskammer in dieser Höhle. Hier lagen auch noch die Kisten und Fässer, die einst mit Lebensmitteln gefüllt gewesen waren. Wir mussten mittlerweilen schon ein gutes Stück unterhalb der Blutsirene weg sein, denn der Boden war sandig wie es für Klippenhöhlen gewöhnlich ist. Hinter der schweren Türe war dann der Lagerraum, der sich zunächst aber als Todesfalle für alle Luftatmer entpuppte. Während weitere ruhelose Piratenleichen aufstanden uns ins Verderben zu reißen, schlossen sich alle Türen und der Raum wurde geflutet. Das hätte echt fies werden können für meine Leute, aber mit vereinten Kräften haben wir die Untoten umgehauen, und den Wasserzufluss geschlossen.

Dann konnten wir uns in Ruhe im Raum umschauen, und haben noch so manches Beutestück in den Kisten gefunden! Tymora ist echt mit uns, ich konnte eine verzauberte Jacke abstauben, die so stabil ist als wäre sie auch Leder, aber leicht ist wie Wolle. Und dann hab ich noch einen Beutel gefunden, der immer gleich schwer ist egal was man reintut - und es passt echt eine Menge rein! Da Kalliope immer einen ganzen Kleiderschrank an Klamotten für ihre Maskaraden braucht war sie natürlich heiss auf den Beutel, also hab ich ihn ihr für einen ziemlich fies spitzen magischen Dolch gegeben, den sie sich aus der Beute gewählt hat.

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Zauberschuhe, 'ne magische Jacke und einen verzauberten Dolch! Wie gut konnte es jetzt noch werden? Die Antwort darauf wurde mir gleich gegeben, denn in der nächsten Höhle entdeckten wir dann tatsächlich was wir gesucht hatten. Da lag in einer Grotte das Schiff "Galgenkrähe", aufgetakelt und abfahrbereit. Sie war wunderschön!

« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:18:24 von Amurayi »
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Amurayi

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« Antwort #5 am: 29. Januar 2010, 01:37:22 »
Unter dem Galgen

Die Grotte hatte ein paar weitere Besonderheiten: Zum einen gab es mehrere Geysire, die in unregelmäßigem Abstand heiße Dampfwolken und Wasserschwälle ausstießen. Zum Anderen stand eine alte Hütte, ein Schafott und ein kruder Altar darin. Sowohl Hütte als auch Schafott waren nicht mehr als morsche Ruinen. Aus den Geysierlöchern hingegen wurden zu unserem Schrecken weitere Mitglieder der Galgenkrähe ausgespuckt, die uns mit diesem "Robert Snelgrave" verwechselten und zu Leibe rückten.

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Da Garibald und Rika zurückgegangen waren, mussten wir uns der Untoten zu viert erwehren, was nicht so einfach war. Denkwürdig blieb für mich der Augenblick in welchem Varis, der auf die Hütte geklettert war, mitsamt der zusammenbrechenden Hütte wieder nach unten gerauscht kam. Denkwürdig war das deshalb weil er sich dabei nicht spektakulär auf die Schnauze legte, sondern weiter Pfeil um Pfeil auf die Zombies abschoss und danach in aller Seelenruhe von den Brettern herunterstieg.

Kaum hatten wir die Untoten besiegt geschahen weitere Dinge: Die "Galgenkrähe" hatte in der Tat einen Galgen in der Mitte des Decks, mit einer hölzernen Krähenstatue darauf. An dem Galgenseil zogen sich blaue Nebel zusammen und manifestierten sich in der Gestalt eines ebenfalls schon länger verblichenen Magiers. Varis' wenig überlegter, aber sehr gezielter Schuss auf den Galgenstrick lösten ihn von selbigem, so dass er nun "endlich frei" war. Mir gefror das Blut in den Adern: Ich hatte mit Sora einige der berühmten Umberlee-Tempel an den Küsten besucht, und dabei stets die von ihr geforderten Bücher gelesen. Und von genau so einem Geist hatte ich einst gelesen! Es hieß dass sie an dem Ort an dem sie verdammt waren sehr mächtig seien, und über ungeheulerliche Kräfte verfügten.

Kapitän Goldwind, der das Schiff schon als sein Eigentum betrachtete, wollte direkt aufs Deck stürmen und ihn von Bord werfen, so dass wir gar nicht groß zum Verhandeln mit dem Magier kamen. Und ausgelaugt wie wir waren stellten wir auch keine große Herausforderung für den toten Zauberer dar, so dass wir bald eher auf dem Rückweg als auf dem Vormarsch waren. Mit viel Mühe konnten wir unseren Kapitän davon überzeugen den Angriff abzublasen um uns vorerst zurückzuziehen, hoch in die Blutsirene zum Ausruhen.


Kpt. Goldwind

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Am nächsten Morgen, als die Blutsirne wieder geschlossen war stiegen wir erneut hinab durch den Rumkeller. Gegenüber Bethany schmälerten wir die Ergebnisse des Beutezuges. Ich hielt es für geschickt ihr zumindest etwas von der Beute zu zeigen, nämlich den magischen Umhang den ich gefunden hatte - aber die anderen haben mir dafür ganz schön in den Hintern getreten!

Naja, jedenfalls sind wir wieder runter. Wir sind zum Altar geschlichen und haben festgestellt, dass es ein Umberlee-Altar war. Was ein Glück! Aber da schien was zu fehlen und daher suchte Sora die Gegend nach dem Symbol von Umberlee ab. Während wir uns wieder am Eingang der Höhle verbargen schlich sie am anderen Ende am Altar rum, stets drauf bedacht, dass der gefährliche Wächter-Untote der Galgenkrähe nichts mitbekam.

