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Autor Thema: Schülerniveau und Traumberuf Lehrer  (Gelesen 23832 mal)

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Paladina

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Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #135 am: 28. Februar 2010, 19:53:00 »
OMG...das wird ja immer schlimmer O.o

Also, der beste Spruch, den ein Lehrer bei uns jemals gebracht hat, war: "So Leute...wir machen jetzt Schluss, dann habt ihr eure Ruhe und ich kann zu Hause endlich Battlefront zocken!"
[Es sei angemerkt: Freitag, letzte Stunde]
Da sieht man...die bösen Killerspiele halten auch die Lehrer vom Unterricht ab ^.^
"If you are to truly understand, then you will need the contrast, not adherence to a single ideal." - Kreia

Darigaaz

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Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #136 am: 28. Februar 2010, 20:03:12 »
Deshalb:
DnD in Deutschland abschaffen und DSA aufzwingen, metrisches System UND echtes Runden. Besser gehts nicht ;).
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #137 am: 28. Februar 2010, 20:07:43 »
Ich sehe schon Wormy, dass du irgendwann einmal noch mal Schuld daran sein könntest, dass D&D-Produkte bald erst ab 18 Jahren erhältlich sind oder am Ende in Deutschland ganz verboten sind ;)

So nach dem Politiker-Motte: "D&D schmälert die mathematischen Fähigkeiten ihrer Kinder! Vorsicht, es ist sehr gefährlich!"
Was ja nicht falsch ist, am Ende lernen die Kids noch dass x*2*2 = x*3 ist.
@WQ: Nein es sind keine D&D-Spieler, unter den 30 hat einer von DSA gehört und einer selbiges gespielt. Der Rest ist ahnungslos.

@Darigaaz: Naja, also das D&D, welches in kennenlernte arbeitet in Maßen wie "2,5cm" und "1,5m" und "Würfelergebnis x 2,5 + weiterer Würfelwurf" (oder so ähnlich ging doch die Ermittlung von Körpergewichten). Nur das Pfund fällt aus der Reihe alles andere erfolgt im metrischen System  :P
Und zumindest die 2,5cm-Nummer nehme ich den Übersetzern ein bisschen übel, da rackert man sich einen ab mit eigenen Battemaps etc. und stellt dann fest dass sie nicht kompatibel ist wenn man sie kombinieren will mit der mitgelieferten -.- Warum stand da nicht 2,54cm oder 1 Zoll oder 25,4mm?  :evil:

Und ich muss gestehen: Erwischt! Ich greife auch zum Taschenrechner bei Aufgaben, die das kleine 1x1 betreffen. Manchmal habe ich es 'raus bevor ich es eingetippt habe, aber manchmal gilt was du gesagt hat: Rechner an, Hirn aus! Lustig wird's wenn man sich vertippt, dann erwacht man aus der Trance und stellt fest, dass es doch geht.
Mein Einstieg war 7. Klasse (13/14 Jahre).

Und dann gewöhnt man sich an wissenschaftliche Taschenrechner und kommt mit den Unzulänglichkeiten der "normalen" nicht mehr zurecht :) (oder das andere Extrem: Schüler die ihren Taschenrechner nicht bedienen können.)

In der Grundschule halte ich es ebenfalls für Unsinn, es sei denn die Anforderungen sind massiv hoch gegangen. Aber als ich zur Grundschule ging erlernte ich vor allem die Grundrechenarten und ein bisschen Term-Umformung in Aufgaben wie:
4 + ? = 10
Aber im Allgemeinen ist der Taschenrechner in der Grundschule bereits die komplette Lösung, was wird denn dann gelehrt? Wie man Tasten drückt? Oder lernen sie umgekehrte polnische Notation?  :D
« Letzte Änderung: 28. Februar 2010, 20:12:46 von Deus Figendi »
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Wormys_Queue

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #138 am: 28. Februar 2010, 21:31:35 »
Aber im Allgemeinen ist der Taschenrechner in der Grundschule bereits die komplette Lösung, was wird denn dann gelehrt? Wie man Tasten drückt? Oder lernen sie umgekehrte polnische Notation?  :D

Das glaubst du auch nur solange, bis es dann eine Schülerin schafft, mit Hilfe des Taschenrechners aus einer negativen Zahl die Wurzel zu ziehen. Also nicht mal das schaffen sie.

