Autor Thema: Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL  (Gelesen 9693 mal)

Beschreibung: 1 Spielleiter, 6 Spieler, (fast) 0 Erfahrung

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Hautlappen

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #60 am: 18. Oktober 2010, 18:31:25 »
Die Spielmechanik unterstützt es recht gut.
Kämpfe sind (zumindest vergleichsweise) einfach abzuhandeln.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Lhor

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #61 am: 18. Oktober 2010, 19:11:36 »
Die Spielmechanik unterstützt es recht gut.
Kämpfe sind (zumindest vergleichsweise) einfach abzuhandeln.
Ein mechnisch gut gemachter Kampf ist nicht gleich Hack n Slay.
Das XP System von DnD (jede Edition) ist z.B. ein Hack n Slay Element. Aber leicht zu ignorieren/modifizieren.
Ich weiß nichtmal wie das genau funktioniert und spiele DnD/Pathfinder seit Jahren.

Außerdem unterstützt die Spielmechanik imho auch Skills sehr gut. Ich mag das Skillsystem von DnD 3rd. Und das ist kein pures Hack n Slay Element.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Wormys_Queue

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #62 am: 18. Oktober 2010, 22:28:49 »
"The secret we should never let the gamemasters know is that they don't need any rules." - Gary Gygax

Gary mochte die 3E sowieso nicht und konnte sich mit den vielen Regeln nie so recht anfreunden:


Zitat von: Monte Cook auf seiner Seite duneonaday.com
It's worth mentioning here, I suppose, in case you didn't know, that I was one of the co-designers of the rules being used here at dungeonaday.com. It's worth mentioning because of what I'm about to tell you.

The rules don't matter.

 :twisted:
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

hewimeddel

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #63 am: 19. Oktober 2010, 08:04:49 »
Zitat von: Monte Cook auf seiner Seite duneonaday.com
It's worth mentioning here, I suppose, in case you didn't know, that I was one of the co-designers of the rules being used here at dungeonaday.com. It's worth mentioning because of what I'm about to tell you.

The rules don't matter.

Ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang er das geschrieben hat, aber ich sehe es auch so, dass man in der Spielvorbereitung auch mal 5 gerade lassen kann, wenn man weiß was man tut und welche Auswirkungen das hat.

Bei Monte Cook gehe ich davon aus, dass er das ziemlich gut weiß, bei den "blutigen Anfängern", um die es in diesem Thread geht, gehe ich vom Gegenteil aus.

Selbst für Blutige Anfänger ist es aber meistens spieltechnisch vollkommen egal, ob z.B. das epische Plot-Device regelkonform ist oder ob der Gott wirklich die Macht hat, die ihm zugestanden wird - die Spieler kommen sowieso nie in den Stufenbereich, wo sie darauf Einfluss nehmen könnten oder wo das für sie Auswirkungen hat, oder wo sie selbst diese Effekte hervorrufen wollen.
(Wenn die Blutige Anfängergruppe aber im Epischen Bereich spielt, dann sollte sie sich auch an die entsprechenden Regeln halten.)

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Wormys_Queue

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #64 am: 19. Oktober 2010, 09:49:17 »
Montes Zitat leitet einen Blogeintrag über sein Verhältnis zu den Regeln ein.

Persönlich glaube ich, dass Monte und Gary (und diverse andere Designer, die in ihren Beiträgen in dieselbe Kerbe hauen), da einer durchaus weisen Einsicht folgen, nämlich der, dass die Regeln schlussendlich nicht der zentrale Teil des Rollenspiels sind, sondern nur eine Hilfe, um die eigenen rollenspielerischen Vorlieben umsetzen zu können. Und in diesem Sinne alles andere als sakrosankt sind.

In diesem Sinne ist es durchaus sinnvoll, auch blutige Anfänger darauf hinzuweisen, dass die Systemregeln nicht als "DAS GESETZ" misszuverstehen sind, sondern als Vorschlag. Desungeachtet ist es natürlich sinnvoll, die Regeln zu verstehen zu versuchen, bevor man daran zu modifizieren beginnt.

Wenn ich ehrlich bin, würde ich im Gedanken daran, wie wir damals die 3E erlernt haben, einfach dazu raten, sich die gebastelten Charakter zu schnappen und sich gar keinen Kopf drum zu machen, wie regelkonform das Spiel im Moment ist. Das notwendige Wissen kann man sich auch nach und nach aneignen.

Im Rückblick finde ich es unheimlich amüsant, mit was für teilweisen krasse Regelverstößen wir gespielt haben. Komischerweise hat es uns kein bischen weniger Spass gemacht als zehn Jahre später mit entsprechend umfangreicherem Regelwissen.