Und fast wäre das schiefgegangen. Sie entdeckte das Symbol hinter dem Schiff, unter Wasser, mitten in diesen seltsamen Tentakelartigen Schlingpflanzen, die auch den Ausgang der Höhle blockierten. Und statt mich zu holen, auf dass ich danach tauche, zieht sie selbst die Rüstung aus und steigt ins Wasser! Jede Umberlee-Klerikerin kann natürlich schwimmen, aber für Luftatmer wird es nach ein paar Metern und wenigen Sekunden echt ungemütlich im Wasser. Und wie es kommen musste hat sie sich dann auch noch in den Pflanzen verheddert! Als wir merkten dass sie nicht mehr auftaucht sind wir schnell hin, so dass ich gerade noch rechtzeitig kam, um sie aus dem komischen Zeugs rauszuschneiden. Es schienen magische Pflanzen zu sein, die sie gezielt umklammert hatten und es war gar nicht so einfach sie da rauszubekommen. Am besten fand ich noch, dass sie obwohl ihr die Luft ausging erst noch zu dem Symbol heruntertauchen wollte - als würde das nicht schon Monate hier liegen und hätte noch die Minute ausgehalten. Um sie zu beruhigen habe ich das Wasser dazu gebracht es nach oben zu spülen, so dass sie beruhigt auftauchen konnte.

Durch die ganze Aktion hatten wir nun allerdings den Geist geweckt. Und während Sora noch das Symbol in den Altar einpasste materialisierte er sich am Galgen und fing an uns mit seinen gottlosen Magiekräften zu beschießen. Diesmal waren wir allerdings frisch uns ausgeruht und Sora schaffte es sogar mit dem Altar die Schlingpflanzen so zu kontrollieren, dass sie den Wächter angriffen! Zudem erfüllte Umberlees Segen plötzlich die Halle, und ich spürte wie ihre Macht meine Angriffe leitete.

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Das Kampfesglück ging hin- und her, aber insgesamt lief es besser als erwartet, so dass wir ihn bald mit Varis finalem Schuss über Bord gehen sahen. Es muß ein großes Kunststück sein, aber der Elf hat so einen Spezialschuss drauf, der dem Opfer schwerer zu schaffen macht als normale Pfeilschüsse das tun. Ich glaube sie drehen sich noch irgendwie und bohren sich dann richtig tief rein - aber ehrlich gesagt habe ich das nie richtig verstanden.

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Jetzt war der Sieg errungen. Kapitän Goldwind nahm das Schiff in Besitz. Zum Zeichen unserer Anerkennung salutierten wir ihm alle respektvoll das erste Mal auf unserem neuen Schiff. Sogar Wonkins wankte nun an Bord. Und dann, bei den Sieben Winden, geschah noch ein Wunder! Seine Pestbeulen schwanden und innerhalb von Augenblicken wurde er gesund. Also so gesund wie man werden kann wenn man grobe 60 Menschenjahre alt ist und stets von altem Zwieback gelebt hat. Er sah immer noch ein bißchen zum Fürchten aus, ein wirrer alter Mann mit strahlenden Augen.

"Ja," freute er sich, "Jetzt gehören wir alle zur Besatzung der Galgenkrähe !"

Was das genau hiess, und ob wir damit auch deren Fluch angenommen hatten... das sagte er leider nicht, aber ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 23:19:02 von Amurayi »
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« Antwort #6 am: 02. Februar 2010, 01:17:00 »
Von Kapitän Barthus Jagd auf die INFERNO

Nun stand ja noch die Verhandlung mit Bethany, der Besitzerin der Blutsirene an. Schließlich hatten wir ihr zwei Anteile versprochen. Da die Grotte mit ihrer versteckten Einfahrt und dem unterirdischen Zugang zu einem Schmugglertreffpunkt eine ideale Ausgangsbasis darstellte, wollten wir Bethany wohlwollend stimmen und beschlossen ihr daher einen tatsächlich fairen Handel anzubieten: Ein Anteil an jedem Gewinn aus Beute die durch diesen Hafen ging! Dafür dürften wir den Tunnel weiter benutzen und würden in ihrer Gaststätte unsere Geschäfte abwickeln. Wenn wir es alle geschickt anstellten, war sie bis ins hohe Alter versorgt. Wir hatten die besten Voraussetzungen, um reich und fett zu werden.

Kalliope und der Käpt'n wurden hochgeschickt um das auszuhandeln. Selbst Kapitän Goldwind hatte vor der Lügenzunge der Doppelgängerin Respekt und schwieg lächelnd während Bethany in ein Kreuzfeuer aus netten Worten, guten Vorschlägen und sentimentalen Anspielungen genommen wurde, bis sie sturmreif geschossen wie eine alte Fregatte aus Amn in die wartenden Arme unserer Abmachung sank.

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Es ist für solche Dinge wirklich toll Kalliope dabeizuhaben - aber für alles andere ist sie absolut nicht zu gebrauchen! Bei dem Versuch die Segel zu prüfen hat sie es fast abgerissen und fing dann noch mitten in der Arbeit an zu angeln. Ohne Köder natürlich. Damit Sora uns wenigstens etwas Leckeres in der Kombüse machen konnte, schaffte ich ein paar Miesmuscheln vom Schiffsrumpf herbei.

Varis hat dann die komplette Takelage in Augenschein genommen und was wir alle befürchtet hatten war wahr: Wir mussten sie komplett austauschen! So überstanden wir nur eine Schönwetterfahrt und für eine Kaperfahrt war es wirklich nicht zu gebrauchen.

Außerdem hatte ich einiges gefunden was uns weiterhalf: Alte Seekarten die darauf die Jagd auf die "Inferno" von Kapitän Barthus (dem Vorbesitzer der Galgenkrähe und Geliebten von Bethany) dokumentiert. Dieses geheimnisvolle Schiff suchte Kaptän Barthus aus einem unbekannten Grund viele Monate. Angeblich hatte er diverse Dinge der "Inferno" gefunden, die wohl irgendeine Magie bargen.

