• Drucken

Autor Thema: Das war's dann wohl mit der 4E  (Gelesen 43127 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #315 am: 01. Mai 2011, 14:31:02 »
Ohne dir widersprechen zu wollen ob D&D nun Gewinne abwirft oder nicht oder was auch immer...
Ich finde es interessant, was einige hier scheinbar als feste Grundannahme festlegen, nämlich das D&D kommerziell nicht erfolgreich ist bzw. sein kann. Das halte ich ehrlich gesagt für eine ziemlich abwegige Vermutung, da eigentlich viele Indizien für das genaue Gegenteil sprechen, wobei es natürlich darauf ankommt, was man mit "kommerziell" erfolgreich meint.
Ich habe zumindest den Eindruck dass es auf dem deutsch(sprachig)en Markt etwas unterrepräsentiert ist :-p
Zitat
1. Die 4E verkaufte sich beim Editionsstart (die ersten beiden Jahre) ausgesprochen gut (ob besser als die 3E oder nicht sei mal dahingestellt). Ich denke man kann davon ausgehen, dass sich die 4E zumindest anfangs bestens rentiert hat, denn so sonst wäre sie schon längst eingestellt.
Letzteres glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es ist eine gute Idee die Marke D&D am Laufen und am Leben zu halten selbst wenn die Rechnung +/- 0 ist.
Siehe auch:
Zitat
Hinzu kommt ja, dass die Marke D&D auch für andere Zwecke verwendet wird (Brettspiele, Computerspiele usw.) und somit über diese Wege Gewinne einfährt.
Diese Marke hat halt einen Eigenwert, also...

Aber wie gesagt, ob D&D nun konkret Gewinne abwirft oder nicht kann und will ich überhaupt nicht beurteilen und ist mir irgendwie auch einerlei.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Zechi

  • Globaler Moderator
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #316 am: 01. Mai 2011, 15:08:53 »
Letzteres glaube ich ehrlich gesagt nicht.

Und woran machst du diesen "Glauben" fest? Meines Erachtens gibt es für eine solche Vermutung keinerlei Grundlage. Dafür gibt es zahlreiche Indizien dafür, dass die 4E zu Anfang gut lief:

1. Der erste Print Run der Grundregelwerke war vor Veröffentlichung bereits komplett ausverkauft.

2. Die jeweiligen Print-Runs waren laut Aussagen von WotC-Mitarbeitern höher als zur 3E.

3. Diverse 4E Bücher schafften es in diverse Best-Seller Listen, teilweise sind sie sogar höher eingestiegen als die 3E Bücher (z.B. das 4E PHB).

4. Die Kosten für die Produktion eines 4E Buchs/Produktes wurden offenbar gesenkt, da die Papierqualität schlechter und die Zahl der Wörter pro Seite geringer sind. Teilweise wurden aber die Preise erhöht. Das deutet daraufhin, dass pro verkauften Produkt ein höherer Gewinn eingefahren wurde.

5. Laut einer Klagschrift von WotC gibt es derzeit 6 Millionen D&D Spieler weltweit, was eine vergleichbare Zahl an Spielern in den goldenen 80er Jahren ist (Gary Gygax schätzte in der Hochzeit 4 Millionen in den USA und 8 Millionen weltweit).

Natürlich sind das allenfalls Indizien und keine harten Fakten, aber für deinen "Glauben" gibt es meines Wissens überhaupt keine Basis. Man kann sicherlich ebenfalls nicht beurteilen, ob die 4E nun besser gelaufen ist, als die 3E oder nicht, aber dass D&D ein Verlustgeschäft für WotC ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2011, 15:12:41 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

TheRaven

  • Mitglied
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #317 am: 01. Mai 2011, 15:34:35 »
@Zechi
Natürlich wirft es Gewinne ab, sonst gäbe es das Produkt nicht mehr. Wir beide wissen aber, dass in der Wirtschaft Erfolg und Gewinn zweierlei ist.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #318 am: 01. Mai 2011, 15:34:58 »
Letzteres glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Und woran machst du diesen "Glauben" fest? Meines Erachtens gibt es für eine solche Vermutung keinerlei Grundlage. Dafür gibt es zahlreiche Indizien dafür, dass die 4E zu Anfang gut lief:
Nur ein Missverständnis mein Bester :) Ich meinte nur den Halbsatz, dass es eingestellt sein würde. Das glaube ich - aus den oben genannten Gründen - nicht.
Zum Rest bilde ich mir gerade kein Urteil, dazu mangelt es mir an Interesse :)
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Balrog_Master

  • Mitglied
  • and the heavens shall tremble
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #319 am: 01. Mai 2011, 19:02:04 »
wobei es natürlich darauf ankommt, was man mit "kommerziell" erfolgreich meint.

In diesem Kontext war D&D als Synonym für Rollenspiele im Allgemeinen gedacht. Ich würde Rollenspiele als kommerziellen Erfolg sehen, wenn deren Umsatzanteil am ich nenne es jetzt mal "InHome-Gaming-Markt" ähnlich groß wäre, wie z.B. der Umsatzanteil von Belletristik-Büchern am gesamten Büchermarkt oder der Umsatzanteil von PC-Spielen am gesamten Softwaremarkt oder einfacher gesagt, wenn 1 von 10 meiner Facebook-Kontakten Rollenspiel betreiben würde und nicht 1 von 100.
Ich war böse. Eine Succubus soll mich bestrafen!