Wirklich schlimm finde ich allerdings,dass das gar nicht reine Lehrerentscheidung zu sein scheint. Die bei uns gängigen Schulbücher haben sich jedenfalls immer mehr zu reinen Aufgabensammlungen entwickelt. Früher konnte man sich mit den Büchern den Stoff noch selbst beibringen, das dürfte inzwischen mit den in unserer Region benutzten Büchern fast nicht mehr möglich sein. Weils gar nicht mehr erklärt wird.

Und da die Bücher ja eh nicht mehr zur Stoffvermittlung dienen, muss man anscheinend auch nicht mehr lektorieren/korrigieren. Es ist unglaublich, wenn man sich mal überlegt, dass die Autoren teilweise die Lösungen als Hilfe unter die Aufgabenstellung schreiben, und diese dann nicht mal korrekt sind! Und zwar nicht ausnahmsweise, sondern regelmäßig.

Zitat
Und ich muss gestehen: Erwischt! Ich greife auch zum Taschenrechner bei Aufgaben, die das kleine 1x1 betreffen. Manchmal habe ich es 'raus bevor ich es eingetippt habe, aber manchmal gilt was du gesagt hat: Rechner an, Hirn aus! Lustig wird's wenn man sich vertippt, dann erwacht man aus der Trance und stellt fest, dass es doch geht.

Problem ist:  Wenn man es nie von der Pike auf gelernt hat, gehts eben irgendwann nicht mehr. Und es gerade in der Mathematik immer schwerer wird, die Lücken zu schließen. Das führt dann regelmäßig dazu, dass die Schüler gar nicht mal so sehr am aktuell behandelten Stoff scheitern, sondern daran,  dass sie bei einem der notwendigen Rechenschritte einen Fehler einbauen. Da sie nicht schnell genug sind, um noch Zeit für ne Proberechnung zu haben, machen sie eben keine, merken es also auch nicht.

Die versauen sich dann die Arbeit nicht, weil sie keine Ableitungen können, sondern weil sie nicht merken, das der Bruch 2/(2+3) (Die Klammern hab ich hier nur der Verdeutlichung halber hingesetzt), als Dezimalbruch nicht 4,0 , sondern 0,4 ergibt.

Was ich einigen Lehrern da vor allem anlaste: Die ziehen sich darauf zurück, keine Zeit zu haben, diese Lücken zu schließen, sondern ziehen einfach knallhart ihren Stoff durch, wohlwissend, dass die Schüler schon von Anfang an bei dieser Vorgehensweise zum Scheitern verurteilt sind. Und am Schluss sind natürlich die Schüler schuld, der Lehrer hat ja (angeblich) sein Bestes gegeben.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Matrix

  • Globaler Moderator
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #139 am: 28. Februar 2010, 21:36:42 »

Und da die Bücher ja eh nicht mehr zur Stoffvermittlung dienen, muss man anscheinend auch nicht mehr lektorieren/korrigieren. Es ist unglaublich, wenn man sich mal überlegt, dass die Autoren teilweise die Lösungen als Hilfe unter die Aufgabenstellung schreiben, und diese dann nicht mal korrekt sind! Und zwar nicht ausnahmsweise, sondern regelmäßig.

Das kann ich bestätigen. Für unser Mathebuch gibt es noch ein extra Lösungsbuch (da hatte jemand die €-Zeichen in den Augen) und selbst dort sind sooo viele Lösungen nicht richtig, dass ist schon eine wahre Frechheit. Meine Mathelehrerin hat mir mal ihr Buch gezeigt, da ist alle 2 Seiten irgendwo eine Korrektur.
Gleisarbeiter sind die faulsten Arbeiter der Welt. Immer wenn ich mit dem Zug an denen vorbei fahr, stehen die nur rum!

aki

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #140 am: 28. Februar 2010, 22:12:25 »

Und da die Bücher ja eh nicht mehr zur Stoffvermittlung dienen, muss man anscheinend auch nicht mehr lektorieren/korrigieren. Es ist unglaublich, wenn man sich mal überlegt, dass die Autoren teilweise die Lösungen als Hilfe unter die Aufgabenstellung schreiben, und diese dann nicht mal korrekt sind! Und zwar nicht ausnahmsweise, sondern regelmäßig.