Nach dem Verrat von Robert Snelgrave, seinem Quartiermeister, hatte die Inferno jedoch IHN gefunden wie es schien - und besiegt. Snelgrave war seinerseits mit dem Gegenständen abgehauen und war nun selbst gerüchteweise als eigener Käpt'n auf Kaperfahrt. Bei der Untersuchung des Schiffes waren mir auch die Spuren der Überfalls der Inferno auf die Galgenkrähe aufgefallen: Der Hauptmast war erneuert worden, und überall fanden sich seltsame Brandspuren, die auf geheimnisvolle Feuermagie hindeuteten. Ich hatte alle Hände voll zu tun das Schiff notdürftig auszubessern.

Bethany, die Geliebte von Käpt'n Barthus, wußte von all dem nichts. Sie wußte ja nicht einmal, das ihr Kerl sein Schiff direkt unter ihrer Kneipe versteckt hielt. Die Mächte Umberlees hatten es lange Zeit gut verborgen.

Die Galgenkrähe war abfahrtbereit. Wonkins hatte sogar noch unsere Zähne untersucht und entsetzlicherweise hatte der alte Wirrkopf bei mir einen kaputten Zahn gefunden. Jetzt war ich auf der Flucht vor der Zange, mit der er mir an den Kiefer wollte! Varis hatte aus einigen Algen Ersatzseile geflochten. Sora hatte die Kombüse im Griff und Kalliope hatte sich erfolgreich an die Routineaufgaben der Segler erinnert.

Bald war es dann soweit. Nachdem wir unter großen Mühen das Schiff mit dem Ruderboot nach draußen gezogen hatten, wehte uns auf unserem neuen Schiff das erste mal eine Brise um die Nase! Seeluft, kühl und klar - Planken unter den Füßen! Ein Königreich für freie Leute, bis zum Horizont!

Die Winde standen günstig und der Kapitän drehte stolz am Steuerrad, als der erste Windstoß die alten Segel blähte. Schon spürten wir wie sich das Holz ächzend dem Wellengang anpasste, fühlten wir die Galgenkrähe ruhig und stark an Fahrt gewann. Viel zu lange hatte sie in der dunklen Grotte gelegen und man konnte mit dem Gespür der Leute die ihr Leben auf See zubrachten fühlen wie sie sich danach gesehnt hatte. Die Alten Segler erzählten oft dass jedes Schiff eine Seele hätte, und mit jedem Knoten, den wir an Fahrt gewannen, fühlten wir wie sich diese Seele befreite und dem Horizont entgegenstrebte.

Auf nach "Neu-Bordell", einem verschlafenen Hafen etwas nördlich die Küste hinauf, wo wir das Schiff ordentlich reparieren und umtakeln wollten und zudem Crew anzuwerben gedachten.

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Kurz nach unserer Abfahrt jedoch bemerkten wir eine seltsame Verdunklung am Himmel... und Varis Adleraugen erpähten ein Schiff, welches quer zum Wind am Horizont fuhr. Mochte das die Inferno sein? Wollte sie ihrer alten Beute den Todesstoß versetzen? Mehr als hoffen, dass sie uns entweder nicht einholen oder zumindest ignorieren würde blieb uns nicht. Wir waren hoffnungslos unterbesetzt und das Schiff war in keinem guten Zustand. Doch der Wind war mit uns! Bald war das Schiff und die dunklen Wolken am Horizont verschwunden, während wir nach Norden strebten. Varis flickte im Krähennest die Wanden-Aufhängungen und Kalliope und ich machten die Schoten dicht, fierten auf und taten auch ansonsten alles was normalerweise die Segler der Crew tun.

Schnell kam dann auch unsere erste Beute in Sicht. Ein kleines fettes Frachtschiff aus Baldurs Tor, beladen mit Kisten und Säcken. Da wir dringend Gold brauchten und wir gerade von grenzenlosem Optimismus beseelt waren, entschlossen wir uns zu einem Angriff. Schnell trieben wir ein behelfsmäßiges schwarzes Tuch auf und hissten kurz vor dem Händler die Jolly-Roger.

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Hei, das war ein Kampf! Varis Pfeilen und Soras todbringenden Atem hatten sie nichts entgegenzusetzen, so dass wir die Crew und den Kapitän bald überwältigt hatten. Wir ließen einige der Segler leben, damit sie unseren Ruf forttragen konnten in die Meere und nahmen die Ladung an uns.

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Und noch besser gelaunt als zuvor fuhren wir dann weiter, die Handelsgüter schön verstaut und die klimpernde Münze im Beutel. So musste das Leben sein! "Yo-ho, All together, Hoist the colors high!"

« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:24:15 von Amurayi »
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« Antwort #7 am: 03. Februar 2010, 01:28:43 »
Neu-Bordell

Während wir die Küste in Richtung "Neu-Bordell" entlang segelten, erspähten wir bald einige treibende Planken im Wasser mit Schiffbrüchigen darauf. Begierig auf neue Crewmitglieder verlangsamten wir unsere Fahrt und entdeckten zu unserer Verblüffung Sharona die Seehexe und Josaphira, die Barbierin der Vortex! Natürlich waren sie nicht seit dem Untergang der Vortex am herumtreiben, aber ihre letzte Heuer hatte ihnen anscheinend kein Glück gebracht und so fischten wir sie schnell auf.

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Sharona war noch seltsamer als schon zuvor - sie hatte schon immer von ihren "Erinnerungen" gefaselt, obwohl sie gerade wie paarundzwanzig Jahre alt wirkt und nun war sie noch schweigsamer als zuvor. Josaphira hingegen hatte nichts von ihrer guten Laune verloren. Sie schüttelte nur kurz ihre violettgefärbten Haare aus, trocknete ihre Muskete und war sofort einsatzbereit.

Das war auch bald vonnöten! Als wir Neu-Bordell näher kamen, sahen wir wie ein düsteres Omen dunkle Rauchwolken am Horizont. Eigentlich hatte Käpt'n Goldwind, neben neuer Ausrüstung, auch einen neuen ersten Maat besorgen wollen. "Mr. Smite" sollte wohl der beste Maat der Schwertküste sein - zumindest ging das aus den Lobgesängen des Zwergen hervor.