Ergo: Rules don't matter! ;)
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Curundil

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #65 am: 19. Oktober 2010, 10:02:33 »
In stillem Einvernehmen mit einigen Vorpostern stelle ich erschüttert, aber auch beruhigt fest, daß meine Spielweise wohl auch ein ketzerischer Mischmasch aus "Dungeons and Dragons" und "Helden und Hartwürste" ist. Skandal.
Viel erschütternder: Auch als wir angefangen haben, zu spielen (um 1990 Rollenspiele, zehn Jahre später dann D&D), lief das auch schon so.
Und noch entsetzlicher: In meiner aktuellen Gruppe, die inzwischen schon seit Jahren spielt, gibt es Leute, die immer noch nicht (a) das Spielerhandbuch durch- oder auch bloß angelesen haben, (b) ihren Charakterbogen entschlüsseln oderrichtig herum halten können oder (c) wissen, wieviele Aktionen man in einer Runde machen kann, und welche das wohl sein können.
Irgendwie klappt's aber dennoch hervorragend, und in 99% der Fälle läuft es brav nach RAW, auch wenn sich dessen höchstens zwei Leute am Tisch bewußt sind.
« Letzte Änderung: 19. Oktober 2010, 10:04:27 von Curundil »
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Drumlin

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #66 am: 19. Oktober 2010, 10:15:47 »
In stillem Einvernehmen mit einigen Vorpostern stelle ich erschüttert, aber auch beruhigt fest, daß meine Spielweise wohl auch ein ketzerischer Mischmasch aus "Dungeons and Dragons" und "Helden und Hartwürste" ist. Skandal.
Viel erschütternder: Auch als wir angefangen haben, zu spielen (um 1990 Rollenspiele, zehn Jahre später dann D&D), lief das auch schon so.
Und noch entsetzlicher: In meiner aktuellen Gruppe, die inzwischen schon seit Jahren spielt, gibt es Leute, die immer noch nicht (a) das Spielerhandbuch durch- oder auch bloß angelesen haben, (b) ihren Charakterbogen entschlüsseln oderrichtig herum halten können oder (c) wissen, wieviele Aktionen man in einer Runde machen kann, und welche das wohl sein können.
Irgendwie klappt's aber dennoch hervorragend, und in 99% der Fälle läuft es brav nach RAW, auch wenn sich dessen höchstens zwei Leute am Tisch bewußt sind.

Boa, danke. Und ich dachte schon, nur meine Gruppe wäre so drauf. Ich hab schon mit diversen Mitteln versucht, sie zu bilden, aber das hat nicht so wirklich funktioniert.
"Bluten ist eine freie Aktion."

hewimeddel

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #67 am: 19. Oktober 2010, 10:29:30 »
Und ich dachte schon, nur meine Gruppe wäre so drauf.

Welche nicht?
:seufz:

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Aqualung

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #68 am: 19. Oktober 2010, 11:06:01 »
Im Rückblick finde ich es unheimlich amüsant, mit was für teilweisen krasse Regelverstößen wir gespielt haben.
Versuch macht klug :-D

Aber ich finde es eine schlechte Herangehensweise, wenn man Anfängern sagt, dass man die Regeln getrost vergessen kann und man eh alles machen kann wie man will. So ist es zwar, doch denke ich, dass es besser ist, wenn man sich langsam daran tastet, um so besser abschätzen zu können, wann man Fünfe auch mal gerade lassen kann oder sollte.

Tempus Fugit

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #69 am: 19. Oktober 2010, 11:14:39 »
Ja, da hast du Recht.
Einem Anfänger zu sagen, dass man die Regeln gar nicht braucht ist irgendwie ziemlich am Thema vorbei. Mein Aussage habe ich bereits hier des öfteren gegeben: Wenn man ganz genau weiß, was man da tut, dann kann man das machen. Einem Anfänger würde ich jedoch niemals zu soetwas raten.
Übermensch, weil Rollenspieler

Aqualung

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #70 am: 19. Oktober 2010, 11:33:58 »
Kämpfe sind (zumindest vergleichsweise) einfach abzuhandeln.
Bisschen off-topic, aber: warum soll das denn bitte schon Hack 'n' Slay unterstützen?!?

Tie_Key

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #71 am: 19. Oktober 2010, 14:38:37 »
Boa, danke. Und ich dachte schon, nur meine Gruppe wäre so drauf. Ich hab schon mit diversen Mitteln versucht, sie zu bilden, aber das hat nicht so wirklich funktioniert.

+1. Funktioniert dennoch - aber nur weil irgendwer sich letztlich doch mit den Regeln auseinander setzt.
Proud Member of the PL

Wormys_Queue

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #72 am: 19. Oktober 2010, 14:52:57 »
Einem Anfänger zu sagen, dass man die Regeln gar nicht braucht ist irgendwie ziemlich am Thema vorbei.

Sagte ich ja auch nicht. Ich sagte: nach der Charaktererschaffung. und alleine für die muss man sich ja schon mit einigen Regeln auseinandersetzen. Nur reichts für den Spieler des Kämpfers zunächst mal, wenn er weiss, wie er einen Basisangriff durchführt und wie er seinen Schaden auswürfelt. der muss ganz bestimmt noch nicht die ganzen Sonderregeln kennen. Und wenn die Gruppe einen Ringkampf zunächst mal einfach über vergleichende Stärkeproben abhandelt und sich erst später mit den dafür vorgesehenen Spezialregeln beschäftigt, ist das überhaupt nicht schlimm.