Das kann ich bestätigen. Für unser Mathebuch gibt es noch ein extra Lösungsbuch (da hatte jemand die €-Zeichen in den Augen) und selbst dort sind sooo viele Lösungen nicht richtig, dass ist schon eine wahre Frechheit. Meine Mathelehrerin hat mir mal ihr Buch gezeigt, da ist alle 2 Seiten irgendwo eine Korrektur.

das beste ist, wenn der Lehrer dann noch darauf besteht, das diese Lösungen richtig sind!
Erst nach genauer Erklärung der Schüler(kann schon bis zu ner ganzen Stunde in Anspruch nehmen...) einsieht, das sie falsch ist!

socke

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #141 am: 01. März 2010, 03:21:21 »
Zitat
Was ich einigen Lehrern da vor allem anlaste: Die ziehen sich darauf zurück, keine Zeit zu haben, diese Lücken zu schließen, sondern ziehen einfach knallhart ihren Stoff durch, wohlwissend, dass die Schüler schon von Anfang an bei dieser Vorgehensweise zum Scheitern verurteilt sind. Und am Schluss sind natürlich die Schüler schuld, der Lehrer hat ja (angeblich) sein Bestes gegeben.

Das ist allerdings ein Punkt, wo ich die Lehrer durchaus verstehen kann. Wenn ein Schueler im 11er Mathematik LK nicht dazu in der Lage ist, einen Bruch zu erweitern, kann man nur schwerlich vom Lehrer erwarten, diese Luecke zu schliessen, denn diesem Schueler wird eine kurze 2 Minuten Erklaerung nicht helfen und man moechte ja auch noch anderen Stoff durchnehmen.
Das einzige was der Lehrer in diesem Fall tun sollte, waere dem Schueler vielleicht ein gutes Buch (oder auch einfach eine verneunftige Website) an die Hand zu geben, auf der er das Erweitern lernen kann. Ob er es dann tut sei dahingestellt...
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #142 am: 01. März 2010, 10:35:25 »
Man sollte auf jeden Fall etwas tun, wenn es an solchen Grundlagen fehlt. Wie Du sagtest, nicht unbedingt in der Schulstunde, aber entweder das Buch oder man fragt die Mitschüler, ob ihm das jemand zeigen kann.
Das ist philosophisch noch ungeklärt.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #143 am: 01. März 2010, 11:16:29 »
Wenn ein Schueler im 11er Mathematik LK nicht dazu in der Lage ist, einen Bruch zu erweitern, kann man nur schwerlich vom Lehrer erwarten, diese Luecke zu schliessen, denn diesem Schueler wird eine kurze 2 Minuten Erklaerung nicht helfen und man moechte ja auch noch anderen Stoff durchnehmen.

Ich versteh schon, dass die Lehrer da unter einem gewissen Druck stehen, den Lehrplan zu erfüllen. Das Problem ist halt, dass es zwingend nötig ist, diese Lücken zu schließen, wenn der Schüler eine Chance haben soll, komplexere Stoffe zu verstehen und vor allem auch in Klausursituationen anzuwenden. In anderen Fächern hat man ja eher mal die Möglichkeit, ein ganzes Themenkapitel wieder zu "vergessen", weil es im Rahmen der schulischen Ausbildung keine Rolle mehr spielen wird. In Mathe grenzt dieses Vorgehen an versuchten schulischen Selbstmord.

Leider entdecke ich da immer wieder dasselbe Muster. Die Lehrer, die sich auch in höheren Klassenstufen bereit finden, solche Stoffe nochmal vertiefend zu wiederholen, sind  auch die Lehrer, die es ihren Schülern schon von Anfang an richtig beibringen. Und die Lehrer, die sich später auf eine wie auch immer begründete Verweigerungshaltung zurückziehen, sind gerade die, die es beim ersten Durchgang schon verbockt haben.