Jetzt aber sahen wir, als wir näher kamen und vor der Hafeneinfahrt kreuzten, dass Neu-Bordell offenbar angegriffen worden war. Und zwei Piratenjägern-Schiffe waren bereits eingetroffen, um die Angreifer zu stellen. Das schwarze Kreuz auf blauem Grund auf der Flagge verriet uns dann auch, dass genau jener Piratenjäger hier war, der einst Käpt'n Goldwind in den Kerker gebracht hatte... und als wir das bemerkten, hatte man auch uns bereits erspäht! Das kleinere der Schiffe legte ab und steuerte genau auf uns zu.

Wir versuchten erst noch zu fliehen. Josaphira beharkte die Soldaten des Piratenjäger Schiffes möglichst lange mit der Muskete. Aber bald mussten wir uns dem Kampf stellen. Das ging gücklicherweise kurz und recht schmerzfrei, denn jetzt wo Sharona wieder bei uns war konnten wir den Soldaten auf eine auch für unseren Käpt'n überraschende Art einheizen: Sharona, das muss man wissen, kann mit den Geistern sprechen. Mit den echten, mit den Geistern von toten Leuten! Und manchmal, wenn sie sie bittet, dann kommen sie und helfen ihr. Und jetzt hatte sie tatsächlich Käpt'n Goldwinds verblichene Mutter aus dem Totenreich gerufen, die, bewaffnet einer geisterhaften zwergischen Bratpfanne den Seesoldaten und Möchtegern-Piratenjägern eine gehörige Tracht Prügel verpasste! Das war richtig spassig - für uns jedenfalls. Und der Käpt'n hat vielleicht geschaut als er seine Zwergenmutter hat tosen sehn.

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Bald hatten wir sie überwältigt und ihnen die Taschen geleert. Dann wollten wir uns erst einmal aus der Sicht von Neu-Bordell machen, um später wieder zu kommen. Wir mussten ja immer noch in die Stadt um Mr. Smite zu holen und Ausrüstung zu organisieren.

Doch so einfach wollte man es uns nicht machen...
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:27:05 von Amurayi »
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« Antwort #8 am: 03. Februar 2010, 14:11:01 »
Flucht im Nebel

Das große Piratenjägerschiff machte sich daran die Anker zu lichten und ebenfalls Kurs auf uns zu nehmen. Das war nun ein ziemlich dicker 5-Master, der da auf uns zuhielt, der mit beängstigender Geschwindigkeit Fahrt aufnahm.

Ein Kampf gegen diesen mit Ballisten bewaffneten Pott voller Seesoldaten war aussichtslos, auch wenn ich mir persönlich wieder gute Chancen ausrechnete im Notfall entkommen zu können. So setzten wir jeden Fetzen Stoff den wir hatten, und segelten mit Höchstgeschwindigkeit nach Norden. Unser Ausguck hatte sein waches Auge auf den Horizont gerichtet und dabei eine dichte Nebelbank erspäht, in welcher wir hofften uns verstecken zu können.



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Das lief auch zuerst ganz gut. Im Nebel entdeckten wir einen Schiffsfriedhof, zwischen dessen geisterhaften Masten und Wrackteilen wir uns gut verbergen konnten. Als wir unser Schiff dann zur Vollendung der Tarnung an den Strand bringen wollten, bemerkten wir allerdings, dass der Nebel kein normaler Nebel war, sondern der unter Seeleuten berüchtige "Teufelsnebel". Je mehr wir in die Nebelwolken eintauchten desto schlimmer wurden die Alpträume, die jeder von uns plötzlich im Nebel zu sehen schien. Fast wäre es schiefgegangen, als unsere Ruderer ihren illusionären Tod vor Augen, ihren Verstand zu verlieren schienen. Nur mit Umberlees Segen blieben wir unbemerkt von den Piratenjägern.

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Kaum am Strand, versuchten dann auch schon einige Strandpiraten, jenes Gelichter welches noch zu arm für ein eigenes Schiff ist, uns auszurauben. Die hatten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wir zogen ihnen so schnell das Fell über die Ohren, dass sie die Idee mit uns zu kämpfen noch gar nicht richtig bereuen konnten - da lagen sie schon im Wasser.

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Die Piratenjäger hatten unterdessen von Neu-Bordell aus Trupps ausgeschickt, die nach uns am Ufer suchen sollten. Wir ließen daher Käpt'n Goldwind und Wonkins zurück bei der Galgenkrähe und schlichen uns in einer kleinen Gruppe, um unbemerkt zu bleiben, nach Neu-Bordell hinein. Schließlich waren wir immer noch auf der Suche nach Mr. Smite - und Ausrüstung wollten wir ja auch ergattern.

In Neu-Bordell war jedoch einiges vorgefallen. Bald hatten wir herausgefunden, was es mit den Zerstörungen auf sich hatte: Offenbar war ein riesiges von Feuer umhülltes Schiff in den Hafen gefahren und hatte aus allen Rohren das Haus einer weißen Seehexe beschossen und dieses vernichtet. An der Stelle wo früher das Haus war befand sich nur noch ein rauchender Krater. Die Fehlschüsse, die nicht das Haus getroffen hatten, hatten den Rest der Stadt dann arg in Mitleidenschaft gezogen. Rings herum hatten viele Häuser Feuer gefangen uns sind zum Großteil vernichtet worden. Alle Zerstörungen in Neu-Bordell waren also lediglich Begleiterscheinungen von der Vernichtung des Hauses der Seehexe.

Wir vermuteten, dass das Schiff die "Inferno" war, aber warum Sie die Seehexe angegriffen hatten konnten wir nicht erklären. Diese Person war in Neu-Bordell sogar sehr aufgrund ihrer Weisheit, Hilfsbereitschaft und Heilkünste angesehen und beliebt - wie konnte Sie solchen Hass auf sich gezogen haben?

