Nein, weil du eine Situation möglicherweise unterschätzt. Soll vorkommen, daß Spieler dies tun.
Klar kann das vorkommen. Nur: Wenn ich ein solches Szenario spielen würde wäre ich von vorne herein im Paranoia-Modus; die geschilderte Lage würde sich für mich in der Form gar nicht ergeben. Abgesehen davon erfolgte meine Betrachtung aus Sicht der Assassinen; dem Charakter ist es zunächst einmal egal. Der wird mit einem Überfallkommando konfrontiert und fertig; erst im Nachhinein macht er sich Gedanken darüber, was dieses Kommando bezwecken wollte.
Allerdings führt der Paranoia-Modus wiederum dazu, daß man durch ein Sondierungskommando nichts zu verlieren hat und diese Option strategisch sinnvoll wird.
Ich denke nicht, daß der Paranoia-Modus aufrechterhalten werden kann, wenn man stimmige Charakterdarstellung voraussetzt, Paranoia-Modus ist ja eher dann ein Symptom für Spielererfahrung mit dem jeweiligen DM, so a la ''ich binde mir ein leeres Faß um, bevor ich auf das Schiff gehe''. Niemand kann permanent mit einem bekloptpen Faß rumrennen, nur für den Fall das... Bei magischen Buffs sieht das natürlich anders aus aber ist auch limitiert, soviele Slots für z. B. Death Ward hat man nicht
. Wobei man den hier wohl so oder so aktivieren könnte.
Das hängt doch alles von der Motivation der einzelnen Parteien ab und deshalb ist so eine Begegnung ebenfalls möglich. Und diese Motivation gibt der DM und daraus ergibt sich auch das RP.
Nein, so einfach ist das nicht. Für die Assassinen - oder jeden anderen in einer ähnlichen Rolle - gibt es zwei Optionen: Sondierungskommando oder Todeskommando. Ein Sondierungskommando ist entbehrlich; von dem erwarte ich nicht daß es irgendetwas erreicht aber ich lasse den Kampf beobachten und notiere die daraus gewonnenen Erkenntnisse über den Feind. Ein Todeskommando ist eine ernstzunehmende Streitmacht von der ich erwarte, daß sie den Gegner besiegt. Aber welche Motivation sollten die Assassinen haben, eine Streitmacht zu entsenden von der sie annehment, daß sie dem Gegner zwar gut zusetzt aber ihn nicht besiegt? Derartige Motivationen wirken allzuoft unpassend oder konstruiert (Zugeständnis des RP an die Spielbarkeit).
Naja, für Sols Zweifel wäre Option 1 das passende, und solange er es begründen kann (sofern er das muß), ist doch alles okay.
Man darf allerdings nicht vergessen, daß sowohl Sondierungs- als auch Todeskommandos zufällig genau eine heruasfordernde Begegnung sein können. Das hat allerdings Folgen: Ist mein Sondierungskommando schon außerordentlich erfolgreich, dann habe ich so gut wie gewonnen und kann sicher sein, daß das Todeskommando, das ich sobald wie möglich losschicke, auch erfolgreich ist (out-game: das Szenario ist für die SC zu schwierig). Wird mein Todeskommando trotz Hinterhalt und völlig falscher Herangehensweise seitens der Gegner geschlagen, dann stecke ich übel in der Klemme denn viel mehr kann ich ihnen nicht entgegensetzen (out-game: das Szenario ist relativ einfach).
Ja aber dann weiß ich, daß ich meinen Arsch da rausbewegen muß, und mich verstecken muß. Die NSCs müssen ja nun nicht vor Angst gelähmt ausharren, bis die SCs kommen und sie niederrennen. Die wollen zu der Gilde, nicht umgekehrt, von daher ist für mich Sondierung und Beobachtung und die Intervention zur rechten Zeit nur plausibel. Aber das Szenario, das hier beschrieben wird, sehe ich noch nicht unter Intervention zur rechten Zeit, weil es ohne Wissen über die Gruppe ein gleiches Risiko für die tödliche Streitmacht der Assassinen darstellt.
Assassinen setzen ihre Ressourcen für mich gezielt und sinnvoll ein, ein Präventivschlag in einer Welt, in der man mit Wizards leben und sterben muß, ohne etwas über deren tatsächliche Macht zu wissen, ist für mich nicht sinnvoll, da nehme ich lieber in Kauf, abzuhauen. Assassinen sind immernoch Schurken und können sich besser verstecken als sich zu Verhalten wie ein Haufen verklärter Paladine, die nichts mehr zu verlieren haben.
