Aber im Allgemeinen ist der Taschenrechner in der Grundschule bereits die komplette Lösung, was wird denn dann gelehrt? Wie man Tasten drückt? Oder lernen sie umgekehrte polnische Notation? ![grinsend :D](https://forum.dnd-gate.de/Smileys/gatecustom2008/grin.gif)
Das glaubst du auch nur solange, bis es dann eine Schülerin schafft, mit Hilfe des Taschenrechners aus einer negativen Zahl die Wurzel zu ziehen. Also nicht mal das schaffen sie.
Wirklich schlimm finde ich allerdings,dass das gar nicht reine Lehrerentscheidung zu sein scheint. Die bei uns gängigen Schulbücher haben sich jedenfalls immer mehr zu reinen Aufgabensammlungen entwickelt. Früher konnte man sich mit den Büchern den Stoff noch selbst beibringen, das dürfte inzwischen mit den in unserer Region benutzten Büchern fast nicht mehr möglich sein. Weils gar nicht mehr erklärt wird.
Und da die Bücher ja eh nicht mehr zur Stoffvermittlung dienen, muss man anscheinend auch nicht mehr lektorieren/korrigieren. Es ist unglaublich, wenn man sich mal überlegt, dass die Autoren teilweise die Lösungen als Hilfe unter die Aufgabenstellung schreiben, und
diese dann nicht mal korrekt sind! Und zwar nicht ausnahmsweise, sondern regelmäßig.
Und ich muss gestehen: Erwischt! Ich greife auch zum Taschenrechner bei Aufgaben, die das kleine 1x1 betreffen. Manchmal habe ich es 'raus bevor ich es eingetippt habe, aber manchmal gilt was du gesagt hat: Rechner an, Hirn aus! Lustig wird's wenn man sich vertippt, dann erwacht man aus der Trance und stellt fest, dass es doch geht.
Problem ist: Wenn man es nie von der Pike auf gelernt hat, gehts eben irgendwann nicht mehr. Und es gerade in der Mathematik immer schwerer wird, die Lücken zu schließen. Das führt dann regelmäßig dazu, dass die Schüler gar nicht mal so sehr am aktuell behandelten Stoff scheitern, sondern daran, dass sie bei einem der notwendigen Rechenschritte einen Fehler einbauen. Da sie nicht schnell genug sind, um noch Zeit für ne Proberechnung zu haben, machen sie eben keine, merken es also auch nicht.
Die versauen sich dann die Arbeit nicht, weil sie keine Ableitungen können, sondern weil sie nicht merken, das der Bruch 2/(2+3) (Die Klammern hab ich hier nur der Verdeutlichung halber hingesetzt), als Dezimalbruch nicht 4,0 , sondern 0,4 ergibt.
Was ich einigen Lehrern da vor allem anlaste: Die ziehen sich darauf zurück, keine Zeit zu haben, diese Lücken zu schließen, sondern ziehen einfach knallhart ihren Stoff durch, wohlwissend, dass die Schüler schon von Anfang an bei dieser Vorgehensweise zum Scheitern verurteilt sind. Und am Schluss sind natürlich die Schüler schuld, der Lehrer hat ja (angeblich) sein Bestes gegeben.