Neu-Bordell hielt aber trotzdem noch was es verspach. Ungeachtet der Zerstörungen konnten wir ins "Rathaus" gehen, das große Bordell am Orte. Für erfahrene Männer wie mich ist das nichts aufregendes mehr, kennt man eine Nutte, kennt man alle, sage ich immer. Die Mädels stehen natürlich auch auf erfolgreiche Typen wie mich. Gorla, eine dralle Zwergenlady, hatte da gleich meine Qualitäten erkannt und wußte mir den Tag zu versüßen. Die Kleine war echt gut und ich fühlte mich so gut wie lange nicht mehr danach.

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Tatendurstig trafen wir wieder zusammen, um weiter nach unserem neuen 1. Maat zu suchen. Mr. Smite blieb immer noch verschwunden. Wir hatten gehört, dass er im Schrein des Gottes der Seeleute Valkur sein sollte, wohin ihn die Mannschaft der Piratenjäger unter Befehl von Kpt. Torbacco gewaltsam gebracht hatte.

Bevor wir dorthin aufbrachen, schauten wir uns aber noch einen seltsamen Menschenauflauf am Strand an. Dort stand ein Seemann bei einem magisch leuchtenden Fass. Angeblich sei dieses Fass von dem Schiff, dass die Stadt angegriffen hatte, gestürzt und er habe es am Strand gefunden. Für 10 Gold durfte man ins Fass hineingreifen und mit Pech seine Hand verlieren, wie der arme Tropf der am Boden kniete und seinen Armstumpf beweinte. Dann gab es da aber noch einen Anderen, der einen Hühnereigroßen Rubin aus dem Fass gezogen hatte! Und dieser gab mir letztendlich den Ausschlag, dass ich auch mein Glück versuchte. Heute war mein Tag - was ich anfasste gelang. Soviel war klar! Und wie zu erwarten war lächelte Tymora mir zu: Nach einem berherzten Griff ins Fass hatte ich einen dicken 600 Goldstücke Klunker von Edelstein in der Hand! Da haben die anderen aber schön doof aus der Wäsche geschaut, die sich alle nicht trauten ins Fass zu greifen - die Süßwasserpiraten!

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Besten Mutes machten wir uns dann auf den Weg zum Schrein Valkurs, oberhalb der Stadt. Dort trafen wir eine Gruppe Soldaten, die sich wie kleine Kinder vor dem Tempeleingang herumtrieben und die Hosen gestrichen voll hatten. Ihr Hauptmann war nämlich mit Mr. Smite im Schrein und seitdem nicht zurückgekehrt. Man hörte nur ein paar unheimliche Geräusche, denn es hatten sich einige Untote im Schrein erhoben. Kurzerhand entschieden wir Mr. Smite aus der Gewalt des Hauptmanns und der Untoten herauszuschlagen.

Kein leichtes Unterfangen, aber was sollte heute nicht klappen? Mit einem Seemann und mir voran räumten wir schnell mit den Untoten auf. Angst? Sowas gab es für mich nicht mehr!

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Weitere Episoden folgen, wenn von den verehrten DND-Gate Lesern gewünscht und Interesse da ist. Kommentare gerne gesehen!
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:35:20 von Amurayi »
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Dwarfl

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« Antwort #9 am: 03. Februar 2010, 20:32:43 »
Finds gut und DM-Infos les ich eigentlich immer gern. Da kann man evtl. auch selber mal was brauchen bzw. Ideen draus ziehn. Spiel zwar kein 4E und kenn mich auch da auch nicht aus aber das is ja meist egal. Piratenthema find ich auch gut, hatte ich selber noch nie.
Welche Gesinnungen, wenn genutzt/relevant, hatt die Truppe den so?

Lupo1977

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« Antwort #10 am: 04. Februar 2010, 14:45:11 »
Wir nutzen die Gesinnungen kaum, die meisten sind "unaligned".

Das gute an dem Piratensetting ist auch dass sich ein Gruppengefühl entwickelt ob wohl man eher evil angehaucht ist.
("Wir sitzen alle im selben Boot")
-----------------------------------
Lupo

Amurayi

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« Antwort #11 am: 04. Februar 2010, 18:00:04 »
Mr. Smite und die 3x3 Flüche der Galgenkrähe

Wir drangen tiefer in die Katakomben des Valkur-Tempels ein. Wir konnten um die nächste Ecke schon die Piratenjäger hören. Es klang als versuchten sie ein Geheimnis aus einer anderen Person rauszuprügeln - das mußte Mr.Smite sein! Schon stürzten wir ins ins Gefecht mit den Piratenjägern. Garibald hat's zwar ganz schön gefangen, aber sein Gejammere war schlimmer als seine Wunden. Zumindest meiner Meinung nach.

Mr. Smite war ein ganz schön harter Hund. Obwohl wir ihn befreit hatten, hat er gleich schwer auf Boss gemacht und ist dabei mit Kalliope ziemlich aneinandergeraten als es um die Frage ging die überlebenden Piratenjäger hier zu töten oder nicht. Am Ende hat Sie ihn aber dann doch - wie jeden - so lange belatschert bis er getan hat was sie wollte, nämlich den komischen Unteranführer der Piratenjäger als Geisel mitzunehmen.

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Während der ganzen Aufregung bemerkten wir auch eine ziemlich unangenehme Sache: Jetzt wo wir so lange von der Galgenkrähe getrennt waren, zeigte sich der Fluch den auch Wonkins ereilt hatte bei uns! Uns sprossen die Warzen und ekelhaften Hautverformungen, so dass uns ganz übel wurde. Einzig Kalliope konnte diese Auswüchse unterdrücken, aber auch Sie hatte wohl Probleme damit. Wir waren also an den verdammten Kahn gefesselt. Das machte mir komischerweise weniger Sorgen als ich meinte mir machen zu müssen, denn ich war an diesem Tag sowas von zuversichtlich dass ich auch den Fluch loswerden würde, wie sich bisher jedes Problem hatte lösen lassen. Und selbst wenn nicht - ich wollte eh nie von den Schiffen runter. So gab es wenigstens keine Verräter die vom Schiff flüchteten. Wir konnten nun Mannschaft shanghaien soviel wir wollten - wer einmal dazugehörte, der blieb!

