Autor Thema: [3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"  (Gelesen 5222 mal)

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Sol

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #30 am: 07. April 2010, 23:24:48 »
Im Prinzip ist es also so, dass die SC in ihrem Stufenbereich nicht überfordert werden, sofern sie der Handlung des AP folgen. Richtig problematisch kann es eigentlich nur werden, wenn sie diese komplett ignorieren und sagen wir mal auf Stufe 1 trotz alles Wissens um die Gefahren unbedingt Nachts in der Stadt rumrennen müssen.

Und da würde ich dann auch keine Gnade kennen.Wahrscheinlich würde ihnen bei genanntem Beispiel gar nicht mal auf der Tabelle würfeln, sondern in der Tradition Erik Monas (siehe Kobold Quarterly 1/Age of Worms "The Whispering Cairn") ihnen direkt eine maßgeschneiderte Begegnung verpassen, nach der ein für alle Mal klar ist, dass die Welt, in der die SC leben, ein tödlicher Platz für unvorsichtige Personen sein kann.

Allerdings sollte man auch eines nicht vergessen:
Manche Sachen sollte man in Council of Thieves lieber nicht zur Mittagszeit oder dergleichen machen. Auch wenn das alles trotzdem noch riskant ist, müsste man manche Dinge in die Abenddämmerung unbedingt verlegen. Gerade mitten am Tag sollte man in dem Abenteuerpfad nicht wirklich alles tun, ums mal so zu sagen ;)

Will aber jetzt mal nicht zu viel spoilern...

"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Wormys_Queue

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #31 am: 07. April 2010, 23:28:04 »
Fällt mir in den ersten beiden Abenteuern auf Anhieb ehrlich gesagt nix ein. Und danach ist es dank der Stufe der SC auch schon wieder egal.

edit: Aber bevor wir da jetzt total ins OT abgleiten: Das diente ja auch nur der Illustration. Im Prinzip macht man damit nur das Prinzip vieler CRPGS und MMORPGS nach, nämlich die SC nicht in Gebiete zu schicken, in denen sie noch kaum überlebensfähig sind. Und wiebei z.B. WoW hindert man die Spielercharaktere aber auch nicht daran, es trotzdem zu tun, wenn sie unbedingt wollen. Aber dann eben auf eigenes Risiko.
« Letzte Änderung: 07. April 2010, 23:32:19 von Wormys_Queue »
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Sol

  • Globaler Moderator
[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #32 am: 07. April 2010, 23:33:04 »
Ist zwar immer noch kryptisch genug, aber ich poste es trotzdem mal mit einem Spoiler...

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Bruder Grimm

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  • DnD-Gate-SL-Contest-Gewinner 2008
[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #33 am: 08. April 2010, 11:01:40 »
Will auch mal was beitragen...

Ich sehe eine Methode, wie die SC quasi im Spiel einen Einblick in die Zufallstabelle des Spielleiters erhalten können, wodurch sie in die Lage kommen, sich auf eventuelle Begegnungen einzustellen, gleichgültig, ob diese Begegnungen weit über oder unter ihrem HG sind.
Nämlich einfach mit der Bevölkerung reden. Wenn irgendwo Monster hausen sollen, dann gibt es darüber nämlich fast immer irgendwelche Gerüchte oder Berichte, und gerade was größeres wie z.B. ein Drache lebt nicht lange irgendwo unbemerkt. An solchen Geschichten muß zwar nichts dran sein, aber wenn selbst abergläubische Dorfbevölkerung von einem bestimmten Gebiet sagt, da sei nix, dann ist da wahrscheinlich auch nix.

Ich persönlich benutze keine Zufallstabellen mehr. Ich habe fast immer eine kleine Liste mit Begegnungen an der Hand, die mir zwischendurch mal eingefallen sind, aber meiner Meinung nach nicht genug Stoff für ein Abenteuer hergeben. Wenn's paßt - also wenn die Action droht, abzuflauen  :wink: - wähle ich mir eine dieser Begegnungen und bringe sie ein.
Dabei achte ich auch nicht immer auf den richtigen HG, aber um Charaktertode zu minimieren benutze ich eine ähnliche Methode wie oben. Wenn die Charaktere mit der normalen Bevölkerung reden, gebe ich ihnen gerne Hinweise, was ihnen begegnen kann und eventuell auch, wie man diese Begegnung überlebt - denn um davon berichten zu können, muß es ja schon mal jemand überlebt haben  :wink:
(Gut, kann natürlich auch sein, daß jemand des Monster nur von fern gesehen hat oder schlicht und einfach davongelaufen ist, während es seinen Kumpel gefressen hat...)
Wer im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein.

Wormys_Queue

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #34 am: 08. April 2010, 12:21:10 »
@Sol:
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Wormys_Queue

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #35 am: 08. April 2010, 12:34:50 »
Für mich ist das letztlich einfach eine Antwort auf die Frage, wieviel erzählerische Kontrolle ich über die Handlung haben möchte. Ich habe gerade mit den Pathfinder-AP die Erfahrung gemacht, das manche Spieler kaum noch Eigeninitiative zeigen, weil sie dem Sl nicht ins Handwerk pfuschen wollen, Angst davor haben, die Kampagnenhandlung zu sabotieren und vielleicht auch einfach, weil das Format zu einer gewissen Lethargie erzieht, wenn man nicht aufpasst.