Genauso muss der Magier der ersten Stufe zunächst auch mal nur wissen, wie seine aktuell nutzbaren Zauber funktionieren. Und bei komplizierteren Zaubern wie detect magic muss er auch nicht alle Minutiae kennen, bevor er anfangen kann.

Analog muss der SL eben auch nicht die Grundregeln auswendig gelernt haben, bevor er mit der Spielleitung beginnen kann. idealerweise sollte er natürlich keine Scheu davor haben, sich mit den Regeln auseinanderzusetzen, aber (um ein beliebiges beispiel zu nennen), solange in seiner Gruppe niemand einen Druiden spielt und solange er keinen leitet, muss er auch nicht wissen, wie Druiden funktionieren, kann sich das also getrost für später aufheben.

Kurz: Je schneller man die Spieler zum spielen bekommt, um so besser. Wenn man dafür auf Regelakurattesse verzichtet, ist das ein kleiner Preis, der durch den Mehrwert des schnelleren Spielspass mehr als aufgewogen wird. Weiteres Wissen eignet man sich inkrementell an, eben dann, wenn es gerade relevant ist (oder wenn man es per Zufall im Regelbuch findet).

mach ich letztlich heute noch so. Es gibt bestimmt diverse Prestigeklassen, die ich mir noch kein einziges Mal (über die Illustration hinaus^^) angeschaut habe. Sollte irgendwann mal ein Spieler kommen, der diese zu spielen wünscht, kann ich das immer noch machen. Schnell noch mit Google potentielle Balanceprobleme abgecheckt, sofern mir was unkoscher vorkommt, das reicht völlig aus. Auf die Idee, mich damit aus eigenem Antrieb zu beschäftigen käme ich aber nur, wenn ich irgendeine Idee für deren Verwendung hätte.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Wasum

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Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #73 am: 19. Oktober 2010, 15:11:39 »
Ich denke auch, es ist wichtig, dass die Regeln wenigstens einem bekannt sind. Rollenspiel geht auch ohne, ich kann sagen, ich schlage den Basilisken und der DM schildert meinen Treffer. Allerdings geht es hier um D&D. D&D ist eben ein Rollenspiel, das eine, nennen wir es Herausforderung, mit sich bringt. Die Regeln dienen einer realistischeren (Komparativ) Abhandlung des Szenarios. Sie sind auf einander abgestimmt und ermöglichen den Spielern unabhängig Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht an Potential, dass der DM "verwaltet" und auslotet. Viel mehr noch entsteht dadurch ein Gefühl der Genugtuung, welches reines, regelfreies Rollenspiel nicht mit sich bringt. Nach Regeln mit selbst geschaffenen Charakteren den Drachen zu vernichten ist etwas vollkommen anderes, als selbiges in "reinem" Rollenspiel. Und genau darauf ist D&D ausgelegt.
Wenn man diese Regeln durchdrungen hat, ist es durchaus denkbar, mit eigener Erfahrung zu modifizieren, ohne dieses Konzept aus den Fugen geraten zu lassen, als Anfänger führt es allerdings oft zu Frust am Spieltisch (rein persönliche Erfahrung!), denn wer D&D spielt hat eben meist das Bedürfnis, unabhängigen Einfluss zu nehmen und dafür belohnt zu werden. (Sicher gilt das nicht für Fans des reinen Rollenspiels).

Viel wichtige halte ich den Rat, die eigene Gruppe zu organisieren (Nahkämpfer, Schurkenverschnitt, Divine- und Arcane-Spellcaster + was eben noch so mitspielen mag.)
Wenn es jetzt noch gelingt, Rollenspiel (Hintergrund, Verhalten, etc), Zahlen (Attribute, Klassen, Skills, etc) und angebrachte Herausforderungen durch den SL (ob jetzt Kämpfe, Skill-checks oder ein wenig Nachdenken und Rollenspiel) in der Gruppe unter einen Hut zu bringen, dann holt man, (davon gehe ich aus, sicher sieht das der eine oder andere anders) aus dem System genau das raus, was es bietet.

Und, ja, ich bin mir auch bewusst, dass man D&D spaßig ohne Regelkonformität spielen kann, aber das kann man ebensogut mit fast jedem anderen System (oder gar vollkommen ohne)


LG Wasum!=)

DU#1229

  • Gast
Blutige-Anfänger-Gruppe: Tipps für den SL
« Antwort #74 am: 19. Oktober 2010, 15:16:25 »
Und ich dachte schon, nur meine Gruppe wäre so drauf.

Welche nicht?
:seufz:

tschau
hewi

Selbst schuld ;)

Ein kleines Bisschen zumindest, schätze ich. Ich kenne die Sorte Spieler, die sich gern jedesmal alles erklären lässt... weil man es ihnen erklärt. Ich bin dann mal dazu über gegangen, dass der besagte Spieler seine Aktionen, die er eigentlich kann, auch (zumindest halbwegs) kennen muss. Sonst konnte er die Handlung schlicht nicht ausführen. Hat Wunder gewirkt ;D