Aber natürlich sollte ich einschränkend hinzufügen, dass ich es ja typischerweise mit Schülern zu tun bekomme, die der zweiten Art von Lehrer zum Opfer gefallen ist. Schüler guter Lehrer (im Wortsinne) sind eher selten, und wenn, reicht meistens ein kleiner Schubser meinerseits, und den Rest schaffen sie dann von ganz alleine.
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Wormy's Worlds

Corvus

  • Gast
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #144 am: 01. März 2010, 11:28:57 »
Was genau ist denn deine Aufgabe?

Wormys_Queue

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #145 am: 01. März 2010, 11:54:37 »
Den Schülern dabei zu helfen, ihre schulischen Ziele zu erreichen, wenn man es auf den Kern zurückführt. Fachlich gesehen heisst das, mit den Schülern gemeinsam die entstandenen Lücken zu schließen und den aktuellen Stoff so aufzubereiten, dass diese möglichst nicht durch neue Lücken ersetzt werden. In der Praxis hat das aber oft viel mehr damit zu tun, das abhandengekommene Selbstwertgefühl der Schüler wieder aufzubauen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, das sie mehr können, als sie sich selbst zutrauen. Salopp gesagt: ihnen den Spass am Lernen wieder zurückzugeben.

Letzteres ist nämlich die eigentliche, von allen Beteiligten (Eltern, Politik, Lehrer und was weiss ich noch) mitverschuldete Katastrophe. Nämlich das Kinder mit ihrem ungeheuren Lerndrang, ihrer fast unzügelbaren Freude an neuen Erfahrungen in die Schule hineingesteckt werden und als desinteressierte Loser ohne Selbstbewusstsein wieder rauskommen.
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Wormy's Worlds

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #146 am: 01. März 2010, 11:56:38 »
Wenn ein Schueler im 11er Mathematik LK nicht dazu in der Lage ist, einen Bruch zu erweitern, kann man nur schwerlich vom Lehrer erwarten, diese Luecke zu schliessen, denn diesem Schueler wird eine kurze 2 Minuten Erklaerung nicht helfen und man moechte ja auch noch anderen Stoff durchnehmen.

Ich versteh schon, dass die Lehrer da unter einem gewissen Druck stehen, den Lehrplan zu erfüllen. Das Problem ist halt, dass es zwingend nötig ist, diese Lücken zu schließen, wenn der Schüler eine Chance haben soll, komplexere Stoffe zu verstehen und vor allem auch in Klausursituationen anzuwenden.
Nö, das eigentlich Problem ist, dass dieser Schüler im S1-Mathe-LK nichts, aber auch gar nichts, verloren hat. Wer keinen Bruch erweitern kann, hat noch nicht mal die Bedingungen für den Realschulabschluss erfüllt, geschweige denn für den Besuch der Oberstufe.

Das Problem ist weiterhin, dass ja unbedingt mehr als 50% aller Schüler irgendwie mit Hängen und Würgen Abitur machen müssen. Und wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss der Berg eben zum Prophet gehen, sprich, wenn es nicht genügend Schüler gibt, die die nötigen Vorraussetzungen erfüllen, die Hochschulreife zu erlangen, dann müssen die Anforderungen eben herabgesetzt werden. Damit sinkt das Niveau der Gymnasien und im Mathe LK finden sich Schüler wieder, die nichtmal einen Bruch erweitern können. Schuld sind natürlich die Lehrer, die es versäumt haben, diese Lücke frühzeitig zu schließen.