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Unser neuer Maat war erfreut davon dass sein alter Kumpan Goldwind sich um ihn sorgte und Leute schickte, so dass er uns seinen geheimen Vorratskeller aufschloss. Denn der gute Mr. Smite hatte in diesem Tempel ein tolles Versteck hinter einer magischen Tür, in welchem alle möglichen praktischen Materialien zur Schiffsreparatur lagerten. Außerdem gab es da Waffen und Ausrüstung, an der wir uns bedienen konnten. Genau daran wollten wohl auch die Soldaten. Jetzt gehörte es aber uns! Wir schleppten den ganzen Krempel im Schweisse unseres Angesichtes durch die Wälder entlang des Ufers zur Galgenkrähe, um nicht in Neu-Bordell gesehen zu werden.

Kurz vor der Anlegestelle unserers Schiff, passierte dann aber doch noch etwas merkwürdiges: Auf einer Lichtung stand ein alter rostiger Anker. Um ihn schwammen seltsam leuchtende Fische aus Licht in der Luft. Ohne Wasser! Neugierig näherten wir uns der Erscheinung. Wir waren bald in einer Zone, die sich anfühlte, als wäre man unter Wasser. Man konnte sogar durch die Luft schwimmen! Allerdings wurde man nicht nass und konnte Luft atmen.

Hier erschien dann eine alte Frau mit wallendem Haar, die wir als die Weisse Seehexe vermuteten, die die Inferno wohl mit den Feuerbomben getötet hatte. Oder zumindest ihr Geist war hier, denn sie selbst war ja mit ihrem Haus pulverisiert worden. Sie sagte uns kryptisch, dass wir, um "Antworten zu erhalten", unser Schiff im schlimmsten Sturm sich selbst überlassen müssten. Oder so ähnlich, ich konnte nicht richtig zuhören da Garibald die ganze Zeit jammerte und herumweinte, dass es ihm so schlecht ginge. Dann verschwand der ganze Zauber.

Wenig später erreichten wir mit der Ausrüstung die Galgenkrähe. Hier gab's dann nochmal ein Problem, denn irgendwie hatten wir wohl vergessen Mr. Smite zu erzählen, dass sein alter Kumpel Goldwind nun die "Galgenkrähe" kommandierte. Er riess die Augen die Augen auf, als er unser Schiff sah. Die Angst stand ihm deutlich im Gesicht. Er weigerte sich standhaft an Bord zu kommen.

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Das Gute hierbei war, dass Käpt'n Goldwind wohl nicht wusste dass das Schiff tatsächlich verflucht war. Als Mr. Smite sagte er würde das "Schiff der 3x3 Flüche" nicht betreten, da gab Käpt'n Goldwind im Brustton der Überzeugung kurzerhand den Befehl den Maat zu shanghaien. Ich selbst hätte denn auch gedacht es reicht ihn einmal aufs Deck zu treiben um ihn an das Schiff zu binden - aber der Käpt'n wollte ihn unbedingt gefesselt im Laderaum sehen, um seinen Widerstand brechen. Wir taten ihm diesen Gefallen.

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Und mit einem neuen Maat und frischer Ausrüstung harrten wir der Dinge die da kommen sollten...
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:39:43 von Amurayi »
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« Antwort #12 am: 04. Februar 2010, 23:38:51 »
Im Auge des Sturms

Wir waren bereits mehrere Tage auf See, als wir merkten, dass das mit den 3x3 Flüchen wohl doch nicht übertrieben war.

Mr. Smite hatte sich mittlerweilen an Bord eingelebt, das heisst er führte ein Schreckensregime der harten Hand ein. Einer von den Seeleuten, der aus der Küche etwas zu Essen hatte mitgehen lassen und von unserm Smutje Garibald erwischt worden war, bekam vor versammelter Manschaft Smites Peitsche zu spüren. Der arme Teufel musste acht Schläge erdulden, die unser neuer Maat auch noch extra hart ansetzte, so dass möglichst viel Haut dabei aufplatzte.

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Nur kurz nach dieser Vorstellung machte sich ein neuer Schrecken an Bord breit: Die Mannschaft hatte geisterhafte nasse Fußspuren entdeckt, wie von einem Halbling oder Kind, die von Deck in den untersten Lagerraum hinunterführten, in welchem Brennholz gelagert wurde. Hier fanden wir unter einem Holzstapel eine Kinderleiche – lange verwest konnten wir nur noch die Knochen und das verblichene Kleid eines kleinen Menschenmädchens finden. Darunter war ein Amulett, mit einem Anhänger der die Buchstaben "J.P." zeigte und ein Ölbildchen von einem Ehepaar - offenbar die Eltern des Kindes. Wonkins, als Dienstältester und letzter Überlebender der alten Crew der Galgenkrähe unter Käpt'n Bartus, erinnerte sich: Da war einmal kurz ein Kerl an Bord gewesen, der habe dem Mann auf dem Medaillon ähnlich gesehen. Dieser Mann hätte mit dem damaligen Käpt'n, als sie vor Amn im Hafen lagen, etwas ausgehandelt und sei dann schnell wieder von Bord gegangen. Wonkins konnte sich aber nicht an ein Kind erinnern.

Wir liessen die Angelegenheit also erstmal auf sich beruhen und wandten uns einem gefährlich Experiment zu: Der Prophezeihung der alten Seehexe.

Wir suchten uns also das schlimmste Unwetter welches wir finden konnten und steuerten geradewegs hinein, um das Schiff dann "sich selbst zu überlassen" und so die Prophezeiung zu erfüllen. Nachdem wir also mehrere Stunden immer tiefer absichtlich in das Herz des Sturmes steuerten, dachte ich schon das letzte Stündlein des Schiffes und meiner Kameraden hätte geschlagen. Die finstersten Brecher wühlten um das Schiff, welches ächzte und sich bog als würde es zerbrechen wollen und es wurde schwarze Nacht am hellichten Tag!