Wieso nicht? Woher wollen die Spieler das wissen? Du setzt voraus, daß man den Gegnern Werte ansieht.
Der GMV gebietet, daß man so etwas nicht tut. Der SL hat unbegrenzte Ressourcen, aber die NSC nicht. Dafür haben die aber hin und wieder eine INT >6 die der SL doch besser ausspielen sollte.
Der GMV gebietet für jeden etwas Anderes. Für mich gebietet er für eine glaubwürdige Assassinengilde u. A. auch ein ein Handeln, daß sich abseits von Präventivschlägen bewegt. Ob das INT 6 ist, bezweifle ich, wäre auch eher WIS^^, aber egal.
Die Werte sieht man den Assassinen natürlich nicht an; aber man erkennt im Nachhinein recht gut den Unterschied zwischen einem Sondierungs- und einem Todeskommando und zumindest nach dem Durchspielen des ganzen Szenarios auch, wie stark die Todeskommandos hätten sein können. Hier trennt sich dann die Spreu des Abenteuerdesigns vom Weizen: Hat man im Nachhinein den Eindruck, daß sich die Assassinen bei den Todeskommandos zu sehr zurückgehalten haben, dann kommt man ganz schnell zu dem Schluß daß die einfach nicht gewinnen wollten. Was höchstwahrscheinlich nicht deren Motivation war.
Ja schön, die Gruppe weiß, daß sie sondiert wurde, aber wo ist das Problem dabei? Sie hat weder hinreichende Fortschritte gemacht noch hält sie diese Erkenntnis zwingend länger am Leben.
Ja und? Vielleicht bin ich eine badass Gilde und kann mir das erlauben, weil ich nunmal 4 Männeken habe, die offensichtlich ein Mitglied befragen und auch noch so blöd sind, sich von der an einen bestimmten Ort locken zu lassen.
Wenn die Gilde so badass ist, dann haben die SC eh keine Chance. Da geht es dann nicht darum, ob die SC krepieren, sondern wie.
Ja genau. Die SCs wollten sich mit der Gilde anlegen, nciht umgekehrt, also müssen sie mit den Konsequenzen leben. Genau das, was du ja u. A. forderst, wenn du Glaubwürdigkeit verlangst, aber ich denke eben nicht, daß Glaubwürdigkeit von dir für jeden gelten muß, von daher muß Sol es anhand seiner Spieler beurteilen.
Warum also nicht ein wenig mit denen spielen?
Das ist eine typische SL-Rechtfertigung für unvernünftiges NSC-Vorgehen damit "zufällig" genau richtig herausfordernde Begegnungen dabei entstehen. Es mag zu bestimmten BBEG-Persönlichkeiten passen aber gerade von einer Assassinegilde erwarte ich hochprofessionelles Vorgehen. SOnst kommen die - ungeachtet all ihrer Kompetenz - eher als durchgeknallter Killerkult 'rüber.
Nö. Gar nicht, wenn die Gilde sich das leisten kann, wieso nicht? Das liegt nicht an uns, zu beurteilen, weil die Gilde nicht weiter beschrieben wurde, nur als Assassinengilde, und jeder argumentiert aus seiner Sicht eines solchen.
Von daher kann ich den Schurken jede Motivation verpassen, die ich möchte.
Klar kannst Du das. Aber Du kannst nicht erwarten, daß Dein Schurke mit jeder beliebigen Motivation auch als glaubwürdig empfunden wird.
Vielleicht ist mir das ja egal, vielleicht war das ein Einzelgänger, der sich überschätzte... für meinen Teil kann ich zig Dinge anbringen, wieso jemand handelt, wie er es tut, ich darf mich nur nicht hinstellen und rumheulen, daß der Typie die Gruppe nicht gefordert hätte.
Deine Überlegung wandelt völlig abseits von ingame-Ebene, sie ist reines Metagaming.
Was davon beruht denn bitte auf nicht in-game beobachtbaren Begebenheiten?
Daß der Hinterhalt tödlich sein soll, daß er ein Präventivschlag sein soll, die Handlungsweise der Gilde, die nicht mit einem Wort beschrieben wurde, außer die Erwähnung einer Prestigeklasse als Vorsilbe zu ''-gilde''.
Wer sagt denn, wie groß die Gilde ist? Dafür gibt es absolut keine festgeschriebene Größe.
