Die Rezension auf enworld war eigentlich ganz hilfreich für mich.
Mich hat an den generischen Abenteuern halt immer genervt, dass es doch sehr "retortengleich" war. Man konnte das zwar an die eigene Welt anpassen, aber das war nicht das gleiche wie ein originäres Realmsabenteuer.
Denn bei Shadowdale wird eben nicht einfach der generische Kult XY durch einen Realmskult ersetzt, sondern es wird darauf geachtet, dass sich die Organisationen und Kirchen im Rahmen ihres ureigenen Hintergrundes bewegen.
Wenn also die Zhentarim aktiv sind, dann beinhaltet das Abenteuer typische Wesensmerkmale dieser Organisation, was echter wirkt, als wenn ich ein generisches Abenteuer nehme und alles irgendwie anpassen muss.
Zweiter Grund ist halt, dass Shadowdale unglaubglich viele Storyaufhänger und Hintergrundwissen miteinbezieht, welches sich u.a. an Nebenschauplätzen der Realms ereignet hat, zB gibts Hinweise auf die Black Chronicles (was die Annalen aus der Sicht Shars sind und die Spellplague mehr oder weniger prophezeihen), es werden die Shades und ihre Rolle eingebaut, aber auch alte Mythologie rund um Myth Drannor und die Elfenklingen sind dabei. Oder die uralte Geschichte der Gewundenen Türme.
Da das Schattental ja schon immer ein Ort großer Schlachten und Epizentrum großer Ereignisse war, kann man mit diesem Abenteuer den Spielern viel mitgeben.
Dadurch - so meine Erfahrung nach 4 Sessions - erfährt das Abenteuer eine ungemeine, erzählerische Dichte. Es wird ein Heldenepos, eine Geschichte derer, die auszogen, um ihre Welt zu retten.
Selbst regeltechnisch haben die Jungs das ordentliches abgeliefert. So findet man keine langweiligen NPCs und Monster. Vielmehr verwenden die Designer Prestigeklassen, exotische Zauber und Monster jenseits der Corerules.
Dass diese Bösewichter allesamt ihre eigene, kleine Story haben, die in das große Ganze eingewoben sind, macht das Ganze umso wertvoller.
Wenn man also ein Abenteuer mag, welches den Erzählstil fördert und eine verdichtete Realmsatmosphäre zu bieten hat, dann sollte man nicht zögern.