Piraten der SchwertküsteEine D&D 4E Piraten-Kampagne in den Forgotten Realms
Inhalt: Die Kampagne beschreibt die Erlebnisse einer Piratencrew der Schwertküste. Gemeinsam versucht man sein Glück auf einem neuen Schiff und mit einem neuen Kapitän. Aber das Gefühl bleibt, dass kein Kapitän je so gut war wie der alte verschollene Kapitän Dornbart, so sehr ihn die alte Crew gefürchtet und verachtet hatte.
Auf der Suche nach einem Schiff wird die Crew Opfer der berüchtigten 3x3 Flüche der "Inferno", ein verdammtes stetig brennendes Schiff. In der Hoffnung die Flüche wieder loszuwerden, sticht die Crew in See, um die Geheimnisse darüber zu lüften. Unterwegs auf ihrer Reise müssen sie sich mit maroden Schiffen, Untoten, Gouverneurstöchtern, Stürmen, Seeungeheuern, Geisterschiffen, Meutereien und den Göttern der See herumschlagen.
Autoren: Protokolliert und niedergeschrieben von Sascha G., einer meiner Spieler, aus der Sicht des Wassergenasi Teenagers "Little Jack", dem ehemaligen Schiffsjungen - manchmal jugendlich naiv, manchmal heroisch wie ein angehender junger Held. Randnotizen von anderen Spielern.
DM Kommentare und 4E Stats: ... in "Spoilern":
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DM Kommentar:
.. wie in diesem
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Charaktere:
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Little Jack: Genasi Schiffszimmermann (ehemaliger Schiffsjunge) (Watergenasi Wizard)
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Rika: Tiergestaltwandlerin, aber immer blau! (Dwarven Druid)
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Kalliope: Schiffsbardin und zuständig für die Moral (Doppleganger Bard)
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Varis: Ausguck und Scharfschütze (Elven Ranger)
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Sora Frostbiss: Klerikerin von Umberlee, mit einem Hang zu Seebestattungen (Dragonborn Cleric)
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Sharona: Schweigsame Seehexe (Deva Shaman)
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Garibald Heribert Flinkfuß III.: Leicht zu erregender Schiffskoch mit Vorliebe für scharfe Messer(Hallfling Rogue)
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Mysingur: Der Mann fürs Grobe (Goliath Fighter)
PERSÖNLICHES LOGBUCH VON LITTLE JACKHandschrift des Wassergenasis "Little Jack"... Die GefängnisinselSeit Käpt´n Dornbart mitsamt der Vortex verschollen ist, geht es mit uns bergab. Bei Umberlees dunkelsten Tiefen, wie viel Pech kann man haben? Beshaba muss sich kringelig gelacht haben, als sie uns aus dem Wasser fischten wie gesalzene Heringe, so sehr haben wir in ihren Netzen gezappelt. Garibald den Halbling, Kalliope die Sängerin und Rika, die Tierfrau haben sie mit mir eingesackt. Dann, ehe wir uns versahen, saßen wir alle in einer schönen Kerkerzelle. Üppig ausgestattet mit dicken Eisenketten und schimmligem Stroh, konnten wir das klopfen der Hämmer hören, die die Galgen für unsere Hinrichtung zimmerten.
Wir waren auf einer Gefängnisinsel gelandet, denn wir hatten das einzige Verbrechen begangen welches es in Amn gab: Wir hatten den einflussreichen Handelshäusern geschadet. Nach zahlreichen Plünderungen, Raubzügen und Enterfahrten waren wir schlussendlich an geballter magischer Offensivkraft gescheitert. Amn hatte wohl einige Magier engagiert, die unser Schiff in einen finsteren Strudel versenkt hatten. Ich sehe es noch genau vor mir, wie sie über dem Schiff flogen, mit ihren Zauberstäben und wallenden Mänteln und mit ihrer finsterer Magie dafür sorgten dass das Wasser sich gegen uns wandte. Einige haben überlebt, so wie ich und meine Kameraden, aber was aus dem Käpt'n geworden ist weiß die Göttin der alles verschlingenden Tiefe, Umberlee, allein.