Und als wir glaubten es ginge nicht mehr schlimmer, da liess der Käpt'n das Ruder los und überliess das Schiff einfach sich selbst. Ich bin immer wieder überrascht wie leicht die anderen sich auf solche Selbstmordmanöver einlassen. Irgendeine Erscheinung erzählt uns was von alten Prophezeihungen und wir haben nichts besseres zu tun als sofort jeden Blödsinn mitzumachen. Was wäre, wenn das ganze nur Illusionszauberei von einem böswilligen Feind gewesen wäre? Für mich selbst war das Risiko ja noch vergleichsweise übersichtlich, aber wäre ich ein reiner Luftatmer hätte ich mir wirklich mehr Gedanken über das Vorhaben gemacht.

Jetzt war es zu spät und unglücklicherweise erschien uns plötzlich auch noch die Inferno im Sturm! Das brennende Schiff, welches direkt aus der Hölle zu kommen schien, tauchte über Bug auf und bombardierte uns sofort mit lebendem Feuer. Waren wir nun verflucht immer wieder von der Inferno heimgesucht zu werden?



Wir waren binnen Sekunden in eine Abwehrschlacht gegen laufende und fliegende Feuerelementare verwickelt, die wir kaum zu bändigen vermochten. Mehrmals wurden unsere Leute niedergestreckt und es sah eine ganze Weile gar nicht gut für uns aus. Selbst Varis, der aus dem Krähennest mit seinem Bogen eigentlich die beste Schussposition hatte, konnte sich bei dem Geschlingere nicht konzentrierten und verfehlte manches Mal. Es war vielleicht mehr Glück als Können, dass wir die Wesen vertreiben und ins Wasser befördern konnten, wo sie sofort verloschen, und als wir gesiegt hatten stellten wir fest dass die Inferno wieder so schnell verschwunden war wie sie aufgetaucht war.

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Doch ein anderes "Wunder" geschah nun. Immernoch war die Galgenkrähe führerlos, drehte sich das Steuerrad im Spiele der Wellen. Und dann geschah es: Geisterhafte Schemen wurden sichtbar. Von einem Augenblick zum nächsten füllte sich das Schiff mit der alten Besatzung unter Kapitän Bartus! Unseren Seglern standen die Haare zu Berge und auch unserem Käpt'n und dem allzeit griesgrämigen Mr. Smite war sichtlich mulmig zumute. Die Geister an sich schienen uns nicht zu bemerken. Garibald kam inmitten der Geister auf die Idee hinunter zum Holzvorrat zu laufen. Und tatsächlich konnte er mit dem Geist des Kindes dessen Überreste wir gefunden hatten, Kontakt aufnehmen. Unglücklicherweise verfolgte der Geist des Kindes uns nun, wo immer wir gingen.

Wir bekamen mit, dass Käpt'n Bartus einem für uns unsichtbaren Quartiermeister Robert Snelgrave Anweisungen gab. Wir folgerten, dass Snelgrave für uns unsichtbar war, da er im Gegensatz zu den andern unglücklichen Matrosen, noch heute lebte. Aus der bruchstückhaften Unterhaltung des Geistes entnahmen wir, dass Snelgrave ein Treffen auf See mit dem Schiff "Kraken" und der Galgenkrähe vorgesehen hatte. Unglücklicherweise konnten die Geister unser Schiff nicht berühren. So konnten sie nicht steuern und segeln.

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Doch da kam mir die Idee! Wir mussten nur das tun was die Geister tun wollten und das Schiff so segeln wie sie es segeln wollten, angefangen von der Steuerradposition bis hin zu Stand der Segel. Der Plan gelang! Bald sahen wir im immer noch unruhigen Wasser ein anderes Schiff näher kommen, welches, kaum dass es uns bemerkt hatte beidrehte und zum Entern klarmachte, während an seinem Mast im Winde knatternd die schwarze Piratenflagge wehte! Genau wie in der Vergangenheit hatte die Galgenkrähe die Kraken nach einem Sturm gefunden. An Bord erhofften wir Snelgrave zu finden, der dort nun nicht mehr Quartiermeister, sonder Käpt'n sein sollte.

Die Geister auf unserem Schiff verschwanden. Die "Kraken" ging zum Angriff über, genau wie wir!
« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:43:36 von Amurayi »
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Amurayi

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Die Piraten der Schwertküste (NEU: mit Spielleiter-Kommentaren!)
« Antwort #13 am: 05. Februar 2010, 00:35:37 »
Finds gut und DM-Infos les ich eigentlich immer gern. Da kann man evtl. auch selber mal was brauchen bzw. Ideen draus ziehn. Spiel zwar kein 4E und kenn mich auch da auch nicht aus aber das is ja meist egal. Piratenthema find ich auch gut, hatte ich selber noch nie.
Welche Gesinnungen, wenn genutzt/relevant, hatt die Truppe den so?

Oh schön, dass diesen Thread ausser dem Autor und mir doch noch jemand liest. ^^

Gesinnung ist in der 4E für mich weitgehend bedeutungslos geworden. Und das ist auch gut so, da es meine Spieler in ihrem Entscheidungen manchmal zu sehr beeinflusst hat. Sowohl Angst davor das falsche zu tun (und die Gesinnung und damit auch oft Voraussetzungen für Prestigeklassen zu verlieren) als auch krampfhaft eine bestimmte Spielweise zu verfolgen, von der man denkt, dass sie durch die Gesinnung aufgedrückt wurden, waren seltsame Begleiterscheinungen der alten Editionen. Letztendlich haben erfahrene Rollenspieler sie sowieso meist ignoriert.

Die Piratencrew würde ich mal als "tendenziell evil" einschätzen. Viele haben, der verklärt romantischen Vorstellung von Piraten entsprechend, aber ein großes Herz. Paßt sehr gut für die Kampagne.