Auf diese Art des Spiels hab ich aber ehrlich gesagt wenig Lust. Ich möchte, dass die Spieler aktiv werden, und wenn sie damit "schlimmstenfalls" die eigentlich geplante Kampagnenhandlung zum Explodieren bringen, ist mir das auch recht.

Hat man nun aber Spieler mit Eigeninitiative, macht man immer wieder die Erfahrung, dass sie gerade genau die Idee haben, für die man sich nicht vorbereitet hat. Zufallstabellen sehe ich an diesem Punkt als schnelle, elegante Methode, Leerlauf zu vermeiden und dem Spiel neue Impulse zu geben.

Darüber hinaus hat die manuelle Anpassung an die Spielerwünsche gerne mal den Nebeneffekt, dass die Spieler sich darauf zu verlassen beginnen, dass der SL eben dieses tut. Zufallstabellen helfen dabei, sowohl  sie als auch den SL aus dem gewohnten Trott zu reißen.

Aber letztlich machts mir einfach Spass, den Spielern irgendwas an den Kopf zu schmeissen, zu schauen, wie sie drauf reagieren und dadurch das Spiel neu zu befruchten. Die Idee, dass das der Story irgendwie schaden würde, habe ich längst aufgegeben. Es schadet nur "meiner" Story, und da ich Rollenspiel letztlich als kooperatives Geschichten entwickeln und erzählen ansehe, ist das sicher nicht das schlimmste, was geschehen kann.
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Windjammer

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #36 am: 08. April 2010, 12:53:01 »
Es gibt in anderen Regelsystemen sehr viele interessantere Zufallsbegegnungen als in D&D. DIese laufen nämlich grundsätzlich auf ein Monster hinaus und dienen damit als XP-Spender.

Eine vernünftige Begegnungstabelle enthält zu 25% Kampfbegegnungen, 25% reine NSC ohne Kampfabsicht, 25% übernatürliche Phänomene und was man dafür hält un der Rest sind Natureffekte oder im allgemeinen markante Umwelterscheinungen.

Wenn man soetwas einsetzt sollte man sich jedoch immer im Klaren sein, dass dieses ein Eigenleben entwickeln kann und man evtl. sein erdachtes Abenteuer in die Tonne kloppen kann.
Ich hab schon erlebt, wie aus einem Skelett im Strassengraben eine Kampagne wurde...

Dann redest Du von einem anderen D&D als ich. Nur zwei Beispiele.

1. In "Dungeon Mastering for Dummies" (zuerst für D&D 3.5 erschienen) gibt es Zufallsbegegnungstabellen für Stufe 1 bis 3. Vor den Tabellen steht ausdrücklich der Hinweis: "Achten Sie auf die Gesinnung eines Monsters. Ein Metalldrachen wird eine Gruppe an SC mit offenkundig guter Gesinnung (Bsp. Paladin mit Heironeous-Ikon auf dem Schild) nicht von sich aus angreifen." Das ist ja das lustige an der 4E, übrigens, dass es keine Dinger mehr in den MMs gibt mit guter Gesinnung. Ich folgere: Tempus spielt 4E. :D

2. Klassische Quellen für Begegnungstabellen haben immer schon das beinhaltet was Du oben forderst. Ich verweise auf Mother of all Encounter Tables - Begegnungstabellen für "Reisende auf den Straßen" - oder die Ready Ref Sheets von Judges Guild. Ich habe mal beizeiten einen Auszug aus letzterem mit neuem Layout versehen (@Ulisses: fürchtet Euch! So gut wird die neue PRD aussehen! MUahahahaha!).

3. Eine Begegnungsliste nutzt man im klassischen Fall im Zus.hang mit einer Hex-Karte. D.h. die SC haben die Möglichkeit, bereits Hunderte von Meter im voraus die "Brunftschreie" der Purpurwürmer zu hören ( (C) Coldwyn), und dann das weite zu suchen. Es gibt immer Möglichkeiten, zu hohe Gefahrenquellen im Vorfeld zu "erkunden". Deshalb ist ja Scouting und Divination Spells u.ä. - reconnaisance wie der Ami so schön sagt, und in der 4E eine eigene Kategorie für Rituale - beim Hex-Crawlen so wichtig. Die Spieler müssen selber genau wissen, worauf sie sich einlassen. - Wenn aber ein dummer SL jedes erwürfelte Monster aus heiterem Himmel auf die SC herunterfallen läßt - "the proverbial lightning bolt from the sky" (Melan) - dann hat das nichts mit Begegnungstabellen zu tun, sondern mit inkompetentem Spielleiten.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Griever

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #37 am: 08. April 2010, 13:34:50 »
Erstmal möchte ich Allen für die rege Anteilnahme danken. Sehr viel Konstruktives und Einblicke in andere
Handhabungen.