Glücklicherweise hatten sie uns in der Kerkerzelle aber ein kleines Fensterchen gelassen, welches zwar zu schmal war um einen Menschen durch zu lassen, mir aber den Weg in die Freiheit geebnet hätte. Fast tat es mir ein bißchen leid, denn der Halbling hätte zwar auch durchgepasst, wäre aber auf den Klippen unter dem Fenster zerschellt. Die Zwergin konnte sich zwar in jedes Tier verwandeln, doch fliegen konnte sie auf diese Art nicht, auch wenn sie noch so sehr wie eine Seemöwe aussah. Kalliope, die unglaublichste Frau der Schwertküste schließlich, konnte zwar das Aussehen jeder anderen Person annehmen - aber auch die hätte nicht durch das Fenster gepasst.
Blieb also ich, der diesen Tag überleben würde. Immerhin waren das meine Kameraden gewesen, wir hatten Monate, Jahre auf See verbracht, sie waren fast etwas wie meine Familie. Daher sagte ich ihnen nichts davon dass ich mich bald abzusetzen gedachte. Ich plante vielmehr möglichst lange bei ihnen zu bleiben, um ihnen ein bißchen von Umberlees Trost zu erzählen, jetzt wo Sora unsere Klerikerin nicht hier war. Außerdem würden die Wachen schön doof gucken, wenn ich mich vor ihren Augen durch das Fenster verdünnisierte, und wie ein Fisch ins Wasser springen würde.
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DM Kommentar:
D&D 4E Charaktere in ein Gefängnis zu stecken, ist immer sehr schwierig. Da viele Powers kaum Gegenstandsbezogen sind, ist es in der 4E ein leichtes aus einem gewöhnlichen Gefängnis zu entkommen. Ein möglicher Ausweg wie hier: Die Chars gleich zu Anfang der Kampagne reinstecken und sie ausbrechen lassen. Das Gefängnis passt zum Piratenthema und stimmt die Spieler auf das bevorstehende ein.
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Dann kam aber doch alles anders.
In der anderen Zelle uns gegenüber gab es zwei, beziehungsweise drei weitere Gefangene. 2 Kapitäne hatte man da an Land gezogen, beide fast so berühmt wie unser Käpt'n Dornbart. Zwischen ihnen war noch ein halbverschimmelter, mit riesigen Warzen und von gigantischen Hautaufblähungen übersäter Kerl angekettet, von dem wir erst dachten er wäre tot. Die beiden Kapitäne jedenfalls waren mit seltsamen Ketten aus rotem Glas gefesselt und nur ein magischer Schlüssel konnte sie befreien.
Als meine Leute dann so im Angesicht ihrer letzten Stunde so mit ihnen ins Gespräch kamen, stellte sich raus, dass der eine Käpt'n Hiding, zwar ohne Schiff ist, mit einer engagierten Mannschaft aber sofort auf Kaperfahrt ziehen würde. Der andere, Käpt'n Goldwind, konnte Gold riechen und wusste angeblich wo so mancher Schatz vergraben liegt, was man bei seiner dicken Zwergennase sofort glauben konnte.
Da kam wieder Mut auf im Kerker der letzten Stunde! Wollten wir wirklich am Galgen baumeln, jetzt wo der Neuanfang uns quasi frei Haus in die Zelle geliefert wurde? Sofort schmiedeten meine Leute Ausbruchspläne, die auch schneller als wir planen konnten in die Tat umgesetzt wurden, denn der dicke Kerkermeister kam herein, um uns sein widerliches Essen zu servieren. Endlich die Rache für den Fraß!