Archoangel

  • Mitglied
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #320 am: 01. Mai 2011, 19:15:13 »
Zumindest wissen wir, dass z.B. die Computerspielrechte an D&D schon seit langer Zeit verkauft sind und damit nicht zu einem wirtschaftlichen Erfolg beitragen können; weshalb wohl auch verstärkt Brettspiele produziert werden (was ja an und für sich nichts schlechtes ist). Ferner wissen wir, dass der US-Umsatz der Freizeitbranche Rollenspiel seit 2005 jedes Jahr rückläufig ist, also der Gesammtgewinn der Rollenspiele von einem schrumpfenden Markt geprägt ist (was eigentlich auch nicht verwunderlich ist).

Ob D&D für Hasbro erfolgreich ist, oder eher nicht, bleibt zweifelhaft; aber man hat ja auch einst die Kartenspielrechte für HP eingezogen, weil 100K $ Jahrsgewinn einfach als zu unbedeutend wahrgenommen wurde. Sprich: das Kartenspiel war zwar erfolgreich, aber eber wirtschaftlich nicht von Interesse. In welchem Bereich D&D also erfolgreich ist und ob (und warum, oder warum nicht) es weiterhin produziert wird, entzieht sich unserer Beurteilungsfähigkeit und unserem Wissensstand.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Zechi

  • Globaler Moderator
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #321 am: 01. Mai 2011, 22:15:00 »
Zumindest wissen wir, dass z.B. die Computerspielrechte an D&D schon seit langer Zeit verkauft sind und damit nicht zu einem wirtschaftlichen Erfolg beitragen können; weshalb wohl auch verstärkt Brettspiele produziert werden (was ja an und für sich nichts schlechtes ist).


Üblicherweise verdient der Markeninhaber an den Verkäufen der von ihm lizenzierten Produkte mit. Sprich mit jedem verkauften Computerspiel wird WotC/Hasbro vermutlich mitverdienen. Das Problem dürfte eher sein, dass die D&D Lizenz längere Zeit für Computerspiele ungenutzt blieb.

Zitat
Ferner wissen wir, dass der US-Umsatz der Freizeitbranche Rollenspiel seit 2005 jedes Jahr rückläufig ist, also der Gesammtgewinn der Rollenspiele von einem schrumpfenden Markt geprägt ist (was eigentlich auch nicht verwunderlich ist).

Das genaue Gegenteil ist laut ICv2 der Fall. Siehe den letzten Jahresbericht von ICv2:

Zitat
Sales in the hobby game channel grew around 10% in 2010 despite a continued weak economy, according to the 2010 market report in Internal Correspondence #74. The increase was the result of growth in every game category in 2010.

Im Übrigen solltest du nicht Umsatz und Gewinn durcheinander werfen. Niedrigere Umsätze schließen nicht zwingend einen höheren Gewinn aus (umgekehrt natürlich genauso). Über die Gewinne, die letztlich beim Unternehmen bleiben, weiß niemand etwas.

Zitat
Ob D&D für Hasbro erfolgreich ist, oder eher nicht, bleibt zweifelhaft; aber man hat ja auch einst die Kartenspielrechte für HP eingezogen, weil 100K $ Jahrsgewinn einfach als zu unbedeutend wahrgenommen wurde. Sprich: das Kartenspiel war zwar erfolgreich, aber eber wirtschaftlich nicht von Interesse. In welchem Bereich D&D also erfolgreich ist und ob (und warum, oder warum nicht) es weiterhin produziert wird, entzieht sich unserer Beurteilungsfähigkeit und unserem Wissensstand.

Damit hast du sicherlich Recht. Niemand kann sagen, ob D&D die Erwartungen vom WotC Management erfüllt (Hasbro dürfte nur die Gesamtzahl interessieren und mischen sich ja nicht in das direkte Geschäft von WotC ein).
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Zechi

  • Globaler Moderator
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #322 am: 01. Mai 2011, 22:17:00 »
wobei es natürlich darauf ankommt, was man mit "kommerziell" erfolgreich meint.

In diesem Kontext war D&D als Synonym für Rollenspiele im Allgemeinen gedacht. Ich würde Rollenspiele als kommerziellen Erfolg sehen, wenn deren Umsatzanteil am ich nenne es jetzt mal "InHome-Gaming-Markt" ähnlich groß wäre, wie z.B. der Umsatzanteil von Belletristik-Büchern am gesamten Büchermarkt oder der Umsatzanteil von PC-Spielen am gesamten Softwaremarkt oder einfacher gesagt, wenn 1 von 10 meiner Facebook-Kontakten Rollenspiel betreiben würde und nicht 1 von 100.

Schön, das ist deine private Definition von "kommerziellen Erfolg", welche du leider nicht prüfen kannst, da Umsatzanteile im "InHome-Gaming-Markt" nicht bekannt sind.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2011, 22:47:12 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #323 am: 01. Mai 2011, 23:20:13 »
Alle meine Facebook-Kontakte spielen P&P-Rollenspiele
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Ferrus Animus

  • Mitglied
Das war's dann wohl mit der 4E
« Antwort #324 am: 02. Mai 2011, 01:42:19 »
Üblicherweise verdient der Markeninhaber an den Verkäufen der von ihm lizenzierten Produkte mit. Sprich mit jedem verkauften Computerspiel wird WotC/Hasbro vermutlich mitverdienen. Das Problem dürfte eher sein, dass die D&D Lizenz längere Zeit für Computerspiele ungenutzt blieb.

Das muss nicht so sein. Und da die Lizenz als Teil des TSR-Ausverkaufs abgegeben wurde, bevor WotC was damit zu tun hatte, kann man davon ausgehen, dass die Lizenz für WotC nicht besonders vorteilhaft ist. Das lange brachliegen der Lizenz, und der Versuch von WotC sie per Klage zurückzubekommen sind weitere Indizien.

WotC würde wohl gerne auf dem digitalen Markt agieren, kann aber nicht. Möglicherweise war das auch der Grund für das Beenden von tiny Adventures.

  • Drucken