Der GMV sagt, daß Assassinengilden "klein" sein müssen. Klein ist relativ, aber es ist eine hochillegale und hochspezialisierte Angelegenheit, die von hochprofessionellen und erfahrenen Personen durchgeführt wird. Die sollte es nicht wie Sand am Meer geben und sie sollten auch nicht einfach bei dramaturgischem Bedarf aus dem Nichts respawnen.
Falsch meiner Meinung nach, die Gilde ist u. U. riesig, kann sogar die ganze Stadt einnehmen, was du meinst, ist sicher der Anteil an ''echten'' Assassinen.
Für mich ist eine kompetente Gilde diejenige, die in allen wichtigen Bereichen jemanden sitzen hat, vom Cleric im meistbesuchten Tempel bishin zum Wizard im ansässigen arkanen Komitee, die Stadtgarde bishin zum Willie Wunderlich und seinem Schneiderlädchen. Das nenne ich nicht klein. Wenn jeder noch seine eigenen Quellen und Kontakte hat, noch weniger. Und sowieso hat eine Gilde kein Hauptsitz, sondern maximal einen frequentierten Treffpunkt, sofern ich caster habe, brauche sogar gar nix, nur genügend Sendings für die Fadenzieher.
Das Risiko hingegen ist immer da, auch beim Präventivschlag.
Ein Risiko gibt es immer. Aber gerade Assassinen leben davon, das Risiko zu minimieren.
Dann sollten meiner Meinung erst sondieren, bevor sie in Gefahr laufen, Ressourcen zu verschwenden.
Sehe ich absolut nicht so. Jeder Aufschluß ist nützlich. Es können schließlich von Stufe 1 Commoner bis epic heroes alles sein, was die Fähigkeiten betrifft. Und da ich eine sich etablierte Gilde habe, kann ich davon ausgehen, daß ich am längeren Hebel sitze.
Du mußt aber den Erkenntnisgewinn gegen den temporären Vorteil der völlig naiven Gegner abwägen. Ein Sondierungskommando ist in diesem Fall nicht sonnvoll; eher würde ich auf die erstbeste Gelegenheit zum Hinterhalt verzichten - denn gerade naive Gegner bieten mir sicherlich noch genug dazu - und stattdessen versuchen, die entsprechenden Informationen auf anderem Wege zu beschaffen. Denn dann habe ich drei Vorteile: den Hinterhalt, das Wissen und die Naivität.
Auch eine Möglichkeit, aber für mich eben nur eine unter vielen, mit denen ich als Spieler wunderbar klarommen könnte, ohne den DM auszubuen, weil er inkonsistente NSCs nutzt.
Die Assassinen genauso, womit wir wieder bei der Sondierung wären.
Aber warum nicht veruschen, die Informationen zu erlangen ohne die Gegenseite vorzuwarnen? Das erfordert natürlich besonders viel Geduld und Heimtücke, aber gerade das sind doch die Eigenschaften, die Assassinen ohnehin haben sollten.
Das schließe ich nicht aus, wäre vielleicht besser aber diese Situation liegt hier nunmal nicht vor. Du sagst, Präventivschlag, ich sage weiterhin, Sondierungskampf wäre ebenfalls okay. Natürlich sollten zwischen Finale nicht 3 Wochen liegen aber gut, das muß Sol oder wer DM ist dann eben selbst wissen.
Wie *sich Mühe geben* nebenbei aussieht, hängt alleine vom Wissen und Nachdenken über die ganzen zur Verfügung stehenden Materialien ab und hat keinen gemeinsamen Nenner.
Richtig; aber bedenke, daß die SC nach Abschluß des Szenarios vermutlich einen ganz guten Überblick darüber haben, über welche Ressourcen die Gilde verfügt(e). Daran kann man schon erkennen ob die Assassinen wirklich ernsthaft Gegenwehr geleistet haben oder nicht.
Ich sehe damit immernoch kein Problem. Sie wissen nicht, was sie erwarten müssen.
Doch, gerade das kotzt die Spieler mehr an als alles andere.
Klar; aber wirklich überraschend ist das nur einmal im Spielerleben. Danach gehört das zu den vielen Gemeinheiten, mit denen ein Wizard so rechnet wenn er in den "Paranoia-Modus" geht. Anstelle der Assassinen würde ich diese Karte also ausspielen bevor die Gegenseite entsprechend alarmiert ist.
Bis bald;
Darastin
Es soll nicht überraschen, das ist mit dem Hinterhalt so oder so schon vorbei, es soll Leiden erzeugen und/oder eine Warnung sein. Bedenke, Grad 5 (oder 6 sogar). Wenn die Gruppe weitermacht, wird es unschön.