Rika schmolz hinter seinem Rücken und unter dem ungläubigen Blick der Kapitäne zu einer gefährlichen Riesenschlange zusammen, die sich durch das Gitter unseres Gefängnisses wand. Da ist dem fetten Wärter der Schreck aber in die schwabbeligen Glieder gefahren, als plötzlich eine meterhohe Würgeschlange vor ihm stand, die ihm im nächsten Augenblick an die Kehle sprang. Garibald fingerte unterdessen das Schloss auf.
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DM Kommentar:
Auch wenn Druiden regeltechnisch keinen Vorteil aus der Gestalt ziehen in die sie sich verwandeln, war die Idee der Spielerin sehr schlüssig und kreativ. So etwas lasse ich gerne zu.
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Ich schielte immer noch mißtrauisch auf die Türe zum Rest des Gefängnisses, immer bereit mich abzusetzen falls nun noch mehr Wachen kommen würden um diesen Aufstand niederzuschlagen. Ich nutzte meine arkanen Kräfte um einen Wasserstrahl aus dem nichts zu erschaffen um den dicken Wärter mit zu beschiessen. Umberlees Kraft ist so stark und lebendig in mir, dass ich meine Wut wie eine Kanonengugel aus Wasser einfach von mir wegschleudern kann und damit auch schon manchen Seesoldaten von den Beinen geholt habe.
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DM Kommentar:
Wenn von dem "Wasserstrahl" die Rede ist, ist die At-Will Power Magic Missile gemeint. Der Spieler von Little Jack fand es als Umberlee Anhänger passender seine Power als Wasserstrahle zu beschreiben. Fand ich klasse! Überhaupt animiere ich meine Spieler dazu ihre Power ganz nach ihrem Belieben zu beschreiben, was viel zur Stimmung beiträgt.
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Jedenfalls war er bald auf den Brettern, in diesem Fall auf dem dreckigen Steinboden. Eine Schande dass wir alle schon seit Tagen keine Planken mehr unter den Füßen hatten. Dieses Rumgesitze an Land macht mich ganz krank, wenns nicht für meine Leute wäre, wäre ich schon lange abgerückt.
Dann kam Kalliopes große Stunde. Irgendwie ist es ja ekelhaft, aber andererseits auch faszinierend wie sie von einem Moment zum anderen von einer hübschen Menschin zu einem fetten Kerkermeister weden kann, gerade wie es ihr passt. Sie ist dann in die Kleidung vom "Duff" dem Wächter geschlüpft und vor die Türe gegangen, wo sie den nächsten Wächter solange beschwätzt hat, bis er ihr in den Zellentrakt gefolgt ist. Den haben wir dann auch noch abgemurkst, aber leider hat er lange genug um Hilfe rufen können.
Da wurde der Knast dann wach. Wo wir aber gerade mal so am ausbrechen waren, da wollten wir auch nicht wieder aufhören. Zudem brauchten wir ja noch den Zauberschlüssel, um die beiden Kapitäne loszubinden und uns die nächste Heuer zu sichern. Also haben wir uns die nächste Stunde abwechselnd durch den Knast geschlichen und geschlachtet, je nachdem wie es gerade kam. Dabei wären wir auch fast draufgegangen, ich habs nicht mehr hinbekommen rechtzeitig abzuhauen. Aber Kalliope hat mich gerettet, und Garibald und Rika haben den Wachen Saures gegeben, bis fast keine mehr übrig waren.
Dank der Gestaltwandlerin hatten wir bald unseren eigenen "Gefängnishauptmann" dabei, und nachdem Garibald noch seine beschissen schwere Kochutensilienkiste aus der Küche evakuiert hat (natürlich nicht ohne den Koch umzubringen) standen wir dann vor dem Gefängnisdirektor. Der hatte auch so seine Tricks, nämlich zum einen richtig fiese Kampfhunde und zum anderen war er eine Werratte, die verdammt zäh war. Aber es lief auch diesmal! Umberlees Zorn, der durch meine Hände strömte, hat sie schön ersäuft, während Rika die sich in einen Raptor verwandelt hatte und Garibald mit 'nem scharfen Küchenmesser aus der ganzen Bande Ratteneintopf machten.