« Letzte Änderung: 05. Februar 2010, 16:44:34 von Amurayi »
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Amurayi

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Die Piraten der Schwertküste (NEU: mit Spielleiter-Kommentaren!)
« Antwort #14 am: 05. Februar 2010, 13:52:26 »
Der tiefe Fall des Käpt'n Robert Snelgrave



Unsere ähnlich großen Schiffe umkreisten einander wie hungrige Haie, während sich die Musketen- und Bogen-Schützen gegenseitig beharkten. Blöderweise hatte Varis oben im Ausguck anscheinend sein Hirn in der Hose, als er die Magierin im gegnerischen Krähennest die ganze Zeit anflirtete anstatt auf sie zu schießen!

Es musste erst ein heftiger Kampf gefochten werden, bei dem dann auch direkt ein kampfeslustiger Kpt. Snelgrave im unnatürlich jungen Alter unser Schif enterte und uns angriff. Es ging hin- und her, bis wir schließlich bemerkten, dass es sich gar nicht um den echten Kapitän handelte, sondern um ein Wasserelementar, welches mit einer Illusion bedeckt war. Als der Schwindel aufflog, wollte die Kraken sich absetzen, doch da waren wir schnell hinterher.

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Und als wir zu guter Letzt dann doch noch die Magierin aus dem Ausguck holten, gaben das Schiff schließlich auf! Kalliope und ich schoßen die Magierin, zur Bestürzung von Varis, aus ihrem Krähennest. Als sie mit einem dumpfen Knall auf's Deck fiel, war die gegnerische Mannschaft starr vor Schreck. Umberlee, die wankelmütige Schlampe der Meere, hatte in ihrem undurchschaubaren Spiel wieder einmal uns das bessere Blatt gegeben. Wie lange dies wohl noch anhielt?

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Ohne Widerstand wurden wir zur Kapitänskajüte geführt. Sora, Kalliope, Varis und ich waren schon ein bißchen misstrauisch. Warum verschanzte Snelgrave sich darin? Hatte er eine Teufelei vor? Oder hatte ihm am Ende der Fluch der Galgenkrähe so zugesetzt wie einst dem Zahnarzt Wonkins? Horror und Grauen! Als wir die Kajüte betraten stank es nicht nur entsetzlich in der von funzeligen Öllampen erleuchteten Behausung, nein Snelgrave selbst war ein Opfer des Fluches geworden. Jahrelange Abwesenheit von der Galgenkrähe hatte ihn zu einem fleischigen Etwas mutieren lassen - das widerlichste was mir mein Lebtag unter die Augen gekommen ist. Und das schließt Wonkings im Kerker mit ein! Das, was einmal Snelgrave war, hatte mit seinen aufgeblähten Fleischmassen ein Ausmaß, das fast die komplette Kapitänskajüte ausfüllte.  Während Kalliope fast kotzte, hielten Sora und ich uns krampfhaft aneinander aufrecht. Auch Varis wurde richtig grün im Gesicht.

Das ekelhafte Wesen sprach kaum verständlich. Es war schwer mit him zu reden, denn der Wahnsinn hatte schon tiefe Spuren in seinen Verstand gegraben. Snelgrave, oder das was aus ihm geworden war, weigerte sich von Bord zu gehen. Er wollte keine weiteren acht Flüche abbekommen. Nicht einmal die Aussicht wieder normal zu werden konnte ihn überzeugen. Wir mussten ihn zwingen. Mit einer Mischung aus Gewalt, falschen und echten Versprechungen brachten wir es dann doch zuwege - auch wenn die Kajütentür der Fleischmasse erst weichen musste, bevor wir ihn auf einer magischen Tragescheibe zur Galgenkrähe transportieren konnten.

Währenddessen plünderten unsere Leute das Schiff. Reparaturmaterial hatten wir nun genug. Gold und einige magische Kostbarkeiten fanden sich ebenfalls an Bord. Der überlebende Teil der Mannschaft heuerte "bereitwillig" bei uns an, auch wenn sie uns finstere Blicke zuwarfen. Das Wrack der Kraken wurde eine Anzahlung an Umberlee, für die Gunst die sie uns erwiesen hatte.

Snelgrave selbst wurde tatsächlich an Bord unseres Schiffes wieder er selbst. Sein Wanst schmolz zu einer menschenähnlichen Gestalt zusammen. Zwar mussten wir 'ne Menge überschüssige Haut von ihm abziehen (das widerlichste was ich in meinem Leben tun musste), aber am Ende war er fast so "schön" wie unser Schiffszahnarzt Wonkins! Snelgrave berichtete zaghaft, dass er selbst nie die Beutezüge der Galgenkrähe mitgemacht habe. Eines Tages jedoch, habe er eine Kiste mit Wasserwesen-Figürchen stehlen können, die von der berüchtigten Inferno stammten. Diese habe er auf den Mondschein Inseln verkauft. In Neu-Bordell habe ihm die weisse Seehexe verraten, dass er zu den Mondschein Inseln reise müsse. Er sei mit der Kraken auf dem Weg zur Insel Gwynneth dort gewesen, um die "Königin der Meerjungfrauen" zu finden. Jene wisse mehr über die 3x3 Flüche der Galgenkrähe.

Wir beschlossen diesen Plan fortzuführen und die sagenumwobenen Königreiche der Meerwesen zu finden. Auch wenn sie gut verborgen waren. Und mit unserem neuen Senior-Schiffsjungen "Mr. Snelgrave" an Bord setzte Käpt'n Goldwind bald darauf Segel zu neuen Ufern: Auf zu den Mondschein Inseln!

Wir kannten bisher drei der 3x3 Flüche:
  • zum Ersten, dass man die Galgenkrähe nicht zu lange verlassen konnte, wenn man Teil der Crew war, ohne den seltsamen Beulenpestartigen Fluch abzubekommen.
  • zum Zweiten war da die Inferno, die uns jagte und vernichten wollte, die immer zu wissen schien wo wir waren.
  • und zum Dritten hatten wir jenes geheimnisvolle Kindergeistwesen entdeckt, welches im Kämpfen unsere Seeleute mit Kinderliedern in den Wahnsinn trieb.

Was würde uns noch erwarten?
« Letzte Änderung: 10. Februar 2010, 15:31:12 von Amurayi »
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