Und dann kommt das strukturelle Problem, dass die Gesellschaft sich weiterentwickelt und die Anforderungen - sowohl die intellektuellen als auch die an die Schule - gestiegen sind, Schule sich aber im großen und ganzen seit gut 100 Jahren nicht mehr verändert hat - verändern durfte.
Viele Eltern möchten gerne weitgehende Erziehungsaufgaben an die Schule übertragen (besonders das Abstellen von Problemverhalten ihrer Kinder). Schließlich sind das da ja "Profis". Ausbildungsbetriebe möchten mehr und immer speziellere Inhalte bereits an der Schule vermittelt haben. Die Gesellschaft möchte Werte und Normen durch die Schule vermittelt haben. Die Politik will eine ständig steigende Quote an Abiturienten verzeichnen. Dies alles und noch viel mehr sind Aufgaben, die früher andere Institutionen übernommen haben, die heute aber der Schule zugeschoben werden.

Gleichzeitig wird die Schule - wenn sie sich den neuen Anforderungen anpassen will - gnadenlos ausgebremst. Kaum werden wirklich gute Reformen angestrebt, gründet sich sofort die erste Bürgerinitiative und sammelt unterschriften, damit ja alles so bleibt, wie es immer war. Nuja, jeder nach seiner Facon.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Glgnfz

  • Contest 2010
    • Von der Seifenkiste herab...
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #147 am: 01. März 2010, 12:04:45 »
Irgendwie läuft für mich der ganze Thread an der interessanten Frage vorbei!

Lehrer und Schüler jammern von beiden Seiten über Probleme und vor allem unfähige Exemplare auf beiden Seiten der Front, ANSTATT gemeinsam zu überlegen, wie man die Situation für alle befriedigender gestalten könnte.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #148 am: 01. März 2010, 12:15:00 »
Nö, das eigentlich Problem ist, dass dieser Schüler im S1-Mathe-LK nichts, aber auch gar nichts, verloren hat. Wer keinen Bruch erweitern kann, hat noch nicht mal die Bedingungen für den Realschulabschluss erfüllt, geschweige denn für den Besuch der Oberstufe.

Dennoch schaffen es regelmäßig solche Schüler genau dahin. Und die Lehrer, die sich dann in der Oberstufe weigern, den Schülern zu helfen, sind wie gesagt oft dieselben, die es schon in der jeweiligen Klassenstufe nicht geschafft haben, den Stoff zu vermitteln. Das dass nicht alle sind, weiss ich auch. Das man auch trotz aller Bemühungen scheitern kann, weiss ich selber (aus eigener Erfahrung). Deswegen werde ich es trotzdem nicht entschuldigen, wenn ein Lehrer vor dem System kapituliert und es nicht mal mehr versucht.


Zitat
Gleichzeitig wird die Schule - wenn sie sich den neuen Anforderungen anpassen will - gnadenlos ausgebremst. Kaum werden wirklich gute Reformen angestrebt, gründet sich sofort die erste Bürgerinitiative und sammelt unterschriften, damit ja alles so bleibt, wie es immer war. Nuja, jeder nach seiner Facon.

Kein Widerspruch. Ich störe mich ja auch nicht daran, dass Lehrer auf diese Widrigkeiten verweisen.  Ich störe mich daran, wenn Lehrer mit Sätzen wie "Schüler sind eh faul und/oder dumm." jegliche Verantwortung von sich wegschieben und ihre Hände in Unschuld waschen.

Lehrer und Schüler jammern von beiden Seiten über Probleme und vor allem unfähige Exemplare auf beiden Seiten der Front, ANSTATT gemeinsam zu überlegen, wie man die Situation für alle befriedigender gestalten könnte.

Das wär natürlich ein Traum.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

socke

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Schülerniveau und Traumberuf Lehrer
« Antwort #149 am: 01. März 2010, 12:20:50 »
Amuesanterweise ist es ja so, dass die meisten, die es bis in den Mathe LK geschafft haben, irgendwann mal einen Bruch erweitern konnten - ungefaehr 4-5 Tage vor der Klausur und noch 1-2 Tage danach. Das funktioniert auch eine gewisse Zeit lang wunderbar und manche Sachen kann man ruhig vergessen (ich zumindest habe in der Oberstufe nie wieder Strahlensaetze gebraucht), aber manche Sachen raechen sich irgendwann.

Da frage ich mich immer, ob es nicht mittelfristig sinniger waere, Klausuren nicht mehr anzukuendigen...
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

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