Die Insel der weißen Gorillas
Dieses Abenteuer ist inspiriert durch die gleichnamige Episode aus dem zweiten Teil des Mega-Abenteuers "Black Sails over Freeport". Die Insel der Weißen Gorillas ist ein von dichten Dschungeln bedecktes Eiland bergiger Natur, dass 30 Meilen von Nord nach Süd und 10 Meilen von West nach Ost misst. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, aktive Vulkane gibt es allerdings nicht mehr. Das deutlichste Überbleibsel des Inselursprungs ist ein Kratersee an der Nordspitze der Insel.
Bewohnt wird die Insel von einem primitiven aber vernunftbegabten Stamm von Gorillas mit schneeweißem Fell. Angeführt werden diese Wesen von einer Vampir-Zauberin namens Rakshima, die einst die persönlich Beraterin des Sultans von Alkir Ashar war, dann aber einem mysteriösen Fremden verfiel, der sich später als Vampir entpuppte und sie selbst zu einem eben solchen machte. Als der Sultan dies herausfand, setzte er seine Mameluken auf Rakshima an, doch die mächtige Zauberin metzelte das Killerkommando nieder und schaffte es als blinder Passagier aus Alkir Ashar zu fliehen.
Vor der Küste einer kleinen Insel geriet das Schiff jedoch in einen schrecklichen Sturm und sank innerhalb kurzer Zeit. Rakshima gehörte zu einer kleinen Gruppe von Überlebenden, die es bis an den Strand der Insel schafften. Dort versteckte sie sich vor dem Sonnenlicht in einer kleinen Höhle und entkam auf diese Weise den Weißen Gorillas, die die übrigen Schiffbrüchigen gefangen nahmen.
Wenige Tage später offenbarte sich Rakshima den wilden Gorillas und schlachtete deren Häuptling in einem kurzen und blutigen Gefecht ab. Die übrigen Gorillas waren so eingeschüchtert, dass sie Rakshima zu ihrer neuen Anführerin machten und sie als Prophetin ihres uralten Gottes zu verehren begannen. Sie brachten Rakshima in die weitgehend in Ruinen liegende Stadt im tiefsten Tal der Insel, in der der Stamm lebte, wo die Vampirin eine monumentale Ziggurat aus schwarzen Obisidianblöcken als Heimstätte auserkor.
In dieser Ziggurat stieß Rakshima schließlich auf Flachreliefs und Mosaike, die mehr über den Ursprung der Weißen Gorillas verrieten. Diese waren ursprünglich mit Segelschiffen über das Meer gekommen und wurden dabei von einem riesigen zweiköpfigen Affendämon mit Tentakeln statt Armen angeführt worden. Die Bilder verraten auch, dass diese Kreatur irgendwann in den Krater des Vulkans am nördlichen Rand der Insel hinabgestiegen und nicht mehr herausgekommen ist.
Bei dem Dämonen handelt es sich um einen Aspket von Demogorgon und tatsächlich hat er die Affen mit Intelligenz ausgestattet, die sich nach seinem Verschwinden wieder zurückentwickelt hat. Die schwarze Ziggurat war die letzte und größte Errungenschaft des Stammes, mit der sie die Gunst ihres göttlichen Führers zurück erlangen wollten, doch offensichtlich ohne Erfolg. Von da an ist der Stamm degeneriert und hat sich in ein primitives Gefüge zurück entwickelt, dessen Mitglieder bis zu Rakshimas Ankunft auf die Rückkehr Demogorgons gehofft hatten.
Rakshima selbst war voller Hass für Alkir Ashar und den Sultan, der sie nach langen Jahren der treuen Dienerschaft im Stich gelassen und verraten hatte. Durch jahrelanges Studium der Glyphen, Mosaike und Reliefs ist Rakshima zu der Ansicht gelangt, dass es unter dem Vulkan eine Höhle oder Kammer geben muss, in der Demogorgon auf einen würdigen Aspiranten wartet, um zu einem neuen Aspekt seines dämonischen Wesens zu werden.
Aus diesem Grund hat Rakshima ihre Untertanen mit Ausgrabungen an dem Vulkan beauftragt. Um die nötige Arbeitskraft für diese Arbeit aufzubringen, bedient sich Rakshima des Donneroberlisken, einer gewaltigen Säule aus Obsidian am Fuß der schwarzen Ziggurat. Durch die Ausführung eines uralten Rituals, dass die Vampirin aus den Inschriften in der Ziggurat rekonstruiert hat, und das unter anderem aus Blutopfern besteht, kann der Obelisk dazu benutzt werden, um verheerende Stürme heraufzubeschwören.
Auf diese Weise hat Rakshima schon einige Schiffe versenkt, die sich in die Nähe der Insel gewagt haben. Die Schiffbrüchigen, die das "Glück" hatten, den rettenden Strand zu erreichen, haben die Weißen Gorillas versklavt und zur Arbeit an der Ausgrabungsstätte gezwungen.
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Das Abenteuer ist quasi eine Sandbox in der Sandbox. Es gibt zwei wichtige Abenteuerorte: Die Stadt der Weißen Gorillas mit der Schwarzen Ziggurat und dem Donnerobelisken und darüber hinaus die Ausgrabungsstätte am nördlichen Vulkan. Natürlich gibt es auf der Insel aber noch mehr zu entdecken, so zum Beispiel den Dschungel mit seinen wilden Tieren und Pflanzenkreaturen, weitere Ruinen, in denen es hauptsächlich Hinweise zur Geschichte der Insel und ihrer Bewohner zu entdecken gibt, den Strand und die Gewässer vor der Insel (Schiffswracks und Haie!) sowie die Höhle an der Küste, in der sich Rakshima bei ihrer Ankunft versteckt hat.
Die Insel kann auf mehrere Arten gefunden werden: Ein Händler vermisst eines seiner Schiffe, das in eine andere Hafenstadt unterwegs war. Nachforschungen ergeben, dass der Kapitän unter Zeitdruck stand und deswegen die wegen der regelmäßigen Stürme berüchtigte Abkürzung gewählt hat, die an der Insel der Weißen Gorillas vorbei führt. Alternativ könnten die Helden über eine Flaschenpost stolpern, in der einer der Sklaven einen Hilferuf abgesetzt hat. Auch ganz generelle Gerüchte über die heimtückische See und das sich daraus spinnende Seemannsgarn in Bezug auf die Insel könnten als erste Hinweise schon ausreichend sein.