Ich höre schon die Aufschreie, nach folgendem Sachverhalt.
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Wie dem auch sei, viele Varianten, die hier geschildert wurden, klingen durchaus ansprechend, allerdings werde ich mir zum Start der neuen Kampagne selbst was ausdenken.^^

mit blutigem Gruß Griever
"Hey Champ, was hat 2 Daumen und scheisst auf dein Gelaber?
Bob Kelso.
Habe die Ehre."

Darigaaz

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #38 am: 08. April 2010, 13:39:47 »
Ich nutze Zufallstabellen, die ich für jede Umgebung selbst erstelle. Ich sehe da auch kein Problem. Allerdings genausowenig bei jeder anderen Vorgehensweise.

Mich persönlich stört nur, wenn Monster auf so einer Tabelle erscheinen, die nur wegen dem CR-System draufgesetzt werden und eigentlich einen eigenen plot verdienen. Dazu zählt für mich alles ab INT 10+.

CR 17 Drachen plöppen bei mir auch nicht einfach aus dem Nichts auf, zuviele special attacks und special abilities. Und nebenbei, nirgends steht geschrieben, daß Kämpfe bis zum bitteren Ende durchgezogen werden müssen. Auch wenn der Dire Bear die Gruppe zerreißen könnte, hat er evtl. trotzdem keine Lust dazu, wenn der erste Scorching Ray ihn trifft oder wenn die Gruppe sich aus seinem Territorium bewegt.

Die Fähigkeit, Verletzungen zuzufügen geht einher mit dem Risiko, zu sterben, wenn man gegen jemanden kämpft, der dies vermag. Von daher gibt es keinen Grund für Gruppe und auch für die Viecher um sie herum, bis zum Tod zu kämpfen. Exp kann man ja dennoch vergeben.

Die einzigen Ausnahmen hierzu sehe ich bei Untoten und magischen Bestien, erstere sind default durch und durch böse, letztere verfolgen mitunter gewisse Ziele, die auch kurzfristig entstehen können.
« Letzte Änderung: 09. April 2010, 14:03:31 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Nappo

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[3.5] "Problem mit Zufallsbegegnungen"
« Antwort #39 am: 14. Mai 2010, 20:31:11 »
Ich nutze Zufallstabellen, die ich für jede Umgebung selbst erstelle. Ich sehe da auch kein Problem. Allerdings genausowenig bei jeder anderen Vorgehensweise.

*signed*

Er innert mich an ein Setting von mir: Die Todessümpfe.
Meine Chars waren gewarnt: Die Bewohner des Dorfes am Rande der Sümpfe konnten einiges berichten: Viele Krokodile unterschiedlichster Größen, Wespen mit fiesem Gift, Giftschlangen in verschiedensten Größen, ein alter Man erzählte von einer riesigen Schlange mit der um sein Leben gerungen hatte und entkommen konnte, was ihn allerdings seine Beine gekostet hatte (Die restlichen Dorfbewohner lachten ihn aus). Zudem wurde von marodierenden Echsenpatroullien erzählt, ausgesandt von einem Echsendorf auf der anderen Seite des Sumpfes.
Und so hatte ich meine Zufalstabelle für Side Accounter. Pro Stunde 50% Wahrscheinlichkeit auf eine Begegnung. Und ich habs noch auf die Spitze getrieben und habe randomisiert 4 Battelmaps verwendet auf denen ich die Chars mehr oder minder zufällig verteilt habe. Es gab auf der Tabelle alles was ich im Sumpf haben wollte. Wenn es zu einer Begegnung kam dann zu 20% mit Schlangen, 20%  mit Krokodilen, 20% mit Wespen 10% mit Irrlichtern(nur nachts sonst doch keine Begegnung) 10% mit Echsenwesenpatrouillie 6% mit Olanga und 7% mit je einem Pflanzen Monster die ich noch in den Sumpf gesetzt hatte.

Die Tier/Vermin Tabellen hatten dann noch eigene Untertabellen wie schwer die Begnung ist. Da gabs die Minigiftschlange im Schlafsack, Oder einen ganzen Schwarm Riesenwespen. Olanga und die Pflanzenmonster waren nur einmal da. Und die echsenpatroullie war potenziell freundlich (naja meine Gruppe hat die erste angegriffen, da waren sie es nicht mehr)
Insgesamt hab ich hinterher nur postives Feedback bekommen: Die Stimmung im Sumpf war als gefährlich erkannt worden, und längere Zeit wollten die Chars nicht darin verbringen. Die Wespennester wurden sobald man sie bemerkte umgangen. Und die begegnungen mit den Unique gegnern waren fordernd. Und meine Chars sind lange durch den Sumpf gestolpert.

Also ich bin ein Freund vom Zufall, allerdings nur auf eigenen Tabellen, auf die ich mich dementsprechend auch vorbereiten kann...
« Letzte Änderung: 14. Mai 2010, 20:34:00 von Nappo »