So, es wird Zeit für ein kleines Update.
Beim letzten Abend konnten wir viele eurer Tipps gut umsetzen.
Es waren viele Kämpfe, aber wir haben die Runden flott durchexerziert.
Repressalien (Zeitlimit, Stoppuhr etc) musste ich dazu glücklicherweise keine einsetzen, die Spieler sind da von ganz allein darauf erpicht, dass es flotter geht
Daher will ich an der Stelle auf den Spielabend eingehen, um mein Treiben als SL noch zu verbessern
Tipps und konstruktive Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.
Die Burg wurde von der Gruppe vorbildlich gemeistert. In Anbetracht der Tatsache, dass es nur 3 SCs sind und als Support ein NSC (Cleric), finde ich das eine sehr gute Leistung. Die Burg wurde infiltiert und die Gruppe hat die Encounter "rückwärts" angearbeitet, also zuerst die Gegner in der Burg und im Sanctum besiegt und sich dann - nach vorausgegangener Observation - herausgekämpft.
Der Barde hat sich hier sehr gut als Scout erwiesen. Die Spielerin nahm meine Empfehlung bei der Zauberauswahl an und hat sehr oft Silence und Invisibility gewirkt.
Es ist für mich als SL schon deutlich erkennbar, welchen Unterschied das für die jew. Encounter ausmacht. Vorbereitete Taktiken kommen erst gar nicht oder nur rudimentär zum Einsatz.
Es war dennoch ein heftiger Crawl. 7 Kämpfe, die dieses Mal 90% des Abends ausgemacht haben. Ich wollte im Vorfeld einige Encounter wegstreichen, um den Kampf zu reduzieren, aber ich hielt es für glaubwürdig, dass die Befreiung einer Burg mit viel Kampf besetzt sein sollte.
Auffällig war, dass bei der Aneinanderreihung von Kämpfen bei den Spielern und beim SL eine gewisse Ermüdung einsetzt. Man geht manche Kämpfe nicht mehr so konzentriert und voller Elan an wie den ersten oder zweiten Kampf.
Das war m.E. der Nachteil, wenn es soviele Kämpfe sind.
Auch auffällig war, wie stark der Fulltimefighter ist. Okay, wir haben ihn im Vorfeld etwas optimiert (Pious Templar), aber ich war dennoch überrascht, wie stark er sich im Kampf behauptet.
Er ist auf Stufe 10, hat ein STR+2 Item und 2x STR gesteigert (dadurch STR 22) und eine +1-Waffe. An Feats bietet er: Waffenfokus, Waffenspez., Shield Ward, Shieldspez. und Melee Weapon Mastery (Slashing). Dazu noch Power Attack und Leap Attack.
Dadurch kommt er alles in allem auf einen Angriffswert von +20/+15. Der Barde hat da noch nicht sein optimiertes Lied des Mutes angeworfen (gibt nochmals +4/+4 auf Attack und Damage).
Wahrscheinlich ist das alles ganz normal, aber ich habe auch zum ersten Mal mit einem SC zu tun, der Vollblutkämpfer ist (klassische Dose).
Wenn ich mir die kommenden Encounter anschaue, habe ich das Gefühl, dass es für ihn einfacher wird.
Die wichtigen NSCs kommen mit einer AC von 20-26 daher (je nach Buff), was aber ein Witz ist, da der Kämpfer seine 2 Angriffe wohl durchbringen wird (Schaden: 1d8+11 + 2d6 holy + keen). Auch die hit points der NSCs sind in aller Regel schwach besetzt, wenn ich es mit den SCs vergleiche (die würfeln einfach zu gut
).
Was meint ihr?
Ist meine Gruppe noch im grünen Bereich oder haben wir da etwas zu viel optimiert?
Werden die Encounter dann wahre Spaziergänge oder überschätze ich die Wirkung des Kämpfers?
Fairerweise muss ich dazusagen, dass der Magier (und der Kleriker-NPC) im aktuellen Abenteuer in ihren Zauberfähigkeiten stark eingeschränkt sind (je nach Aufenthaltsort heißt das: Evocation und Transmutation sind entweder gar nicht möglich oder haben ein CL-Malus und die restlichen Schulen haben ebenfalls ein CL-Malus). Das wird sich (hoffentlich) mit dem Plotverlauf ändern, aber de facto sind Kleriker und Magier um ihre wichtigsten Zauber beraubt.
Gleich das meine Bedenken für die Schwierigkeit der Kämpfe wieder aus?
Sorge bereitet mir vor allem ein Encounter mit einem CR von 15. Selbst die Autoren meinten, dass das heftig sein wird, selbst wenn sie damit rechnen, dass die SCs zu dem Zeitpunkt Stufe 11 erreicht haben.
Der Encounter beinhaltet einen Zauberer, der Zugriff auf Zauber bis Grad 7 hat.
Der Plot ist so gestaltet, dass es nicht auf Biegen und Brechen zum Kampf aufs letzte Blut kommen muss.
Die Autoren empfehlen eine Bandbreite, beginnend bei "Kampf bis zum Ende" über Disablingspells, die die SCs zur Aufgabe und Flucht zwingen bis hin zu dem Fall, dass der Zauberer verliert und entweder flieht oder verhandelt.
Solche Encounterarten kommen noch 2-3mal im Abenteuer vor und gestalten sich m.E. als sehr knifflig. Ich dachte mir, es wäre am besten, wenn ich mir die Optionen im Hinterkopf behalte und das Geschehen einfach so laufen lasse, wie es kommt.
Vielleicht kommt Diplomatie zum Einsatz? Die Bardin ist da exzellent (Diplomatie um +20 oder so), ich nutze aber auch Rich Burlews Diplomatieregeln.
Später kommt ein ähnlicher Encounter, wo der NSC halt mal krasse Save-or-Dies vorbereitet hat.
Ich bin mir an der Stelle nicht sicher, wie rigide und konsequent ich als SL die NSCs gegen die Spieler einsetzen sollte.
Sollen sie ihr komplettes Arsenal einsetzen und es den Spielern wirklich sauschwer machen? Oder sollte ich die Kämpfe auf anspruchsvollem, aber machbaren Niveau halten?
Wir sind halt im Stufenbereich 10-15, wo schon sehr viel geht.
Meine Frage ist, wieviel davon ich um- bzw einsetzen sollte. Auch der Plothintergrund, die Intelligenz der Gegner und deren Motivation soll glaubwürdig bleiben. Ein fanatischer Kleriker würde da wohl nicht zögern, tödliche Sprüche einzusetzen...
Alles in allem will ich die Encounter schon gut vorbereitet haben. Die Frage ist allerdings, wie weit man da als SL gehen sollte.
Auch das Feingefühl, wie und wann man zwischen Kampf und Diplomatie hin- und herschaltet, ist da wichtig.
Wie sehen eure Erfahrungen aus und was würdet ihr empfehlen?
Trotz des speziellen Abenteuers und der konkreten Gruppe ist die Fallfrage ja sehr universell.